Ausgabe Nr. 6/2022

Neue Modelle Renault TrucksT520 EVO 6×2 Weiterbildung Konflikte bewältigen Seite 6 Delegiertenversammlung Les Routiers Suisses Wichtige Entscheidungen AlternativeAntriebe Solaris mitWasserstoff Seite 18 Seite 26 Serie «Junge Chauffeure» Gabriel Regamey, 20 ISSN 1423-4319 Fr. 7.50 Die Fachzeitschrift für Berufschauffeure Nr. 6/ 2022

Wir sind ein unkompliziertes, teilweise neu renoviertes 3 Sterne Hotel. Alle Zimmer verfügen über einen eigenen Balkon. Eine Sauna und ein Hallenbad mit lauschiger Liegewiese/Garten runden das Angebot ab. Die zentrale Lage in Flims Waldhaus bietet eine ganze Menge Vorteile: Das Swiss Camion-Angebot beinhaltet: • 4 Tage / 3 Nächte im Superior Doppelzimmer***; renoviert, modern und sehr stilvoll eingerichtet und verfügen über einen eigenen Balkon • Regionales Frühstück und 4-Gang-Menu am Abend • Hallenbad/Sauna mit grosser Liegewiese/Garten • 15 Gehminuten bis zum Caumasee, dieser fasziniert durch sein türkisfarbenes und kristallklares Wasser • Gratis Ortsbus (Flims, Laax, Falera) und Gästekarte • Beste Ausgangslage für Wandern und Biken • Veloraum, Werkzeug für Bike etc. vorhanden • Gratis Motorradabstellplatz in der Tiefgarage Bitte beachten Sie die Betriebszeiten der Bergbahnen. Ihr Swiss Camion-Angebot (Sie sparen CHF 156.– p.P.) • 4 Tage / 3 Nächte ab CHF 363.– pro Person, im Superiorzimmer, statt CHF 519.– • Aufpreis Weekend: +CHF 20.– p. P. /Nacht • Komfortzimmer: –CHF 15.– p. P. /Nacht • Saisonzuschlag 8.7. bis 20.8.2022: + CHF 20.– p.P. /Nacht • Verlängerung zum Spezialpreis: ab CHF 121.– p. P. /Nacht inkl. HP • Einzelzimmerzuschlag am Wochenende: +CHF 40.– pro Nacht • Dieses Angebot ist limitiert und nicht kumulierbar Gültig ab 26. Mai bis 23. Oktober 2022 Bis am Vorabend der Anreise (18 Uhr) können Sie kostenlos Ihren Aufenthalt umbuchen. Reservationen: Direkt beim Hotel Kennwort SWISS CAMION/ Les Routiers Suisses Weisen Sie beim Check-in Ihre LRS-Mitgliederkarte vor. Der perfekte Ort für Ihre Sommerferien LRS-Mitgliederangebot im Hotel des Alpes*** in Flims/Laax Hotel des Alpes, Flims Promenada 45 | 7018 Flims Waldhaus | Tel. 081 928 25 25 | info@hoteldesalpes.ch Das Hotel des Alpes begrüsst Sie im Herzen von Graubünden, im wunderschönen Flims/Laax. Die Region ist geprägt durch eine grossartige und vielfältige Landschaft und bietet vielfältige Möglichkeiten für Freizeit, Sport und Kultur. Willkommen im Bike- und Wanderparadies Flims/Laax.

1 CAMION 6 / 2022 Editorial +++ Titelseite Das Unternehmen Brunner hat zwei neue Renault Trucks T520 EVO 6×2 bestellt. Die beiden Chauffeure Yannick Ackermann und Ferdinando Ariano sind von dieser Wahl begeistert. Sie schätzen den hohen Fahrkomfort und die neue Lenksäule, die in mehrere Richtungen schwenkbar ist. (Foto: Laurent Missbauer) Kontakt: Renault Trucks Schweiz, Heimstrasse 45, 8953 Dietikon. www.renault-trucks.ch Seite 18 Seite 26 Seite 6 +++ Weiterbildung Konflikte bewältigen +++ Delegiertenversammlung Wichtige Entscheidungen +++ Verband Verbesserter Rechtsschutz für unsere Mitglieder................2 +++ Recht Wer bezahlt bei einem Schaden amArbeitsplatz?.......................4 +++ Alternative Antriebe Unterwegs mit einem Solaris mit Wasserstoffantrieb +++ Serie «Junge Chauffeure» Reportage im Oberwallis mit Gabriel Regamey.....................10 +++ Nationalstrassen Grossprojekt in St. Gallen. .......14 +++ Reportage Letzte Reise des Setra S328 DT von Patrik Dysli. .....30 +++ Kolly Gruppe Neue Garage inAigle.............38 +++ Rubriken Kursangebote.........................40 Relais Routiers. .....................42 Sektionsaktivitäten............... 44 Auf uns kommen immer mehr Herausforderungen zu Es vergeht praktisch kein Tag, an dem uns nicht bewusst wird, dass schwere Nutzfahrzeuge mit einem alternativen Antrieb stetig zunehmen. Heute hat Mercedes-Benz mitgeteilt, dass der elektrische Lastwagen eEconic (Foto links unten) die letzte Probephase vor seiner Serienfertigung erreicht habe. Gestern informierte Volvo Trucks darüber, dass die Deutsche Post DHL Gruppe 44 neue E-Lastwagen in Grossbritannien angeschafft habe (Foto rechts unten). In diesem Zusammenhang sei daran erinnert, dass bei demThema die Schweiz Pionierin ist, denn schon seit bald einem Jahr betreibt Feldschlösschen eine Flotte von 20 elektrischen Renault Trucks. Ganz zu schweigen von 46 Hyundai Lastwagen mit Wasserstoffantrieb, die inzwischen in der Schweiz unterwegs sind bzw. von denen die ersten Exemplare schon vor fast zwei Jahren hier aufgetaucht sind. Mit Wasserstoff laufen bei uns inzwischen auch Stadtbusse, denn der Solaris Urbino 12 hydrogen wird derzeit von den Luzerner Verkehrsbetrieben im Langzeitversuch getestet (siehe Seite 26).Was Daimler anbelangt, vertraut der Konzern sowohl auf Strom als auch auf die Brennstoffzelle, etwa im neuen Mercedes-Benz eCitaro Range Extender, den Sie auf Seite 28 finden. All diese Lastwagen und Busse machen zwar bisher sicherlich nur einen kleinen Prozentsatz aller Fahrzeuge auf den Strassen aus, aber das könnte sich schnell ändern. Das jedenfalls sieht Dominique Kolly so, Chef der gleichnamigen Gruppe, die gerade in Aigle VD eine neue Vertretung eröffnet hat, in die 15 Millionen Franken investiert werden mussten. Die Firma ist darauf vorbereitet, in Zukunft den Unterhalt «schwerer elektrischer Nutzfahrzeuge» zu gewährleisten (siehe Seite 38). Es stellt sich hier die Frage, wo eigentlich der Strom herkommen soll, den all diese Lastwagen benötigen? Für eine Antwort ist es noch zu früh, denn Professor Andreas Züttel, dessen Ergebnisse seiner Studie wir auf Seite 20 vorstellen, sagt kategorisch: «Es ist unmöglich, alle unsere Bedürfnisse ausschliesslich mit in unserem Land produzierter erneuerbarer Energie zu befriedigen.» Die Herausforderungen, die in den nächsten Jahren auf uns zukommen, werden also ohne jeden Zweifel immer mehr. Laurent Missbauer, Chefredaktor Impressum: Redaktion SWISS CAMION, La Chocolatière 26, 1026 Echandens. Telefon: 021 706 20 00. E-mail: swisscamion@routiers.ch | Chefredaktor: Laurent Missbauer | Redaktor: Daniel von Känel | Ständige Mitarbeiter: Sarah Amat, Kéren Martin, Elvedin Mesic, David Piras, Hans-Peter Steiner und Erich Urweider | Anzeigen: Kéren Martin, kmartin@routiers.ch | Druck: Vogt-Schild Druck AG, 4552 Derendingen, www.vsdruck.ch | Inserateverwaltung: Les Routiers Suisses, La Chocolatière 26, 1026 Echandens. Tel.: 021 706 20 00, E-mail: annonces@routiers.ch | WEMF-beglaubigt: 18140 Exemplare (die höchste Auflage in der Branche in der Schweiz) | Abonnement: 75 Franken | www.swisscamion.ch Foto:VolvoTrucks Foto: Mercedes-Benz

