Ausgabe Nr. 1/2023

LANZ+MARTI AG Starke Aufbauten für den Bau Kapo St.Gallen NeueWaffe gegen Drängler Seite 4 Pikettdienst Das muss man wissen Schwerverkehr durch den Gotthard Neues Kontrollzentrum Seite 8 Seite 14 Serie «Junge Chauffeure» Mathieu Gaillard, 22 Die Fachzeitschrift für Berufschauffeure N° 1/ 2023 ISSN 1423-4319 Fr. 7.50

Ihr Swiss Camion-Angebot (Sie sparen 25%) • 3 Nächte ab CHF 369.– p. P. im Superiorzimmer, statt CHF 503.– • 5 Nächte ab CHF 615.– p. P. im Superiorzimmer, statt CHF 829.– • Gültig ab 9.12.2022 bis 10.04.2023 • Dieses Angebot ist limitiert und nicht kumulierbar • Aufpreis: Weekend CHF +20.– p. P. /Nacht • Saisonzuschlag: 27.1. bis 4.3.2023 CHF +30.– p. P. /Nacht • DZ zur Alleinbenützung CHF +40.– p. P. /Nacht • Dieses Angebot ist nicht gültig vom 23.12.2022 bis 7.1.2023 Bis 7 Tage vor der Anreise kostenlose Stornierung. Nach diesen Termin bis am Vortag nur verschieben möglich, oder Gutschein. Ab dem Vortag 100% Stornogebühren. Wenn aufgrund von behördlich angeordneten Quarantänemassnahmen, bei Reisebeschränkung oder bei Grenzsperren ein Reiseantritt nicht möglich ist, fallen selbstverständlich in keinem Fall Stornokosten. Dies ist gültig für alle direkten Buchungen: schriftlich, per E-Mail und über die Homepage. Stornierungen sind ausschliesslich schriftlich möglich. Reservationen direkt im Hotel Telefon 081 928 25 25 / Mail info@hoteldesalpes.ch Kennwort SWISS CAMION/ Les Routiers Suisses Weisen Sie beim Check-in Ihre LRS-Mitgliederkarte vor. Der perfekte Ort für Ihre Winterferien LRS-Mitgliederangebot im Hotel Des Alpes*** in Flims / Laax Hotel Des Alpes Flims Promenada 45 | 7018 Flims Waldhaus | Tel. 081 928 25 25 | info@hoteldesalpes.ch Das Hotel des Alpes*** begrüsst Sie im Herzen von Graubünden, im wunderschönen Flims / Laax. Die Region ist geprägt, durch eine grossartige und vielfältige Landschaft und bietet viele Möglichkeiten für Freizeit, Schneesport und Kultur. Traumpisten und herrliche Winterwanderwege werden Sie begeistern. © LAAX Wir sind ein unkompliziertes 3 Sterne Hotel. Alle Zimmer verfügen über einen eigenen Balkon. Eine Sauna und ein Hallenbad runden das Angebot ab. Die zentrale Lage in Flims Waldhaus bietet eine ganze Menge Vorteile. Das Swiss Camion-Angebot beinhaltet: • 3 oder 5 Nächte im Superior Doppelzimmer***; sind renoviert, modern und sehr stilvoll eingerichtet und verfügen über einen eigenen Balkon • mit regionalem Frühstück und 4-Gang-Menu am Abend • Hallenbad / Sauna • gratis Ortsbus (Flims, Laax, Falera) und Gästekarte – Die Posthaltestation Flims Waldhaus Caumasee liegt direkt neben dem Hotel – beste Ausgangslage für Winterwanderungen Je nach Saison sind an der Reception vergünstigte Skitickets erhältlich.

