Ausgabe Nr. 3/2024

MAN TGX für Urs Huber Transport AG Mit Kraft und Kran CZV-KURS Erste Hilfe auf der Strasse ASTRA BRIDGE Besser als bei der Premiere DER NEUE ACTROS L Kabine wie der Stromer ISSN 1423-4319 Fr. 12.00 Die Fachzeitschrift für Berufschauffeure Nr.3|5.2024

2 SWISS CAMION Für eine nachhaltige Mobilität in der Schweiz. Die Wasserstoff-Technologie ist eine nachhaltige und emissionsfreie Antriebsform. Als Gründungsmitglied des Fördervereins «H2 Mobilität Schweiz» setzen wir uns für den Aufbau eines flächendeckenden Netzes an Wasserstoff-Tankstellen ein. Bei AGROLA tanken Sie garantiert nur grünen Wasserstoff – Wasserstoff aus 100% erneuerbarer Energie. agrola.ch/wasserstoff WIR INVESTIEREN IN WASSERSTOFF!

1 4 / 2023 EDITORIAL REPORTAGE Denise und Joe Flege in Nordamerika 4 RECHT Fürsorgepflicht: Fleiss oder Übereifer? 7 WASSERSTOFF-VERBRENNER MAN bringt hTGX in Kleinserie 8 ALPENQUERENDER VERKEHR Neue Signale für Lastwagen 10 WEITERBILDUNG Die wichtige Arbeit des Nothelfers 16 ASTRA BRIDGE Anpassungen zeigen Wirkung 20 E-FUELS Für Oldtimer geeignet 22 SCHNELLLADEHUBS Lastwagen müssen noch warten 26 NEUER ACTROS L Aerodynamische Kabine 34 FORSCHUNG Nutzfahrzeuge als Stromspeicher Die Schweiz ist erfinderisch Es geschieht zugegeben nicht immer freiwillig, wenn die Schweiz, und damit auch der Bund, etwas erfindet. Der Zwang kann aus der Not oder durch demokratische Vorgänge entstehen. So hat die Standesinitiative «Sicherere Strassen jetzt!» des Kantons Tessin dazu geführt, dass die Schweiz ein schweizweit einzigartiges Verkehrssignal schaffen musste. Es zeigt symbolisch einen digital vernetzten Lastwagen und zeigt an, wo auf den alpenquerenden Transitstrassen das Obligatorium für gewisse Assistenzsysteme bei Lastwagen gilt, das in der Initiative gefordert wird. Die entsprechende Verordnung ist derzeit in der Vernehmlassung. Viel Wirbel wird sie kaum verursachen, sind doch die meisten Lastwagen heute mit den geforderten Systemen oder eher noch einigen mehr ausgestattet. Zudem gibt es diverse Ausnahmen, zum Beispiel für Veteranen. Da ist die ASTRA Bridge schon ein anderes Kaliber. Zwar hat man schon provisorische Brücken in Fahrtrichtung gesehen, um Baustellen auf der Fahrbahn «überfahren» zu können. Aber die Idee, die Brücke mit Rädern auszustatten, damit sie ohne grossen Aufwand verschoben werden kann, das wurde als eine in der Schweiz erfundene Weltneuheit angepriesen, entstanden aus der Not, weil auf den Autobahnen zu viel Verkehr und zu wenig Platz herrscht. Diese Erfindung hatte allerdings einen schlechten Start. Es scheint aber, dass sich die Optimierungen gelohnt haben und die mobile Baustellenbrücke doch noch ein Erfolg werden könnte. Aus dem Ausland jedenfalls wird die Erfindung offenbar genau beobachtet. Eine auf jeden Fall erfreuliche Neuerfindung gab es im Bereich der Relais Routiers. Nachdem der «Pflug» in Othmarsingen (AG), während Jahrzehnten eine legendäre Chauffeurenbeiz, schliessen und einer Überbauung Platz machen musste, ist er als «Chline Pflueg» im gleichen Dorf wieder auferstanden. Neu erfunden, um den alten Geist zu erhalten – auch das gibt es. In diesem Fall also eine wirklich erfreuliche Geschichte. Daniel von Känel, Chefredaktor Kontakt: MAN Truck & Bus Schweiz AG, Tannstrasse 1, 8112 Otelfingen. Tel. 044 847 11 11 30 40 Kanton Tessin 41 Relais Routiers 42 Sektionsaktivitäten IMPRESSUM SWISS CAMION, route de la Chocolatière 26, 1026 Echandens. Tel.: 021 706 20 00, swisscamion@routiers.ch Chefredaktor: Daniel von Känel | Mitarbeitende der Redaktion: Sarah Amat, Kéren Haller, Michel Magnin, Elvedin Mesic, David Piras, Hans-Peter Steiner und Erich Urweider | Anzeigen: Kéren Haller, khaller@routiers.ch | Druck: Vogt-Schild Druck AG, 4552 Derendingen, www.vsdruck.ch Inserateverwaltung: Les Routiers Suisses, route de la Chocolatière 26, 1026 Echandens. Tel.: 021 706 20 00, annonces@routiers.ch Auflage WEMF-beglaubigt: 17 522 Exemplare (grösste Auflage der Branche in der Schweiz) | Jahresabonnement: 65 Franken www.swisscamion.ch TITELSEITE Die in Samstagern (ZH) ansässige Urs Huber Transport AG hat mit dem neuen MAN TGX 50.640 10x4-6 BL CH, der durch die Toni Maurer GmbH & Co KG auf fünf Achsen erweitert wurde, ihr fünftes Kranfahrzeug erhalten. FOTO: DANIEL VON KÄNEL

2 SWISS CAMION VERBAND         € ‚          € ‚ ƒ„ƒ † ‡ ˆ  ƒ ‚ ‰    Š ƒ ‡ ƒ Šƒ  ‹  Œ  ‡ ƒ Š€†   €Ž„‘ƒ„ƒ’ ‰  “ ”   †   ‰   ‡ † ‡ ‡ Š ‰ †  € • ƒ„ƒ’  Š ƒ  ‹ ‰ ‚ † Š ‰   ƒ†’  ‰ ƒ†’ †’   ‰ ‡ † ‰ –      