2 CAMION 6 / 2022 Verband «Unsere Mitglieder werden von neuen Rechtsschutzdienstleistungen profitieren» Seit Jahren ist klar, wer Mitglied bei uns ist und eine Sorge rund um den Beruf hat, findet bei uns ein offenes Ohr und gute Ratschläge. Für Arbeitsrecht sind weitergehende Dienstleistungen und anwaltliche Vertretung im Mitgliederbeitrag eingeschlossen. Berufliche Probleme ausserhalb des Arbeitsrechts sind mit Ausnahme beim Selbstfahrer nicht gedeckt. Für weitergehende Aktivitäten braucht es derzeit eine Rechtsschutzversicherung. Verkehrsrecht kann fakultativ versichert werden. Wer keinen Verkehrsrechtsschutz hat, darf nur mit sehr beschränkter Hilfe rechnen. Das haben nicht immer alle verstanden und manchmal hat es auch den Mitarbeitern im Generalsekretariat weh getan, nicht weiterhelfen zu können. Zudem bestehen Bereiche, wo auch eine gute Rechtsschutzversicherung keine Hilfe bietet, obwohl Hilfe notwendig wäre. Darunter fallen Probleme mit Gewässerverschmutzung, Zoll, Administrativmassnahmen usw. Von Beratung bis Vertretung Wir erachten es für einen Berufsverband als sinnvoll, immer Hilfe bieten zu können, wenn es um Belange im Zusammenhang mit der Arbeit als Chauffeur, Lagerist oder Disponent geht. Wer ein Problem hat, das von seiner beruflichen Tätigkeit kommt oder das Einfluss auf seine Berufsausübung als Chauffeur hat, sollte sich an uns wenden können. Die Dienstleistung muss von einer einfachen Beratung bis zur anwaltlichen Vertretung am Gericht gehen. Wir müssen Die Erhöhung des Jahresbeitrags für Mitglieder von Les Routiers Suisses ab 2023 wird mit einer Verbesserung der Leistungen im Bereich des Rechtsschutzes für alle Verkehrsprobleme im Rahmen einer beruflichenTätigkeit einhergehen. uns mehr Zeit mit der Vorabbewertung eines Falles nehmen und Ursachen analysieren. Nicht immer, wenn der Chauffeur erwischt wird, ist auch der Chauffeur schuld. Zudem muss eine Strafe der Tat angemessen sein. Für Administrativmassnahmen muss normalerweise eine Gefährdung der Verkehrssicherheit vorliegen. Wir sind der Ansicht, dass wir als Berufsverband hier mehr leisten müssen und auch externen Anwälten Argumente und Begründungen liefern müssen. Auch sollte sich die Hilfe nicht auf die einfache Beratung beschränken. Insgesamt positive Erfahrungen Die Erfahrungen mit dem bereits bestehenden Arbeitsrechtsschutz sind insgesamt positiv. Inzwischen werden Überstunden bezahlt oder kompensiert und sonst müssen wir nachhelfen. Früher war dafür eine Privatrechtsschutzversicherung notwendig. Seit zehn Jahren ist die Dienstleistung im Mitgliederbeitrag eingeschlossen. Fälle, die während der Mitgliedschaft entstanden sind, sind gedeckt. Viele haben davon schon als direkt Betroffene profitiert, andere profitieren, weil wir damit das Recht durchsetzen konnten und es üblich geworden ist, dass Überstunden bezahlt werden. Für Aktivmitglieder und Lehrlinge An der Delegiertenversammlung in Zuchwil vom 23. April (siehe Seiten 6–8 in dieser Ausgabe) wurde über eine Mitgliederbeitragserhöhung ab 2023 für Aktivmitglieder abgestimmt. Einerseits war eine Anpassung wegen Kostenerhöhungen aus den letzten zehn Jahren notwendig. Andererseits wollen wir unsere Dienstleistungen klar verbessern und damit einen Berufsfah- rerrechtsschutz für alle Mitglieder, die im Strassentransport arbeiten, einführen. Insbesondere geht es darum, dass Probleme aus dem Verkehr bei beruflicher Tätigkeit bis zur Lösung bearbeitet werden können. Dieser Berufsrechtsschutz ist als Dienstleistung für alle Aktivmitglieder und Lehrlinge vorgesehen, ob Vertragsfahrer oder Arbeitnehmer. Entsteht ein Problem aus dem Beruf, ist es gedeckt. Die zusätzliche Dienstleistung ist in der Beitragserhöhung enthalten. Dafür wird die optionaleVerkehrsrechtsschutzversicherung etwas günstiger. Wer nach der Pensionierung weiterarbeitet, kann für diese Zeit auf Wunsch Aktivmitglied bleiben. IV- und SUVA-Fälle künftig gedeckt Neben der bestehenden Deckung für Arbeitsrecht stellen wir gelegentlich fest, dass Fälle mit der IV und Sozialversicherungen derzeit nicht gedeckt sind. Die medizinischen Kontrollen für Chauffeure sind straffer geworden und der eine oder andere ist mit diesem Problem konfrontiert. Einerseits macht es Sinn, die Gesundheit zu pflegen oder Unfälle zu verhindern. Andererseits entstehen dabei vermehrt auch Fälle mit der IV oder SUVA. Die Fälle sind langwierig und bedrückend und haben Einfluss auf die Zukunft der betroffenen Mitglieder. Wir nehmen diese Probleme in unseren Dienstleistungsumfang auf. Bei Fällen mit Administrativmassnahmen und Ausweisent- zügen rechnen wir in Zukunft auch mit etwas mehr Spielraum, sodass es sich lohnt, der Sache nachzugehen. Die Konditionen auf ihrem Handy, Tablett, oder PC SWISS CAMION Les Routiers Suisses, Chocolatière 26, 1026 Echandens, Telefon 021 706 20 00, www.swisscamion.ch Auch online lesen auf swisscamion.ch

3 CAMION 6 / 2022 MOSER AG Kipper- und Fahrzeugbau Gummweg 92 3612 Steffisburg Tel. +41 33 439 04 04 MOSER HOTBOX RR MOSER STONEBOX RR 2 NEUE VON MOSER: die flachste Halb- rundmulde und ein Aufbau fürs Heisse. NEU: MOSER STONEBOX RR Flachste Halbrundmulde, konzipiert für Streueinsätze, bis 25180 kg Nutzlast. NEU: MOSER HOTBOX RR Mit einem heissen Aufbau, speziell für den Transport von Asphalt und Mischgut. www.moser.swiss werden im Detail diesen Sommer ausgehandelt. Ziel ist es, Hilfe zu bieten, sofern Hilfe gewünscht wird, sinnvoll ist und Hilfe im Rahmen der Verhältnismässigkeit geleistet werden kann. Wir müssen die Besten sein – für unsere Mitglieder. Für private Angelegenheiten sollte man sich weiterhin zusätzlich versichern. Darunter fallen Probleme als Autohalter oder Probleme bei privaten Aktivitäten, inkl. Arbeitsweg. Auch Probleme mit Kaufverträgen, Internetbetrug und Mietverträgen werden nicht mit im Mitgliederbeitrag enthalten sein. Nach wie vor schwierig wird Hilfe bei handfesten Problemen mit Alkohol, Geschwindigkeitsbussen oder gewissen vor- sätzlich herbeigeführten Problemen. Starke Verbesserung ab 2023 Insgesamt rechnen wir mit sehr starken Verbesserungen unserer Dienstleistung. Wir sind ab 01.01.2023 bereit. Wir sind uns sicher, dass wir mit unserer Erfahrung und unseren Kenntnissen, zusammen mit externen Anwälten, eine hervorragende Dienstleistung erbringen werden. Der Job als Chauffeur ist nicht immer einfach, umso mehr muss der Verband mit Rat und Tat beistehen. (David Piras) Grundstrasse 11, 5436 Würenlos Telefon 056 470 47 77, www.routiers.ch Wir sind ab 01.01.2023 bereit. Wir sind uns sicher, dass wir mit unserer Erfahrung und unseren Kenntnissen, zusammen mit externen Anwälten eine hervorragende Dienstleistung bringen werden. Der Job als Chauffeur ist nicht immer einfach, umso mehr muss der Verband mit Rat und Tat beistehen.

