Ausgabe Nr. 11/2022

«Power buy the hour» von Jungheinrich Bezahlen nach Betriebsstunden IAATransportation Nikola überraschte alle Seite 2 Chauffeurinitiative Aufruf vonMarkus Odermatt Hyundai XcientWasserstoff Schon 5Millionen Kilometer Seite 8 Seite 30 Serie «Junge Chauffeurinnen» Sarah Baer, 31 ISSN 1423-4319 Fr. 7.50 Die Fachzeitschrift für Berufschauffeure Nr. 11 / 2022

Wird an die obligatorische Weiterbildung für Berufschauffeure gemäss Chauffeur- zulassungsverordnung angerechnet (CZV). Haben wir Ihr Interesse geweckt? Gerne gehen wir auf Ihre betrieblichen Bedürfnisse ein. Les Routiers Suisses Tel. 021 706 20 00 La Chocolatière 26 Fax 021 706 20 09 1026 Echandens www.routiers.ch Kursangebot: LES ROUTIERS SUISSES SCHWEIZER BERUFSFAHRER Les Routiers Suisses bieten ein umfangreiches Kursprogramm. Die Kurse werden laufend den Bedürfnissen angepasst. Durch den Praxisbezug werden sie von Chauffeuren, Verladepersonal, Disponenten und Fahrlehrern sehr geschätzt. Ausweis / Erneuerung: 4 Wer ein Fahrzeug mit gefährlichen Gütern führen will, muss einen Gefahrgutkurs absolvieren. 4 Fahrzeuge mit Tank benötigen eine Zusatzausbildung. 4 Der Ausweis ist fünf Jahre gültig. Der Ausbildungsstand für den Transport gefährlicher Güter muss innerhalb des letzten Jahres der Gültigkeit durch den Besuch eines Wiederholungskurses erneuert werden. 4 Der Ausweis wird ab dem Ablaufdatumwieder für fünf Jahre verlängert. BERUFLICHE WEITERBILDUNG FORMATION PROFESSIONNELLE Transport von Gefahrgut Schulung in den Bereichen Grundausbildung, Wiederholungskurs und Zusatzausbildung Tankwagen. Diese Schulungen finden in Zusammenarbeit mit den kantonalen Polizeikorps und Strassenverkehrsämtern statt.

1 CAMION 11 / 2022 Editorial +++ Titelseite Das Angebot «Power buy the hour» von Jungheinrich schliesst eine wichtige Lücke im Bereich der Vermietung von Flurförderzeugen. Mit diesem Angebot, das zugleich flexibel, innovativ und vor allem finanziell attraktiv ist, wird der gemietete Stapler nur für die genaue Zeit seiner Nutzung abgerechnet. (Foto: Jungheinrich) Kontakt: Jungheinrich AG, Holzikerstrasse 5, 5042 Hirschthal (AG). www.jungheinrich.ch Seite 18 Seite 22 Seite 6 +++ Baustellenfahrzeuge von Volvo Ideal für schwierigesTerrain +++ IAATransportation Der neue eActros LongHaul +++ Chauffeurinitiative Aufruf von unseremPräsidenten Markus Odermatt......................2 +++ Recht Besserer Schutz für unsere Mitglieder ab 2023................... 4 +++ Serie «Junge Chauffeurinnen» Sarah Baer, 31 +++ IAATransportation Hyundai rüstet Iveco mit Wasserstoff-Technik aus. .......... 8 +++ Dieselpreis ImAusland viel günstiger..........12 +++ Deutschland Künstliche Intelligenz beiAmpeln fördertVerkehrsfluss............... 14 +++ Continental Die neuen Conti Hybrid........... 26 +++ Rubriken KantonTessin.......................... 32 Kursangebote.......................... 40 Relais Routiers.......................42 Auch mal auf andere zu hören, kann sich auszahlen Im Leben kann man zwei Arten von Individuen unterscheiden. Einerseits sind da diejenigen, die auf andere hören und Verbesserungsvorschlägen Aufmerksamkeit schenken. Andererseits gibt es solche, die genau das Gegenteil tun. Meist lehnen sie Neuerungen ab – mit den völlig falschen Gegenargumenten. Uns fallen in diesem Zusammenhang etwa die Astag-Repräsentanten ein, die behaupten, die Chauffeurinitiative von Les Routiers Suisses schädige dem Berufsbild. Natürlich ist genau das Gegenteil der Fall! Wenn sie ständig leugnen, dass viele Chauffeure zu wenig verdienen, um sich und ihrer Familie eine Existenz in der Schweiz zu ermöglichen, brauchen sich die Verantwortlichen der Astag nicht zu wundern, dass sie nicht genügend Schweizer Personal für ihre Lastwagen finden. Sich immer mehr auf ausländische Chauffeure zu verlassen, ist jedenfalls keine Lösung, vor allem, was den sozialen Zusammenhalt anbelangt. Zu denen, die anderen zuhören und Verbesserungen umsetzen, die man ihnen vorschlägt, gehören die Organisatoren der IAA Transportation, die vom 20. bis 25. September in Hannover stattfand – als die nach wie vor weltweit wichtigste Nutzfahrzeugmesse (siehe Seite 6 ff.). Auf Wunsch der Aussteller haben sie die Messedauer verkürzt und den Besuchern die Möglichkeit gegeben, nicht nur die Neuheiten an den Ständen zu bewundern, sondern sie auch Probe zu fahren. Der Test-Parcours von Mercedes-Benz begann direkt am Stand des Nutzfahrzeugbauers mit dem Stern und umfasste sowohl Landstrassen- (Foto oben) als auch Autobahnpassagen. Schliesslich waren alle zufrieden, sowohl die Aussteller als auch die 135000 Besucher. Es waren zwar weniger als bei der Ausgabe des Salons 2018 mit 250000 Besuchern, aber die IAA existiert nach wie vor. Der Genfer Salon dagegen kann das nicht von sich behaupten. Auf andere zu hören und Verbesserungsvorschläge zu akzeptieren, ist oft durchaus vorteilhaft. Hoffen wir, dass die Schweizer Transportunternehmer und die Verantwortlichen ihres Dachverbands Astag nicht zu viel Zeit verstreichen lassen, sich dessen bewusst zu werden! Laurent Missbauer, Chefredaktor Impressum: Redaktion SWISS CAMION, La Chocolatière 26, 1026 Echandens. Telefon: 021 706 20 00. E-mail: swisscamion@routiers.ch | Chefredaktor: Laurent Missbauer | Redaktor: Daniel von Känel | Ständige Mitarbeiter: Sarah Amat, Kéren Haller, Elvedin Mesic, David Piras, Hans-Peter Steiner und Erich Urweider | Anzeigen: Kéren Haller, khaller@routiers.ch | Druck: Vogt-Schild Druck AG, 4552 Derendingen, www.vsdruck.ch | Inserateverwaltung: Les Routiers Suisses, La Chocolatière 26, 1026 Echandens. Tel.: 021 706 20 00, E-mail: annonces@routiers.ch | WEMF-beglaubigt: 18 160 Exemplare (die höchste Auflage in der Branche in der Schweiz) | Abonnement: 75 Franken | www.swisscamion.ch