VERBAND Auch die EU pickt Rosinen Der Alptransitverkehr zeigt, wie doppelbödig das «vereinte» Europa ist Wenn in der EU von der Schweiz die Rede ist, werden nicht nur die schönen Berge oder die pünktliche Eisenbahn genannt. Wir seien Rosinenpicker, weil wir nicht offizielles Mitglied des Gemeinschaftsprojekts namens EU, aber trotzdem Teil Europas sein wollen. Einfach nur mit den Vorteilen. Aus Europa kam kürzlich sogar die Botschaft, dass die Schweiz die Menschenrechte verletze, weil ihre Gerichte Klagen bezüglich Klimaschutz nicht zulassen würden. Nicht die EU, aber der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat so geurteilt, nachdem eine von Greenpeace orchestrierte Klage, getarnt als Anliegen von rührigen Seniorinnen, an den Gerichtshof gelangt war. Wer wirklich für den Klimaschutz einsteht, hört und schaut bei solchen Dingen etwas genauer hin – und stellt fest, dass kein Gericht feststellen kann, wessen C02-Ausstoss nun genau für jene Erwärmung zuständig ist, die den Seniorinnen in der Schweiz zu schaffen macht. Dass sich Klimagase nicht an Landesgrenzen TEXT: DANIEL VON KÄNEL halten, spielt aber keine Rolle, wenn es um «Urteile mit Signalwirkung», also um reine Symbolpolitik geht. Dann sind grosse Worte und Aufmerksamkeit wichtig, es gewinnt die heisse Luft über den wirklichen Kampf gegen die Klimaerwärmung. Dabei engagiert sich die Schweiz schon seit Jahrzehnten für ein europäisches und vertraglich vereinbartes Gemeinschaftsprojekt, das für die Umwelt und für das Klima sinnvoll wäre. Aber eben nur wäre. Die europäischen Nachbarn, allen voran Deutschland, haben sich in diesem Projekt noch nicht bewegt, während die Schweiz zig Milliarden investiert, Tunnels gebaut und eine Alpentransversale geschaffen hat, damit sehr viele Güter auf der Schiene von den Häfen an der Ostsee bis nach Italien transportiert werden könnten. Wenn es denn solche Güter gäbe. Sie können die NEAT gar nicht auf der Schiene erreichen, weil die Schienenkorridore in den Nachbarländern nicht bereit sind. In Deutschland ist in dieser Sache noch gar nichts passiert, und es sieht nicht so aus, als hätten unsere nördlichen Nachbarn überhaupt irgendein Interesse, sich an diese vertraglich festgehaltenen Pflichten zu erinnern. In Italien wurde der Ausbau der Zulaufstrecken zur NEAT in Angriff genommen, als die Schweiz Geld schickte. Das brachte Schweizer Verkehrspolitiker kürzlich auf eine Idee: Wenn das mit dem Geld in Italien klappte, könnte es ja auch in Frankreich funktionieren. Die Schweiz soll sich finanziell daran beteiligen, eine Zugstrecke durch Frankreich und Belgien auszubauen, damit man nicht auf das lethargische Deutschland warten muss und sich unsere Milliardeninvestitionen in ein eigentlich gemeinschaftliches Vorhaben doch noch gelohnt haben. Nur machen, wenn jemand anders finanziell einspringt, oder gar nichts tun, obwohl es vereinbart ist? Die EU mag Rosinen offenbar auch, einfach auf ihre Weise. Wir sollten ihr in den Verhandlungen zum Rahmenabkommen nicht zu viele hinwerfen. Schräg ist uns ganz egal. Diesen Kipper kannst du auch dort abladen, wo es für andere zu schwierig wird. Denn er hat die bessere Kippstabilität! Schwarzmüller fahren heißt: Sicher arbeiten, einfach bedienen, effizient erledigen. Also, take it easy! Wir haben die Lösungen, die Fahrer lieben. Alle Infos unter www.schwarzmueller.com/bestuse

4 SWISS CAMION RECHT Während das Arbeitsgesetz und die ARV1 relativ klare Spielregeln für die zeitliche Arbeitsbelastung vorsehen, ist die Belastungsgrenze bezüglich Menge an Aufträgen und körperlicher Belastung individuell und oft unklar. Der Arbeitgeber muss darauf Rücksicht nehmen. Das verlangt die Fürsorgepflicht. Genau mit dieser Pflicht hat sich das Verwaltungsgericht Zürich kürzlich befasst. Zum Vertrauensarzt geschickt Der Arbeitnehmer arbeitete 11 Jahre bei seinem Arbeitgeber. Danach erkrankte er. Der Arbeitgeber war der Ansicht, dass der Arbeitnehmer zu 50 % arbeiten könnte und schickte den Arbeitnehmer zum Vertrauensarzt. Dieser bestätigte die Arbeitsfähigkeit zu 50 %. Der Arbeitnehmer empfand diese Aufforderung als rechtswidrig und verlangte Schadensersatz und Genugtuung. Strittig war insbesondere, ob der Arbeitgeber dem Arbeitnehmer eine Arbeitsbelastung zumutete, die zu seiner Erkrankung führte. Das Verwaltungsgericht hielt hierzu fest, dass nicht jede gesundheitliche Beeinträchtigung aufgrund einer Stresssituation am Arbeitsplatz eine Fürsorgepflichtverletzung des Arbeitgebers darstelle. Dass gewisse Berufe eine erhöhte psychische oder physische Belastung mit sich bringen, sei dem Arbeitgeber nicht anzulasten. Zudem sei ein übertriebener Arbeitseifer seitens des Arbeitnehmers ebenfalls zu beachten. Keine Überstunden belegt Im konkreten Fall war die Arbeitsbelastung hoch, der Arbeitnehmer erledigte diese Arbeitsbelastung jedoch ohne gross Überstunden oder Überzeit anzuhäufen. Auch seine Ferien konnte er jeweils beziehen. Der Arbeitnehmer machte geltend, er habe sich nicht getraut, Überstunden aufzuschreiben, weil er befürchtete, dies könnte negative Folgen für ihn haben. Das liess das Verwaltungsgericht nicht gelten. Das Verwaltungsgericht führte aus, dass der Arbeitnehmer eine Pflicht habe, Mängel in der Arbeitsorganisation, soweit möglich, selbst zu beheben und ansonsten Fleiss ist eine Tugend. Doch selbst den Besten wird es irgendwann zu viel. Oftmals ist eine lange Krankschreibung die Folge von zu viel Arbeit. Doch wer seinen Arbeitgeber in die Verantwortung ziehen will, muss sich wehren. Fleiss oder Übereifer? Fürsorgepflicht vor Gericht TEXT: MICHEL MAGNIN ZEICHNUNG: TRINCO den Arbeitgeber zur Behebung aufzufordern bzw. die Überbelastung zu melden. «Belastung wegen Arbeitseifer» Das Verwaltungsgericht teilte damit die Ansicht des Arbeitgebers. Der Arbeitnehmer konnte vor Gericht nicht darlegen, wann er die behauptete Überlastung gegenüber dem Arbeitgeber geltend gemacht habe. Weiter hielt es fest, dass die Belastung vor allem durch den Arbeitseifer des Arbeitnehmers entstanden war. Damit habe der Arbeitgeber seine Fürsorgepflicht nicht verletzt. Schriftlich an Arbeitgeber wenden Das Urteil betraf zwar ein öffentlich-rechtliches Anstellungsverhältnis, jedoch lassen sich daraus auch für privatrechtliche Anstellungsverhältnisse Schlüsse ziehen. Steigt die Arbeitsbelastung immer mehr an, sollte man sich schriftlich und nachweisbar an den Arbeitgeber wenden. Eine Lösung kann beispielsweise sein, weitere Personen einzustellen. Arbeitszeiten sollten nicht nur wegen der ARV1 genau und korrekt erfasst werden. Werden Überstunden aus einem falschen Pflichtbewusstsein nicht aufgeschrieben, kann man sich im Nachhinein auch nicht mehr darauf berufen. Fleiss ist zweifellos eine Tugend. Allerdings sollte man sich nicht bis in die Arbeitsunfähigkeit hineinarbeiten, ohne den Arbeitgeber darauf hinzuweisen, dass die Arbeitsbelastung auf lange Sicht so nicht machbar ist. Der Lohn für grossen Arbeitseifer und kaum Überstunden war in diesem Fall eine abgewiesene Klage. Der Entscheid des Verwaltungsgerichts wurde vor Bundesgericht angefochten und ist dementsprechend noch nicht rechtskräftig. Steigt die Arbeitsbelastung immer mehr an, sollte man sich schriftlich und nachweisbar an den Arbeitgeber wenden. Arbeitszeiten sollten nicht nur wegen der ARV1 genau und korrekt erfasst werden. Werden Überstunden aus einem falschen Pflichtbewusstsein nicht aufgeschrieben, kann man sich im Nachhinein auch nicht mehr darauf berufen.