4 CAMION 6 / 2022 Recht Schäden am Arbeitsplatz: Wer haftet? Der Schaden, den der Arbeitnehmer zu verantworten hat, muss im Einzelfall unter Berücksichtigung verschiedener Faktoren beurteilt werden. Der allererste Punkt, der angesprochen werden muss, ist, ob die vier Bedingungen der Arbeitnehmerhaftung erfüllt sind: Es muss zunächst eine Vertragsverletzung vorliegen, es muss ein Schaden entstanden sein, der Schaden muss in einem angemessenen kausalen Zusammenhang mit der Vertragsverletzung stehen und schliesslich ein Verschulden des Arbeitnehmers gegeben sein. Sind diese vier Voraussetzungen erfüllt, sind die Sorgfalt des Arbeitnehmers und der Grad des Verschuldens zu beurteilen. Im Zusammenhang mit der Sorgfalt ist zu prüfen, ob es sich um leichte, mittlere oder grobe Fahrlässigkeit handelt. Leichte Fahrlässigkeit liegt vor, wenn der Mitarbeiter etwas nicht beachtet, worauf er nach Überlegung hätte achten sollen, sprich «es kann passieren, aber man hätte besser aufpassen sollen». In einer solchen Situation ist der Anteil, den der Arbeitgeber beanspruchen kann, rein symbolisch. Die Praxis spricht von höchstens bis zur Hälfte des Schadens, maximal aber von einem Monatsgehalt. Von grober Fahrlässigkeit kann gesprochen werden, wenn der Mitarbeiter die elementaren Sorgfaltspflichten missachtet oder einfacher gesagt: «Das darf einfach nicht passieren». Eine Haftungsminderung ist in diesem Fall praktisch ausgeschlossen und würde sich dann aus den konkreten Umständen des Falles ergeben, die zu der besagten Fahrlässigkeit geführt haben. Die Höhe der Es kommt regelmässig vor, dass ein Arbeitnehmer seinem Arbeitgeber einen Schaden zufügt, aber wer soll in diesem Fall die Verantwortung tragen? Eine Art Antwort findet man in Art. 321e OR, der uns sagt, dass der Arbeitnehmer den Schaden trägt, den er seinemArbeitgeber zufügt.Natürlich ist es nicht so eindeutig und wie Sie oft gehört haben, «es kommt auf den Einzelfall an». Beteiligung kann den gesamten Schaden abdecken, jedoch maximal drei Monatsgehälter nach allgemeiner Praxis. Schliesslich muss die mittelschwere Fahrlässigkeit, die als Zwischending der beiden vorherigen wie folgt definiert ist: «das sollte nicht passieren». Es muss von Fall zu Fall beurteilt werden, und die Höhe der Haftung wird dann daraus abgeleitet. Bei mittlerer Fahrlässigkeit kann der Arbeitgeber die Hälfte bis zwei Drittel der Gesamtsumme, maximal jedoch zwei Monatsgehälter fordern. Bei vorsätzlicher Beschädigung kann dem Arbeitnehmer unabhängig von seinem Monatsgehalt der gesamte Schaden in Rechnung gestellt werden. Auch wenn der Arbeitnehmer gemäss 321e OR für Schäden haftet, die er seinem Arbeitgeber verursacht, hängen der Umfang dieser Verantwortung und dessen Grenzen auch von anderen Faktoren ab. Die wichtigsten zu berücksichtigenden Elemente sind das eingegangene berufliche Risiko, das Bildungsniveau, das technische Wissen des Arbeitnehmers, die Dringlichkeit oder die Bedrängnis einer Situation. Das Gehalt des Arbeitnehmers sowie die Art und Weise, in der er in die Arbeit eingewiesen und beaufsichtigt wurde. Dabei sind auch die dem Arbeitgeber bekannten Fähigkeiten und Eigenschaften des Arbeitnehmers zu berücksichtigen. Ein mögliches Mitverschulden des Arbeitgebers, z.B. wenn die Arbeit schlecht organisiert ist, die Anweisungen nicht richtig erteilt wurden oder der Schaden auf ein Versäumnis seinerseits zurückzuführen ist. Schliesslich müssen wir auch eventuelle frühere Schäden des Mitarbeiters berücksichtigen. Für Chauffeure, die täglich im Strassenverkehr unterwegs sind und daher ein hohes Risiko eingehen, muss dies bei der Beurteilung der Haftung bei Unfällen berücksichtigt und abgewogenwerden. Manche Berufe sind mit einem überdurchschnittlich hohen Risiko verbunden, das vom Arbeitgeber getragen werden muss. Das Berufsrisiko ergibt sich aus der hohen Eintrittswahrscheinlichkeit eines Schadens. Bei bestimmten Tätigkeiten kann trotz normaler Sorgfalt der kleinste Fehler grossen Schaden anrichten. Das Risiko kann sich auch aus dem Arbeitstempo (viele Stunden, Stress) ergeben. Für geringfügige Schäden oder leichte Fahrlässigkeit haftet der Arbeitnehmer grundsätzlich nicht. Bei mittlerer und grober Fahrlässigkeit ist dies ein Kürzungsfaktor, immer abhängig vom konkreten Fall. Der Arbeitgeber schliesst in der Regel eine angemessene Versicherung ab, die dieses Risiko abdeckt. Für den Selbstbehalt stellt sich also die Frage der Haftung. Die Verantwortung des Arbeitnehmers und damit der von ihm zu fordernde Anteil hängen stark von den konkreten Umständen ab und im Streitfall haben die Gerichte einen grossen Ermessensspielraum. Zu beachten ist auch, dass jede Vereinbarung, die eine pauschale Haftung des Arbeitnehmers oder die automatische Übernahme des Selbstbehalts durch den Arbeitnehmer vorsieht, unzulässig ist. Diese Klauseln sind ungültig. Arbeitnehmerfreundliche Klauseln sind aber möglich, so ist etwa der im Vertrag vorgesehene totale Haftungsausschluss bei leichter Fahrlässigkeit durchaus zulässig. Es gibt keine eindeutige Antwort, man muss jeden Einzelfall analysieren, um zu bestimmen, ob ein Teil, und wenn ja, welcher Teil dem Arbeitnehmer unter Berücksichtigung der oben genannten Elemente in Rechnung gestellt werden kann. (Sarah Amat) Route de la Chocolatière 26, 1026 Echandens / Tel. 021 706 20 00 - www.routiers.ch