2 CAMION 11 / 2022 Gemeinsam werden wir die Herausforderung der Unterschriftensammlung meistern Von nichts kommt nichts. Wir müssen jetzt zeigen, dass wir eine Einheit sind. Es wurde lang und breit erklärt warum und weshalb diese Initiative gestartet wurde. Niemand kann behaupten, er sei zu wenig informiert worden. Alle sind aufgefordert, sich zu bilden und andere aufzuklären. Es ist nicht relevant, wie abseits man wohnt oder arbeitet. Auch nicht, wie sicher und gut bezahlt der eigeFoto: Laurent Missbauer In dieser Ausgabe unseres Magazins sind wieder mehrere Bögen für die Unterschriftensammlung der Chauffeurinitiative eingeheftet. Wir danken Ihnen schon jetzt dafür, dass Sie sie von Ihren Verwandten, Bekannten und anderen Nachbarn unterschreiben lassen. ne Job ist. Wir wollen global und an unsere Nachfolger denken! Anbei ein paar Tipps zur Unterschriftensammlung: – Frau, Freundin oder Freund – Eltern, Verwandte, Bekannte und Freundeskreis – Nachbarn und Stammbeiz – Weihnachten und Festtage stehen vor der Türe Es gibt zum Glück auch sehr aktive Sektionen, die Auftritte in der Öffentlichkeit organisieren. Sogenannte «Sammeltage». Den Fantasien sind keine Grenzen gesetzt. Die Motivation muss vorhanden sein und auch der Wille, den Ist-Zustand zu verändern. Wir müssen uns vor Augen halten: Diese Initiative betrifft alle Bewohnerinnen und Bewohner der Schweiz. So kann eine reibungslose Landesversorgung garantiert werden. Genug und zufriedenes Personal halten die Wirtschaft am Laufen. Alle müssen sich im Klaren sein, dass Billigarbeitskräfte nicht förderlich sind. Wirtschaft, Berufsstand, Ansehen und die Gesundheit vieler werden darunter leiden. Deshalb erwarte ich vonmir und von euch allen: 100 Unterschriften pro Person zu sammeln. Das ist machbar! Wir wollen weder Astag noch Transporteure bekämpfen. Nur unhaltbare Zustände angehen. Gutes Gelingen! (Markus Odermatt, Zentralpräsident Les Routiers Suisses) In dieser Ausgabe sind mehrere Blätter für die Chauffeurinitiative eingeheftet. «Lassen Sie sie von allen IhrenVerwandten und Bekannten unterschreiben», fordert Markus Odermatt, der Zentralpräsident von Les Routiers Suisses, auf. Verband Alle müssen sich im Klaren sein, dass Billigarbeitskräfte nicht förderlich sind. Wirtschaft, Berufsstand, Ansehen und die Gesundheit vieler werden darunter leiden. Markus Odermatt, Zentralpräsident von Les Routiers Suisses: «Diese Initiative betrifft alle Bewohnerinnen und Bewohner der Schweiz.» Foto: Daniel von Känel

3 CAMION 11 / 2022 Die Actros L Edition 3 ENJOYMORE. Für alle, die mehr verdient haben. Mehr Design. Mehr Komfort. Mehr Actros L. Erleben Sie mit der Edition 3 Fahrerlebnis und Emotionen pur. Mehr Informationen unter mercedes-benz-trucks.com #GetMore

4 CAMION 11 / 2022 Recht Berufsrechtsschutz: Aktive Mitglieder werden ab 2023 besser geschützt Der Verband hat mit der CAP Rechtsschutzversicherung eine neue Dienstleistung für seine Mitglieder entwickelt. Damit betreiben wir noch mehr Aufwand, um unseren Mitgliedern mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Der Anspruch besteht für die oben genannten Kategorien ohne Wartefrist, wenn der Mitgliederbeitrag bezahlt wurde, das Grundereignis während der Vertragsdauer und während der Mitgliedschaft eingetreten ist. Schliesslich muss der Fall vor Ablauf des Vertrags und vor Ende der Mitgliedschaft angemeldet worden sein. Unter die gedeckten Berufe fallen die Tätigkeiten als Chauffeur, Logistiker, Disponent, Maschinenführer, Lagerist, Verladepersonal und Vertragsfahrer. Die Berufsrechtsschutz-Dienstleistung deckt insbesondereArbeits- undVerkehrsrecht. Daneben sind auch Fälle aus anderen Rechtsgebieten wie Versicherungs- recht, Schadenersatz, Opferhilfe, Strafrecht und verwaltungsrechtliche Sanktionen im Zusammenhang mit Zoll, LSVA, Umweltschutz usw. gedeckt. Es sind also neue Rechtsgebiete dabei, welche bisher nicht gedeckt waren, jedoch bei der Ausübung des Berufs durchaus relevant sein Les Routiers Suisses bietet denAktivmitgliedern ab 1.Januar 2023 eine neue Dienstleistung, welche sie im Berufsleben noch besser schützt und unterstützt.Von dieser Dienstleistung profitieren Aktivmitglieder, Lehrlinge, Ehrenmitglieder und Selbstfahrer. können. Die genaue Deckungsübersicht und die Allgemeinen Bedingungen kann man auf www.routiers.ch einsehen. Es ist äusserst wichtig zu erwähnen, dass diese Dienstleistung keinen Schutz für den privaten Bereich bietet! Verkehrsrechtliche Probleme, welche sich ausserhalb der Ausübung des Berufs ereignen. bedürfen immer noch eines Basis-Verkehrsrechtsschutzes. Aufgrund der zusätzlichen Dienstleistung haben wir den Beitrag für den Basis-Verkehrsrechtsschutz um Fr. 20.– gesenkt. Wir möchten in diesem Bereich Missverständnisse unbedingt verhindern. Es sind nur Fälle gedeckt, welche sich im Rahmen der Berufsausübung ereignen. Alle anderen Angelegenheiten müssen zusätzlich mit den bisher vorhandenen Produkten abgedeckt werden (Basis-Verkehrsrechtsschutz, Familien-Verkehrsrechtsschutz, Familien-Privatrechtsschutz usw.). Bisher haben wir im Bereich des Verkehrsrechtsschutzes die Schreibgebühren aus dem Straf- und Administrativverfahren im Umfang von Fr. 600.– pro Jahr und versicherte Person übernommen. Dieses Angebot entfällt im Berufsrechtsschutz, bleibt aber im Rahmen des Basis-Verkehrsrechtsschutzes weiterhin erhalten! Falls Sie einmal in den genannten Bereichen Probleme haben sollten, ist es wichtig, dass Sie den Fall unbedingt umgehend bei uns anmelden. Auch wenn ein Eingreifen möglicherweise nicht notwendig sein sollte, ist es wichtig, die Angelegenheit so schnell es geht zu prüfen. In dieser Hinsicht besteht eine Mitwirkungspflicht für unsere Mitglieder. Dies ist beim normalen Rechtsschutz nicht anders. Weiter sollten der Aufwand und der Nutzen in einem vernünftigen Verhältnis stehen. Der Aufwand muss sich lohnen. Fälle, die nicht unbedingt den Einsatz eines Anwalts erfordern, können auf alternativem Weg erledigt werden. Es ist uns ein grosses Anliegen, unsere Mitglieder im grösstmöglichen Umfang zu unterstützen und die Mehrzahl der relevanten Rechtsgebiete zu decken. Mit der Berufsrechtsschutz-Dienstleistung kommen wir diesem Zeil einen grossen Schritt näher. Das Beste an der Sache ist, dass die Dienstleistung für unsere Mitglieder so gut wie keinen zusätzlichen finanziellen Aufwand nach sich zieht. Wir erhöhen zwar den Mitgliederbeitrag um Fr. 30.–, senken aber gleichzeitig den Beitrag für den Basis-Verkehrsrechtsschutz um Fr. 20.–. Unter dem Strich sind es Fr. 10.– zusätzlich und dies pro Jahr! Ein besseres Angebot werden Sie nicht finden. Die Dienstleistung beginnt ab 1. Januar 2023. Wir empfehlen allen, die Versicherungsbedingungen zu lesen. So verschaffen Sie sich einen Überblick über die neue Dienstleistung und deren Vorteile. Bei Fragen und Unklarheiten können Sie sich jederzeit an uns wenden. Wir beraten Sie gerne ausführlicher. (Elvedin Mesic) Es sind also neue Rechtsgebiete dabei, welche bisher nicht gedeckt waren, jedoch bei der Ausübung des Berufs durchaus relevant sein können. Die genaue Deckungsübersicht kann man auf www.routiers.ch einsehen. Es ist uns ein grosses Anliegen, unsere Mitglieder im grösstmöglichen Umfang zu unterstützen und die Mehrzahl der relevanten Rechtsgebiete zu decken. Mit der Berufsrechtsschutz-Dienstleistung kommen wir diesem Ziel einen grossen Schritt näher. Route de la Chocolatière 26, 1026 Echandens / Tel. 021 706 20 00 - www.routiers.ch