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6 SWISS CAMION AKTUELL Family Truck Day: Ein Tag voller Spass und Unterhaltung in Zweisimmen (BE) Am 17. August 2024 wird die Simmental Arena in Zweisimmen zum Schauplatz eines unvergesslichen Ereignisses: des Family Truck Days! Treten Sie ein in eine Welt voller aufregender Aktivitäten für Jung und Alt und herzlicher Gemeinschaft. Freuen Sie sich auf ein spektakuläres Lastwagen-Geschicklichkeitsfahren, bei dem die Teilnehmer ihre Fahrkünste unter Beweis stellen und Freude für Teilnehmer und Zuschauer bringen sollen. Für diejenigen, die die Aufregung lieber von aussen erleben, bieten wir ein facettenreiches Unterhaltungsprogramm mit Simulator, Bagger für Kinder, Live-Musik durch den ganzen Tag und die Nacht und vieles mehr für die ganze Familie. Der Family Truck Day ist auch ein Tag der Anerkennung und Wertschätzung für unsere Veteranen, die bei uns ihren Seniorenausflug bei Speis und Trank verbringen. Reservieren Sie sich den 17. August 2024 in Ihrem Kalender und seien Sie dabei, wenn wir zusammenkommen, um zu feiern, zu lernen und zu ehren. Der Family Truck Day verspricht ein unvergessliches Erlebnis für die ganze Familie zu werden. Wir freuen uns darauf, Sie dort zu sehen! Sektionen Biel-Seeland, Simmental-Saanenland, Bern und Berner Oberland von Les Routiers Suisses GESCHICKLICHKEITSFAHREN DER SEKTION THURGAU AM 1. JUNI Bereits die 40. Ausgabe Als das erste Geschicklichkeitsfahren mit Lastwagen im Kanton Thurgau stattfand, kamen die Teilnehmer mit ihrem eigenen Lastwagen. Der Vorstand der Sektion Thurgau jener Zeit konnte es sich wohl nicht vorstellen, dass es die Veranstaltung noch im Jahr 2024 geben würde. Nun steigt am 1. Juni 2024 die 40. Ausgabe dieses Anlasses. In der Vergangenheit fand es an verschiedenen Standorten, wie Istighofen oder Weinfelden, statt. Dieses Jahr findet es wieder auf dem Areal der LISTA AG, Erlen statt. Der jetzige Vorstand hat es sich zum Ziel gesetzt, wieder etwas Grossartiges auf die Beine zu stellen. Die Vorbereitungen laufen schon seit letztem Jahr. So wurden die Hindernisse der Sektion Schaffhausen/Nordostschweiz übernommen, die in einem Anhänger schlummerten. Restauriert wird das eine oder andere zum Jubiläum im Parcours eingebaut. Wie auch zu Beginn dieser Tradition geht es wieder darum, so wenig Strafpunkte wie möglich zu sammeln. Mitmachen kann wiederum jedermann, der im Besitz eines Führerausweises Kategorie C ist. Dass sich der Fuhrpark seit den Anfangszeiten geändert hat, versteht sich von selbst. So werden die Teilnehmer mit topmodernen Fahrzeugen die Hindernisse bewältigen. Nebst dem fahrerischen Können werden auch die theoretischen Fähigkeiten unter Beweis gestellt. Die Kantonspolizei wird wie alle Jahre mit einem Fragebogen präsent sein. Gestartet werden kann ab 8 bis 12 Uhr sowie von 13 bis 16.30 Uhr. Damit der Rahmen für diesen Anlass stimmt, braucht es natürlich etwas mehr. Die Autohilfe Ostschweiz wird aus diesem Grund am Nachmittag eine Fahrzeugbergung zeigen. Dass auch die Importeure und Zubehörhändler ihre Produkte ausstellen, gehört ebenfalls zum Rahmenprogramm. Gegen Hunger und Durst gibt es nebst den bekannten Spezialitäten dieses Jahr wieder «Truckerschnitzel à la Dani». Ein besonderes Highlight in diesem Jahr wird der Auftritt der «Quöllfrisch-Buebe» sein. Sie haben ihren ersten Gig um 17 Uhr, und im Anschluss an die Siegerehrung gibt es noch einen weiteren Auftritt. Dass auch dieses Jahr jeder Teilnehmer sich am Gabentempel etwas aussuchen kann, versteht sich von selbst. Die Sektion Thurgau der Les Routiers Suisses würde sich freuen, zahlreiche Teilnehmer und Besucher begrüssen zu dürfen. Helmut Riede Buchen Sie jetzt einen CZV-anerkannten Kurs in einem unserer 11 Ausbildungszentren schweizweit — by ASFL SVBL —

FAHRZEUGE UND TECHNIK Die meisten bekannten Fahrzeuge, die mit Wasserstoff fahren, verfügen über eine Brennstoffzelle, mit der aus dem Wasserstoff Strom erzeugt werden kann. Dass dieser Energieträger auch in einem Verbrennungsmotor genutzt werden kann, ist zwar bekannt, wird aber in der Fahrzeugindustrie kaum genutzt. So wird auch der MAN hTGX lediglich eine Ergänzung zum Portfolio sein. «Zur Dekarbonisierung des Strassengüterverkehrs liegt unser Fokus weiter auf batterie-elektrischen Fahrzeugen», sagt Friedrich Baumann, Mitglied des Vorstands der MAN Truck & Bus SE und für den Bereich Sales & Customer Solution verantwortlich. «Diese haben bei der Energieeffizienz und den Betriebs- und Energiekosten aktuell deutliche Vorteile gegenüber anderen Antriebskonzepten. Lkw, die durch Wasserstoffverbrenner fortbewegt werden, stellen bei speziellen Anwendungsfällen und Märkten aber eine sinnvolle Ergänzung dar.» Beispiele sind spezielle Transportaufgaben, die etwa eine besondere Achskonfiguration benötigen oder wo aufgrund notwendiger Aufbauten kein Batterieplatz am Rahmen vorhanden ist. Der MAN hTGX wird zunächst in den Achsvarianten 6x2 und 6x4 und mit maximalen Reichweiten von bis zu 600 Kilometern angeboten. Der Motor leistet 520 PS. Die Direkteinspritzung des Wasserstoffs in den Motor sorgt laut MAN für besonders schnelle Leistungsentfaltung. Ein Tankvorgang dauert unter 15 Minuten. Der MAN hTGX verbrennt Wasserstoff und wird ab 2025 in einer ersten Kleinserie von 200 Fahrzeugen ausgeliefert. Er ist für spezielle Anwendungen wie den Transport schwerer Güter sowie den Einsatz in Gebieten ohne ausreichende Ladeinfrastruktur oder mit ausreichend Wasserstoff vorgesehen. H2-Verbrenner in Serie MAN für spezielle Einsätze ab 2025 TEXT: DANIEL VON KÄNEL FOTOS: MAN lanz-marti.ch FAHRZEUGBAU REPARATUREN SERVICECENTER Innovative Transportlösungen aus der Schweiz! Von XS bis XXL – Für alle Formate entwickeln wir Ihnen massgeschneiderte Lösungen.

8 SWISS CAMION VERKEHR UND INFRASTRUKTUR Eine Standesinitiative des Kantons Tessin wird umgesetzt: Lastwagen brauchen für den alpenquerenden Verkehr gewisse Assistenzsysteme. Dafür wurde ein neues Signal erschaffen. Die Verordnung, die aus der Standesinitiative «Sicherere Strassen jetzt!» des Kantons Tessin entstanden ist, gilt für den Transit- und für den Binnenverkehr gleichermassen. Sie befindet sich derzeit in der Vernehmlassung und beinhaltet ein Obligatorium für gewisse Assistenzsysteme bei Lastwagen, die auf alpenquerenden Transitstrassen in der Schweiz unterwegs sind. Ab Typenprüfung gilt eine Übergangsfrist von fünf Jahren für danach eingeführte Assistenzsysteme. Das heisst: Lastwagen, bei deren Typengenehmigung beziehungsweise ersten Fahrzeugprüfung ein Assistenzsystem noch nicht obligatorisch war, dürfen ab dem Zeitpunkt, ab dem das System obligatorisch Die Schweizer haben ein weltweit einzigartiges Verkehrssignal kreiert. Es weist auf die Assistenzsystempflicht bei Lastwagen hin, die in der Schweiz durch oder über die Alpen fahren. Damit soll die Verkehrssicherheit im Sinne einer Standesinitiative des Kantons Tessin erhöht werden. Wer hat’s erfunden? Neues Verkehrssignal für Lastwagen TEXT: ROBERT HUGENTOBLER FOTOS: DVK / ASTRA wurde, noch fünf Jahre lang ohne dieses Assistenzsystem auf den Transitstrassen verkehren. Folgende Assistenzsysteme werden unter anderem verlangt: – Geschwindigkeitsbegrenzung – ABS – Fahrdynamikregelsystem – Reifendruck-Überwachung – Notbremssystem Ausgenommen sind unter anderem Feuerwehr, Polizei und Militär, Kommunalfahrzeuge und Fahrzeuge im Bausektor und auch sogenannte Veteranenfahrzeuge. Für die Kennzeichnung der Strecken hat das ASTRA eigens ein neues Signal kreiert, da es bisher weltweit nichts Entsprechendes gibt. Die Einhaltung der neuen Vorschrift wird durch die kantonalen Polizeien durchgeführt. Dabei sind On-Board-Diagnosen (OBD) vorgesehen. Eingeführt wird die Verordnung in erster Linie, um Unfälle zu vermeiden und damit einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung der Verkehrssicherheit zu leisten. Dieser volkswirtschaftliche Nutzen soll die Änderung rechtfertigen. Der gewünschte Zusatznutzen einer Reduktion der Fahrzeuge wird wohl gering sein, da bereits 95% der alpenquerenden LKW mit den verlangten Assistenzsystemen