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6 CAMION 6 / 2022 Les Routiers Suisses «Mit der Beitragserhöhung können wir unseren Mitgliedern mehr bieten» Die Erhöhung des Mitgliedsjahresbeitrags von 110 auf 140 Franken für Aktive sowie von 40 auf 55 Franken für Senioren ermögDer zentrale Tagesordnungspunkt an der Delegiertenversammlung am 23. April in Zuchwil SO war die Abstimmung über die Erhöhung des Jahresmitgliedsbeitrags,die mit knapper Mehrheit beschlossen wurde. «Die letzten zwei Jahre hat der Verband sehr viel geleistet.Seine Finanzen aber haben sehr gelitten,vor allemwegen der Pandemie», war aus der Präsentation des Tätigkeitsberichts zu entnehmen. liche «inskünftig mehr für die Mitglieder zu tun vor allem, was ihren Rechtsschutz in allen beruflichen Fällen betrifft». Dies war eines der Hauptargumente, das Verbandspräsident Markus Odermatt und Generalsekretär David Piras vorbrachten, um die Mitglieder zu überzeugen, für die Erhöhung zu stimmen. Neben anderen Argumenten, die dafür plädierten, sei vor allem dieses zu erwähnen: «Der Beitrag ist seit 20 Jahren etwa gleich geblieben, während immer mehr Dienstleistungen angeboten geworden sind. Drei An der Delegiertenversammlung in Zuchwil gab es mehrere Abstimmungen. Anlass zu viel Diskussion gab diesmal die Erhöhung des jährlichen Mitgliedsbeitrages von 110 auf 140 Franken für Aktivmitglieder sowie von 40 auf 55 Franken für Senioren. Die Erhöhung wurde angenommen. Fotos: Laurent Missbauer Generalsekretär David Piras bei der Präsentation des Tätigkeitsberichtes 2020–2021. «Der Kostenanstieg erklärt sich nicht nur mit der Pandemie. Unser Dienstleistungsangebot für die Mitglieder ist ebenfalls grösser geworden. Das Programm TachiFox beispielsweise wird den Mitgliedern ja gratis offeriert. Die Bereiche Mitgliederberatung und Rechtsbeistand im Zusammenhang mit dem Arbeitsrecht sind in den letzten fünf Jahren ebenfalls stark gewachsen», erläuterte Generalsekretär David Piras an der Delegiertenversammlung mit dieser Grafik (oben). (L. M.) «Unsere Dienstleistungen sind mehr geworden»

7 CAMION 6 / 2022 Verwaltungsrat: François Oberson, Franz Inauen, Marcel Perrenoud, Ruedi Pulfer und Präsident Markus Odermatt (von links und von oben nach unten). Beispiele: Gratis Zurverfügungstellung des Programms TachiFox, der Verzicht auf eine Aufnahmegebühr und die Verstärkung unserer Rechtsabteilung, mit der wir die Interessen unserer Mitglieder zukünftig noch besser wahrnehmen können.» Verluste durch die Pandemie «Wir erlebten 2018 und 2019 zwei gute Jahre, weil wir hart und sparsam gearbeitet haben. Genau so hart haben wir 2020 und 2021 gearbeitet und auch da Einsparungen erzielt, mussten aber dennoch erhebliche Verluste hinnehmen», bedauerte David Piras im Tätigkeitsbericht 2020/21. Diese Verluste – 440000 Franken im Jahr 2020 sowie 401000 Franken in 2021 – erklären sich vor allem mit der Pandemie, «während derer zahlreiche Weiterbildungskurse, die eine der wichtigsten Einkommensquellen der Routiers Suisses sind, nicht abgehalten werden konnten». Doch noch mehr Wolken zeigen sich am Horizont: «Die Erhöhung der Posttarife bedeutet für unseren Verband zusätzliche Kosten von 39000 Franken. Auch der steigende Papierpreis, Treibstoff- und Heizkosten schlagen sich künftig in Mehrkosten von 35000, 15000 und 16700 Franken nieder», rechnete David Piras vor. «Soll man deswegen aber gleich unser Dienstleistungsangebot kürzen?», fragte der Generalsekretär der Routiers Suisses. «Nein», antwortete er und erinnerte an die Erfolge, die der Verband erzielt hat, wie etwa die Öffnung von 60 Restaurants, damit die Chauffeure «während der heikelsten Phase der Pandemie» abends etwas Warmes zu essen bekamen. «Unser Kampf für höhere Löhne hat ebenfalls Früchte getragen. Wir haben so erreicht, dass im Kanton Aargau nach fünf Jahren Berufserfahrung ein Minimallohn von 5100 Franken bezahlt wird», schob David Piras nach. Die Erhöhung war lange nicht sicher Nachdem Markus Odermatt und David Piras ihre Argumente vorgetragen hatten, ergriffen mehrere Delegierte während gut rund 30 Minuten das Wort. Die einen schätzten eine Erhöhung um 30 Franken als zu hoch ein und empfahlen statt dessen 15 Franken mehr, die anderen sprachen sich für die Beibehaltung des Status quo aus. Ein Delegierter schlug sogar vor, den Jahresbeitrag für aktive Mitglieder auf 150 Franken zu erhöhen. Schliesslich stimmten die Delegierten der Routiers Suisses für eine Erhöhung des Jahresbeitrags um 30 Franken für aktive Mitglieder (140 statt derzeit 110 Franken) und um 15 Franken für Senioren (55 anstatt jetzt 40 Franken). Der Vorschlag wurde mit knapper Mehrheit angenommen (68 von 130 Stimmen). Von den weiteren Abstimmungen zur Tagesordnung sei hier vor allem diejenige erAuf dem Höhepunkt der Pandemie gelang es den Routiers Suisses, dafür zu sorgen, dass 60 Restaurants öffnen konnten, damit die Chauffeure abends etwasWarmes zu essen bekamen. wähnt, welche die Zusammensetzung des Verwaltungsrates anbelangt. Franz Inauen und Marcel Perrenoud wurden bereits vor zwei Jahren in Zug für vier Jahre wiedergewählt bzw. gewählt. Die Delegierten mussten sich diesmal mit der Wiederwahl von François Fotos: Laurent Missbauer

8 CAMION 6 / 2022 Schon 20 Jahre! Seit dem 1. Januar 2002 ist Marina Gjorgjievski nun schon am Hauptsitz der Routiers Suisses in Echandens VD tätig. «Als Verantwortliche für Finanzen und Versicherungen und als Mitglied der Geschäftsleitung hat Marina Gjorgjievski ihre Abteilung sehr kompetent und seriös geleitet», betonte David Piras, Generalsekretär der Routiers Suisses. Nachdem Präsident Markus Odermatt sie zu ihrem Engagement beglückwünscht hatte, verriet Marina Gjorgjievski, dass sie sich auf die kommenden Projekte freue: «Es macht mir Freude zu sehen, wie der Verband der Routiers Suisses wächst und immer professioneller wird. Ich begrüsse im Übrigen die Entscheidung der Delegierten, den Mitgliedsbeitrag zu erhöhen. Das wird uns erlauben, neue Herausforderungen zu meistern und die Bedingungen für die Chauffeure zu verbessern, etwas, das mir besonders am Herzen liegt. Ich bin nach wie vor sehr motiviert, auch meinen Beitrag dazu zu leisten.» Peter Abplanalp ist seit 30 Jahren Mitglied der Routiers Suisses. Auch er wurde für seine Verdienste beglückwünscht und zum Ehrenmitglied ernannt. «Mit dieser Ehrung danken wir Peter Abplanalp ganz offiziell für alles, was er für die Routiers Suisses getan hat. Er hat zahlreiche Gymkhanas organisiert und war zwei Mal Präsident der Routiers-Sektion Berner Oberland. Zwischen den beiden Präsidentschaften sass er zudem vier Jahre, von 2002 bis 2006, im Vorstand der Routiers Suisses», stellte David Piras klar. (L. M.) Marina Gjorgjievski und Peter Abplanalp: danke für euren Einsatz! Geschäftsprüfungskommission: Sepp Enz, Mireille Spichiger, DenisVuilleumier,Vinzenz Gangl und Präsident Marc Hadorn (von links). François Oberson: Er dankte seiner Familie für eine wunderschöne Holzschnitzerei, die er für seine 50-jährigeTreue zu den Routiers Suisses und der Sektion Vieux-Comté überreicht bekam. Oberson, Markus Odermatt und Ruedi Pulfer auseinandersetzen – Oberson für zwei weitere Jahre, Odermatt und Pulfer für jeweils weitere vier Jahre. Alle drei wurden einstimmig wiedergewählt. Dasselbe gilt für die fünf Mitglieder der Geschäftsprüfungskommission, in alphabetischer Reihenfolge Sepp Enz, Vinzenz Gangl, Marc Hadorn, Mireille Spichiger und Denis Vuilleumier. Alle fünf sind einstimmig wiedergewählt worden. Langer Applaus für François Oberson Den Abstimmungen folgten zwei Ehrungen durch die Delegierten, Marina Gjorgjievski zum einen, Peter Abplanalp zum anderen (siehe unten). Marina Gjorgjievski, Verantwortliche für Finanzen und Versicherungen und Mitglied der Geschäftsleitung des Verbandes, bekam eine Urkunde verliehen und erhielt einen Geschenkkorb für 20 Jahre treue Tätigkeit am Hauptsitz der Routiers Suisses. Peter Abplanalp, Altpräsident der Sektion Berner Oberland und ehemaliges Mitglied des Vorstandes der Routiers Suisses, wurde zum Ehrenmitglied ernannt, weil er sich «in den letzten 30 Jahren in hervorragender Weise für unseren Verband eingesetzt hat». Der emotionalste Augenblick aber war sicherlich die Überreichung einer herrlichen Holzschnitzerei an François Oberson durch seine Frau Myriam und ihre vier Kinder anlässlich seiner 50-jährigen Zugehörigkeit zu unserem Verband. Immerhin ist Oberson (69) in der Tat schon ein halbes Jahrhundert Mitglied der Routiers Suisses – als Vizepräsident der Routiers, als Altpräsident der Sektion Vieux-Comté und als Altpräsident des Verwaltungsrates. Da verwundert es überhaupt nicht, dass er an der Delegiertenversammlung einen sehr langen Applaus erntete. Herzlichen Glückwunsch! (Laurent Missbauer) Fotos: Laurent Missbauer