1 CAMION 1 / 2023 Editorial +++ Titelseite Die Firma LANZ+MARTI AG mit Sitz in Sursee (LU) bietet seit über 60 Jahren hochwertige, massgeschneiderte Aufbauten an. So auch auf den beiden neuen Lastwagen der «Hauri Kiesgruben und Transport AG» in Seon (AG), einem Scania G450 (Bild) und einem MAN TGS 35.480. (Foto: Daniel von Känel) Kontakt: LANZ+MARTI AG, Zeughausstrasse 1 6210 Sursee (LU). www.lanz-marti.ch Seite 18 Seite 30 Seite 10 +++ Reisebusse Die neuen Setra +++ Serie «Junge Chauffeure» Mathieu Gaillard, 22 +++ Verband Warummuss man unsere Initiative unterschreiben?......... 2 +++ Recht Wie der Pikettdienst rechtlich geregelt ist...............................4 +++ Reportage Die berühmten Saurer M8 mit Pendelachse +++ Polizeikontrolle Kapo St.Gallen hat eine neue Waffe gegen Drängler.............. 8 +++ Schwerverkehr Das neue Kontrollzentrum in Giornico ist in Betrieb......... 14 +++ VTS Reisen Ein neuerVolvo 9900............. 26 +++ Leichte Nutzfahrzeuge Ford E-Transit imTest. ........... 28 +++ Rubriken KantonTessin.........................38 Kursangebote.........................40 Relais Routiers. .....................42 Wir sind gefordert! Es liegt mir fern, ins gleiche Horn zu blasen wie etwa Medien und Wirtschaftsmagnaten. Aber Fakt ist, es sind wirklich schwierige, aber herausfordernde Zeiten. Nichtsdestotrotz gibt es immer wieder aufstellende Momente, welche Labsal für das gebeutelte Gemüt sind. Kriegswirren – Preiserhöhungen – Pandemieauswirkungen können wir leider nicht beeinflussen. Mit dem müssen wir halt leben und vor allem klarkommen damit. Trotz all dieser Widrigkeiten hat der Verband einen voraussichtlich langwierigen Kampf aufgenommen. Auf dem Banner steht: Ein GAV muss her! Mit diesemWerkzeug hätten wir es in der Hand, unsere Zukunft zu verändern und zu verbessern. Nicht mehr für uns ältere Jahrgänge, aber für unsere Jungen! Es war zwar absehbar, dass sich Arbeitgeber (Verband) gegen diese Veränderung stellen würden. Doch wer gut informiert ist, hat die Notwendigkeit dieser Initiative sicher begriffen. Die Unterschriftensammlung ist voll im Gang. Doch aufgepasst!! Wenn nicht jeder einzelne mit voller Energie hinter der Sache steht, könnte es zum Rohrkrepierer werden. Wenn 16 000 Routiersmitglieder es nicht fertig bringen, 100 000 Unterschriften zu sammeln, haben wir ALLE verloren. Und zusätzlich wird unsere Glaubwürdigkeit sehr darunter leiden. Doch nach wie vor bin ich der festen Überzeugung, dass wir es schaffen werden. Mit Freude habe ich im vergangenen Jahr festgestellt, wie innovativ und lebhaft das Sektionsleben in vielen Sektionen zelebriert wird. Alle anderen werden hiermit aufgefordert, den Kontakt zu ihren Mitgliedern zu pflegen und zu verbessern. Aber auch ihr Mitglieder könnt euch einbringen. In einigen Sektionen fehlen Vorstandsmitglieder. Hinterfragt euch selber, ob ihr euch dieser Aufgabe stellen könnt und auch wollt. Diese Arbeit ist sicher charakterstärkend und bildend. Ihr Ehrenmitglieder (und Präsidenten) unterstützt eure Vorstände bei der Suche. Es ist immer noch das Schönste, eine eigenständige Sektion zu sein und nicht fusionieren zu müssen. