Ausgabe Nr. 2/2022

RenaultTrucks Von Graubünden nach ganz Europa Studie zuWirtschaftsverkehr Leistung top,Ansehen flop Seite 2 Interview mit Präsident Markus Odermatt «Das sind die Ziele der Initiative» Unikat Saurer mit Gartenhäuschen Seite 10 Seite 30 Serie «Junge Chauffeure» Quentin Menoud, 24 Die Fachzeitschrift für Berufschauffeure Nr. 2/ 2022 ISSN 1423-4319 Fr. 7.50

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1 CAMION 2 / 2022 Editorial +++ Auf der Titelseite Die Chr. Guyan AG aus Schiers transportiert unter anderem für die Firma Trumpf Schweiz AG aus dem benachbarten Grüsch Flachbett-Laseranlagen. Diese Sondertransporte führen die Guyan- Chauffeure nach ganz Europa. Dafür steht ihnen jetzt ein neuer Renault Trucks T520 EVO 4×2 X-Low zur Verfügung. (Foto: Daniel von Känel) Kontakt: Renault Trucks Schweiz AG, Heimstrasse 45, CH-8953 Dietikon. www.renault-trucks.ch Seite 10 Seite 22 Seite 6 +++ Wirtschaftsverkehr Bund hat Studie veröffentlicht +++ Rubrik «Junge Chauffeure» Quentin Menoud, 24 +++ Verband Interviewmit dem Präsidenten der Routiers Suisses ................2 +++ Recht Gilt eine Impfverweigerung als Kündigungsgrund?....................4 +++ Roman Porta «Es ist einVergnügen, einen Saurer 6DM 4×4 zu fahren.» +++ Continental Die grossen Herausforderungen der Reifenhersteller............... 18 +++ Daimler Truck 125 Jahre Erfahrung im Baustellensektor.................... 20 +++ Unikat Saurer mit Gartenhäuschen.... 30 +++ Fotowettbewerb Gewinner aus demWallis. ......32 +++ Rubriken Kursangebote.........................40 Relais Routiers. .....................42 KantonTessin.........................44 Es geht um Leidenschaft und dieWahrung unserer Interessen Der Inhalt dieser Ausgabe, die für Sie vorzubereiten unser gesamtes Team viel Freude hatte, ist besonders abwechslungsreich. Sie handelt nicht nur von der Leidenschaft für Lastwagen, sondern auch von der Wahrung unserer Interessen. Diese Passion beflügelt beispielsweise unseren Jungchauffeur Quentin Menoud. Nachdem er eine Ausbildung als Lehrer ins Auge gefasst hatte, absolvierte er mit 14 zunächst ein Praktikum bei einem Transportunternehmer, was ihn dazu bewog, seine Meinung zu ändern. Heute, zehn Jahre danach, bereute er seine Neuorientierung überhaupt nicht. «Was ich in unserem Beruf schätze, ist, dass kein Tag dem anderen gleicht. Die Aufträge sind völlig unterschiedlich, wir geniessen ziemlich viele Freiheiten und die Fenster unseres Arbeitsplatzes erlauben uns Blicke auf Landschaften oft voller Schönheit. Einen Sonnenaufgang zu erleben, ist dabei von besonderer Magie.» Aber diese Leidenschaft braucht es auch, einen alten Schweizer Militärlastwagen zu restaurieren (siehe S. 22) oder mit drei Saurer vier Wochen durch Skandinavien zu gondeln (S. 26). Bezüglich der Verteidigung unserer Interessen kommt diesen Monat Markus Odermatt zu Wort. Der Routiers Suisses-Zentralpräsident erläutert, weshalb der Verband der Routiers sich entschieden hat, eine Volksinitiative zugunsten der Berufsfahrer zu lancieren: «Schon vor Jahren haben die Routiers Suisses die Einführung eines Gesamtarbeitsvertrags auf nationaler Ebene gefordert. Die Astag-Direktion hat sich jedoch immer wieder gegen die Notwendigkeit eines Kollektivvertrages ausgesprochen und unseren Forderungen in diesem Bereich nie Gehör geschenkt. Deshalb lancieren wir nun diese Volksinitiative, mit der wir versuchen wollen, den Chauffeurenberuf zu schützen.» Mit der Volksinitiative (S. 2) möchten die Routiers Suisses faire Löhne in sämtlichen Regionen der Schweiz durchsetzen: «Es ist absolut unzulässig, dass in gewissen Regionen des Landes ein Berufschauffeur, der für eine vierköpfige Familie zu sorgen hat, nicht in der Lage ist, den täglichen Bedarf seiner Familie zu decken», beklagt Markus Odermatt. Er fordert deshalb alle Mitglieder der Routiers Suisses und ihre Angehörigen dazu auf, aktiv Unterschriften für die Volksinitiative zugunsten der Chauffeure zu sammeln. Damit das auch klappt, sind mindestens 100 000 gültige und beglaubigte Unterschriften nötig. Laurent Missbauer, Chefredaktor Impressum: Redaktion SWISS CAMION, La Chocolatière 26, 1026 Echandens. Telefon: 021 706 20 00. E-mail: swisscamion@routiers.ch | Chefredaktor: Laurent Missbauer | Redaktor: Daniel von Känel | Ständige Mitarbeiter: Sarah Amat, Christian Llamera, Kéren Martin, Elvedin Mesic, David Piras, Hans-Peter Steiner und Erich Urweider | Anzeigen: Kéren Martin, kmartin@routiers.ch | Druck: Vogt-Schild Druck AG, 4552 Derendingen, www.vsdruck.ch | Inserateverwaltung: Les Routiers Suisses, La Chocolatière 26, 1026 Echandens. Tel.: 021 706 20 00, E-mail: annonces@routiers.ch | WEMF- beglaubigt: 17813 Exemplare (die höchste Auflage in der Branche in der Schweiz) | Abonnement: 75 Franken | www.swisscamion.ch