9 CAMION 6 / 2022 Thommen-Furler AG Industriestr. 10 CH-3295 Rüti b. Büren T 032 352 08 21 sca@thommen-furler.ch • thommen-furler.ch Gebindegrössen (angeliefert oder abgeholt) • lose im Tankwagen ab 2000 l • 1000 l-IBCmit Abfüllstation • 200 l-Fass mit Abfüllgerät oder mobilemBefüllgerät • 10 l und 5 l-Bidons mit Abfüllstutzen AdBlue® by BASF The reliable choice Das Originalprodukt AdBlue®, hergestellt von BASF Berichtigung Feierlichkeiten beginnen schon um 10 Uhr In unserer Mai-Ausgabe (Nr.5/2022) stand imArtikel zur Einladung zum Veteranentreffen inGranges-Marnand (VD), dass ab 10.30Uhr eine Ausstellung alter Lastwagen stattfindet und die Feierlichkeiten um14Uhr beginnenwürden. Diese Feierlichkeiten beginnen jedoch bereits um 10 Uhr, wie Eric Perrenoud, Präsident der Sektion La Broye, mitteilt. (L. M.) Am Samstag,18.Juni 2022 Geschicklichkeitsfahren der Les Routiers Suisses, SektionThurgau, in Erlen Nach nunmehr zwei Jahren Stillstand geht es in diesem Jahr wieder über die Bühne, das Geschicklichkeitsfahren der Les Routiers Suisses, Sektion Thurgau. Das Organisationsteam freut sich darauf, allen Begeistertenwieder einen tollen Anlass präsentieren zu können. Aufgrund baulicher Massnahmen inWeinfeldenmusste ein neues Gelände gesucht werden. Unser diesjähriger Standort ist bei der Firma LISTA AG in Erlen in Zusammenarbeit mit der Firma Aachtaler Transport GmbH. Vieles dagegenwerden die Teilnehmer wie gewohnt vorfinden. Dazu gehört unser anspruchsvoller Parcours. Präzision und fahrerisches Könnenwerden genauso über den Sieg entscheidenwie auch ein theoretischer Teil. Dazu gibt es wieder unser bewährtes Zusammenspiel mit der Kantonspolizei Thurgau. Da alle Teilnehmer Sieger sind, darf sich auch jeder Gewertete amwiederum reichhaltigen Gabentempel einen Preis aussuchen. Als regionale Plattform ist das Geschicklichkeitsfahren für Nutzfahrzeugimporteurewie Händler ein idealer Platz, umneueste Fahrzeuge einem Fachpublikumvorstellen zu können. Wir freuen uns deshalb auf viele interessante Fahrzeuge in unserer Ausstellung. Wie die Grossen so auch die Kleinen. Mit dabei ist auch diesesMal wieder dasMini-Routiers-Team. Sie brennen darauf, ihre neuesten Kreationen einemgrossen Publikumzeigen zu dürfen. Bei so vielen Attraktionen braucht es auch einen Ort, umzu relaxen und sich verwöhnen zu lassen. Deshalb gibt es wie jedes Jahr eine Festwirtschaft, die umdas leiblicheWohl der Gäste besorgt ist. Die Sektion Thurgau der Les Routiers Suisses freut sich auf zahlreiche Zuschauer und Teilnehmer. (HR) Aktuell Auf viele Teilnehmer und Besucher freut sich: LES ROUTIERS SUISSES SEKTION THURGAU www.routiersthurgau.ch Areal Lista AG, Erlen GESCHICKLICHKEITSFAHREN mit Lastwagen Samstag, 18. Juni 2022 ab 08.00 Uhr

10 CAMION 6 / 2022 Serie «Junge Chauffeure» Ein Ausnahmetransport im Rückspiegel Die wiederkehrenden schönen Frühlingstage gehen Hand in Hand mit den ebenfalls wiederkehrenden Baustellen. Diejenige ausgangs des Oberwalliser Dorfes Mörel auf der Kantonsstrasse, die Brig mit dem Rhonegletscher verbindet, gestaltet sich bereits für Im Rückspiegel zu erkennen: der Routiers SuissesWimpel sowie eine orange Plakette mit demWort Gab, dem Übernamen von Gabriel Regamey, dem jungen Lastwagenchauffeur mit EVZ, den wir anlässlich unserer Reportage imWallis begleiteten. Fotos: Laurent Missbauer «Können hängt nicht vom Alter ab.» Beweis dafür ist die Professionalität, mit der der junge, kaum zwanzigjährige Chauffeur Gabriel Regamey ein riesiges Rückhaltebecken aus dem Oberwallis nach Arconciel, unweit von Freiburg, überführte. einen «gewöhnlichen» Lastwagen als äusserst eng. Man stelle sich also vor, welche Herausforderung sie an den unserem jungen Chauffeur von Friderici Spécial anvertrauten Ausnahmetransport richtet. Um die Durchfahrt seines Renault Trucks T520 zu ermöglichen, der an diesem Tag ein 5,40 m breites und 8m langes Rückhaltebecken geladen hatte, mussten die abnehmbaren Absperrungen auf der Baustelle Stück für Stück abgebaut werden. Zuvor wurde das metallene Rückhaltebecken auf Stützen gestellt, da dessen Neigung genau berechnet werden musste. Wäre der Neigungswinkel zu gross berechnet worden, hätte die Ladung diverse Dächer der Chalets entlang der Strasse touchiert. Und Geboren am 17. April 2002 in Morges (VD), wohnt das Routiers Suisses Mitglied Gabriel Regamey heute in L’Isle, am Fuss des Waadtländer Juras. Er absolvierte eine Lehre als Lastwagenchauffeur mit EFZ bei Friderici Spécial in Tolochenaz (VD). Sein Vater ist ebenfalls Chauffeur in dieser Firma. «Er war der erste Lastwagenchauffeur-Lehrling mit EVZ, der bei Friderici Spécial ausgebildet wurde», hält Gabriel Regamey fest. In seiner Freizeit fährt unser junger Chauffeur Mountainbike und zeichnet auch sehr gerne. (L. M.) Der Chauffeur Gabriel Regamey in seinem Lastwagen, nach der Kaffeepause auf dem Rastplatz Martigny. Die Firma Friderici Spécial, mit Sitz in Tolochenaz, bei Morges (VD), ist in vielen Bereichen tätig, darunter «Gütertransporte in der Schweiz und auch weltweit, Hebe- und Kranarbeiten sowie jegliche Art von Schwer- und Ausnahmetransporten». Auf ihrer Webseite steht: «Sie haben ein Transportproblem? Nun, wir kümmern uns um den gesamten Transport und organisieren die Reise, die Sondergenehmigungen und die genehmigten Strecken.» Genau das war beim Transport unseres jungen Chauffeurs Gabriel Regamey in unserer Reportage der Fall. (L. M.) Der Arbeitgeber