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an alle, die ihre Freizeit den Routiers Suisses opfern! Ich freue mich, auch im Jahr 2023 konstruktive und auch gemütliche Momente erleben zu können. Ich wünsche euch und euren Angehörigen Gesundheit, Glück, Erfolg und Zufriedenheit für das neue Jahr. Euer Zentralpräsident Markus Odermatt Impressum: Redaktion SWISS CAMION, La Chocolatière 26, 1026 Echandens. Telefon: 021 706 20 00. E-mail: swisscamion@routiers.ch | Chefredaktor: Laurent Missbauer | Redaktor: Daniel von Känel | Ständige Mitarbeiter: Sarah Amat, Kéren Haller, Elvedin Mesic, David Piras, Hans-Peter Steiner und Erich Urweider | Anzeigen: Kéren Haller, khaller@routiers.ch | Druck: Vogt-Schild Druck AG, 4552 Derendingen, www.vsdruck.ch | Inserateverwaltung: Les Routiers Suisses, La Chocolatière 26, 1026 Echandens. Tel.: 021 706 20 00, E-mail: annonces@routiers.ch | WEMF-beglaubigt: 18 160 Exemplare (die höchste Auflage in der Branche in der Schweiz) | Abonnement: 90 Franken | www.swisscamion.ch

2 CAMION 1 / 2023 INITIATIVE Es geht mir gut – wozu braucht es dann die Chauffeurinitiative? Wozu brauchen wir eine Chauffeurinitiative? Die Jahre vor der Pandemie und vor dem Ukrainekrieg waren anders. Davor haben uns Themen wie führerlose Lastwagen und Lohndumping aus Osteuropa beschäftigt. Heute gelten Chauffeure als systemrelevant. Der Nachschub aus Osteuropa hat sich beruhigt und die Chauffeurinitiative hat manchen Arbeitgeber aufgeschreckt. Arbeitgeber wollen bestehende Chauffeure halten. Deswegen ist bei manchem Chauffeur der Lohn angestiegen – vor allem bei den bekannten, traditionellen Transportunternehmungen, die oben auf der Mitgliederliste der ASTAG stehen. Die ASTAG lehnt die Initiative mit 100 Prozent Einigkeit ab. Folglich könnte man annehmen, dass es die Chauffeurinitiative nicht braucht. Es bestehen nach wie vor viele Unternehmungen, die sich nicht fragen, ob der Lohn zu den Lebenskosten in der Schweiz passt. Zeichnung:Trinco Es geht uns gut. Arbeit ist vorhanden, Jobs sind vorhanden, Chauffeure sind gesucht. Die Löhne sind in den letzten Monaten angestiegen. Gute Leute werden derzeit gepflegt. Aber: Es gibt ein «Aber», das man genau anschauen muss. In gewissen Regionen sind nach wie vor Lohnregulative mit Fr. 3750.– Monatslohn in Kraft. Die Begründung: Die Konkurrenz aus dem Ausland zwinge zu dermassen tiefen Löhnen. Dieser Wettbewerb ist schon lange verloren. Wer Lastwagen ausflaggen kann, hat das schon lange gemacht. Allerdings entsteht dann ein Problem mit dem Kabotageverbot. Darum ist es einfacher, den Lohn tief zu halten und Chauffeure im Ausland zu rekrutieren. Bei Transporten für den Detailhandel wird nach wie vor zu sehr tiefen Löhnen gefahren. Die schwierigen Arbeitszeiten locken kaum mehr einen einheimischen Chauffeur an, demzufolge muss es auch nicht so viel kosten. Lastwagen ohne Aufschriften zeigen die Absicht, dass die Firma eher unerkannt bleiben möchte. Die Betriebe sind nicht Mitglied bei der ASTAG, die Chauffeure haben keinen Bezug zur Schweiz. Die Dienstleistungen sind aber interessant und günstig, deshalb fahren solche Betriebe gelegentlich auch im Auftrag von ASTAG-Mitgliedern. Die Verantwortung für tiefe Löhne ist ausgelagert. Für das Kippergeschäft im Umkreis von grösseren Städten werden Lastwagen heute auch nicht mehr angeschrieben. Die Löhne sind ebenso weit weg vom üblichen Standard. So lange die Wirtschaft flott läuft, haben wir keine Sorgen. Sorgen kommen erst bei der nächsten Abkühlung der Wirtschaft. Überzählig