2 CAMION 2 / 2022 Verband Markus Odermatt: «Unsere Volksinitiative will den Beruf des Chauffeurs schützen» Markus Odermatt, warumhaben die Routiers Suisses entschieden, eine Chauffeurinitiative zu lancieren? Seit Jahren schon geistert in unseren Kreisen die Vorstellung eines GAV herum. Die Verantwortlichen der Astag bestritten seit jeher die Notwendigkeit eines GAV und traten somit nie auf unsere Wünsche ein. Somit versuchen wir eshaltaufdiesemWeg.ZumSchutzdesChauffeur-Berufs. Was sind die Hauptziele, die Les Routiers Suisses mit dieser Initiative erreichen möchten? Lohngerechtigkeit für Arbeitnehmende!!! Wir halten fest, dass in einigen Landesteilen dank der Landesvereinbarung gute LohnverhältMarkus Odermatt, Zentralpräsident Les Routiers Suisses. Warum hat der Verband «Les Routiers Suisses» beschlossen, eine Volksinitiative zugunsten der Chauffeure zu lancieren? Markus Odermatt, der Zentralpräsident des Verbands, gibt hier Antworten auf diese und andere Fragen. Seiner Meinung nach ist es unerlässlich, den Beruf des Chauffeurs zu schützen und den Lohnunterschieden ein Ende zu setzen. nisse herrschen. Aber es kann nicht sein, dass ein Berufsfahrer mit 4-köpfiger Familie sich die Grundbedürfnisse des Lebens nicht leisten kann. Und wenn sie es sich gönnen wollen, einen zweiten Job suchen müssen. Oder sich alles mühsam ersparen, z.B. Ferien im Ausland, neuer Fernseher, Schullager der Kinder usw. Warumhat die Astag keine Freude an dieser Chauffeurinitiative? Bezeichnend ist, dass namhafte Transportunternehmen den GAV gutheissen. Die ASTAGSpitze setzt auf Verschleppungstaktik. Die Bedenken sindgross, weil sich dannUNIAund Co. einbringen könnten. Zudem könnten sich die Sektionen der ASTAG gegen die Spitze stellenundMitgliederaustreten.DieLandesvereinbarungen seien ausreichend, heisst es bei der ASTAG-Spitze. Wie viele Unterschriften werden für diese Initiative benötigt? 100000beglaubigteundgültigeUnterschriften. Wie werden die Routiers Suisses die Unterschriften sammeln? Diese Zahl erscheint sehr hoch. Doch bei rund 17000Mitgliedern sollte dies zu erreichen sein. Jeder einzelnemuss seine Aufgabe wahrnehmen. VomLehrlingbis undmit Veteranenmüssen wir auf Sammlung gehen – im Familien-, Freundes- und Bekanntenkreis. Digitale Hilfsmittel werden natürlich auch eingesetzt. Hat die Pflegeinitiative die Routiers Suisses inspiriert? Nein. Die Lancierung entstand aus der Situation, dass immer mehr Grenzgänger und Ausländer die Schweizer aus diesem Metier verdrängen. Das Stichwort heisst Lohndumping. Die Pflegeinitiative hat von der Pandemie profitiert. Wird die Chauffeurinitiative auch von der Pandemie profitieren? Das hoffe ich. Das Volk hat eingesehen, dass mit zuwenigPflegepersonal dasGesundheitswesen zusammenbrechen könnte. Wir hoffen, dass man einsieht, dass ohne Fahrpersonal die Lastwagen stehen bleiben. Die ganze Versorgung und die Wirtschaft würden zusammenbrechen, da die Feinverteilung in der Schweiz meistens auch durch einheimische Fahrerinnen und Fahrer erledigt wird. Wie sieht der Zeitplan der Initiative aus? Der Initiativtext liegt als Entwurf vor. Derzeit laufenAbklärungenmit derBundeskanzlei undes könnten sich noch Änderungen ergeben. Das Initiativkomitee wird mit Personen aus unseremBerufsstandbestehen. DieUnterschriftensammlung kann erst bei Einverständnis der Bundeskanzlei gestartet werden. Dann geht es wie folgt weiter: 1. Publikation imBundesblatt 2. Unterschriften sammeln und bescheinigen lassen 3. Volksinitiative einreichen 4. Botschaft des Bundesrates 5. Behandlung imParlament – AllfälligeVerlängerungderparlamentarischen Behandlung (bei Gegenentwurf) – Entscheid über Rückzug 6. Volksabstimmung Foto: Laurent Missbauer

3 CAMION 2 / 2022 Zur Sicherstellung der Versorgung von Bevölkerung und Wirtschaft mit Logistikdienstleistungen sorgt der Bund für eine genügende Anzahl angemessen ausgebildeter Chauffeure. Er trifft dafür folgende Regelungen und Massnahmen: 1. Chauffeure, die innerhalb der Schweiz Transporte durchführen, leben und wohnen in der Schweiz oder allenfalls im grenznahen Ausland. 2. Die Arbeitsbedingungen und die Entlöhnung von Chauffeuren sind vergleichbar mit anderen handwerklichen Berufen. Für die Entlöhnung wird ein verbindlicher Mindestlohn festgelegt. 3. Inlandtransporte mit Fahrzeugen, die im Ausland immatrikuliert sind, sind verboten (Kabotage). Verstösse gegen das Kabotageverbot werden durch den Bund von zentraler Stelle verfolgt. Der Bund hat das Recht, betriebliche Unterlagen, Transportdokumente und Abrechnungen einzusehen sowie Kontrollen vor Ort bei Versendern, Transporteuren, Empfängern und Fahrzeugen auf der Strasse durchzuführen. 4. Die Aus- und Weiterbildung ist den Bedürfnissen der Wirtschaft, der Bevölkerung und den Chauffeuren selbst angemessen. Die Ausbildung setzt Prioritäten auf effiziente Arbeitsweise, Verkehrssicherheit, Umweltschutz, schonenden Umgang mit Ressourcen und Verantwortungsbewusstsein. Die Aus- und Weiterbildung findet in der Schweiz statt. Sie wird aus Einnahmen der LSVA finanziert. Der Bund erhebt statistische Daten, um die Umsetzung dieser Vorschriften zu prüfen. Der Bund erlässt Gesetze und Verordnungen zur Anstellung, zu Arbeitsbedingungen und Ausbildung der Chauffeure sowie zur Umsetzung des Kabotageverbots. Der Initiativtext kann hier nur als Entwurf präsentiert werden. Derzeit laufen Abklärungenmit der Bundeskanzlei, es könnten sich noch Änderungen ergeben. Das Initiativkomitee besteht aus Personen aus demChauffeurberuf, es geht umdie Interessenvertretung aus demBeruf und nicht umParteipolitik. Die Anliegen sind parteipolitisch weder links noch rechts – sie sind von Chauffeuren für Chauffeure. Es ist klar, dass eine Volksinitiative ein langer Weg ist. Wenn wir aber heute nicht anfangen, wird es nie besser. Die Unterschriftensammlung kann erst bei Einverständnis der Bundeskanzlei gestartet werden. Dies kann bis zum Frühjahr 2022 dauern. Sobald die Unterschriftensammlung freigegeben ist, werden wir beginnen und hoffen auf gute Mithilfe. (Les Routiers Suisses) Hier ist der Text der geplanten Volksinitiative von Les Routiers Suisses Was möchten Sie noch zu dieser Initiative hinzufügen? Wir dürfen nicht verzweifeln. Bis zur Volksabstimmung ist es noch ein zeitlich langer Weg. Doch wenn wir es jetzt nicht anpacken, werden unsere Rechte und Wünsche wieder im Niemandsland verschwinden. Ebnen wir uns und unserer Jugend die Zukunft. Was ist Ihnen persönlich bei dieser Initiative besonders wichtig? Ob es klappt oder nicht, wird die Zukunft zeigen. Aber niemand soll behaupten können, dass gegen diesen Missstand nichts unternommen wurde. Zeigt mit, dass wir eine Einheit sind. Nur mit dem Einsatz jedes einzelnen erreichen wir unser Ziel. (Laurent Missbauer) FUCHS ist führender Entwicklungspartner der Automobil- und Nutzfahr- zeugindustrie und bietet mit der Marke TITAN ein Motoren- und Getriebe- öl-Sortiment mit den jeweils neuesten und offiziellen Hersteller-Freigaben. Vertrauen Sie auf die Spezialisten und unsere Partner vor Ort. Für die Nord-, Zentral-, Süd- & Westschweiz: aseol.ch Für die Ostschweiz, Graubünden& Liechtenstein: laveba.ch/schmierstoffe Foto: Laurent Missbauer Ohne Chauffeure wäre die gesamte Schweizer Wirtschaft lahmgelegt.