11 CAMION 6 / 2022 umgekehrt, bei zu schiefer Lage, wäre der Konvoi zu breit gewesen, um sich auf der Strecke vom Elektrizitätswerk Ernen, bei Fiesch im Goms, bis zum Kraftwerk Arconciel, in der Nähe von Freiburg, durch die verschiedenen Baustellen und Kreisel zu schlängeln… Aber beginnen wir mit dem Anfang ! Aufgepasst auf die Chaletdächer! Wir trafen uns mit Gabriel Regamey morgens um 7.15 Uhr auf der Raststätte Martigny. Für ihn und seine Kollegen Emin Fejzullahi und Cesario Araujo Pereira, die ihn mit ihren eigenen Fahrzeugen begleiteten, ist es Zeit für eine Kaffeepause. Ihr Tagwerk hat allerdings bereits vor mehr als zwei Stunden begonnen. Emin Fejzullahi fährt einen Kranlastwagen, Cesario Araujo Pereira einen Peugeot Expert mit der Aufschrift «Convoi exceptionnel», der wenig später als «Schlusslicht» demKonvoi folgenwird. BeimKraftwerk Ernen, wo sie gegen In Martigny: CesarioAraujo Pereira, Gabriel Regamey und Emin Fejzullahi (v.l.). Im Hintergrund der Kranlastwagen von Emin Fejzullahi und der Peugeot von CesarioAraujo Pereira. Bei Fiesch: Gabriel Regamey manövriert rückwärts auf dem schmalen Strässchen. Fotos: Laurent Missbauer Emin Fejzullahi hievt das imposante metallene Rückhaltebecken mit seinem Kran hoch, um es auf die Kippstützen des Anhängers zu setzen, der von Gabriel Regameys Truck gezogen wird. Im Kraftwerk Ernen: Emin Fejzullahi hat die Krücken seines Trucks ausgefahren. Die orangefarbenen Stützen sind abgewinkelt, um das Rückhaltebecken aufzunehmen. Claude Chatelan misst die Höhe, die heute 4,3 m nicht überschreiten darf. 9Uhr erwartet werden, gesellt sich schon bald auch Claude Chatelan hinzu. Letzterer, zertifizierter Ausnahmetransportbegleiter, wird mit seinem Mercedes Sprinter dem Lastwagen von Gabriel Regamey vorausfahren und, sofern notwendig, den Verkehr stoppen. Alles ist somit vorbereitet, damit das imposante Rückhaltebecken vorschriftsgemäss überführt werden kann! Eine vorausgegangene Erkundungsfahrt hat ergeben, dass die Höhe der Ladung 4,30m nicht überschreiten darf. Nachdem das Rückhaltebecken 5mmisst, kann es nicht senkrecht stehend, sondern muss etwas geneigt transportiert werden. Aber aufgepasst, die Neigung darf nicht zu flach sein, da verschiedene Baustellen auf der Strasse von Fiesch nach Brig sehr eng sind. Das Nach- messen von Claude Chatelan ergab Folgendes: Der höchste Punkt der Ladung liegt bei 4,25m ab Boden und in der Breite überragt

12 CAMION 6 / 2022 Die erste Schwierigkeit bei der Durchfahrt von Lax.Weder dürfen dieWölbung der Unterführung der Furkabahn noch die Chaletdächer und noch weniger dieTrottoirränder touchiert werden. Ausgangs einer der beiden schwierigen Haarnadelkurven bei Grengiols. ...anders etwas weiter, beim Kreuzen eines abgestellten Lastwagens auf einer relativ engen Baustelle. Ein vorsichtiges Manövrieren im Schritttempo ermöglicht eine schadloseVorbeifahrt. Gabriel Regamey überwacht im Rückspiegel sein Rückwärtsmanöver: Präzisionsarbeit. Die Brücke bei derTalstation der Luftseilbahn zur Bettmeralp bereitet keinerlei Probleme… Die dritte und letzte Baustelle bei Mörel: Es mussten nicht nur die Absperrungen Stück um Stück abgebaut werden, sondern es wurde zudem die Manövrierhilfe von Cesario Araujo Pereira benötigt. Dieser verliess seinen Peugeot Expert, mit dem er dem Ausnahmekonvoi als Schlusslicht folgte, und schritt zu Fuss hinter dem Camion von Gabriel Regamey her und erteilte per Funk notwendige Instruktionen wie : «OK hinten, fahr geradeaus weiter, du hast 10 cm rechts, ganz wenig nach links…», eine echte Präzisionsarbeit! Gabriel Regamey entledigt sich seiner Aufgabe mit Bravour. Ruhig und äusserst präzis, unter ständiger Beobachtung der Rückspiegel, lenkt er sein Gefährt gekonnt durch das Engnis. Wie ist dies in einem Alter von knapp 20 Jahren möglich? Man könnte mit einem Satz sie rechts 65 cm und links 1,20 m. Alles ist somit «im Hick», um das erste Hindernis, die Durchfahrt des Dorfes Lax, erfolgreich zu überwinden. Zuerst geht es unter dem Bogen des Viadukts der Furka-Bahnlinie (Foto oben) durch. Dann gilt es aufzupassen, dass weder die Dächer der entlang der Kantonsstrasse gebauten Chalets beschädigt werden noch an die Trottoirs gestossen wird. Eine echte Präzisionsarbeit Die nächste Schwierigkeit bereitet ein auf einer Baustelle kurz nach der Talstation der Bettmeralpbahn abgestellter Lastwagen, den es schadlos zu queren gilt. Ganz knapp gelingt dieses Manöver, bei etwas schieferer Lage des Rückhaltebeckens wäre ein Vorbeikommen nicht möglich gewesen (Foto unten)! Serie «Junge Chauffeure» Fotos: Laurent Missbauer

13 CAMION 6 / 2022 Die schwierigste Passage in Mörel: Die Baustellenabsperrungen mussten weg. Das Überqueren der Bahngeleise bei Mörel war ebenfalls schwierig. Die Stützen, auf denen das Becken auflag, waren geneigt, um die Unregelmässigkeiten der Fahrbahn zu kompensieren. des grossen französischen Dichters Corneille antworten, der da meinte: «Für wohlgeborene Seelen wartet der Wert nicht auf die Anzahl Jahre», was soviel bedeutet, wie bereits in der Einleitung des Artikels festgehalten, dass ein Können eben nicht vom Alter abhängig ist. Die Antwort von Gabriel lautet jedoch wie folgt: «Mein Vater ist ebenfalls Chauffeur bei Friderici Spécial und ich verbrachte den Hauptteil meiner Ferien in seinemCamion. So lernte ich von ganz klein auf viele Sachen, die ich heute in die Praxis umsetzen kann.» Ein «sehr bereichernder» Beruf «IndemichmeinenVater sehr oft auf seinen Fahrten begleitete», fährt Gabriel Regamey fort, «konnte ich feststellen, dass Friderici Spécial für eine Lastwagenchauffeur-Berufslehre Auf der Autobahn bei Gamsen: Das Schwierigste ist geschafft, dieWeiterfahrt noch eine Formalität. Das Lächeln eines Chauffeurs nach getaner Arbeit: «Ich liebe diese Ausnahmetransporte. Man lernt immer wieder Neues, das ist sehr bereichernd», hält ein zufriedener Gabriel Regamey fest. In Eyholz: Die Neigung wird verändert, es kommen keine Chaletdächer mehr. mit EVZ eine sehr interessante Ausbildungsfirma ist. Ihr Tätigkeitsfeld ist sehr breit gefächert. Man beschäftigt sich sowohl mit Hebe- und Kranarbeiten, der Mechanik, dem Handling und dem Transport. Das ist unbestrittenermassen ein grosses Plus. Vor allem für einen wie mich, der nicht nur jegliche Routine hasst, sondern sich gerne immer wieder neuen Herausforderung stellt und Neues dazu lernen möchte. Das ist sehr bereichernd.» «Abgesehen davon, wenn ihr gestattet», ergänzt er, «möchte ich gerne euren Artikel dazu benützen, um nicht nur meinem Vater und meinem Ausbildner, sondern auch Cyril Martin und Yann Boraley zu danken, die mir vieles, was den Spezialtransport und die Technik anbetrifft, beigebracht haben.» Erlaubnis hiermit erteilt! (Laurent Missbauer) Fotos: Laurent Missbauer