werden dann diejenigen mit den hohen Löhnen oder diejenigen, die über 50 Jahre alt sind und nicht als Aushilfe arbeiten möchten. Die nächste Krise kommt bestimmt. Seitens ASTAG besteht der Wunsch, dass wir die Initiative stoppen, es sei schlechte Werbung für den Strassentransport. Wir sehen derzeit keinen Anlass. Der Chauffeur-Beruf muss wieder in den Zustand kommen, dass Eltern, die jetzt als Chauffeur arbeiten, ihren Kindern diesen Beruf mit gutem Gewissen empfehlen können. Der Beruf an sich macht Freude. Es braucht aber Sicherheit, auch in schlechteren Zeiten eine sichere Existenz zu haben. In den letzten 30 Jahren war das oft nicht gegeben. Viele sind entmutigt davongelaufen. Wird der Berufsstand nicht gepflegt, werden Transportbetriebe in den nächsten Jahren ihr Fahrpersonal noch von weiter her und noch günstiger zusammensuchen wolEs müssen weiterhin Unterschriften für die Chauffeur-Initiative gesammelt werden. Es gibt nämlich immer noch Unternehmen, die Löhne zahlen, die nicht an die Lebenshaltungskosten in der Schweiz angepasst sind. Es gibt immer noch Lohnreglemente mit einem Monatslohn von 3750 Franken. Verband

3 CAMION 1 / 2023 In gewissen Regionen der Schweiz sind nach wie vor Lohnregulative mit Fr. 3750.– Monatslohn in Kraft. len. Die Strategien bestehen und werden in Ausnahmefällen sichtbar. Ohne dass die ASTAG einen substanziellen Beitrag an die Lösung dieser Problematik beiträgt, werden wir weiterhin Unterschriften sammeln. Wenn alle mithelfen, sind wir zuversichtlich, dass wir es schaffen. Auch wenn wir noch ein Jahr Zeit haben: Auch nur teilweise ausgefüllte Unterschriftenbögen sollten an den Verband geschickt werden. Was eingeht, wird nachher von der Gemeinde kontrolliert und kann gezählt werden. Was liegen bleibt, kann verloren gehen. Es lohnt sich auch, das Quartier abzuklappern. 90 Prozent der Bevölkerung hat Verständnis und unterschreibt die Initiative. Für die Ängstlichen: Die Unterschriftensammlung untersteht dem Datenschutz. Es gehen absolut keine Informationen an die Arbeitgeber. (David Piras) Zögern Sie nicht, Ihre Freunde undVerwandten zu bitten, die Chauffeurinitiative zu unterzeichnen.Wenn alle mitmachen, schaffen wir die erforderliche Anzahl an Unterschriften. Foto: Laurent Missbauer 26. – 29. Januar 2023 Messe Luzern Do – So 9–17 baumaschinen-messe.ch Quelle: HUTTER Baumaschinen

4 CAMION 1 / 2023 Recht Das Wichtigste über den Pikettdienst Pikettdienst ist so definiert: Ein Arbeitnehmer, der sich zusätzlich zu seiner normalen Arbeit bereithalten muss, um Störungen, Notfälle oder andere besondere Situationen zu beheben. Der Pikettdienst entspricht einem aussergewöhnlichen, dringenden und in keiner Weise planbaren oder vorhersehbaren Bedarf. Er ist nicht zu verwechseln mit Arbeit auf Abruf, bei der sich der Arbeitnehmer hauptsächlich zur Bewältigung normaler Schwankungen des Arbeitsvolumens zur Verfügung halten muss. Da der Pikettdienst zusätzlich zur normalen Arbeitsbelastung geleistet wird und sich nicht nur auf die Freizeitgestaltung des Arbeitnehmers, sondern auch auf seine Gesundheit auswirkt, gibt es eine Grenze für die Anzahl der Pikettdienste, die angefordert werden können. Diese Grenze ist wie folgt: 7 Tage innerhalb eines Zeitraums von vier Wochen. Danach ist ein Zeitraum von zwei Wochen ohne Pikettdienst erforderlich, auch