4 CAMION 2 / 2022 Recht Thema Impfverweigerung: Ist die Kündigung eine legale Option? Der Rechtsdienst von Les Routiers Suisses beantwortet in diesem Artikel einige der Fragen, die sich Chauffeurinnen und Chauffeure von schweren Fahrzeugen im Zusammenhang mit der aktuellen Gesundheitskrise stellen könnten. Darf ein Arbeitgeber den Arbeitnehmer zu einer Impfung verpflichten? Das Gesetz erlaubt es einem Unternehmen, je nach den gegebenen Umständen, Vorschriften zum Schutz der Gesundheit von Mitarbeitern und anderen Beteiligten, beispielsweise Kunden, zu erlassen. Es ist durchaus möglich, dass Einige Unternehmen weigern sich, eine nicht geimpfte Person auf ihr Gelände zu lassen. In diesem Fall ist der ungeimpfte Chauffeur nicht mehr in der Lage, diese Unternehmen zu beliefern. Sein Arbeitgeber kann ihm daher die 2G-Regel auferlegen und ihn dadurch indirekt zur Impfung zwingen. Einige Antworten auf Fragen rund um die Corona-Epidemie und ums Impfen.Was ist erlaubt, was nicht? Dieser Artikel dient zu Informationszwecken und ergreift in keinerWeise für die eine oder andere Betrachtungsweise Partei. ein Arbeitgeber eine 2G-Regel verfügt und damit einen indirekten Impfzwang ausübt. So zum Beispiel für Angestellte mit häufigem Kundenkontakt, oder wenn es der Kunde selber nicht zulässt, dass ungeimpfte Personen seinen Betrieb betreten. In einem solchen Fall ist es einem nicht geimpften Chauffeur nicht mehr möglich, diesen Kunden zu beliefern. Wegen dieser fehlenden Impfung kann er seine Arbeitsleistung nicht erbringen und wird auch kaum in der Lage sein, tätigkeitsbedingt, seinem Arbeitgeber eine Ersatzarbeitsleistung, zum Beispiel Homeoffice, anzubieten. Deshalb ist es durchaus möglich, dass ein Arbeitgeber eine Impfung verlangen kann. Ein Unternehmen ist verpflichtet, die Gesundheit seiner gesamten Belegschaft zu schützen. Um diese Verpflichtung durchzusetzen, müssen die dazu notwendigen und angemessenen Massnahmen getroffen werden. Ist eine Massnahme objektiv angemessen, steht dem Arbeitnehmer kein Verweigerungsrecht zu. Natürlich müssen die Umstände immer von Fall zu Fall untersucht werden, sodass wir hier nur auf allgemeine Grundsätze hinweisen können. Theoretisch kann ein Unternehmen eine Impfpflicht verhängen, aber nur für diejenige Gruppe von Arbeitnehmern, für die die Durchführung ihrer Arbeit ohne Impfung nicht, oder kaum, möglich ist. Und wenn ein Arbeitnehmer eine verordnete Impfung verweigert? Sofern sich keine Foto: Laurent Missbauer Fachmagazin SWISS CAMION, die Nummer 1 in der Nutzfahrzeugbranche hohe Leserbindung, wird vom Entscheider bis zum Lernenden gelesen über 50 000 Leser Auflage: 17813 Exemplare (WEMF zertifiziert) nach Sprachen getrennte Ausgaben in Deutsch und Französisch erscheint 11 x jährlich Für Inserate-Reservationen kontaktieren Sie: Frau Kéren Martin Telefon 021 706 20 32 E-Mail: KMartin@routiers.ch SWISS CAMION Les Routiers Suisses Route de la Chocolatière 26 1026 Echandens www.swisscamion.ch

5 CAMION 2 / 2022 3. - 6.3.2022 BERN | SWITZERLAND motofestival.ch TWO WHEELS, TWO WHEELS, ONE SPIRIT ONE FESTIVAL Medienpartner Patronatspartner Weitere andere Möglichkeit ergibt, kann ein Arbeitgeber, als letztes Mittel, aufgrund einer Impfverweigerung die Kündigung aussprechen. Aber Achtung, diese Kündigungsmöglichkeit darf natürlich nicht dazu verwendet werden, um aus anderen Gründen eine Kündigung durchzusetzen. Ist sie dagegen aus besagten Gründen gerechtfertigt, ist sie gültig und in den Augen des Gesetzes berechtigt. Ist es möglich, bei der Einstellung die Bedingungen einer Impfung festzulegen? Jawohl, und verschiedene Firmen haben dies auch schon getan und es ist rechtlich absolut in Ordnung. Darf ein Arbeitgeber geimpfte Arbeitnehmer anders behandeln als ungeimpfte? Beruht die Ungleichbehandlung auf objektiven Tatsachen, handelt es sich nicht um Diskriminierung. Eine Diskriminierung liegt vor, wenn Menschen in derselben Situation unterschiedlich behandelt werden. Hier befinden sich die Menschen nicht in der gleichen Situation, da der eine geimpft ist und der andere nicht. Es ist somit durchaus möglich, die Behandlung der Mitarbeiter anhand objektiver Tatsachen zu differenzieren. Wir erinnern daran, dass das vorrangige Ziel darin bestehen muss, Lösungen zu finden, die an jede Arbeitsbeziehung angepasst sind und beide Seiten so gut wie möglich zufriedenstellen. (Sarah Amat) Wenn die Umstände dies wirklich rechtfertigen, kann ein Arbeitgeber einen Arbeitnehmer entlassen, der die Impfung verweigert. Eine solche Entlassung wäre dann vor dem Gesetz gültig. Zeichnung:Trinco Das Recht erlaubt es demArbeitgeber, Vorschriften zum Schutz der Gesundheit zu erlassen.

6 CAMION 2 / 2022 Serie «Junge Chauffeure» «Ein Beruf voller Leidenschaft» Wir trafen uns mit Quentin Menoud in einem Industriegebiet in Yverdon-lesBains (VD), in der Nähe der Autobahn. Es ist genau 8:39 Uhr an diesem kalten Januarmorgen und die Sonnenstrahlen haben die Stelle noch nicht erreicht, an der der junge 24-jährige Chauffeur 17 stählerne Gasleitungsrohre anliefern muss. Immerhin ist die Sonne über Fotos: Laurent Missbauer Als Kind wollte Quentin Menoud immer Lehrer werden. «Ein Praktikum als Vierzehnjähriger bei einer Transportfirma hat meine Meinung geändert und ich bedaure es nicht. Lastwagenfahren ist eine echte Leidenschaft», vertraut er uns anlässlich unserer Reportage im KantonWaadt an. den Anhöhen dieser Thermalbadstadt bereits zu sehen, und nachdem es über Nacht zuvor geschneit hatte, ist der Ausblick auf die funkelnden Jurahöhen noch schöner als sonst. «Dem Sonnenaufgang zuzuschauen hat etwasMagisches an sich. Ichwerde niemüde davon und es trägt zu diesem Freiheitsgefühl bei, das man als Chauffeur erlebt, ein Beruf, der eine echte Leidenschaft für mich darstellt», erklärt uns Quentin Menoud. Am Steuer des Mercedes-Benz Antos, den ihm sein Arbeitgeber Debrunner Acifer anvertraut hat, ist er beim Befahren von Verkehrskreiseln besonders vorsichtig. «Es gibt immer wieder Autofahrer, die vorne reinschneiden oder, schlimmer, Motorräder, die rechts vorbeischlängeln und den toten Winkel unserer Lastwagen völlig ignorieren. Gerade in diesem Zusammenhang kommt mir eine hübsche Begebenheit in den Sinn», erzählt unser junger Chauffeur, Mitglied der Routiers Suisses. «Eines Tages, Quentin Menoud: «Ein Praktikum alsVierzehnjähriger bei derTransportfirma Reymond Frères in Coinsins weckte in mir den Berufswunsch Lastwagenchauffeur. Nach meiner Lehre bei Gétaz Miauton habe ich auch bei Reymond Frères gearbeitet, wo ich Beton mit einem Fahrmischer transportierte.» Ein personalisierter Truck mit Mercedes-Kotschutzlappen, zwei orangen Drehlichtern auf dem Dach und blauem Stoff amArmaturenbrett. ImKreisel, wo Quentin Menoud besonders aufmerksam ist:Am schlimmsten sind Motorräder, die sich zwischen den Lkw durchschlängeln.