9 3 / 2024 VERKEHR UND INFRASTRUKTUR ausgerüstet sind. Unternehmen mit einem älteren Fuhrpark, vermutlich vor allem regional tätige Unternehmen, sind von der Änderung Auf diesen Transitstrecken (rot) wird die neue Verordnung gelten. stärker betroffen als solche mit moderneren Fahrzeugen. Zudem wird die Kontrolle für die Polizeien nicht einfach sein. Es ist zu wünschen, dass durch die Einführung des neuen Signals mehr als ein Greenwashing im Bereich der Verkehrssicherheit erreicht wird. Bereit für einen Tag voller Wasserspass? Im Alpamare erwarten Sie rasante Abfahrten mit scharfen Kurven auf 12 unverwechselbaren Rutschbahnen. Erleben Sie eine Actionpause im Wellenbad mit 1,20 Meter hohen Brandungswellen und entspannen Sie in den 3 Outdoor-Bädern mit 30°C bis 36°C warmem Wasser, Sprudelliegen, Massagedüsen und traumhaftem Blick auf den Zürichsee. Erleben Sie einen unvergesslichen Tag im grössten Wasserpark der Schweiz. Angebot für LRS-Mitglieder Gegen vorweisen der LRS-Mitgliederkarte oder dieses Coupons an der Alpamare-Kasse profitieren Sie von 25% Rabatt. Gültig für bis zu 4 Personen: vom 1. Mai bis 31. August 2024 Nicht kumulierbar mit anderen Vergünstigungen und ausgenommen Kleinkind-Tarif (3 – 5 Jahre) Babys (0 – 2) Jahre Gratis

10 SWISS CAMION Die Anwendung des Defibrillators und die Herzmassage wollen gelernt sein. Der CZV-Kurs «Erste Hilfe auf der Strasse» vermittelt wichtiges Wissen. Kursleiterin Isabella Ramseier vom Schweizerischen Militär-Sanitäts-Verband, der dem Schweizerischen Roten Kreuz angegliedert ist, wollte aber schon genauer wissen, weshalb die 16 Teilnehmer, davon eine Dame, sich für diesen Kurs eingeschrieben hatten. «Neues dazulernen, Altes auffrischen», so die Antworten im Grossen und Ganzen. «Ich werde hier keinen Frontalunterricht abhalten, sondern Sie einbeziehen, in Gruppenarbeit zum Beispiel», betonte die Kursleiterin. Und definierte auch gleich das Kursziel: «Die Teilnehmer sind am Ende des Tages in der Lage, bei einem Ereignis erweiterte Erste Hilfe zu leisten.» Sie stellte auch die Gesetzeslage klar, nach der laut Artikel 128 StGB jedermann verpflichtet ist, «so weit zumutbar, Hilfe zu Wissen Sie im Notfall sofort, wie man jemand Ohnmächtigen in die stabile Seitenlage bringt oder einen Verletzten aus einem Unfallauto birgt? Oder wie ein «Defi» richtig anzuwenden ist? Oder wie man schnell und effizient einen Druckverband anlegt? Im CZV-Kurs «Erste Hilfe auf der Strasse» lernen Sie es. TEXT UND FOTOS: HANS-PETER STEINER Die wichtige Arbeit des Nothelfers leisten, wenn ein Mensch in unmittelbarer Lebensgefahr schwebt». Nur die wenigsten, seien wir ehrlich, sind nicht zumindest nervös, wenn sie als Erste an einem Unfall eintreffen. Cool zu bleiben, trotz Adrenalinschub, und das Richtige zu tun, ist bei Weitem keine Routine. «Bleiben Sie erstmal stehen und schauen Sie, gewinnen Sie den Überblick, und geben Sie nicht Ihr Leben für die anderen», so die Kursleiterin. «Es gibt immer wieder angefahrene Nothelfer.» Die Bedeutung der Nothelfer sei nicht zu unterschätzen: «Sie leisten die wichtigste Arbeit bei kleinstem Wissen», schon bevor die Retter eintreffen. Und: Nach der Alarmierung (144) sollte man den Unfallort auf keinen Fall verlassen. Wenn möglich, sollte auch eine Person die Führung übernehmen, beruhigen und Leute einteilen. Das Problem: «Alle haben Stress, auch die Retter.» Gruppenarbeiten «Theorie» Das erarbeiteten sich die Teilnehmer in einer Gruppenarbeit «Ampelschema». Rot steht für «Warten und schauen», Gelb für das «Absichern» und Grün für «Handeln». Die Gruppe 2 beschäftigte sich mit der Rettungskette, für die es «viele Neuerungen gibt». Man wolle die Leute mehr befähigen. Zu diesem Zweck wurde der «First Responder» in die Kette eingegliedert, der über das Handy als Erster aufgeboten werde. Das Meldeschema war Thema der dritten Arbeitsgruppe. Nothelfer geben am Telefon an, wo sich die Unfallstelle befindet, wer am Telefon ist, was passiert ist und wann, wie