5 CAMION 11 / 2022 Aktuell FUCHS ist führender Entwicklungspartner der Automobil- und Nutzfahr- zeugindustrie und bietet mit der Marke TITAN ein Motoren- und Getriebe- öl-Sortiment mit den jeweils neuesten und offiziellen Hersteller-Freigaben Vertrauen Sie auf die Spezialisten und unsere Partner vor Ort. Für die Nord-, Zentral-, Süd- & Westschweiz: aseol.ch Für die Ostschweiz, Graubünden& Liechtenstein: laveba.ch/schmierstoffe ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------ Modell – Shop Setec HTM AG Lindenmoosstrasse 10 / Eingang Industriestrasse, CH-8910 Affoltern am Albis Mobile +41 (0)79 463 93 01 www.setec-htm.ch info@setec-htm.ch ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Scania R650 S-trans Fr. 170.00 Scania Peter Schmid Fr. 124.00 Scania M.Wicky Fr. 106.00 Tekno 82362 1 : 50 Tekno 82889 1 : 50 Tekno 82180 1 : 50 Daf Jaco Stam Fr. 143.00 Scania Kempen Fr. 107.00 Scania Deckeyser Kris Fr. 142.00 WSI 01-3640 1 : 50 Tekno 75815 1 : 50 WSI 01-3584 1 : 50 Magirus Deutrans Fr. 29.00 Büssing Commodore Fr. 27.00 Scania Delipet AG Fr. 45.00 Brekina 83252 1 : 87 Brekina 79252 1:87 Herpa 950848 1 : 87 Wir produzieren für Sie ihr Wunschfahrzeug als Miniaturmodell in Serie im Massstab 1:50 / 1:87. Wir beraten Sie gerne und kompetent! Öffnungszeiten : Donnerstag + Freitag 14.00 - 19.00 Uhr Samstag 9.00 - 16.00 Uhr oder nach Vereinbarung Casari Transport AG Ein Familienunternehmen mit bewegter Geschichte feierte Jubiläum ImSeptember feierte die Firma Casari Transport AGden 85. Geburtstag. Für die Feierlichkeit wurde in Egerkingen die AlteMühle gemietet. «Peter undDaniel Casari waren überwältigt von den vielenGlückwünschen und die persönliche Präsenz von Freunden, ehemaligenMitarbeitern, Unter- nehmern, mit denenman eng zusammenarbeitet, und Kunden», sagt Chauffeur Thomas Sidler, der seit 22 Jahren Teil des Unternehmens ist. Daniel Casari (imBild links) ist die dritte, Peter Casari (r.) die zweiteGeneration an der Spitze des Familienunternehmens, das 1937 von Karl Casari in Basel gegründet wurde. Mittlerweile ist der Sitz des Unternehmens in Egerkingen. (Daniel von Känel) Epoqu’Auto Lyon vom 4. bis 6.November Eine ganze Halle nur für Lastwagen Epoqu’Auto Lyon, die zweitgrössteOldtimer-Messe Frankreichs, verfügt über eine ganzeHalle, die den Lastwagen gewidmet ist, insbesondere den Berliet- Lastwagen sowie den Lancia- und Ford-Lastwagen, den beiden diesjährigen Ehrenmarken. (L. M.) Haben Sie das Auto Ihrer Träume gekauft? Geben Sie dem Wagen die beste Versicherungsdeckung! Kontaktieren Sie uns für eine Offerte unter Telefon 021 706 20 00 oder per E-Mail: avantages@routiers.ch Wir senden Ihnen unser bestes Angebot. Die Allianz deckt die Risiken gemäss Ihrer Erwartungen.

6 CAMION 11 / 2022 IAA Transportation Daimler Truck hat in Hannover wieder einmal seine Innovationsstärke demonstriert Mercedes-Benz Night: Der Hersteller mit dem Stern enthüllte mit dem seriennahen Modell des eActros LongHaul eineWeltpremiere. «Er wird… Auf dem Nutzfahrzeugsalon in Hannover vom 20. bis zum 25. September hat Daimler Truck erneut seine Innovationskraft gezeigt.Allerdings war diese Demonstration sehr viel weniger aufsehenerregend als vor vier Jahren: Damals rollten fünf Actros gleichzeitig vor rund 500 Journalisten in die Halle. Diese konnten auf gigantischen Monitoren die letzten Kilometer dieser fünf Actros verfolgen,die vomHelikopter aus gefilmt worden waren. Wegen der Pandemie datiert die letzte IAA Nutzfahrzeuge statt 2020 auf das Jahr 2018 zurück. Innerhalb der vergangenen vier Jahre hat sich vieles verändert. Dieses Jahr wurde die Messe zu IAA Transportation umbenannt und zeigte auch Drohnen und Lasten-Fahrräder. Während die letzte IAA noch den Wettbewerb zwischen den Gruppen Daimler (Mercedes-Benz, Fuso, Setra…) und Traton (Scania, MAN, VW, Caminhões e Ônibus…) widerspiegelte, war das diesmal ganz anders. So fand vor der Eröffnung des Salons keine «Traton Night» statt. Nur eine Mercedes-­ Fotos: Laurent Missbauer Benz Night war organisiert worden, und diese war, wie schon einleitend erwähnt, bei Weitem weniger «hollywoodmässig» als 2018. Keine Lastwagen diesmal, die von einem Helikopter aus gefilmt wurden, stattdessen nur ein einziger Lastwagen, der mitten im Mercedes-Benz-Stand von einem silberglänzenden Tuch verhüllt war. Zwei «Überläufer» Die Kosten der Elektrifizierung sind in der Tat enorm, weswegen die heutige Zeit vor allem durch dieWirtschaft geprägt ist. Bei Traton ging Mercedes-Benz GenH2Truck: Er hatte auf der IAA Transportation seinen ersten öffentlichen Auftritt. Svenja Lyhs und Remo Motta (Mercedes-BenzTrucks Schweiz undVolvoTrucks Schweiz): Ihre Arbeitgeber wollen gemeinsam künftigeWasserstoffantriebe entwickeln. … 2024 auf den Markt kommen», verriet Stina Fagerman, Marketing-Chefin bei Mercedes-Benz. Karin Rådström, CEO Mercedes-BenzTrucks, setzt grosse Erwartungen in die «Supercharger». Foto: Laurent Missbauer Foto: Laurent Missbauer Foto: DaimlerTruck