7 CAMION 2 / 2022 Geboren am 14. September 1997 in Meyrin (GE), wohnt Quentin Menoud heute in Coinsins (VD), oberhalb Nyon. Er absolvierte eine Lehre als Lastwagenchauffeur EFZ (Eidgenössisches Fähigkeitszeugnis) bei Gétaz Miauton in Bussigny (VD). Nachdem er bei Reymond Frères SA in Coinsins, Challande SA in Nyon und Henny Transports SA in Rolle (VD) arbeitete, trat er am 1. April 2020 in die Dienste der Debrunner Acifer Gruppe in Crissier (VD). Seine Freizeit verbringt er mit Motorradfahren und dem Fahren der Feuerwehrautos des Rettungsdienstes Gland-Sérine. (L. M.) Der Chauffeur als ich für eine der Pflichtpausen angehalten hatte, denen wir als Berufschauffeure unterliegen, fragte mich ein Motorradschullehrer, der mit seinen Fahrschülern vorbeikam, ob er sie auf das Problem des toten Winkels aufmerksam machen könne, indem er sie kurz hinter dem Steuer meines Lastwagens Platz nehmen lasse.» Getreu dem Slogan «Les routiers sont sympas» kam Quentin Menoud dieser Bitte nach und die Fahrschüler konnten so feststellen, dass das Sichtfeld des Lkw-Fahrers aufgrund eines viel grösseren toten Winkels deutlich eingeschränkter ist als dasjenige eines Autofahrers. «Die Initiative dieses Fahrlehrers fand Quentin Menoud ist nicht nur Chauffeur. Er bedient auch den Kran. Hier lädt er die ersten fünf der 17 Stahlrohre an der Baustelle bei Yverdon-les-Bains ab. Quentin Menoud: gut ausgerüstet, um den winterlichenTemperaturen zu trotzen. Führend in der Schweiz im Grosshandel mit Produkten für Bau, Industrie und Gewerbe, wurde die Debrunner Gruppe 1755 in St. Gallen gegründet. Sie fusionierte 1988 mit der Gruppe König und 1996 mit der Gruppe Acifer. Die Gruppe Debrunner Acifer, die seit 1992 zur multinationalen Klöckner & Co. gehört, ist in der ganzen Schweiz verankert. Quentin Menoud ist dem Standort Crissier angegliedert, der über ein Dutzend Lastwagen und Chauffeure verfügt. Er fährt einen Mercedes-Benz Antos, der einen Sattelauflieger mit Lenkachse zieht. (L. M.) Der Arbeitgeber Die Sonne bescheint die Jurahöhen über Yverdon-les-Bains. Fotos: Laurent Missbauer ich sehr vernünftig», meint Quentin Menoud, für den die Solidarität unter Chauffeuren oder auch andern Verkehrsteilnehmern kein leeres Wort ist. Unter Kollegen hilft man sich «Es ist auch ganz normal, einem Kollegen zu helfen, zum Beispiel beim Manövrieren an einem Ort mit sehr schlechter Sicht oder bei der Übernahme eines neuen Fahrzeugs, wie dies bei mir der Fall war, als ich von einem Kipper auf einen Sattelschlepper umgestiegen bin. Für die Ratschläge, die mir damals Laurent Croisier, einer meiner Arbeitskollegen bei Debrunner Acifer erteilte, war ich sehr Eine Hand, um den Kran zu manövrieren und die andere, um die Rohre zu platzieren. Der Überhang am Lastwagen ist korrekt signalisiert.

8 CAMION 2 / 2022 Fotos: Laurent Missbauer Serie «Junge Chauffeure» dankbar. Er war es, der mir erklärte, dass das Steuer viel weniger eingeschlagen werden muss, wenn der Lastwagen über eine Lenkachse verfügt», erklärt Quentin Menoud. Die Erklärungen von Laurent Croisier wurden offensichtlich gut aufgenommen, zumal Quentin Menoud auf dem schmalen geteerten Strässchen zur Baustelle, wo er die 17 Stahlrohre abzuliefern hatte, seinen Mercedes-Benz Antos perfekt zurücksetzte. Einmal abgeladen, ging die Fahrt weiter nach Eclépens (VD), auf halbem Weg zwischen Yverdon-les-Bains und Lausanne. Dort belud er seinen Sattelschlepper mit 149 Röhren, die er ins Depot seines Arbeitgebers, der Firma Debrunner Acifer in Crissier (VD), zu überführen hatte. Eine sehr abwechslungsreiche Tätigkeit Nach dem Ablad musste Quentin Menoud, zusammen mit einem Kollegen, einen MAN in einer Garage in der Nähe von Morges (VD) abholen. Erst nachdem dieser Lastwagen nach Crissier gebracht wurde, war sein Tagwerk beendet. «Was ich an meinem Beruf besonders schätze: Kein Tag ist gleich wie der andere. Die Aufgaben sind sehr abwechslungsreich, wir geniessen eine beachtliche Freiheit und die Fenster unseres Arbeitsplatzes erlauben uns eine Sicht auf Landschaften, die manchmal überwältigend sind. Das sind die Gründe, weshalb ich es keine Minute bedaure, nicht Lehrer geworden zu sein, so wie ich es als Kind eigentlich vorgesehen hatte. Gerne möchte ich die Gelegenheit benützen um mich auch bei meinem Vater zu bedanken, der es eigentlich lieber gesehen hätte wenn ich Lehrer geworden wäre. Trotzdem hat er mich immer unterstützt. Um mir, als Vierzehnjährigen, eine Freude zu machen, trat er sogar den Routiers Suisses bei, damit ich jeden Monat das SWISS CAMION zu lesen bekam, auf das ihn ein Bekannter aufmerksam gemacht hatte.» «Sobald Ihre Zeitschrift zu Hause ankam, habe ich alle Artikel über neue Lastwagen und junge Fahrer verschlungen. Sehr gut erinnere ich mich noch an einen Artikel über einen Renault Truck mit fünf Achsen, der mich damals zum Träumen brachte», fügt Quentin Menoud an. «Und, sofern Ihr es erlaubt, möchte ich Pascal Juillerat danken. Er war mein Ausbilder bei Gétaz Miauton in Bussigny, wo ich meine Lehre als Chauffeur EFZ absolvierte». Erlaubnis gerne erteilt! (Laurent Missbauer) Perfektes Rückwärtsmanöver in das schmale Strässchen: «Es war mein Kollege Laurent Croisier, der mir das effizienteste Manövrieren beigebracht hat», gesteht ein dankbarer Quentin Menoud. In Eclépens: Quentin Menoud posiert auf unsere Bitte hin vor seinemTruck.Wenig später wird der Fliegl-Auflieger seines Mercedes-Benz Antos mit 149Wasserabflussrohren beladen, die ins Depot seines Arbeitgebers Debrunner Acifer zu überführen sind.