11 Nr. 3 | 5.2024 WEITERBILDUNG NEU: RETTUNG BEI ELEKTROFAHRZEUGEN «E-Autos brennen sehr schnell und sind kaum zu löschen» Elektro-Autos, die zunehmend verunfallen und oft nicht sofort als solche erkennbar seien, bieten Gefahren für Nothelfer und Retter. Zwar sollten sie sich bei einem Unfall automatisch stromfrei schalten. Dennoch bleibe ein Restrisiko: «Leute, seid aufmerksam. Der Notknopf zum Abschalten des Stromes befindet sich nicht einheitlich an leicht zugänglicher Stelle. Da liegen 460 Volt an!» Orangefarbene Kabel oder Bauteile sind auf keinen Fall anzufassen. Die Feuerwehr verfügt deshalb über Schutzhandschuhe, die vor Spannungen bis zu 1000 Volt schützen. Zudem ist die Brandgefahr gross. Weisser Rauch bedeutet, dass die Batterie brennt. «E-Autos brennen sehr schnell und sind kaum zu löschen.» hps viele Verletzte es gibt (oder Erkrankte), sowie alle weiteren relevanten Hinweise. Vor allem aber habe sich der Meldende wieder auf die Unfallstelle zurückzubegeben. Gruppenarbeiten «Praxis» «Mach mal was, da liegt einer», forderte die Kursleiterin die angehenden «Nothelfer» auf, die um eine Person herumstanden, die scheinbar ohnmächtig und möglicherweise verletzt am Boden lag. Es ging darum, ihn (oder sie) in die Seitenlage zu bringen. «Stellen Sie fest, ob er atmet, ob er Antwort gibt, also Sie hört. Sprechen Sie mit ihm, Bewusstlose hören alles», sagte sie. «Ziehen Sie den Kopf zurück, damit die Atemwege frei werden, und nehmen Sie störende Gegenstände ab, die Brille, den Schlüsselbund zum Beispiel.» Fazit der Übung: Es erwies sich als gar nicht so einfach, die stabile Seitenlage ordentlich hinzubekommen. Ganz ohne Training geht das nicht. Auch zu üben ist die Befreiung einer Person aus einem Unfallfahrzeug: Bergungsgriffe helfen meist, nicht aber bei sehr korpulenten Personen oder bei Personen in einem verunfallten Lastwagen: Da braucht es mehrere Helfer. Wichtig: «Suchen Sie das Fahrzeug penibel ab, es könnte eine weitere Person drin liegen.» Der «Defi» Bevor ein Defibrillator verfügbar ist, kommt zunächst die Herzmassage zum Einsatz. Das Reanimieren mit den Händen sei am effizientesten, «immer mehr tun das». Das BLS-AED-Schema nahm grossen Raum im Übungskatalog ein. BLS steht für «Basic Life Support» (lebensrettende Sofortmassnahmen), AED für «Automatische externe Defibrillation». Die Anwendung des Defibrillators ersetzt indes nicht die manuelle Herzmassage und die Mund-zu-Mund-Beatmung. Beide Massnahmen werden kombiniert, «wobei der ‹Defi› Ihnen sagt, was Sie zu tun haben». Damit das funktioniert, müssen zwei Personen die Reanimation (Rea) vornehmen. «Es ist eigentlich einfach.» Nun ja, wenn der Stress nicht wäre. «Versuchen Sie ruhig zu bleiben», sagte Isabelle Ramseier. Wie anstrengend die Herzmassage allein schon ist, stellten die Teilnehmer schnell fest, die schon nach zwei Minuten ausser Atem gerieten. Und der Patient war immer noch nicht «aufgewacht». «Meine allererste Rea», so die Kursleiterin, «ist zwei Stunden lang gegangen.» Auf dem Kursprogramm standen zudem verschiedene Fallbeispiele – wie man Kreislaufstillstand, Herzinfarkt sowie Schlaganfall bzw. Hirninfarkt unterscheiden und erkennen und was man als Ersthelfer überhaupt tun kann/muss. Was nicht immer klar ist: 25 Prozent der Betroffenen haben zwar dieselben Symptome, aber keinen Hirninfarkt.» Dass bei Alarmierung bzw. Rettung möglichst wenig Zeit verstreichen sollte, liegt auf der Hand. Und dann: «Sofort ins Spital. Aber ausschliesslich mit der Ambulanz!» Da mutete die Abschlussübung, das Verbinden einer stark blutenden Verletzung, geradezu einfach an, und doch: Als der Autor, der wie viele kein Blut sehen kann, zögernd mit dem Druckverband herumfummelte, riss Isabelle ihm das Material aus der Hand, wickelte es unverzüglich um den «verletzten» Unterarm des Opfers. «So geht das. Es muss schnell gehen, da spritzt das Blut!» Fazit des Kurses: Unbedingt zu empfehlen. Vielleicht ihn alle paar Jahre wiederholen, CZV hin oder her. Isabelle Ramseier erklärte im CZV-Kurs «Erste Hilfe auf der Strasse» das Thema theoretisch und praktisch. Auch die stabile Seitenlage wurde geübt.

12 SWISS CAMION Mit dem neuen MAN TGX 50.640 10x4-6 BL CH, auf fünf Achsen erweitert, führt die Urs Huber Transport AG aus Samstagern (ZH) anspruchsvolle Kranarbeiten aus. «Das ist das stärkste Kranfahrzeug, das wir je hatten», sagt André Huber, der zusammen mit seinem Bruder Marc den Familienbetrieb leitet. «Er kommt für verschiedenste Arbeiten zum Einsatz. Für Dachdecker, Gärtner, eigentlich so ziemlich für alles.» Hilfreich dabei ist sicher die hydraulische Hubhöhe von annähernd 49 Metern, die der Palfinger PK 200002 L SH durch die Langarmbauweise erreicht. Der aufgebaute Kran hat auch eine Zweikreishydraulik, was die Arbeitsgeschwindigkeit erhöht, sowie ein spezielles Abstützkonzept mit ausfahrbarem Heckstützzylinder. Das Fahrzeug selbst hat einen 640 PS starken Motor an Bord. ImmerDie in Samstagern (ZH) ansässige Urs Huber Transport AG hat mit dem neuen MAN TGX 50.640 10x4-6 BL CH, der durch die Toni Maurer GmbH & Co KG auf fünf Achsen erweitert wurde, ihr fünftes Kranfahrzeug erhalten. Von den 19 Fahrzeugen im Fuhrpark gibt es nur noch eines, das kein Löwe ist. Mitte Jahr wird auch dieses durch einen MAN ersetzt. Der «MAN-Stall» wächst Urs Huber AG erweitert Kranflotte TEXT UND FOTOS: DANIEL VON KÄNEL hin beträgt das Eigengewicht 46 t. Das Fahrgestell wurde übrigens durch Toni Maurer GmbH & Co KG zu einem 5-Achser umgebaut und zusätzlich bekam dieses Fahrzeug noch die bekannte Frontabstützung (300 kN) von Maurer. Bald nur noch MAN im Fuhrpark Der neue TGX ist das fünfte reine Kranfahrzeug in der Flotte der Urs Huber Transport AG. Diese besteht mittlerweile aus 19 Lastwagen. Davon ist lediglich einer von einer anderen Marke als MAN. Aber: «Mitte Jahr werden wir dieses Winterdienstfahrzeug ebenfalls durch einen MAN ersetzen», sagt André Huber und fügt lachend hinzu: «Dann haben wir einen reinen MAN-Stall.» Das ist nicht weiter verwunderlich. Der Lastwagenhersteller aus München spielt schon lange eine wichtige Rolle beim Transportunternehmen, das vor gut eineinhalb Jahren seinen Standort von Wädenswil nach Samstagern verlegt und sich dort gut eingelebt hat. «Hier haben wir viel mehr Platz», sagt André Huber. «Unter anderem können wir jetzt viel intensiver recyceln.» Neben den Kranarbeiten ist die Firma nämlich auch in den Bereichen Entsorgung, Mulden, Spezialtransporte sowie Transporte mit Thermosilo oder Kipper tätig. Das erfordert einen zu-

13 Nr. 3 | 5.2024 TITELSTORY Die Toni Maurer GmbH & Co KG sorgte für den Umbau auf fünf Achsen. Grosse Reichweite dank Langarmbauweise. Der stärkste Kran in der Huber-Flotte. Unverkennbar ist die Bemalung der Huber-Lastwagen. verlässigen und robusten Fuhrpark. «Unsere MAN sind sehr zuverlässig», sagt André Huber. «Wir haben nie Scherereien mit ihnen.» Doch nicht nur die Zufriedenheit mit den Fahrzeugen selbst ist sehr hoch. Auch der Verkaufs- und Servicepartner, die Nutzfahrzeuge Lachen AG, trägt viel dazu bei, dass die meisten hellblauen Lastwagen der Urs Huber AG, bald sogar alle, von der Marke MAN sind. «Mit der Nutzfahrzeuge Lachen AG haben wir mittlerweile ein familiäres Verhältnis», sagt André Huber. «Schliesslich besteht diese Partnerschaft schon seit gut 30 Jahren.» Es gibt kaum ein besseres Indiz dafür, dass der Kunde zufrieden ist. FOTO: RETO GMÜR Mittwoch, Samstag, Sonntag 10-17 Uhr Museumstrasse 1 | 5467 Fisibach | Telefon +41 44 858 27 77 | ebianum.ch 20% Rabatt für Mitglieder ebianum_ins 90x130_var 20% rabatt.indd 1 20.04.18 10:19 Mittwoch, Samstag, Sonntag 10–17 Uhr Museumstrasse 1 | 5467 Fisibach | Telefon +41 44 858 27 77 | ebianum.ch