7 CAMION 11 / 2022 Schräg ist uns ganz egal. Diesen Kipper kannst du auch dort abladen, wo es für andere zu schwierig wird. Denn er hat die bessere Kippstabilität! Schwarzmüller fahren heißt: Sicher arbeiten, einfach bedienen, effizient erledigen. Also, take it easy! Wir haben die Lösungen, die Fahrer lieben. Alle Infos unter www.schwarzmueller.com/bestuse es um zahlreiche Entlassungen – bei MAN u.a. aufgrund der Schliessung des Werks im österreichischen Steyr. Mehrere Schlüsselpersonen von Scania wechselten kürzlich zu Mercedes-Benz, so die Schwedinnen Karin Rådström, ehemaliges Direktionsmitglied bei Scania, und die Ex-Verkaufschefin von Scania, Stina Fagerman, die zuletzt Scania Thailand vorstand und vorher auch in der Direktion von Scania Schweiz sass. Karin Rådström und Stina Fagerman sind nun CEO bzw. «Head of marketing, sales and services» bei Mercedes-­ Benz Trucks. Diese beiden jungen Frauen im Alter von 43 und 41 Jahren haben auf der IAA die grosse Neuheit von Mercedes-Benz enthüllt – den eActros LongHaul –, der, wie oben erwähnt, von einem silberglänzenden Tuch verhüllt war. Bei ihm handelte es sich zwar noch um einen Prototyp, der erst 2024 in Serie gehen soll, aber er ist durchaus vielversprechend. Er wird Mercedes-Benz in die Lage versetzen, elektrische Fernverkehrsfahrzeuge (LongHaul auf Englisch) auf den Markt zu bringen, die über 500 Kilometer Reichweite haben. «Und mit unseren Schnellladegeräten entlang der europäischen Hauptverkehrsachsen genügen bereits 45 Minuten zum Aufladen», erklärte Karin Rådström. Mit nur einem Tankstopp des eActros LongHaul, der mit der gesetzlich vorgeschriebenen Pause des Fahrers kombiniert wird, ist esmöglich, Transporte über 1000 Kilometer weit auszuführen, genau wie beim Mercedes-Benz GenH2 Truck auch. Ein Prototyp dieses Wasserstoff-Trucks, dessen Reichweite auf rund 1000 Kilometer geschätzt wird, hatte seinen ersten öffentlichen Auftritt auf der IAA. «Das Serienmodell kommt in der zweiten Hälfte dieses Jahrzehnts», präzisierte Stina Fagerman in Hannover. Die Finanzierungskosten der Entwicklung von Wasserstoffantrieben sind indes sehr hoch. Daimler Truck hat sich deshalb zur Kostenteilung mit Volvo Trucks zusammengetan. Die beiden Unternehmen haben zu diesem Zweck einen Verbund unter dem Namen Cellcentric gegründet – mit einem eigenen Stand an der IAA. Dort haben wir Svenja Lyhs und Remo Motta fotografiert, die Verantwortlichen für Marketing und Öffentlichkeitsarbeit bei Mercedes-Benz Trucks Schweiz und Volvo Trucks Schweiz. Beide zeigten sich begeistert, dass ihre jeweiligen Arbeitgeber ihre Bemühungen bündelten, um immer umweltfreundlichere Fahrzeuge anbieten zu können. Der Stand von Cellcentric war auf der IAA Transportation weder in der Volvo- noch in der Halle von Mercedes-Benz Trucks zu finden, sondern neben der von Iveco. Dieser Hersteller arbeitet, was den Wasserstoff-Antrieb anbelangt, sowohl mit Nikola als auch mit Hyundai zusammen (siehe Seite 8). So ist geplant, Iveco- Busse mit Brennstoffzellen-Systemen von Hyundai auszurüsten. «Cellcentric wird seine Wasserstoffantriebe auch anderen Herstellern als Mercedes-Benz oder Volvo verkaufen», kündigte Joachim Ladra, «Head Customer & External Relations» bei Cellcentric, in Hannover an. Die Zukunft gestaltet sich also äusserst spannend, aber nicht nur an der «Wasserstoff-Front». (Laurent Missbauer) Cellcentric-Stand: Die Gesellschaft wurde vonVolvo und DaimlerTrucks gegründet. Foto: Laurent Missbauer

8 CAMION 11 / 2022 IAA Transportation Gleich mehrere Neuheiten sind auf dem Iveco-Stand auf der IAA enthüllt worden – zunächst der NikolaTre FCEV (Fuel Cell ElectricVehicle) in der Beta-Version,dessen Design sich stark von dem des NikolaTre BEV (Battery Electric Vehicle) unterscheidet. Dann wurde auch der neue elektrische Daily präsentiert, ein eDaily H2, dessen Wasserstoffantrieb von Hyundai stammt, und es wurde auch bekannt gegeben, dass die Hyundai-Brennstoffzelle auch bald bei Iveco-Bussen eingebaut werden soll. Nur von wenigen Neuheiten sind nicht schon Fotos lange vor deren Präsentation als Weltpremiere aufgetaucht. Der Mercedes-Benz eActros LongHaul oder der Quantron FCEV (Brennstoffzelle) beispielsweise sind ja schon im Sommer enthüllt worden (siehe SWISS CAMION 9/2022). Ganz anders aber der Nikola Tre FCEV in der Beta-Variante. Er war die grosse Überraschung an der IAA 2022. Der neue Lastwagen, der aus der Zusammenarbeit des Start-up-Unternehmens Nikola mit Iveco hervorging, gleicht keinem der bis jetzt erschienenen Modelle. Sein Design ist viel futuristischer als etwa die Linienführung des Nikola Tre BEV, der auf dem Iveco S-Way basiert. Während der Nikola Tre BEV, der in Ulm gebaut wird, schon nächstes Jahr auf den Markt kommt, muss man sich beim Nikola Tre FCEV Beta bis 2024 gedulden. Hier sei daran erinnert, dass die Plattform des Nikola Tre auf der des Iveco S-Way basiert. Sie schliesst eine elektrische Achse mit ein, entwickelt und produziert von FPT Industrial, und die Technologie von Nikola. Die Ingenieure von Iveco und Nikola haben eine Plattform entwickelt, die sowohl den Batterieantrieb als auch die Brennstoffzelle beherbergt. Wissenswert ist auch, dass der Nikola Tre BEV über neun Batterieeinheiten verfügt, die zusammen bis zu 738 kWh leisten und eine Reichweite von rund 500 Kilometer erlauben. Der Nikola Tre FCEV in der Beta-Variante speichert 70 Kilogramm Wasserstoff. Damit kann er bis zu 800 Kilometer weit fahren. Iveco kooperiert indes nicht nur mit Nikola, sondern auch mit Hyundai. So wurde in Hannover eine Brennstoffzellen-Variante des eDaily vorgestellt. Der mit dem koreanischen Antrieb ausgerüstete eDaily wirdmit zwölf Kilogramm Wasserstoff betankt. Seine Reichweite beträgt etwa 350 Kilometer, die maximale Nutzlast wird mit drei Tonnen angegeben. Iveco-Busse mit Hyundai-Antrieb Das Abkommen zwischen Iveco und Hyundai sieht vor, dass Iveco-Busse «bald» mit Brennstoffzellen-Systemen von Hyundai ausgerüstet werden sollen. Ein genauer Termin wurde indes nicht genannt. Iveco hat auf der IAA zudem das neue Firmenlogo sowie den neuen vollelektrischen eDaily enthüllt. «Er verfügt über einen Batteriepack mit 37 kWh, mit dem die Reichweite optimiert wird», kündigte Iveco an. (Laurent Missbauer) Zwei wichtige Neuheiten: NikolaTre Fuel Cell Beta und Daily H2 mit Hyundai-Antrieb Der Nikola Tre Fuel Cell (FCEV) Beta: Weltpremiere auf dem Iveco-Stand. «Er kommt 2024 auf den Markt und bietet rund 800 Kilometer Reichweite», versichert der Hersteller. Iveco-Busse sollen «bald» mit Hyundai- Brennstoffzellen-Systemen ausgerüstet sein. Der elektrische Nikola Tre (BEV) basiert auf dem Iveco S-Way. Er kommt 2023. Auf der Haube des neuen Iveco eDaily ist das neue Logo der Marke zu sehen. Der neue Iveco eDaily H2: Auf derTür ist der Schriftzug «Powered by Hyundai» zu erkennen. Fotos: Laurent Missbauer