9 CAMION 2 / 2022 «Es nützt nichts, ständig die Preise zu erhöhen, ohne dem Klima zu helfen» Am 18. Januar fand im Kursaal in Bern der traditionelle «Tag der Schweizer Garagisten» statt. Er wurde vom Auto Gewerbe Verband Schweiz (AGVS) organisiert und versammelte «rund 600 geladene Gäste», unter ihnen Bundesrätin Simonetta Sommaruga. «Die Tatsache, dass die Chefin des Eidgenössischen Departementes für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation an unserer Veranstaltung teilnimmt, zeigt, dass sie unsere Branche und ihre Sorgen ernst nimmt», betonte AGVS-Präsident Thomas Hurter. Förderung der Elektromobilität In ihrer Rede lieferte Simonetta Sommaruga «Informationen aus erster Hand», was die aktuellen Stossrichtungen der Politik sind: «Der Bundesrat sieht vor, Ladestationen für Elektrofahrzeuge vor allem dort installieren zu lassen, wo sie noch fehlen, also in WohnAm 16. «Tag der Schweizer Garagisten» am 18. Januar in Bern waren unter anderem Bundesrätin Simonetta Sommaruga und Astag-Präsident Thierry Burkart zugegen. Der Letztere erklärte entschieden, «dass es keinen Sinn macht, ständig die Preise zu erhöhen ohne wirklichen Nutzen für das Klima». häusern und an Arbeitsplätzen.» Wie diese Ladestationen finanziert werden sollen? Ganz sicher einmal durch die Verteuerung der Treibstoffpreise. In diesem Zusammenhang sei daran erinnert, dass sich der AGVS vor einem Jahr energisch gegen den neuen CO2-Gesetzesentwurf aussprach. 51,6 Prozent der Stimmberechtigten stimmten damals, am 13. Juni, dagegen. Der AGVS betonte, dass «das neue CO2-Gesetz unvermeidlich Waren und Dienstleistungen verteuern wird, denn irgendjemand muss ja die Mehrkosten für Benzin, Diesel, Gas und Flugzeugbillette bezahlen… Und berappen die Konsumenten diese Mehrkosten nicht direkt, dann eben indirekt über eine stärkere Erhöhung der Warenpreise.» Thierry Burkart, der ebenfalls zum Tag der Schweizer Garagisten eingeladen worden war, erklärte in seiner Eigenschaft als FDP- ebenso wie als Astag-Präsident, dass «es nichts nütze, ständig die Preise zu erhöhen, ohne dass es dem Klima helfe und ohne eine Änderung des Verhaltens zu erreichen». Weitere Statements vom Garagistentag sind auf www.agvs-upsa.ch nachzulesen. (Laurent Missbauer) Fotos:AGVS Aktuell AmTag der Schweizer Garagisten traten mehrere Redner auf, darunterThierry Burkart, ganz rechts oben. Bei dieser Gelegenheit wandte sich der Präsident der Astag, demVerband der Strassentransportunternehmen, insbesondere gegen Preiserhöhungen ohne echten Nutzen für das Klima. Simonetta Sommaruga: «Der Bundesrat will den Ausbau von Ladestationen fördern.»

10 CAMION 2 / 2022 Wirtschaftsverkehr Studie des Bundes schafft Fakten: Chauffeure verstopfen die Strassen nicht Eigentlich wäre dies für alle ein Grund zum Jubeln: Volle Regale in den Läden und Reformhäusern, der Müll und das Grüngut werden abgeführt, die neuen Gesundheitssandalen aus biodynamisch angebautem Hanf und der Ersatzakku für das schicke E-Bike werden bis vor die Haustüre geliefert. Einerseits bleibt so genügend Freizeit, um achtsam einen Chai Latte mit Hafermilch aus Schweden zu trinken, andererseits nimmt die ganze Transportbranche für diese Leistung lediglich 16,5 Prozent des gesamten Strassenverkehrs in Anspruch. Zu schön, um wahr zu sein? Nein. Der Bund hat diesen Wert in einer kürzlich veröffentlichten Grundlagenstudie ermittelt. Das heisst natürlich nicht, dass es keinen kritischen Blick mehr Der Gütertransport gehört zumWirtschaftsverkehr, der in einer Grundlagenstudie genau definiert wurde. Er macht nur 16,5 Prozent desVerkehrs aus. Foto: Daniel von Känel DerWirtschaftsverkehr wird unter anderem von der Transportbranche verursacht und von linken und grünen Kreisen gescholten. So sei er umweltschädlich und verstopfe die urbanen Räume. Der Bund hat mit einer Grundlagenstudie nun Fakten geschaffen. Der Transport von Gütern und Personen für geschäftliche und dienstliche Zwecke, eben der Wirtschaftsverkehr, hat einen geringen Anteil am gesamten Strassenverkehr. auf die Transportbranche geben soll. Denn: Der Verkehr nimmt insgesamt zu, der Wirtschaftsverkehr demnach auch, zumindest in effektiven Zahlen. Ob der prozentuale Anteil in Zukunft ebenfalls steigen wird, ist mit der derzeitigen Entwicklung des Konsumverhaltens, das immer mehr vom Onlineshopping beeinflusst wird, anzunehmen. Zentrale Bedeutung, wenig Akzeptanz Für eine wirkungsvolle Verkehrspolitik ist es deshalb wichtig, gesicherte Daten zu den verschiedenen Verursachern zu haben. Bislang war vor allem klar, dass die Verkehrsinfrastruktur immer stärker beansprucht wird, auch vom Wirtschaftsverkehr. Aber: «Eine differenzierte Betrachtung, was Wirtschaftsverkehr genau umfasst, fehlte bisher», nennt das Bundesamt für Raumentwicklung (ARE) den Grund, warum es eine Grundlagenstudie zum «Wirtschaftsverkehr in urbanen Räumen» erarbeitet hat – zusammen mit den Bundesämtern für Strasse (ASTRA), Verkehr (BAV), Umwelt (BAFU) und Energie (BFE). In der Studie wird erwähnt, dass der Wirtschaftsverkehr von der Bevölkerung vielfach als Behinderung des Verkehrs wahrgenommen wird. Deshalb habe er in der Breite der Bevölkerung und der Politik bisher eine niedrige Priorität, obwohl dessen Gewährleistungen für die Wirtschaft und Gesellschaft eine zentrale Bedeutung habe. Andererseits generiere er auch Belastungen für das Verkehrssystem, die Gesellschaft und die Umwelt. Die Studie erwähnt also nicht nur die negativen Aspekte, die vielen beim Wort Lastwagen in den Sinn kommen und nicht weiter mit erbrachten Leistungen verknüpft werden, sondern auch die grosse Bedeutung für die Gesellschaft, welche die Arbeit der Chauffeurinnen und Chauffeure hat. Und dies ist bitter nötig. «Die Leute schauen dich oft als Hindernis an, anstatt als denjenigen, der die Ware liefert, die sie einkaufen», brachte es Chauffeur Manuel Kohler in der Serie «Junge Chauffeure» in der letzten Ausgabe des SWISS CAMION auf den Punkt. Er wünsche sichmehr Wertschätzung für die wertvolle und anstrenDie Studie erwähnt nicht nur die negativen Aspekte, die vielen beim Wort Lastwagen in den Sinn kommen, sondern auch die grosse Bedeutung für die Gesellschaft, welche die Arbeit der Chauffeurinnen und Chauffeure hat.