14 SWISS CAMION AKTUELL ANGEBOT FÜR MITGLIEDER VON LES ROUTIERS SUISSES Die Tamoil CombiCard bietet viele Vorteile Mit der Tamoil CombiCard für Routiers-Mitglieder profitieren Sie von folgenden Vorteilen: - Permanent 6 Rp./Liter Rabatt an allen TAMOIL und Socar Tankstellen - Die Karte ist gratis und ohne Verwaltungsgebühren - Bargeldlose Bezahlung (Treibstoff und Shop) - Unlimitierte Anzahl von Zusatzkarten - Mehrwertsteuerkonforme Monatsrechnung - Online Kontoverwaltung (Transaktionsaufstellung, Rapporte zum Monatsverbrauch, Zugang zu Ihren Rechnungen) Sie haben die Wahl zwischen über 450 Standorten in der ganzen Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein. Die Stärke dieser Zusammenarbeit wird es Ihnen ermöglichen, immer eine Tankstelle auf Ihrem Weg zu finden. In der Tat, was die Verteilung und die territoriale Ausdehnung betrifft, zählen wir: 250 TAMOIL-Tankstellen und 200 Socar-Tankstellen, 235 in der Deutschschweiz, 170 in der Romandie und 45 in der italienischen Schweiz. So vermeiden Sie den Stress, während der Fahrt eine Tankstelle suchen zu müssen. Und: Dank unserer CombiCard-App by TAMOIL finden Sie immer die nächste Tankstelle. Weitere Informationen und das Bestellformular finden Sie auf www.routiers.ch/angebote/verguenstigungen LRS DAF Trucks gewinnt drei Awards Das zweite Jahr in Folge wurde DAF Trucks bei den renommierten Fleet News Awards 2024 in London mit dem Titel «Fleet Manufacturer of the Year» ausgezeichnet. Darüber hinaus erhielt DAF zwei Auszeichnungen für seine Lkw für den Verteilerverkehr: Der vielseitige XD und der LF City für den Verteilerverkehr setzten sich in ihren jeweiligen Kategorien mit mehr als beziehungsweise bis zu 12 Tonnen als «Best Rigid Truck» durch. Im Rahmen der jährlich stattfindenden Preisverleihung der Fleet News Awards werden Unternehmen und Lkw mit der besten Leistung in der Lkw-Flottenbranche gewürdigt und ausgezeichnet. Die Jury besteht aus einem unabhängigen Gremium aus Branchenexperten. Das Urteil der Jury für die Auszeichnung «Fleet Manufacturer of the Year» lautete: «Mit der Unterstützung durch sein hervorragendes Händlernetzwerk beweist DAF erneut, dass es über das beste Produkt- und Serviceangebot für Flotten- und Transportmanager verfügt.» Dank der erfolgreichen LF- und XD-Modelle erhielt DAF sogar zwei «Best Rigid Truck»-Auszeichnungen. Die Juroren waren vom LF beeindruckt: «Der LF, der ähnliche Qualitäten wir der aktuelle XB aufweist, ist ein ausgezeichneter Lkw mit bewährtem Antriebsstrang. Mit seinem komfortablen Fahrerhaus, seiner aussergewöhnlichen Manövrierbarkeit und dem umfangreichen Händlernetzwerk ist er die perfekte Wahl für viele Fahrer. Er ist eindeutig der Beste seiner Klasse.» Auch für den DAF XD fand die Jury lobende Worte: «Der XD bietet mit seinen Diesel- und Elektrovarianten Antriebsstränge für alle Einsatzbereiche. Ein moderner Lkw mit guter Technik und hervorragender direkter Sicht, der eine ausgezeichnete Fahrumgebung bietet. Damit setzt DAF Sicherheit als klare Priorität.» PD/DvK MAN TRUCK&BUS Turnaround geschafft «Das Busgeschäft von MAN Truck & Bus konnte sich im Geschäftsjahr 2023 spürbar erholen und ist zurück in der Erfolgsspur», teilt das Unternehmen mit. Der Umsatz lag demnach bei 1,621 Mrd. Euro – ein Plus von 35 % im Vergleich zum Vorjahr (1,198 Mrd. Euro). Der Absatz von Bussen der Marken MAN und NEOPLAN legte um rund 19 % von 4806 auf 5703 Einheiten zu. Dabei hat MAN mit 771 verkauften Lion’s City E den Absatz elektrischer Stadtbusse im Vergleich zum Vorjahr (263 Einheiten) nahezu verdreifacht. «Dank der positiven Entwicklung auf Umsatz- und Absatzseite sowie einem konsequenten Fokus auf Kosteneffizienz konnte auch das Operative Ergebnis deutlich verbessert werden», heisst es. Sehr erfolgreich im Markt ist MAN mit seiner elektrischen Stadtbus-Baureihe Lion’s City E unterwegs. Im Geschäftsjahr 2023 betrug der Jahresabsatz insgesamt 771 Elektrobusse, was einem Anteil von nahezu 30 Prozent der von MAN in Europa (EU 27+3) abgesetzten Stadtbusse entspricht. Bei den Neuzulassungen von eBussen lässt MAN den Wettbewerb hinter sich und übernimmt die Spitzenposition im europäischen E-Bus-Markt 2023. PD/DvK

15 3 / 2024 AKTUELL Kerenzerberg: Ausbau des Tunnels geht voran Das Projekt Gesamterneuerung Kerenzerbergtunnel und damit der Innenausbau des Sicherheitsstollens werde mit Hochdruck vorangetrieben. Dies teilte das Bundesamt für Strassen ASTRA an einem Medienanlass mit. Nach den beendeten Ausbrucharbeiten sämtlicher Querverbindungen, Abluftstollen sowie den beiden Unterzentralen Ost und West werde mo- mentan mit Hochdruck am Innenausbau des Sicherheitsstollens gearbeitet. Die Arbeiten an der Unterzentrale Ost seien bereits abgeschlossen, die Längskaverne in Tiefenwinkel befinde sich kurz vor Voll- endung, und im Sicherheitsstollen sei rund ein Drittel der Strecke erstellt. «Sämtliche Arbeiten konnten bisher ohne Einschränkungen für die Verkehrsteilnehmenden durchgeführt werden», sagte das ASTRA. «Diese treten nun erstmals in der zweiten Jahreshälfte 2024 auf, wenn der Umbau der Zentrale Hofwald realisiert wird.» Einige Nachtsperrungen fanden bereits im April statt. Fertiggestellt wird das Projekt aufgrund von Lieferunterbrüchen und -engpässen durch die COVID-Pandemie sowie aufgrund der kom- plexen Baulogistik voraussichtlich 2028, teilte das ASTRA mit. Das Projekt geht auf eine 2009/2010 durchgeführte Situationsanalyse zurück, bei der di- verse Mängel festgestellt wurden. ASTRA/DvK MACHEN SIE PAUSE MIT UNS! Chauffeur/-innen Treff Am 11. Juni lädt die Kantonspolizei St.Gallen mit der ASTAG und Les Routiers Suisse bereits zum zweiten Mal zur offerierten Pause an der Raststätte Thurau Nord an der Autobahn A1 ein. THEMEN Chauffeurverordnung Gefahrengutrecht-Transporte Ladungssicherung Fahrzeugtechnik WO Raststätte Thurau Nord, Autobahn A1 Thurau 926, 9523 Züberwangen WANN 11. Juni 2024 08:30 Uhr bis 13:00 Uhr