9 CAMION 11 / 2022 Der DAF XD und der MAN Lion’s City 12 E sind «Lastwagen und Bus des Jahres 2023» DAF hat bereits mehrere rein elektrische Modelle für die Baureihe XD vorgesehen. Auch das trug dazu bei, dass dem DAF XD derTitel «Lastwagen des Jahres 2023» zugesprochen wurde. Auch DAF präsentierte auf der IAA viele Neuheiten, etwa den XD,der zum «InternationalTruck of theYear 2023» erkoren wurde. Den Titel «International Bus of the Year 2023» heimste der elektrische Lion’s City 12 E von MAN ein. Nachdem der XF schon 2022 zum «International Truck of the Year» (ITOY) gewählt worden war, wurde jetzt, zwölf Monate später, auch der XD mit diesem Titel ausgezeichnet. «Mit der Baureihe XD bietet DAF technisch hochstehende Lastwagen, die als Referenz gelten, insbesondere was Sicherheit, Effizienz und Komfort anbelangt», erklärte Gianenrico Griffini, seines Zeichens Präsident der Jury «International Truck of the Year». Die Mitglieder der Jury begrüssten aber auch die Elektrifizierung dieser XD-Baureihe, die wir Ihnen im Detail in unserer nächsten Ausgabe vorstellen wollen. Der Titel «International Bus of the Year 2023» (IBOY) ist dem MAN Lion’s City 12 E verliehen worden. «Sein Cockpit ist eines der Foto: Laurent Missbauer besten auf dem Markt und dass MAN dieses Fahrzeug von Grund auf als Elektro-Bus konzipiert hat, war ausschlaggebend für unsere Wahl», präzisierte Tom Terjesen, Präsident der IBOY-Jury. Hier sei noch zu erwähnen, dass die ITOY-Jury dem Hersteller Mercedes-Benz den Preis «Innovation des Jahres 2023» für den eActros LongHaul zugesprochen hat, noch vor dem ZF eTrailer, der komplett elektrischen Baureihe von Volta Trucks und dem Brennstoffzellen-Lastwagen von Faun Enginius (siehe SWISS CAMION 9/2022). Mit dem Titel «International Van of the Year 2023» wurde der elektrische Volkswagen ID.Buzz Cargo ausgezeichnet, von dem Sie ein Foto auf der Seite 11 finden. (Laurent Missbauer) Der neue MAN Lion’s City 12 E ist der «Internationale Bus des Jahres 2023». Auf der Kühlerfront klebt der Aufkleber «International Truck of theYear 2023». Foto: Laurent Missbauer Foto: MAN

10 CAMION 11 / 2022 IAA Transportation Alexander Vlaskamp: Der CEO von MAN sagte, dass der Hersteller 100 Millionen Euro in die Batterieproduktion in Nürnberg investieren will. Fotos: Laurent Missbauer und DR «Volvo ist der einzige grosse Hersteller, der nur elektrische Fahrzeuge ausgestellt hat», sagte Remo Motta vonVolvoTrucks Schweiz. Scania zeigte an der IAA mehrere elektrische Lastwagen, darunter dieses Kehrichtfahrzeug. DerWasserstoff-Lastwagen von Green GT, der schon an der transport-CH in Bern zu sehen war. Fliegl enthüllte mehrere Neuheiten wie diesen Auflieger für 37 Paletten auf 15 Metern. Hiab belohnte die «besten Kranführer derWelt». Der Schwede Andreas Öhmann setzte sich durch,… Ford Otosan enthüllte an der IAA einen elektrischen Lastwagen. Van EckTrailers präsentierte diesen Doppeldecker-Auflieger in Dreier-Farben. Auch Schwarzmüller legte den Schwerpunkt auf grösstmögliche Ladekapazität. …Viertelfinale kam. Als «bester Schweizer» gewann er eine Flugreise zur IAA. …während der SchweizerYvan Crettenand, hier in der Mitte seiner Fans, bis ins… IAA:mehr als nur eine Messe! Die IAA inHannover, die zwischendem20. und 25. September 135000Besucher anzog, bestätigte, dienachwie vor «weltweit bedeutendste Messe für Nutzfahrzeuge» zu sein. Zwarwar sie kürzer als dieVariante2018, als 250000 Besucher kamen, undbestimmteAussteller sagtendieses Jahr ab*. Diejenigenaber, die anwesendwaren, seienmit demneuenKonzept sehr zufriedengewesen, versichertendie Organisatoren. Das Bedürfnis, seineNeuheiten aneinemSalon zupräsentieren, ist offenbar nochnicht ganz aus derModegekommen. Zudemliefert der SaloneinenMehrwert –mit derMöglichkeit zu Testfahrtenetwa. Laut den Organisatorengabes rund7500. Erwähnenswert ist auchdieBedeutung von solchenVeranstaltungen zur Nachwuchsförderung. Es dürfteneinige sein, diedenChauffeurberuf ergriffenhaben, nachdemsieeinen Salon besucht haben. SolcheMessen sindoft auch einOrt vonWettbewerben: Hiab-Ladekrane, die inder Schweiz vonNotterkran vertrieben werden, hat ander IAA inHannover eine «Weltmeisterschaft für Kranführer» organisiert. Der Walliser YvanCrettenand trat für die Schweizan. Er schafftees bis ins Viertelfinale, aber immerhinhatte ihmsein Sieg inder nationalenAusscheidungerlaubt,mit demFlieger andie IAA zu reisen–mit zwei Übernachtungen. HerzlichenGlückwunsch! (Laurent Missbauer) * Renault Trucks,Mercedes-Benz Vans, Citroën, Fiat, Mitsubishi, Nissan, Opel, Peugeot und Toyota imBereich der leichtenNutzfahrzeuge (Listenicht vollständig). Fotos: CouturierTransports,Martigny (3)

11 CAMION 11 / 2022 Neue elektrische leichte Nutzfahrzeuge Die Elektrifizierung erobert auch die leichten Nutzfahrzeuge. Der Ford E-Transit Custom,der RenaultTraficVan E-Tech und der elektrische VW ID.Buzz Cargo waren drei derWeltpremieren, die auf der IAA enthüllt worden sind. Wenn es einen Bereich gibt, in dem die Elektromobilität wirklich Sinn macht, ist es die Belieferung in den Agglomerationen. Es ist deshalb wenig erstaunlich, dass Ford, Renault und VW mit Weltpremieren an der IAA aufwarteten und drei leichte elektrische Nutzfahrzeuge zeigten – den E-Transit Custom, den Trafic Van E-Tech Electric und den elektrischen ID.Buzz Cargo. Kaumwar die Pressekonferenz bei Ford zu Ende, begaben sich die Verantwortlichen der Marke mit dem blauen Oval zum Stand von Ford Otosan, den türkischen Ableger von Ford, der den Lastwagen Ford F-Max baut und an der IAAmit einem elektrischen Prototyp zugegen war – einem Kehrichtfahrzeug. Auf die entsprechende Frage des SWISS CAMION versicherten uns die Vertreter von Ford Otosan, dass der «F-Max sehr bald auch in der Schweiz verkauft wird, möglicherweise schon ab 2023». (Laurent Missbauer) Volkswagen enthüllte in Hannover den neuen Amarok, aber auch den elektrischen ID.Buzz Cargo. Der Ford E-Transit Custom war eine der Weltpremieren an der IAATransportation. Der RenaultTraficVan E-Tech Electric schliesst die Lücke zwischen dem elektrischen Kangoo und demMaster. Fotos: Laurent Missbauer Möchten Sie Ihre Kraftstoffkosten um 15 % senken? Mit Webfleet gelingt es effizient! Mit Webfleet gelingt es! Sie wissen, wohin Sie Ihr Unternehmen weiterentwickeln möchten. Wir unterstützen Sie dabei, genau dorthin zu gelangen. Ganz gleich, ob Sie weniger Kraftstoff verbrauchen, die Sicherheit Ihrer Fahrer und Flotte verbessern oder Ihre Produktivität steigern wollen – Europas Nr. 1 Flottenmanagementlösung gibt Ihnen die Daten und Werkzeuge an die Hand, die Sie brauchen, um Ihre Ziele zu erreichen. Let’s drive business. Further. webfleet.com