11 CAMION 2 / 2022 Besonders in urbanen Gebieten muss derWirtschaftsverkehr auf engem Raum neben anderenVerkehrsteilnehmern funktionieren. Haben Sie das Auto Ihrer Träume gekauft? Geben Sie dem Wagen die beste Versicherungsdeckung! Kontaktieren Sie uns für eine Offerte unter Telefon 021 706 20 00 oder per E-Mail: avantages@routiers.ch Wir senden Ihnen unser bestes Angebot. Die Allianz deckt die Risiken gemäss Ihrer Erwartungen. Foto: Daniel von Känel gende Arbeit, die er verrichte. Dass es in der Studie keinen Platz für billigsten rot-grünen Populismus hat, ist also sehr zu begrüssen. Urbane Räume besonders betroffen Die zunehmende Beanspruchung der Verkehrsinfrastruktur setze insbesondere den urbanisierten Raum in den Agglomerationen sowie deren Verkehrsnetze unter Druck, schreibt das ARE in der Medienmitteilung zu dieser Studie. Deshalb habe man das Augenmerk auch auf diese Räume gerichtet. «So nutzen beispielsweise Trams, Lieferwagen, Fussgängerinnen und Fussgänger sowie Taxis gleichzeitig die begrenzten Strassenräume», heisst es. Die gesellschaftlichen und technologischen Trends würden diese Entwicklung verstärken. «Die Ver- und Entsorgung auf Strasse und Schiene in urbanen Räumen wird daher anspruchsvoller», hält das ARE fest. Definition des Wirtschaftsverkehrs Die Studie hat den Fokus auf den Wirtschaftsverkehr auf der Strasse gelegt, weil in den urbanen Räumen die Schiene für die Feinverteilung eine geringere Rolle spielt. Definiert wurde der Wirtschaftsverkehr so: Er bezeichnet den Transport von Gütern und Personen, der für geschäftliche oder dienstliche Zwecke stattfindet. «Dabei stehen die Ver- und Entsorgungsdienstleistungen für Unternehmen in Handel, Gewerbe und Industrie oder für den öffentlichen Dienst im Vordergrund», schreibt das ARE. Dazu hält es fest: «Der Wirtschaftsverkehr auf der Strasse hat einen Anteil von rund 16,5 Prozent am gesamten Strassenverkehr.» Das ARE erklärt in seiner Mitteilung auch die Definitionen für «geschäftlich» und «dienstlich»: Der Verkehr zu geschäftlichen Zwecken umfasst alle Fahrten von privaten Unternehmen, der Verkehr zu dienstlichen Zwecken die Fahrten des öffentlichen Sektors. Der Weg von Arbeitnehmenden zu ihren Arbeitsplätzen indes gehört nicht dazu. Priorisierung oder Steuerung? In den Städten wird mit Massnahmen wie Tempo 30 oder Spurreduktionen schon viel getan, um den Verkehr zu regulieren – oder, je nach Blickwinkel, zu behindern. Die vorliegende Grundlagenstudie soll bewirken, dass künftig Massnahmen entwickelt werden, die auch dem Wirtschaftsverkehr dienen. So sagte die Leiterin der Studie, Franziska Borer Blindenbacher vom ARE, in einem Interview mit dem energeia plus, dem Magazin des BFE: «Die Städte tun schon einiges für die Regelung des Verkehrs. Die Studie identifiziert aber noch weitere Bereiche, wo von Behörden und Wirtschaft gemeinsam erarbeitete Lösungen Erleichterung schaffen könnten. Etwa zur Frage, ob der Wirtschaftsverkehr gezielt gesteuert oder gar priorisiert werden soll, um den Verkehrsfluss zu verbessern.» Die Aussage zeigt, dass dem Wirtschaftsverkehr, zu dem Lieferdienste oder die Spitex ebenso gehören wie Lastwagen, mehr Gewicht beigemessen werden soll. Man darf gespannt sein, welche konkreten Massnahmen daraus entstehen. (Daniel von Känel)

12 CAMION 2 / 2022 Jubilare Ein grosses Dankeschön an die Mitglieder, die uns seit 25 und 50 Jahren treu sind Wir möchten allen Jubilaren, die auf diesen drei Seiten aufgeführt sind, unseren herzlichsten Dank für ihre Treue sowie für ihr Engagement aussprechen. Wir wünschen ihnen für das neue Jahr alles Gute und viel Gesundheit. (LRS) Aarau 25 Jahre: Renato Bysäth, Silvan Döbeli, Marcel Gloor, Thomas Haas, Pascal Hurni, Hans Krähenbühl, Thomas Schärer, Daniel Scherer, Pia Sutter, Hanspeter Sutter, Philippe Traussnig, Ernst Vogt, Rudolf Weiss. 50 Jahre: Daniel Gloor, Herbert Häfeli, Franz Honauer, Beat Kämpfer, Ernst Lienhard, Samuel Lindegger, Fritz Lüthi, Karl Müller, Hanspeter Umiker. Zeichnung:Trinco Der Verband Les Routiers Suisses bedankt sich herzlich bei allen Mitgliedern, die ihm seit einem Vierteljahrhundert bzw. seit einem halben Jahrhundert die Treue halten. Alpes Vaudoises-Chablais 25 Jahre: Raphaël Boand, Raphaël Chabloz. 50 Jahre: Albert Chabloz, Samuel Lenoir, Gilbert Martin. Arc Lémanique 25 Jahre: Christian Binggeli, Yves Crausaz, Alain Etienne, Pierre-André Gorjat, Stéphane Jomini, Frédéric Kneubühl, Dominique Lepori, André Ruffet. 50 Jahre: AndréAguet, Albert Aymon, Roland Dey, Daniel George, Walter Hauswirth, JeanClaude Locatelli, Jean-Claude Taverney. Beider Basel 25 Jahre: Bruno Kamber, Daniel Linder, Willy Schaad, Markus Scherrer, Paul Toggenburger. 50 Jahre: Hansruedi Rebmann. Belchen-Baselbiet 25 Jahre: Lilly Gaugler, Eugen Mangold. Bern 25 Jahre: Andreas Althaus, Paul Althaus- Rolli, Hanspeter Bärtschi, Patrick Dysli, Marcel Flammer, Christian Meyer, Roland Morgenegg, Rolf Rohrbach, Christoph Rüegsegger, Ernst Rüfenacht, Jürgen und Franziska Sempach, Beatrice Tschannen, Raymond Zimmermann. 50 Jahre: Ernst Fahrni, Peter Schmid, Walter Zürcher. Berner Oberland 25 Jahre: Arnold Abplanalp, Bruno Bettler, Susanne Hartmann, Marco Hirter, Daniel Jaun, Beat Reichen-Ryter, Lukas Schluchter, Urs von Bergen, Iwan Weyermann. Bienne-Seeland 25 Jahre: Marco Bof, Bruno Kocher, Thomas Schlup, Thomas Schwarz, Adrian Zimmermann. 50 Jahre: Peter Beyeler, Hans-Peter Grossen, Gute Fahrt an alle! Der Verband Les Routiers Suisses möchte allen Jubilaren für ihre Treue und ihr Engagement in der grossen Familie der Chauffeurinnen und Chauffeure herzlich danken.

13 CAMION 2 / 2022 René Huguelet, André Lischer, Rudolf Schwarz. La Broye 25 Jahre: Olivier Chaney, Michel Guinnard, Nicolas Losey, Philippe Ruchat. 50 Jahre: Michel Banderet, Fernand Losey. Dents-du-Midi 25 Jahre: Pascal Coquoz, Robert Gex. 50 Jahre: Yvan Vouilloz. Emmental-Oberaargau 25 Jahre: Thomas Bärtschi, Markus Dick, Urs Gloor, Fritz Held-Krähenbühl, Lotti Hess, Andreas Jost, Peter Reinert, Ursula Rupp, Franz Tanner, SamuelWyssen, RolandZaugg. 50 Jahre: Hans Hirsbrunner, Fritz Iseli, Niklaus Widbolz. Fribourg 25 Jahre: Gianni Di Rubba, Paul Michel, Markus Peter Schmid. Glaris 25 Jahre: Paul Kessler, Alois Lüönd, Andreas Rüegg, Ernst Schirmer. Graubünden 25 Jahre: Marcel Berther, Marco Cipriani, Marco Jehli, Daniel Kessler, Reanna Lannica, Peter Mathis, Sebastian Plank, Gervas Rodigari, Hanspeter Schaden. Jura 25 Jahre: Yanick Galeuchet, Nicolas Zingg. 50 Jahre: Gérard Barthe, Jean-Pierre Crelier, Michel Gogniat, Justin Hertzeisen, Blaise Miserez, Francis Schaffter. Luzern 25 Jahre: Beat Bucher, René Burri, Hans- peter Frei, Anton Hürlimann, Bruno Hürlimann, Markus Hürlimann, Vinzenz Müller, Zeichnung:Trinco Die Mitglieder der Routiers Suisses, die auf diesen drei Seiten abgebildet sind, sind seit einemVierteljahrhundert bzw. einem halben Jahrhundert Mitglied unseresVerbandes. Dafür sei ihnen an dieser Stelle öffentlich gedankt. Gérard Barthe, hier am Steuer einesVolvo FH540, ist seit 50 Jahren Mitglied der Routiers Suisses und sein Sohn, Nicolas Barthe, istVorstandsmitglied der Sektion Jura. Foto: Laurent Missbauer