16 SWISS CAMION «Das Echo der Chauffeure aus unserer Sektion ist ziemlich eindeutig: Man kann nun zügiger drüberfahren, erzählen die meisten.» Dies sagt Thomas Zbinden, der Präsident der Sektion Solothurn von Les Routiers Suisses, in deren Gebiet die ASTRA Bridge den zweiten Anlauf genommen hat, den Verkehr möglichst flüssig über die Baustelle auf der eigentlichen Fahrbahn zu führen. Der erste Anlauf vor gut zwei Jahren scheiterte krachend. Die steilen Anfahrtsrampen sorgten dafür, dass Chauffeure in der Kabine regelrecht durchgeschüttelt wurden, auch Auf der A1 bei Recherswil im Kanton Solothurn rollt der Verkehr in Richtung Zürich wieder über die ASTRA Bridge, während darunter die Fahrbahn saniert wird. Nach harscher Kritik und frühzeitigem Abbruch bei ihrem ersten Einsatz hat das ASTRA die Brücke überarbeitet. Mit Erfolg, wie die ersten Wochen zeigen. Brücke ist jetzt besser ASTRA Bridge ist wieder im Einsatz TEXT: DANIEL VON KÄNEL FOTOS: ROBERT HUGENTOBLER wenn sie nicht annähernd die vorgesehenen 60 Stundenkilometer auf dem Tacho hatten. Autofahrer bremsten ebenfalls stark ab, obwohl sie wohl noch etwas schneller hätten durchfahren können als die Lastwagenchauffeure, von denen einige sogar Schäden am Fahrzeug zu beklagen hatten. Der Verkehr wurde in dieser ohnehin stauanfälligen Region stark ausgebremst und suchte sich Ausweichrouten durch die Dörfer, die wiederum darunter litten. All dies wurde nach dem Abbruch des ersten Versuchs, damals noch in Fahrtrichtung Bern, vom ASTRA aufgenommen. Das Bundesamt für Strassen liess die Kritik und die Erfahrungen in die Überarbeitung der mobilen Brücke fliessen. Die Rampen wurden verlängert und damit ihr Winkel merklich verkleinert. Mit Fahrzeugen aller Art wurde die verbesserte Brücke auf ihrem Standplatz bei Rothrist AG getestet. Zudem gab es vom Kanton Solothurn die Vorgabe, den allfälligen Ausweichverkehr in den Griff zu kriegen. Nun zeigen Tafeln neben der Fahrbahn aktuell an, wie lange die Fahrt über die Brücke und wie lange über die Hauptstrasse dauert. Unten wird an der Fahrbahn gearbeitet, oben fliesst der Verkehr. Die überarbeitete ASTRA Bridge erfüllt ihren Zweck besser als vor zwei Jahren.

17 3 / 2024 VERKEHR UND INFRASTRUKTUR Der Aufbau der ASTRA Bridge freute besonders die Schwertransportfreunde (Bild ganz oben). Die Rampen der Brücke wurden verlängert und erlauben jetzt ein zügiges Befahren (oben). Auch wenn es anfänglich ungewohnt ist, über die ASTRA Bridge zu fahren, bremsen auch die Automobilisten nicht mehr so stark ab wie beim ersten Einsatz der Brücke. Sie sollen den Autofahrern aufzeigen, dass es sich nicht lohnt, die Autobahn zu verlassen. «Die Verbesserungen haben schon etwas bewirkt», sagt Thomas Zbinden. Es sei jetzt, wenn auch nicht gut, immerhin deutlich besser als das letzte Mal. Das ASTRA zog nach den ersten Wochen ebenfalls Bilanz: Der Verkehrsfluss sei bisher gewährleistet und es seien keine nennenswerten Zeitverluste festzustellen. Die mobile Baustellenbrücke ermögliche allen Fahrzeugen eine uneingeschränkte Überfahrt mit 60 km/h. Wie erwartet komme es während der Morgen- und Abendspitzen zu den ortsüblichen Kolonnenbildungen. Hinweise auf Ausweichverkehr auf die Kantonsstrassen gebe es bisher nicht. Die Bauarbeiten kommen laut ASTRA gut voran. Dies ist deutlich sichtbar, wurde die ASTRA Bridge doch schon einige Male um mehrere Hundert Meter verschoben. Zeltvermietung & Zeltverkauf inkl. Festzubehör | Schutzhüllen & Blachen | Blachen-Seitenwände | Schwimmbad-Abdeckungen Pavillon-Dachblachen nach Mass | Bootsblachen | Blachenverdecke für Lieferwagen und Anhänger | Blachen-Vorhänge inkl. Vorhangzubehör www.blacho-tex.ch - Tel. 056 624 15 55

18 SWISS CAMION Der Rumpf der MS Yellow wird im Zuger Hafen aus dem Wasser und auf den Auflieger geladen. Neben Lastwagen waren also auch grosse Kranen gefragt. Das Zuger Passagierschiff MS Yellow, in der Zentralschweiz ausgemustert, wird auf dem Bielersee als MS Jolie weiterbetrieben. Denn: Kapitän Olivier Perrot, bekannt als Käptn Oli, hat das gelbe Schiff für einen Franken erworben und liess es auf dem Landweg zu «seinen Gewässern» transportieren. Dass aus dem einen Franken Kaufpreis unter dem Strich rund eine Million wurde, liegt daran, dass es für den Transport, ausgeführt durch die Emil Egger AG, auseinandergenommen und danach wieder zusammengebaut werden musste. Zuerst wurde es ausgehöhlt, dann wurde das Steuerhaus vom Rumpf getrennt. Der nächtliche Transport führte vom Zuger Hafen zur Autobahn und über Bern nach Sugiez zum Broyekanal. Der Konvoi bestand aus drei Lastwagen. In Zug und in Sugiez waren grosse Kranen nötig, um die Fracht aus dem respektive wieder ins Wasser zu hieven. Ein Passagierschiff auf der Strasse – das gab es letztes Jahr schon. Damals brachte ein Schwertransport die MS Schwyz, die heute MS Swisspearl heisst, vom Zuger- zum Walensee. Die MS Yellow hat vom Zugersee auf den Bielersee gezügelt. Dafür war ein Schwertransport nötig. TEXT UND FOTOS: DANIEL VON KÄNEL Reise von See zu See Schwertransport für das gelbe Schiff

TRANSPORTWELT Ein Konvoi aus drei Lastwagen und Begleitequipe transportierte die Teile des Schiffs sicher durch die Nacht. Bridgestone Europe NV/SA www.bridgestone.ch Für weitere Informationen scannen Sie den QR-Code. Pour plus d'informations, scannez le code QR. LEISTUNGSBEREIT – MIT OPTIMIERTER KRAFTSTOFFEFFIZIENZ PRÊT À PERFORMER EN OPTIMISANT LA CONSOMMATION DE CARBURANT

20 SWISS CAMION Unter anderem in diesem Chrysler Valiant von 1971 wurden die Auswirkungen des synthetischen Benzins getestet. Negative Auswirkungen fand man keine. In Motoren von Young- und Oldtimern ist der Einsatz von Synfuels absolut problemlos möglich. Diesen Befund liefern umfangreiche Versuche und Tests, welche die Empa, das interdisziplinäre Forschungsinstitut für Materialwissenschaften und Technologie des ETH-Bereichs, in enger Zusammenarbeit mit AMAG Classic, unterstützt von der Motorex AG, durchgeführt hat. Während der einjährigen Testreihe lag der Fokus darauf, verlässliche und wissenschaftlich fundierte Aussagen darüber zu treffen, wie sich die verschiedenen Komponenten eines Motors und vorgelagerte Teile verhalten, wenn sie synthetischem Benzin ausgesetzt werden. Als Referenzbenzin diente Oldtimer-Autos fahren problemlos mit synthetischem Benzin. Das haben AMAG und Empa durch eine gründliche Untersuchung festgestellt. Eine gute Nachricht für Oldtimerfans, aber kein Grund zur Euphorie für generelle Fans von Verbrennern. Für Oldtimer geeignet Tests mit synthetischem Benzin TEXT: DANIEL VON KÄNEL FOTOS: EMANUEL FREUDIGER/ DANIEL VON KÄNEL fossiler 98-Oktan-Treibstoff, während ein biosynthetisches 98-Oktan-Benzin, hergestellt aus erneuerbarem Methanol, als Vergleichsstoff verwendet wurde. Die Tests wurden sowohl an einem VW Golf I mit einem 1,5-Liter-4-Zylindermotor (Erstinverkehrssetzung 1978) als auch an einem Chrysler Valiant mit einem 3,7-Liter-6-Zylindermotor (Erstinverkehrssetzung 1971) durchgeführt. Keine Veränderungen Zu Beginn der Testreihe wurden ausgewählte Komponenten zwischen Tank und Motor direkt dem synthetischen Benzin ausgesetzt, um Veränderungen wie Oberflächenveränderungen, Auflösungserscheinungen und Materialschwellungen zu untersuchen. Es wurden keine physischen, haptischen oder optisch erkennbaren Veränderungen an den untersuchten Bauteilen im beobachteten Zeitraum festgestellt, was darauf hindeutet, dass deren Kontakt mit dem Testkraftstoff unproblematisch ist. Untersuchte Teile umfassten verschiedene Dichtungen, Vergaser, Tankgeber, Treibstoffschläuche und Kunststoffkomponenten wie Vergaserschwimmer, Benzinfilter oder Tankdeckel. Selbst am Benzintank, der wie bei klassischen Fahrzeugen üblich aus Stahlblech besteht, wurden nach Abschluss der Beobachtungszeit keine Korrosionserscheinungen