12 CAMION 11 / 2022 Die Dieselpreise im angrenzenden Ausland wurden massiv vergünstigt – bei uns nicht Diesen Sommer haben wir festgestellt, dass die Dieselpreise in den umliegenden Ländern reduziert wurden. Es wurden verschiedenen politische Vorstösse gemacht, um Treibstoffe zu vergünstigen, die aber in den Räten abgelehnt wurden. Inzwischen ist es so, dass in der Schweiz bis zu 50% Aufschlag im Vergleich zu Frankreich verlangt wird. In Anbetracht des tiefen Euro-WechselFoto: David Piras In den Nachbarländern ist der Dieselpreis stark gesunken. In Frankreich beispielsweise wurden die Steuern auf Treibstoffe gesenkt, um die Krise zu bewältigen. Bei uns wurden politische Interventionen, die in diese Richtung gingen, jedoch vomTisch gewischt. kurses sind die Auswirkungen noch heftiger. Die tiefsten Preise in der Schweiz finden sich in Solothurn um CHF 2.15. Die Säulenpreise in Nachbarländern präsentierten sich Mitte September 2022 wie folgt: – Deutschland: ab EUR 1.90; CHF 1.805; 16% tiefer als CH. – Frankreich: ab EUR 1.50; CHF 1.425; 34% tiefer als CH. – Österreich: ab EUR 1.82; CHF 1.729; 20% tiefer als CH. – Italien: ab EUR 1.69; CHF 1.606; 25% tiefer als CH. Für den Vergleich wurden Säulenpreise verwendet, die Mitte September an Tankstellen zu finden waren. In Frankreich sind die Unterschiede sehr gross, auf der Autobahn sind die Preise wesentlich höher. Getankt wird aber an Tankstellen, die tiefe Preise haben. In Frankreich bestehen derzeit manchmal chaotische Zustände an den Tankstellen. Entweder ist der Dieseltank leer, es bestehen längere Wartezeiten oder der Diesel ist trotz Vergünstigung um 20 cents teurer. Wer keine gedeckte Kreditkarte hat, zahlt Cash vor dem Tanken. Woher kommen die tieferen Preise im umliegenden Ausland? Einerseits sollte der Weltmarkt den Diesel nahezu überall zu gleichen Preisen anbieten können. Frankreich gibt offen an, die Abgaben pro Liter zwecks Krisenbewältigung um 30 EUR-cents zu reduzieren. Auch andere Staaten haben Abgaben zeitweise reduziert, inzwischen aber wieder Als wir an dieser Tankstelle in Frankreich vorbeikamen, wurde der Preis für Diesel mit nur 1,499 Euro angegeben. Treibstoffpreise

13 CAMION 11 / 2022 angehoben. Es scheint so, dass es nicht nur an den Abgaben liegt. Die Preise für Heizöl für Einfamilienhäuser ohne MwSt. liegen bei 1.25 EUR in Deutschland und 1.27 CHF in der Schweiz. Mit dem tiefen Euro ist Heizöl in Deutschland rund 10 % günstiger. Diese Differenz lässt sich wohl mit unterschiedlichen Lohnkosten bei der Hausbelieferung erklären und liegt noch im Rahmen. Wir haben in der Schweiz höhere Treibstoffabgaben, die aber mit tieferer MwSt. teilweise kompensiert werden. Für das Transportgewerbe ist natürlich der Treibstoffpreis ohne Mwst. eher wichtiger. Ohne MwSt. besteht im Vergleich zu Deutschland ein Zuschlag von 50 Rappen. In welcher Kasse landen die 50 Rappen? 25 Rappen enden als Treibstoffabgabe in der Staatskasse. Die anderen 25 Rappen enden beim Treibstoffverkäufer. Die Politik scheint sich einig zu sein, dass die Staatskasse das Geld braucht. Die Treibstoffverkäufer haben wohl in der Schweiz etwas höhere Kosten für den Vertrieb und Transport. Die Begründungen mit dem Weltmarkt und dem niedrigen Wasserstand auf dem Rhein sind eher schwieriger nachzuvollziehen. Es bleibt die Vermutung, das da mehr in der Kasse bleibt als im umliegenden Ausland. Was auch nicht ausser Acht gelassen werden darf: Gewisse Verkäufer (wie für uns Tamoil) gewähren einen Preisnachlass für Kartenzahler. Schlussendlich sind derart grosse Preisunterschiede im Vergleich mit dem Ausland trotzdem ein Problem. Es sollte nicht sein, dass der Tanktourismus ins Ausland wieder dermassen wichtig wird. Derzeit leeren die Westschweizer Pw-Fahrer die Tankstellen in Frankreich. Für diejenigen, welche die entsprechenden Fahrzeuge haben, ist es hochinteressant, in Frankreich E85 (Ethanol) zu tanken. Das Fahrzeug braucht zwar etwa 15 %mehr, dafür kostet der Liter auch nur etwa 80 Rappen. C’est génial! Wer mit dem Lastwagen Kunden im Ausland hat, ist nahezu gezwungen, im Ausland zu tanken. An sich dürften bei der Einfahrt in die Schweiz nur maximal 200 Liter im Tank sein, andererseits wird derjenige, der regelmässig ins Ausland fährt, kaum noch in der Schweiz tanken. Treibstoffpreise müssen wieder vergleichbar werden. Unsere Politik ist auf dem falschen Weg. (David Piras) Wer mit dem Lastwagen Kunden im Ausland hat, ist nahezu gezwungen, im Ausland zu tanken. Die Treibstoffpreise in der Schweiz müssen wieder mit jenen aus den Nachbarländern vergleichbar werden. Dieses Foto von einer Autobahnraststätte im Kanton Freiburg zeigt, dass der Preis für Dieselkraftstoff in der Schweiz deutlich höher ist als in den Ländern um uns herum. Es bleibt die Vermutung, dass da mehr in der Kasse der Treibstoffverkäufer bleibt als im umliegenden Ausland. Foto: Laurent Missbauer

14 CAMION 11 / 2022 Forschung Lernfähige Ampel getestet Die Ampel ist in Deutschland in aller Munde – zumindest wenn es um die aktuelle Regierungskoalition geht, die wegen der Farben der beteiligten Par- teien SPD (rot), FDP (gelb) undder Grünen (grün) Ampel genannt wird. Die «richtige» Ampel war kürzlich immerhin Teil eines Forschungsprojekts, das die Frage beantworten sollte, ob die Steuerung von Ampelanlagen mit künstlicher Intelligenz (KI) den Verkehrsfluss verbessern kann. «Über 30Monate hatten die Forscherinnen und Forscher des Fraunhofer Instituts gemeinsam mit der Stührenberg GmbH, den Stadtwerken Lemgo, Strassen.NRW und CAT Traffic daran gearbeitet, eine ausgewählte Ampelkreuzung in Lemgo mit einem besonderen KI-Verfahren auszustatten», schreibt das Forschungsinstitut in einer Medienmitteilung. «Reinforcement Learning» heisse es und sei bisher zum ersten Mal weltweit in Ampeln an einer realen Kreuzung erfolgreich in der Praxis eingesetzt worden. Das Projektteam habe Sensoren erfassen die unterschiedlichenVerkehrsteilnehmer anonym und liefern so Daten für die ideale Ampelsteuerung. Fotos: Fraunhofer Ein besserer Verkehrsfluss dank Ampeln mit künstlicher Intelligenz (KI)? Forscherinnen und Forscher des Fraunhofer-Instituts haben sich diese Frage gestellt und an einer Testkreuzung in der Deutschen Stadt Lemgo mit Ja beantwortet. Testampeln: Das Fraunhofer-Institut installierte Kameras, Radarsensorik undWLAN-Clients. die Ergebnisse und Erkenntnisse nun zusammengefasst und bewertet. System lernt aus Wiederholungen Bereits seit mehreren Jahren werden international unterschiedliche Verfahren der KI erprobt, um den Verkehrsfluss zentral oder dezentral zu optimieren. Das Verfahren Reinforcement Learning, das in Lemgo zum Einsatz kam, bestehe aus besonderen, quasi autark agierenden «Agenten» in den Algorithmen. «Durch viele Tausend Wiederholungen erlernt das System, welche Phasenfolge der Ampelsteuerung in einer Simulation des Kreuzungsverkehrs zum verbesserten Verkehrsfluss führt», erklärt das Fraunhofer-Institut. «Unser System hat die Steuerung der Lichtsignal- anlagen selbstständig erlernt, und zwar auf