14 CAMION 2 / 2022 Jubilare Hannelore Odermatt, Thomas Steinmann, Pirmin Sutter, Franz Trüssel, Markus Zehnder, Redzep Zumberi, Hans Zürcher. 50 Jahre: Josef Elsener, Heinz Steinmann. Neuchâtel 25 Jahre: Pierre-André Currit, Pierre-André Franel. 50 Jahre: Jean-Jacques Quartenoud. Nidwalden 25 Jahre: Bruno Mathis, Ruedi Würsch, Peter Würsch. Nord Vaudois 25 Jahre: Eric Favez, Sébastien Gri. 50 Jahre: Gérard Buffat. Oberwallis 25 Jahre: Jean-Daniel Jacot, Adrian Maurer. 50 Jahre: Vinzenz Bregy, Marcel Brunner, Kurt Lagger, Hans Lütolf. Obwalden 25 Jahre: Beat Abächerli, René Abächerli, Stefan Emmenegger, Walter Langensand, Antonio-Vincenzo Maulella, Olivier Peter, Dieter Vogler. 50 Jahre: Hermann Abächerli, Hans Degelo, Marcel Imfeld. Sankt Galler Oberland-Rheintal 25 Jahre: Alois Bartholet, Rolf Good. 50 Jahre: Max Freudiger, Martin Meli. Säntis 25 Jahre: JannDübi, Johannes Kuratli,Walter Oertli, Peter Raschle, Walter Tanner, Martin Wichser, Stefan Zürcher. 50 Jahre: Madeleine Bohnenblust, Niklaus Hug. Schaffhausen 25 Jahre: Matthias Baumann, Sascha Fricker, Andrea Carmen Stingel, Peter Zechner. Schwyz 25 Jahre: Urs Achermann, Paul Betschart, Urs Betschart, Anton Bürgler, Michael Imhof, CandidKnüsel, GraziellaMontalta-Ammann, Christian Müller, Erich Nufer, Roland Ochsner, Markus Scherer, Roger Steinauer, Sascha Steiner, Michael Suter. 50 Jahre: Alfons Holdener, Werner Horat, Kurt Kryenbühl, Kaspar Küttel, Leo Müller, Alois Suter, Christian Waldis. Simmental-Saanenland 25 Jahre: Gottfried Blum, Bruno Oerli, Roland Reichenbach, Walter Reichenbach, Richard Ueltschi, Rudolf von Siebenthal, Peter Ziörjen. 50 Jahre: Gottfried Zingre. Solothurn 25 Jahre: Nelly Dätwyler, Patrick Hess, Guido Huber, Heini Hurni, Markus Kaiser, Erika Kämpf, Erich Leuthold, Stefan Mani, Erika Muggli, Adrian Reist, Martin Steffen, Manuel Steingruber, Stephan Tschanz, Thomas von Arx. 50 Jahre: Jürg Rufer. Thurgau 25 Jahre: Alfag Weinfelden AG, Martin Holinger, Marco Leisi, Hanspeter Morgenthaler, Patrick Rohrbach, Marius Widmer, Hanspeter Wyder, Julius Zehnder. 50 Jahre: Egon Ammann, Werner Baumann, Paul Bommeli, HeinrichRoth, JakobSchlumpf, Ueli Schreiber, Hans Sennhauser. Ticino e Moesano 50 Jahre: Christian Widmer. Uri 50 Jahre: Josef Fedier-Zberg, Ernst Zurfluh. Valais-Plaine du Rhône 25 Jahre: Alby Aymon. 50 Jahre: Bernard Andrey, Jean-Pierre Jacquiéroz, Francis Luyet, Francis Saudan. Vieux-Comté 25 Jahre: Yilmaz Akday, Christian Clerc, PatrickDumas, Albert Genoud, NicolasHenchoz, Jose Paulo Placido da Silva, Pascal Progin. 50 Jahre: François Oberson, Gilbert Sottas. Zürich 25 Jahre: Peter Binder, August Binggeli, Nicole Brunner, Jakob Glarner, Reto Schneider, Marco Weiss. 50 Jahre: Ernst Gasser, Josef Scherer. Zürich Oberland 25 Jahre: Markus Bader, Christian Gerber, Werner Jucker, Urs Memmer, Reto Wüthrich. 50 Jahre: Roland Baumann, Arnold Graf, Alois Kupschina, Roland Willener. François Oberson, links in seiner Funktion alsVizepräsident der Routiers Suisses und rechts bei der Arbeit am Steuer seines Lastwagens, steht unten auf der Liste der Mitglieder der SektionVieux-Comté, die unseremVerband seit einem halben Jahrhundert angehören. Fotos: Laurent Missbauer

15 CAMION 2 / 2022 Aktuell Absatz neuer Nutzfahrzeuge 2021 in der Schweiz weiter rückläufig Letztes Jahr sind in der Schweiz 3565 neue Lastwagen verkauft worden, teilt «auto schweiz» mit. Nach 2020 mit 3579 verkauften Fahrzeugen und erst recht nach 2019 (4291) hat sich dieser Trend fortgesetzt. Der Rückgang erkläre sich vor allemdurch die Planungsunsicherheit aufgrund der Coronakrise. (L. M.) Scania Schweiz Francesco Romano,Ex-Direktor von Iveco Schweiz, leitet abMärz die Geschicke des Schweizer Scania-Importeurs Von 2014 bis 2018 leitete Francesco Romano (Foto) Iveco Schweiz. Danach wurde er in München Direktor des Iveco-Kundendienstes für die Märkte Deutschland, Österreich und Schweiz. Seine Ernennung zumDirektor von Scania Schweiz, als der er ab dem 1. März amten wird, ist also für den 43-jährigen italienischen Ingenieur imGrunde eine Rückkehr in die Schweiz. Francesco Romano folgt nun Gerhard Waser nach. Dieser war ab 2006 Direktor von Scania Schweiz. Ende des letzten Jahres schied er aus dieser Funktion aus und übernahm ab dem 1. Januar 2022 die Verantwortung für die neugeschaffene Region «Zentraleuropa». Diese neue Region «Zentraleuropa», die Teil der kürzlich eingeleiteten Restrukturierung von Scania ist, umfasst die Länder Deutschland, Österreich, die Niederlande, Belgien, Luxemburg, die tschechische Republik, die Slowakei, Ungarn, Polen und die Schweiz. Gerhard Waser wird diese neue Region von Zürich aus managen. «Diese Stadt stellt dank des nahen Flughafens eine ideale Drehscheibe für ganz Zentraleuropa dar», heisst es in einer imOktober von Scania veröffentlichen Pressemitteilung. (Laurent Missbauer) Foto: Scania Nutzfahrzeuge kauft/verkauft man im Internet. 1 ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------ Modell – Shop Setec HTM AG Lindenmoosstrasse 10 / Eingang Industriestrasse, CH-8910 Affoltern am Albis Mobile +41 (0)79 463 93 01 www.setec-htm.ch info@setec-htm.ch ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------ Mercedes Feldmann Fr. 185.00 Scania Seiler Transp. Fr. 169.00 Scania Vögel Fr. 165.00 WSI 02-2754 1 : 50 Tekno 81409 1 : 50 Tekno 80984 1 : 50 KENWORTH T909 Toll Fr. 163.00 Transport Belot Fr. 107.00 Volvo MCT Rec. Fr. 139.00 Drake Z01558 1 : 50 WSI 01-3493 1 : 50 WSI 01-3465 1 : 50 Fiat 690 Recoaro Fr. 42.00 Scania Höhner Fr. 43.00 Vögele 1900-3 Fr. 58.00 Brekina 58410 1 : 87 Herpa 313636 1:87 Herpa 313834 1 : 87 Öffnungszeiten : Donnerstag + Freitag 14.00 - 19.00 Uhr Samstag 9.00 - 16.00 Uhr oder nach Vereinbarung Besuchen Sie bei uns die CZV-anerkannten Kurse.