14 CAMION 6 / 2022 Engpassbeseitigung St.Gallen Erst sondiert, jetzt genehmigt Der Bundesrat hat kürzlich das Generelle Projekt für den Bau der dritten Röhre des Rosenbergtunnels der Autobahn A1 in St.Gallen genehmigt. «Das Bauwerk ermöglicht die umfassende Sanierung der beiden bestehenden Tunnelröhren und stellt den langfristigen Betrieb der Stadtautobahn sicher», wie er mitteilt. «Die Kosten belaufen sich auf rund 410 Millionen Franken. Der Baustart ist nicht vor 2030 vorgesehen; die Bauzeit beträgt rund sechs Jahre.» Die zwei Tunnelröhren durch den Rosenberg in St.Gallen wurden 1987 in Betrieb genommen. Nun müssen sie wegen ihres schlechten baulichen Zustands umfassend saniert werden, um den langfristigen Betrieb weiterhin gewährleisten zu können. Während der Instandsetzung muss jeweils jene Röhre, die gerade saniert wird, für längere Zeit gesperrt werden. «Da die bestehenden Tunnelröhren nacheinander erneuert werden, steht Diverse Sondierbohrungen wurden bei der A1 in St.Gallen für die dritte Röhre durch den Rosenberg und einen unterirdischen Zubringer gemacht. Foto:ASTRA Der Rosenbergtunnel St.Gallen erhält wohl eine dritte Röhre. Der Bundesrat hat das Generelle Projekt dazu genehmigt.Der Bau der dritten Röhre ermöglicht die Sanierung der bestehenden zwei Rosenberg-Röhren und ist zudem Bestandteil des Gesamtprojekts «A1 Engpassbeseitigung St.Gallen». «Nebst dem Neubau der dritten Röhre und der Sanierung der A1 mit einer Pannenstreifenumnutzung zwischen St.Fiden und Neudorf ist ein unterirdischer Autobahnzubringer zum Güterbahnhof-Areal mit Verlängerung in Richtung Appenzellerland vorgesehen.» die neue Röhre während der Sanierung für den Verkehr zur Verfügung. Damit kann die schwierige Verkehrssituation auf der Nationalstrasse und auf dem Strassennetz der Region St.Gallen vermieden werden», heisst es in der Mitteilung von Bundesrat und ASTRA. Obwohl der Baustart noch lange nicht erfolgen wird, sind einige Details schon sicher: «Die Autobahn A1 führt in der Stadt St.Gallen durch dichtes Siedlungsgebiet. Die Lärmbelastung wird deshalb mit schallabsorbierenden Verkleidungen, Lärmschutzwänden und einem lärmmindernden Belag begrenzt.» Nächster Schritt: Ausführungsprojekt Als nächster Schritt wird das Ausführungsprojekt «3. Röhre Rosenberg» ausgearbeitet und öffentlich aufgelegt. Nach dem Plangenehmigungsverfahren kann das ASTRA das Detailprojekt erarbeiten und die Arbeiten vergeben. Die dritte Röhre des Rosenbergtunnels gehört zum Strategischen Entwicklungsprogramm (STEP) Nationalstrasse mit Realisierungshorizont 2030. «Nebst dem Neubau der dritten Röhre des Rosenbergtunnels und der Sanierung der A1 mit einer Pannenstreifenumnutzung zwischen St. Fiden und Neudorf ist ein unterirdischer Autobahnzubringer zum Güterbahnhof-Areal mit Verlängerung in Richtung Appenzellerland vorgesehen», heisst es. Die anderen Bestandteile des Gesamtprojekts «A1 Engpassbeseitigung St.Gallen» würden parallel zum Teilprojekt dritte Röhre Rosenberg durch das ASTRA gemeinsam mit der Region weiterbearbeitet. «Erheblich überlastet» Die Engpassbeseitigung, zu der auch die dritte Röhre durch den Rosenberg gehört, wird wegen des wachsenden Verkehrsaufkommens nötig. Die 1987 in Betrieb genommene vierstreifige A1 führt im Raum Stadt St.Gallen durch dichtes Siedlungsgebiet und ist auf diesem neun Kilometer langen Abschnitt über vier Anschlüsse mit dem lokalen Hauptverkehrsstrassennetz verbunden. «Bis zum Jahr 2030 wird die A1 auf dem Abschnitt St.Gallen-Winkeln bis St.Gallen-Neudorf er­

15 CAMION 6 / 2022 Nutzfahrzeuge kauft/verkauft man im Internet. 1 Sa/So 10-17, Mi 13.30-17 5467 Fisibach | ebianum.ch Final_ebianum_ins 90x130_CEB neue Bilder 2019.03.05.indd 4 25.03.2019 14:12:16 heblich überlastet sein», schreibt das ASTRA in der Dokumentation zum Gesamtprojekt. Neben dem Teilprojekt dritte Röhre Rosenberg gehören auch der Zubringer Güterbahnhof sowie die Instandsetzung der Autobahn zwischen dem ehemaligen Rastplatz Moosmüli und SG-Neudorf inklusive Instandsetzung der bestehenden Röhren des Tunnels Rosenberg zu diesem grossen Strassenbauvorhaben. Getragen wird es gemeinsam vom Bund, dem Kanton sowie der Stadt St.Gallen. Städtisches Netz entlasten «85 Prozent der Fahrten auf der Autobahn starten und/oder enden im Stadtgebiet», schreibt das ASTRA zur Begründung des Teilprojekts Zubringer Güterbahnhof. «Behinderungen und Staus auf der Autobahn lassen deshalb auch das innenstädtische Verkehrsnetz zusammenbrechen.» Diesem fehle die nötige Kapazität, den ausweichenden Verkehr aufzunehmen. Mit dem Teilprojekt «Engpassbeseitigung inkl. Zubringer Güterbahnhof» wird deshalb eine zusätzliche Strassenverbindung zwischen der Autobahn und demGüterbahnhofareal geschaffen, um das städtische Verkehrsnetz zu entlasten. Das ASTRA, die Kantone St.Gallen und Appenzell Ausserrhoden, die Stadt St.Gallen sowie die Gemeinde Teufen haben sich dafür auf eine Bestvariante geeinigt. Der Zubringer Güterbahnhof setzt sich demnach aus dem Tunnel Feldli, einem unterirdischen Kreisel, dem Tunnel Liebegg und den Anschlüssen an die Stadt zusammen: – Tunnel Feldli: Zwei Tunnelröhren, je Fahrtrichtung eine, verbinden die Autobahn A1 über einen unterirdischen Kreisel mit dem untergeordneten Strassennetz. – Unterirdischer Kreisel: Vom Kreisel sind Ein- und Ausfahrten auf die Geltenwilenstrasse und via Güterbahnhofstrasse in die Oberstrasse sowie zum Tunnel Liebegg vorgesehen. – Tunnel Liebegg: Der Tunnel Liebegg erstreckt sich vom unterirdischen Kreisel bis Liebegg. Die Tunnelröhre mit je einer Spur stadtein- und -auswärts soll die Stadt von Durchgangsverkehr entlasten. Für die Planung des Tunnels Feldli und des unterirdischen Kreisels ist das Bundesamt für Strassen ASTRA zuständig. Die weiteren Projektteile des Zubringers Güterbahnhof – die Anschlüsse an das städtische Netz und der Tunnel Liebegg – liegen im Zuständigkeitsbereich des Kantons St.Gallen und werden in enger Abstimmung mit dem ASTRA sowie mit dem Kanton Appenzell Ausserrhoden, der Stadt St.Gallen und der Gemeinde Teufen geplant. Die Kosten für das Gesamtprojekt «Engpassbeseitigung St.Gallen», ohne das Teilprojekt Unterhaltsplanung, betragen rund 1,3 Milliarden Franken (+/– 20%), sagt das ASTRA, das die Kosten imWesentlichen trägt. In diesem Beitrag enthalten sei die globale Bundesbeteiligung von 170 Millionen Franken (exkl. MwSt.) an die Anschlüsse Stadt und Liebegg ab dem unterirdischen Kreisel nach dem Tunnel Feldli. Die Region beteilige sich mit einem Beitrag von 150 bis 200 Millionen Franken. (Daniel von Känel) ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------ Modell – Shop Setec HTM AG Lindenmoosstrasse 10 / Eingang Industriestrasse, CH-8910 Affoltern am Albis Mobile +41 (0)79 463 93 01 www.setec-htm.ch info@setec-htm.ch ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------ Saurer Spross Fr. 140.00 Saurer Fuster Fr. 140.00 Saurer Ernst Fr.140.00 Go 8350 1 : 50 Go 8362 1 : 50 Go 8364 1 : 50 Scania Domig Fr. 155.00 Renault Domig Fr. 155.00 Geelhoed BV Fr. 105.00 Tekno 81580 1 : 50 Tekno 81579 1 : 50 WSI 01-3590 1 : 50 MB Sprinter Coop Fr. 38.00 Peterbilt 359 Fr. 22.00 Scania ASG Fr. 57.00 Arwico 5121 1 : 87 Brekina 85703 1:87 Herpa MBS 026055 1 : 87 Öffnungszeiten : Donnerstag + Freitag 14.00 - 19.00 Uhr Samstag 9.00 - 16.00 Uhr oder nach Vereinbarung