15 CAMION 11 / 2022 Nutzfahrzeuge kauft/verkauft man im Internet. 1 Die KI-Steuerung soll für kürzereWartezeiten sowie weniger Lärm- und Schadstoffemissionen sorgen. Basis der anonymen Sensordaten. Wir konnten im Schnitt etwa 10 Prozent Reduktion der Reisezeit für Fahrzeuge beobachten», freut sich Projektleiter Arthur Müller vom FraunhoferInstitut. Die Sensordaten sind konform mit der geltenden Datenschutzgesetzgebung. An der Testkreuzung wurde ein Schaltschrank mit Hardware installiert und Sensorik an den Ampelmast angebracht. Die damit gesammelten Daten weisen neben dem besseren Verkehrsfluss noch auf einen weiteren positiven Aspekt hin: «Auf der Habenseite steht auch die Emissionsreduktion, denn mit der Unterstützung aus dem Computer wurden in den Simulationen bereits 15 bis 20 Prozent weniger Lärm und Schadstoffe ausgestossen», halten die Verantwortlichen fest. «Zudem konnte hier auch die durchschnittliche Anzahl an Stopps pro Fahrzeug mit der Technologie um bis zu 20 Prozent gesenkt werden.» Die Verkehrsexperten gehen davon aus, dass sich das System in Zukunft von «V2X», der digitalen integrierten Vernetzung und intelligenten Kommunikation aller Fahrzeuge mit der Umgebung, nahtlos wird integrieren lassen. Ebenso nehmen sie an, dass sich die Technologie auch auf vernetzte Verkehrsknoten anwenden lässt. Dann würde sie nicht nur den Verkehr einer oder zweier Kreuzungen optimieren, sondern den ganzer Strassenzüge. Und: KI würde in diesem Fall tatsächlich einen Fortschritt bringen und nicht nur als Verkaufsargument für datensammelnde Elektronikgeräte missbraucht werden. (Daniel von Känel) Gotthardstrasse 82, Schattdorf UR Telefon 041 870 13 87 info@brueckli.ch, www.brueckli.ch Günstiges Tagesmenü Spezialität: Cordon Bleu 15 Parkplätze + 5 Öffentliche Günstige Zimmer ab Fr. 60.– Öffnungszeiten: Di. bis Sa. 7.30–24 Uhr / So. 8.30–17 Uhr Route de la Chocolatière 26, 1026 Echandens / Tel. 021 706 20 00 - www.routiers.ch

16 CAMION 11 / 2022 Titelstory Nur die Nutzung zählt Das Produkt Power buy the hour (PBTH) von Jungheinrich eignet sich für alle Kunden, die schwer abschätzen können, wie stark sie ihr Mietfahrzeug in einem gewissen Zeitraum nutzen werden oder deren Betriebstätigkeit sehr starken Schwankungen unterworfen ist. Der Vorteil von PBTH ist, dass Nutzungskosten der Intensität der Betriebstätigkeit angeglichen sind, also niedrigere Kosten in Zeiten schwächerer Nutzung und umgekehrt. «Wenn das Fahrzeug nicht mehr benötigt wird, kann man dieses einfach und unkompliziert an uns retournieren», erklärt Markus Zoller, Leiter Sales Support und Mitglied der Geschäftsleitung von Jungheinrich Schweiz. PBTH soll nicht die Kurz- oder Langfristmiete ersetzen, sondern schliesst eine Lücke im Markt zwischen diesen beiden In der Logistik sind Flurförderzeuge wie beispielsweise Stapler unverzichtbar. Einer der bekanntesten Hersteller ist Jungheinrich. Fotos: Jungheinrich AG Für Unternehmen, die einen Stapler unregelmässig nutzen, lohnt sich ein Kauf oft nicht. Auch Kurz- oder Langzeitmiete sind, je nach Nutzungsdauer, nicht die richtige Wahl. Jungheinrich schliesst mit Power buy the hour (PBTH) eine Angebotslücke. Das gemietete Flurförderzeug kostet nur, wenn es wirklich gebraucht wird – und zwar auf die Minute genau. Bei Jungheinrich können Flurförderzeuge auch auf verschiedene Arten gemietet werden. Produkten. «Eine reguläre Miete ist in der Regel vorteilhafter, wenn ein Fahrzeug konstant mehr als 60 Betriebsstunden im Monat genutzt wird», sagt Markus Zoller. «Für PBTH kommt als Faustregel eine Mietdauer ab 3 Monaten in Frage. Eine zeitliche Obergrenze gibt es nicht. Je ungleichmässiger der Stundenverbrauch umso eher ist PBTH

17 CAMION 11 / 2022 Die Jungheinrich AG mit Stammsitz in Hamburg ist ein weltweit führender Lösungsanbieter in allen Fragen und Bereichen der Intralogistik. «Seit mehr als 60 Jahren stehen dabei die Fragen und Wünsche unserer Kunden stets im Mittelpunkt», heisst es auf der Unternehmens-Webseite. «Dafür bieten wir Ihnen das gesamte Produktportfolio: vom konventionellen Flurförderzeug bis hin zu vollautomatisierten Logistiksys- temen mit intelligenten Softwarelösungen, die Maschinen, Systeme und Prozesse miteinander vernetzen – begleitet von innovativen und flexibel kombinierbaren Service- und Finanzdienstleistungen. Für höchste Umschlagleistung und den effizientesten Materialfluss.» Der Hauptsitz von Jungheinrich Schweiz befindet sich in Hirschthal im Kanton Aargau. (dvk) Das Unternehmen «Ein Kauf von Flurförderzeugen bindet Kundenkapital und viele Kunden möchten dieses Geld lieber in ihr eigentliches Kerngeschäft stecken, vor allem in Zeiten grosser wirtschaftlicher Unsicherheit.» Für rein saisonale Einsätze eignet sich eine Kurzzeitmiete am besten. Power buy the hour ist die richtigeWahl für jene, die Flurförderzeuge unregelmässig nutzen. die richtige Wahl. Wir beraten alle Interessenten vorab, ob PBTH die richtige Lösung für ihr Logistikproblem ist.» PBTH ist seit Anfang 2021 in der Schweiz verfügbar. «Erste Erfahrungen mit dem Produkt verlaufen sehr positiv», sagt Markus Zoller. Und dies, obwohl die Schweiz traditionell eher ein «Kauf»-Land als ein «Nutzungs»-Land sei. Dies könne man auch gut an der im europäischen Vergleich niedrigeren Finanzierungsquote ablesen. «Allerdings führen die wirtschaftlichen Unsicherheiten der letzten Jahre sowie ein verstärkter Fokus auf das Thema Nachhaltigkeit zu einem Umdenken vieler Kunden, die nun wesentlich aufgeschlossener solchen innovativen und flexiblen Modellen gegenüberstehen», erklärt Zoller. Ein Kauf von Flurförderzeugen binde Kundenkapital und viele Kunden möchten dieses Geld lieber in ihr eigentliches Kerngeschäft stecken, vor allem in Zeiten grosser wirtschaftlicher Unsicherheit. Für alle Flurförderzeuge verfügbar Alle elektrischen Flurförderzeuge von Jungheinrich können für PBTH genutzt werden. Aktuell bekommt der Kunde eine transparente monatliche Abrechnung basierend auf den aufgelaufenen Betriebsstunden des genutzten Fahrzeugs. Die Daten werden per Telematikbox automatisch übertragen. Zukünftig wird es auch möglich sein, den aktuellen Betriebsstundenverbrauch über das neu entwickelte Kundenportal «myJungheinrich» online einsehen zu können. Eine überarbeitete App ist ebenfalls in Entwicklung. Ein weiterer Vorteil der Nutzung gegenüber einem Kauf sei die Wartung der Fahrzeuge, fügt Markus Zoller an. «Jungheinrich kümmert sich um die notwendigen Wartungen und Verfügbarkeit der mit PBTH genutzten Fahrzeuge. Unsere Kunden können sich somit einfach auf ihr Kerngeschäft konzen- trieren.» (Daniel von Känel)