16 CAMION 2 / 2022 Titelstory In ganz Europa unterwegs Um vom eher schattigen Industriegebiet von Schiers, wo die Chr. Guyan AG beheimatet ist, an die Sonne zu kommen, braucht es keinen weiten Ausflug. Schon nach wenigen Minuten leuchtet der neue blaue Renault Trucks T520, das neueste Fahrzeug im Guyan-Fuhrpark, auf der Strasse Richtung Schuders in der Bergsonne. Im Gegensatz zu den Kippern und Fahrmischern der Chr. Guyan AG wird der T520 im Regeleinsatz aber nicht mehr auf den Prättigauer Bergstrassen anzutreffen sein. «Er wird für internationale Transporte eingesetzt», sagt Jürg Guyan, Geschäftsführer der Chr. Guyan Wirtschaftlich und elegant: Dies gilt für die Bauweise der Salginatobelbrücke (links im Hintergrund) sowie für den Renault Trucks T520. Fotos: Daniel von Känel Die Chr. Guyan AG aus dem bündnerischen Schiers transportiert unter anderem für die FirmaTrumpf Schweiz AG aus dem benachbarten Grüsch Flachbett-Laseranlagen. Diese Sondertransporte führen die GuyanChauffeure nach ganz Europa. Dafür steht ihnen jetzt ein brandneuer Renault Trucks T520 EVO 4×2 X-Low zur Verfügung. «Mit dem T520 wird ein älteres Zugfahrzeug ersetzt. Dass es wieder ein Renault wird, habe unter anderem mit der Zuverlässigkeit zu tun», sagt Jürg Guyan. AG. Wenn ein Schweizer Transportunternehmen internationale Transporte macht, dann muss es etwas Spezielles sein. Der Markt für normale Fernfahrten wird längst von «EU-Discountern» beherrscht. Doch die Firma Trumpf aus Grüsch, einem Nachbarort von Schiers, setzt auf einen einheimischen Transporteur, um ihre Flachbett-Laseranlagen nach ganz Europa zu transportieren. Laut Jürg Guyan handle es sich hierbei um Sondertransporte. Manmüsse den Auflieger auf 5Meter verbreitern können, weil die eingepackten Anlagen viel Platz bräuchten. Bei Sondertransporten sei nicht nur die Qualität des Transports selbst sehr wichtig, auch ein sorgfältiger Umgang mit allen Papieren und Bewilligungen sei eine Voraussetzung, dass alles reibungslos funktioniere. Zuverlässige Lastwagen Der neue T520 ersetzt in der Flotte eine Zugmaschine, die ebenfalls vom französischen Hersteller Renault Trucks stammt. «Von der Abgasnorm her wäre ein Wechsel nicht nötig gewesen, der alte ist auch schon ein Euro 6», erklärt Jürg Guyan. Aber vom Alter und von den Kilometern her ist jetzt der richtige Zeitpunkt zum Wechseln.» Dass es wieder ein Renault wird, habe unter anderem mit der Zuverlässigkeit zu tun. «Wir haben fast keine Probleme mit den Renaults», sagt Guyan. «Auch mit der Elektrik nicht.» Zudem hätten die Renault Trucks relativ grosse Kabinen. «Das ist angenehm für den Chauffeur, vor allem auf internationalen Fahrten.» Konkret verfügt der neue T520 über eine grosse High-Sleeper-Kabine mit ebenem Kabinenboden inklusive der Schlafliege «Serenity» mit Memory-Schaum. Der 13l Motor leistet 520

17 CAMION 2 / 2022 Die markante Frontpartie des T520 erstrahlt hier im Blau der Chr. Guyan AG. Sondertransporte: Dieser Renault Trucks wird durch den neuenT520 ersetzt. PS und sorgt für ein maximales Drehmoment von 2550nm. Eine speziell tiefe Chassishöhe von 950mm, Vollluftfederung inklusive Achslastanzeigen, höhenverstellbare Sattelkupplung und Dachlampenbügel mit integrierten Blitzern und LED-Zusatzscheinwerfer gehören zur umfangreichen Ausstattung. Für Komfort und Sicherheit sorgen die in drei Achsen verstellbare Lenksäule mit intuitiver Entriegelung per Fussschalter sowie das Roadpad+ inklusive Navi und Rückfahrkamera. Es ist demnach ein sehr umfangreich ausgestatteter T520, den die Thomann Nutzfahrzeuge AG nach Schiers liefern durfte. Lehrlinge am Steuer Die Chr. Guyan AG wurde vor 60 Jahren gegründet. Sie ist auch im Bausektor und in der Entsorgung tätig und macht Winterdienst. Neben den internationalen Transporten sind auch Lastwagen von Guyan national unterwegs, unter anderem für den Getränkehandel oder mit Bauelementen. An den beiden Standorten in Schiers und Landquart macht das Unternehmen auch Lagerverwaltung. 41 Lastwagen verschiedener Marken gehören zum Fuhrpark, das Unternehmen zählt rund 50 Angestellte. Zudemwerden Strassentransportfachfrauen und Strassentransportfachmänner ausgebildet. Meisterleistung der Ingenieurskunst Doch nun zurück auf die Bergstrasse von Schiers nach Schuders, wo der Neuankömmling für Fotos platziert wird. Es sind nicht nur der blaue Himmel und die schneebedeckten Berge, die es dort zu bestaunen gibt. Die Strasse führt auch über eine Brücke, die als technische und architektonische Meisterleistung der Ingenieurskunst gilt, die Salginatobelbrücke. Entworfen von Robert Maillart, wurde sie 1930 fertiggebaut und dient bis heute als Lehrobjekt an bautechnischen Fakultäten auf der ganzen Welt. Die Besonderheit: Die einspurige Brücke führt mit einem einzigen Betonbogen über das Salginatobel. Der Bogen beginnt an den steilen Felswänden erst schlank und wird immer stärker, bis er mit der aufgeständerten Brückenplatte verschmilzt. Als wirtschaftlich und elegant wurde diese Bauweise schon bezeichnet. Ganz passend also, dass die ersten offiziellen Fotos dieses Renault Trucks T520 in der Nähe der Salginatobelbrücke gemacht worden sind. (Daniel von Känel) 41 Lastwagen verschiedener Marken gehören zum Fuhrpark, das Unternehmen zählt rund 50 Angestellte. Zudem werden bei Guyan Strassentransportfachfrauen und Strassentransportfachmänner ausgebildet. Foto: Jürg Guyan

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