21 Nr. 3 | 5.2024 FAHRZEUGE UND TECHNIK FRAUNHOFER INSTITUT SIEHT E-FUELS KRITISCH Grossflächiger Einsatz bei Pw und Lkw «nicht sinnvoll» Mit Strom hergestellte synthetische Kraftstoffe (sie werden mal E-Fuels, mal Synfuels genannt) sollen nicht grossflächig bei Personen- und Lastwagen eingesetzt werden. Dies sagt das Fraunhofer ISI (Institut für Systemforschung). Dies sei nach derzeitigem Wissensstand aus folgenden Gründen nicht sinnvoll: Die weltweite erneuerbare Stromproduktion müsste im Vergleich zum heutigen Stand fast verdoppelt werden, um im Jahr 2050 einen weltweiten Anteil von zehn Prozent an grünem Wasserstoff und synthetischen Brenn- und Kraftstoffen einschliesslich E-Fuels zu erreichen. Sie würden daher noch lange knapp und teuer sein. Das Einsatzgebiet von grünem Wasserstoff und E-Fuels sollte sich auf Anwendungsbereiche konzentrieren, in denen keine anderen wirtschaftlichen Alternativen zur Erreichung der Treibhausgasneutralität zur Verfügung stehen, wie zum Beispiel den Stahlsektor, die Grundstoffchemie oder der internationale Flug- und Schiffsverkehr. Eine grossflächige Nutzung von E-Fuels bei Pw und Lkw sei ökonomisch nicht zielführend. Die Umwandlungsverluste seien enorm und Alternativen wie die direkte Elektrifizierung seien auf die Stromnutzung bezogen bis zu fünfmal effizienter. Der Umweltaspekt und die Kosten lassen das Institut pessimistisch sein, was E-Fuels auf der Strasse anbelangt. Die Produktion werde aber, etwa für den Flug- und Schiffsverkehr, ohnehin hochgefahren. Sollten sich die Prognosen als zu pessimistisch erweisen, könnte ein Einsatz im Strassenverkehr immer noch erwogen werden. DvK Ob es auch einmal synthetischen Diesel für alte Saurer geben wird? Für Flugzeuge jedenfalls sind Synfuels im Gespräch. oder andere sichtbare Veränderungen an den Innenwänden festgestellt, wie AMAG und Empa mitteilen. Weiter wurden bei Testfahrten das Abgasverhalten und die Leistung untersucht, wobei das Benzin und das synthetische Benzin nahezu identische Werte lieferten. Diese Ergebnisse könnten bei jenen, die im Verbrenner die nahe und ferne Zukunft sehen, einen Euphorieschub auslösen – was natürlich falsch wäre. Denn: Die Verfügbarkeit von Synfuels ist derzeit noch ein grosses Problem. Das Unternehmen Synhelion wird erst dieses Jahr seine erste industrielle und klimaneutrale Produktion von solchen Treibstoffen in Betrieb nehmen. Zudem sagt Helmut Ruhl, CEO der AMAG Gruppe: «Der Antrieb der Zukunft im Pkw-Bereich werden grossmehrheitlich batterieelektrische Fahrzeuge sein.» Er fügt aber auch an, dass der Verbrennungsmotor noch viele Jahre eine wichtige Rolle in der Schweizer Mobilität spielen werde, nicht nur bei Oldtimern. So würden gemäss einer Studie der Empa 2040 noch rund zwei Millionen Verbrenner auf Schweizer Strassen unterwegs sein. Dass modernere Motoren mit synthetischen Treibstoffen betrieben werden können, wurde schon längst bewiesen. Nun weiss man es auch von Oldtimern. Dino Graf, der bei der AMAG auch für den Bereich Classic verantwortlich ist, sagt: «Ich hoffe, wir können mit dem wissenschaftlichen Versuch Oldtimerfans motivieren, Synfuels für ihre Fahrzeuge zu verwenden, wenn dieses in den kommenden Jahren lieferbar sein wird. Wir werden dieses Jahr die ersten Mengen Solarbenzin von Synhelion übernehmen und für unsere Klassiker einsetzen. Denn, das wissen wir jetzt: Es funktioniert.» Starten Sie mit uns in eine elektrifizierende Zukunft. Die LARAG in Ihrer Nähe Wil SG St. Gallen Meyrin Neftenbach Rümlang Langenthal Echandens Monthey larag.com Der neue eActros 600 Wir beraten Sie gerne!

22 SWISS CAMION Die neuen Schnellladehubs entlang der Autobahnen sind auf Autos ausgerichtet. Solche für E-Lastwagen sind vorgesehen, folgen aber später. Die ausgeschriebenen Schnellladehubs werden mit ihrer Leistung und ihrem baulichen Konzept in erster Linie E-Autos und E-Lieferwagen dienen. Denn: Lastwagen verlangen deutlich mehr Leistung und brauchen eine Durchfahrtsstation, was die Ladestationen für E-Autos meistens nicht bieten. Eine vom ASTRA unterstützte Studie vom November 2023 spricht von High Power Charging (350/400 kW) und Megawatt Charging (1000 kW). E-Lkw haben jedoch derzeit beladen bereits eine Reichweite von über 500 km. Das ASTRA startete einen Projektaufruf für über 200 zusätzliche Schnellladestationen à 150 kW für E-Autos. Verteilt auf die gesamte Schweiz sollen so 55 neue Anlagen entlang der Nationalstrassen entstehen. E-Lkw werden davon nur bedingt profitieren. TEXT UND FOTO: ROBERT HUGENTOBLER Neue Schnellladehubs: E-Lkw müssen noch warten ASTRA-Pressesprecher Thomas Rohrbach hält deshalb fest: «Die Studie zeigt auf, dass E-Lkw primär im Depot während der Nacht oder ausserhalb der Einsatzzeiten laden. Für die allermeisten Tageseinsätze reichen die Depot-Ladungen über Nacht aus.» Die erwartete Zunahme im Strassengüterverkehr gemäss der Verkehrsperspektive 2050 des Bundes verlangt trotzdem nach mehr Lademöglichkeiten für E-Lkw. Dazu sagt Thomas Rohrbach: «Zur Ergänzung und für Tageseinsätze, die über die Tagesreichweite hinaus reichen, braucht es eine zusätzliche Ladeinfrastruktur von Logistik-Hubs und öffentlichen Schnellladehubs.» Diese Anlagen seien wohl geplant, aber noch nicht ausgeschrieben. Wobei: Sind die Standflächen gross genug oder existiert eine Durchfahrtsstation, wie zum Beispiel in Oftringen, können die Stationen schon heute sowohl von Autos als auch von Lastwagen genutzt werden. Die zusätzlichen Ladehubs für E-Autos sind bis Mai 2024 zur Bewerbung ausgeschrieben und sollen innerhalb von 3 Jahren betriebsbereit sein. VERKEHR UND INFRASTRUKTUR

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