18 CAMION 11 / 2022 Neuheiten Volvo Trucks: Kipper testen im Schlamm Regengüsse und ein besonders schlammiger Untergrund haben «unseren» «Volvo FMX 500»-Testwagen nicht im Geringsten gestört. Im Gegenteil, dank der verschiedenen elektronischen Hilfen konnte er auch im Regen weiterfahren, als wäre nichts geschehen. Die Volvo Construction Days in der Kiesgrube Boningen SO vom 14. bis 17. September waren dominiert von teilweise starken Regenfällen.Nichtsdestotrotz lockte der Anlass rund 200 Interessenten für Baumaschinen und Trucks des schwedischen Herstellers an. Fünf Kipper standen für Probefahrer bereit. Die Veranstalter Volvo Group (Schweiz) AG und die Robert Aebi AG hätten wohl gerne etwas weniger Nass vom Himmel gehabt; andererseits, was ein richtiges Baustellengerät – Kipper, Bagger oder Rad- lader – ist, funktioniert natürlich auch in feuchten Verhältnissen. Bei Baulastwagen kommt es hauptsächlich auf die Traktion an, vor allem, wenn die Verhältnisse so sind, wie sie es in Boningen waren – äusserst schlammig. Viele elektronische Helfer Der türkisfarbene Fünfachser, ein FMX mit 500 PS und Schwarzmüller-Mulde, den wir zuerst fuhren, zeigte sich von den Verhältnissen des Untergrundes wenig beeindruckt, nicht zuletzt, weil eine ganze Reihe elektronischer Helfer, vor allem aber die Traktionssteuerung per Drehregler das Fahren auf unsicherem Untergrund gewaltig erleichtern. Man muss nur wissen, was man programmiert bzw. welche Taste man drückt, um sich danach quasi im Fauteuil zurücklehnen zu können und dem Fahrzeug die ganze Arbeit zu überlassen. «Ältere Leute haben damit manchmal noch etwas Mühe, aber die Jungen sind ja mit der Digitalisierung aufgewachsen», sagte Fahrertrainer Peter Grübler (Volvo Trucks). «Mit der ElekFoto:VolvoTrucks tronik und dem noch schneller schaltenden Getriebe I-Shift helfen wir im Grunde dem Chauffeur.» Hilfreich ist auch der zweistufige Crawler (Kriechgang), kombiniert mit (längs reichte) gesperrten Antriebsachsen, mit deren Hilfe der (beladene) 40-Tonner stur bergauf oder bergab kriecht. Downhill Control heisst das im letzteren Fall. Das überarbeitete GetrieVolvo FM 500 mit Multilift-System: Alle Baufahrzeuge des Göteborger Herstellers sind mit einem I-Shift-Getriebe und einemTempomat ausgestattet. Foto: Hans-Peter Steiner

19 CAMION 11 / 2022 MIDLAND, GEPRÄGT DURCH ÜBER 140 JAHRE ERFAHRUNG. M I D L A N D . C H Eine ideale Abfahrt, um dieWirksamkeit der «Downhill Control»-Vorrichtung zu testen. Ein FH750 als RC-Spielzeug, aber in echt? Das ist natürlich möglich und war auf den Construction Days auszuprobieren. Turicum Engineering hatte einen Sattelschlepper des Typs Volvo FH16 mit einer entsprechenden Schnittstelle darauf vorbereitet, quasi wie ein Spielzeugauto per Joystick durch den Dreck ferngesteuert zu werden. «zControl», das laut Hersteller übrigens «nahezu auf jedes Fahrzeug nachgerüstet werden kann», macht’s möglich. «Vorwärts, Rückwärts, Links, Rechts und Handbremse sind standardmässig integriert.» Die Vorteile dieser Technik sind einleuchtend: Beim Rangieren kann man um das Fahrzeug herumgehen und es in jeder Lage im Blick haben und Chauffeuse oder Chauffeur müssen nicht ständig aus der Kabine heraus- und wieder hineinklettern. Die Arbeit wird effizienter, Zeit und Aufwand werden gespart. (hps) Ein ferngesteuerter FH750:Als wäre er ein Spielzeug be arbeitet indes schneller und sanfter als je zuvor, Grübler hatte nicht zu viel versprochen. Zwei lenkbare Vorderachsen Für seine Wendigkeit in engen Kurven stehen bei diesem Fünfachser zwei lenkbare Vorderachsen sowie die lenk- und liftbare Nachlaufachse gerade. Um die Traktion zusätzlich zu unterstützen, kann man auch die Last auf die hinteren oder vorderen Räder des Doppelachsantriebs «verschieben» – per Tastendruck werden die Antriebsachsen abgesenkt oder angehoben. Auch das Krabbeln über die Wellenpiste macht dem Fünfachser Spass, und der Fahrer spürt dabei kaum, wie gut sich die Achsen dem unebenen Untergrund anpassen, ohne Bodenkontakt und damit Traktion zu verlieren. Beim Vierachser merkt man dagegen gleich die fehlende Achse, er schwankt Mit einem FH540 und einem Schwarzmüller-Sattelauflieger: Obwohl der Regen unser Testgelände sehr rutschig gemacht hat, bewältigen wir den Anstieg ohne Probleme. Fotos:VolvoTrucks

20 CAMION 11 / 2022 Neuheiten Der neue Volvo FH 540: Wir konnten ihn in einer dreiachsigen Konfiguration mit einem zweiachsigen Schwarzmüller-Kipper testen. ein bisschen mehr über die Wellen. Dass der Chauffeur (oder die Chauffeuse) im FM nicht so hoch sitzt wie im FH, dürfte sich hier ebenfalls positiv auf den Fahrkomfort auswirken. Denn bewegt man beispielsweise einen FH-Sattelschlepper, hier einen FH 540 Dreiachser mit Zweiachs-Kippauflieger über das wellige Terrain, wankt die hohe Kabine scheinbar etwas mehr, wobei auch bei diesem Fahrzeug gilt: kein Traktionsverlust. Spezieller Tempomat Allen Baustellen-Trucks ist der zum I-Shift gehörende Baustellen-Tempomat zu eigen, der in schwierigem Gelände, wie es in manchen Baustellen oder Kiesgruben der Fall sein kann, die Fuhre ebenso stur wie gleichmässig durch den Dreck schiebt. Unnötiges Gasgeben, auch bergauf, wird vermieden und es wird auch noch Treibstoff gespart. Sehr komfortabel, nach wie vor: Volvo Dynamic Steering. Und beim Manövrieren rückwärts unterstützen Rückfahr- und Seitenkamera den Fahrer. Keine E-Kipper zum Testen Übrigens: Elektrisch betriebene Kipper waren leider keine zum Testen bereitgestellt worden. Und darauf wären wir natürlich schon neugierig gewesen. «Dieselfahrzeuge in diesem schweren Bereich wird es aber noch lange geben», sagte Peter Grübler dazu. (Hans-Peter Steiner) Robert Aebi zeigte insgesamt elf Baumaschinen von Volvo, darunter fünf Raupen- bzw. Rad-Bagger (Diesel, Hybrid), einen Radlader L260H, drei elektrische Kompaktmaschinen (ein Bagger ECR25 Electric, zwei Radlader L20/L25 Electric), einen Strassenfertiger P7820D und eine Walze SD135B. Zudem gab es zum Testen zwei Raco Dumper und einen Putzmeister Fahrmischer (natürlich ein Volvo). Zur Stromversorgung der elektrischen Kompaktmaschinen wurde der mobile Batteriespeicher e-Most Butler vorgestellt. Die Digitalisierung bzw. digitale Vernetzung hat längst auch bei Baumaschinen Einzug gehalten: Die grösseren Maschinen verfügen über ein Volvo Co-Pilot-T ablet, das mit dem GPS und einem Referenz-GPS gekoppelt ist und über welches verschiedene Betriebsassistenten angewandt werden können (Dig Assist, Load Assist, integriertes Wiegesystem u.a.). (hps) Elektrische Baumaschinen sind im Kommen Obwohl das Gelände rutschig ist, meistert derVolvo FH 540 seine Aufgabe perfekt. Foto: Hans-Peter Steiner Foto:VolvoTrucks

RkJQdWJsaXNoZXIy MjYwNzMx