16 CAMION 6 / 2022 Zwei neue Renault Trucks T520 für Brunner Brunner Transporte in Eischoll, im Oberwallis, ist ein kleines, mittelständiges Unternehmen mit fünf Lastwagen und fünf Fahrern. Wenn man Ferdy Brunner (58), Sohn des PaDie Scheinwerfer des T520 EVO garantieren einen breiteren Lichtstrahl als dieVorgängermodelle. Die Walliser Firma Brunner bestellte zwei neue Renault Trucks T520 EVO 6×2, sehr zur Freude der beiden Chauffeure Yannick Amacker und Ferdinando Ariano. trons und Firmengründers Marcel Brunner (85), die Frage stellt, weshalb er zwei neue Renault Trucks T520 EVO bestellt hat, lautet die Antwort: «Es sind ausgezeichnete Lastwagen!» «Leistungsstark und sparsam» «Ich konnte mich überzeugen, als ich vor zwei Jahren meinen ersten Renault Trucks kaufte. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist äusserst interessant und der 520 PS Motor ist nicht nur stark, sondern auch sparsam im Verbrauch», erklärt uns Ferdy Brunner im Beisein seiner Chauffeure Yannick Amacker (21) und Ferdinando Ariano (48). Ersterer erhielt am 8. April den auf dieser Seite abgebildete T520 EVO: «Nach mehreren Tausend Kilometern an seinem Steuer, bin ich wirklich zufrieden. Zum ersten Mal fuhr ich einen Renault Trucks und bin durch seinen Fahrkomfort mehr als angenehm überrascht. Besonders gefallen hat mir die neue Lenksäule, die sich nach dem Entriegelnmit dem Fuss leicht in die für dich am besten geeignete Position einstellen lässt. Drei weitere positive Punkte sind die zahlreichen Stauräume, der gross dimensionierte Kühlschrank und die drehbaren Sitze», führt Yannick Amacker weiter aus. Diese letzten drei Punkte sind besonders wichtig, weil die Fahrer von Brunner Transporte Dämmstoffe in die ganze Schweiz liefern, manchmal sogar bis ins Bündnerland, und deshalb oft in der Kabine ihres Lastwagens übernachten müssen. «Die Möglichkeit, den Sitz zu drehen, um sich nach einem ArbeitsFotos: Laurent Missbauer und RenaultTrucks Titelstory Ferdy Brunner ist mit seinem neuenT520 EVO, gekauft bei VISA in Saxon (VS), sehr zufrieden. Der gross dimensionierte Kühlschrank wird vom ChauffeurYannick Amacker geschätzt. «Die Möglichkeit, den Sitz zu drehen, um sich nach einemArbeitstag entspannen zu können, ist etwas sehrWertvolles», hält Ferdinando Ariano, Chauffeur bei BrunnerTransporte, fest.

17 CAMION 6 / 2022 tag entspannen zu können, ist etwas sehr Wertvolles», meint Ferdinando Ariano, der zur Zeit noch einen T520, Jahrgang 2020, fährt. Der zweite T520 EVO, Jahrgang 2022, wird erst in Juni ankommen. In dieser Erwartung, während unseres Fotoshootings, stieg er schnell in das neue Modell ein, umdie Hauptunterschiede zu seinem aktuellen Truck zu begutachten. Da fiel ihm natürlich nebst der bereits erwähnten neuen Lenksäule auch der Startvorgang auf, der nicht mehr durch Drehen des Schlüssels an der Lenksäule, sondern durch Drücken des «Start»-Knopfs am Armaturenbrett erfolgt. «Jedes Ding hat seinen Platz» Äusserlich fallen als Hauptunterschied zwischen dem alten und dem neuen Modell die Scheinwerfer auf. Sie unterscheiden sich von denen der Renault Trucks T früherer Jahrgänge dadurch, dass sie durch eine Leiste aus Leuchtdioden (LED – Light-Emitting Diodes auf Englisch) zweigeteilt sind. Diese neuen Lichter bieten auch einen breiteren Lichtkegel, der laut Renault Trucks «das Risiko von Unfällen durch Einschlafen» verringern würde. Weitere Unterschiede finden sich unter der Kabine. So ist sie beispielsweise besser isoliert, was dazu beiträgt, dass die neuen Renault Trucks jetzt noch leiser sind als die der Vorgänger- generation. Was die Motorisierung anbelangt, versprechen die Renault-Trucks-Verantwortlichen einen «Minderverbrauch an Treibstoff von bis zu 4%». «Dies ist ein gewichtiges Argument, das ebenfalls dazu geführt hat, Renault Trucks einer anderen Marke vorzuziehen», präzisiert Ferdy Brunner. «Abgesehen davon, bin ich mit der Kundenbeziehung zur Renault-Vertretung in Saxon, der Renault Trucks VISA, Véhicules Industriels SA, sehr zufrieden. Dies sowohl aufgrund der vorteilhaften Eintauschofferten als auch der Möglichkeit der Nutzung ihres Waschtunnels für schwere Nutzfahrzeuge», fügt Ferdy Brunner bei. Bevor er sich von uns verabschiedet, zeigt er uns noch einige Details: «Schaut nur, jedes Ding hat seinen Platz, wie hier zum Beispiel der AdBlue Tank. Auch mit dem Aufbau von Lanz+Marti bin ich sehr zufrieden», so sein Fazit. (Laurent Missbauer) Der junge Chauffeur Yannick Amacker macht uns auf die neuen Scheinwerfer aufmerksam. Vor dem Renault Trucks T520 von Ferdinando Ariano (im Hintergrund), der neueT520 EVO vonYannick Amacker. Er unterscheidet sich vorab durch die neuen Scheinwerfer. Yannick Amacker erklärt Ferdinando Ariano das Funktionieren der neuen Lenksäule. Die neue Lenksäule kann angepasst werden, um das Einsteigen zu erleichtern. Ferdy Brunner zeigt uns den AdBlueTank: «Jedes Ding hat seinen Platz. Auch bin ich mit demAufbau von Lanz+Marti sehr zufrieden.» Fotos: Laurent Missbauer und RenaultTrucks

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