wenn keine tatsächliche Intervention stattgefunden hat. In Ausnahmefällen, je nach der Grösse des Unternehmens, wenn die Struktur nicht über ausreichende Personalressourcen verfügt und der Arbeitnehmer im Jahresdurchschnitt nicht mehr als fünf tatsächliche Einsätze pro Monat leistet, kann die Anzahl der Pikettdienste auf 14 Tage in vier Wochen erhöht werden. Der Pikettdienst gilt unter bestimmten Bedingungen als Arbeitszeit. Wenn der Dienst im Unternehmen geleistet wird, muss die gesamte zur Verfügung gestellte Zeit als Arbeitszeit angerechnet werden. Wird der Immer mehr Unternehmen bieten einen Pikettdienst an, um kurzfristige Abwesenheiten oder dringende Anfragen zu überbrücken und den Kunden einen möglichst effizienten Service zu bieten.Aber wie sieht es mit den Modalitäten des Pikettdienstes aus? Pikettdienst hingegen ausserhalb des Unternehmens geleistet, gelten nur die Einsatzzeit und die Reisezeit als Arbeitszeit. Das Bundesgericht hat jedoch bereits entschieden, dass, wenn die erforderliche Interventionszeit sehr kurz ist (15 Minuten) und den Arbeitnehmer daran hindert, sich frei zu beschäftigen, die gesamte Zeit des Pikettdienstes als Arbeitszeit zu betrachten ist. Die Tatsache, dass der Pikettdienst nachts im Unternehmen stattfindet und die Beschäftigten einen Raum zum Schlafen haben, hat keinen Einfluss auf diese Regel. Die gesamte Zeit muss als Arbeitszeit gezählt werden und die daraus resultierenden Überstunden müssen entsprechend kompensiert oder entschädigt werden. Über die Vergütung dieser Bereitschaftszeit wird im Gesetz nichts gesagt. Das Bundesgericht hat anerkannt, dass die Zeit, in der der Arbeitnehmer seinem Arbeitgeber einsatzbereit zur Verfügung steht, entschädigt werden muss, weist aber darauf hin, dass die Höhe der Entschädigung nicht unbedingt dem für die Haupttätigkeit gezahlten Lohn entsprechen muss. Es ist durchaus möglich und sogar ratsam, eine Vereinbarung zwischen dem Arbeitnehmer und dem Arbeitgeber vorzusehen, in der ein Entschädigungsbetrag entweder direkt im Arbeitsvertrag, im Personalreglement oder sogar in einem eventuellen GAV festgelegt wird. Einsätze in der Nacht oder am Sonntag geben Anspruch auf die gleichen Lohnzuschläge oder Zeitausgleiche wie die Arbeit, die sonst in diesen Zeiträumen geleistet wird. Für diese Art von Arbeit ist eine Genehmigung nötig. Arbeitnehmer mit Familienpflichten dürfen nur dann zu Pikettdiensten herangezogen werden, wenn sie ausdrücklich zustimmen und das Unternehmen keine andere Lösung findet. Der Arbeitgeber ist dazu verpflichtet, die Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen bei der Planung des Pikettdienstes einzubeziehen (69 ArGV 1). Die Ankündigung des Pikettdienstes erfolgt frühzeitig, in der Regel zwei Wochen im Voraus. Bei Piketteinsätzen kann die tägliche Ruhezeit durch Einsätze aufgeteilt werden, wobei der verbleibende Ruhezeitanteil unmittelbar nach Beendigung des Einsatzes zu gewähren ist. Wenn die zusammenhängende Ruhezeit auf weniger als vier Stunden reduziert wird, muss am Ende des letzten Einsatzes eine vollständige Ruhezeit gewährt werden. (Sarah Amat) Arbeitnehmer mit Familienpflichten dürfen nur mit ihrer ausdrücklichen Zustimmung zu einem Bereitschaftsdienst herangezogen werden, z.B. zur nächtlichen Schneeräumung. Foto: Laurent Missbauer Route de la Chocolatière 26, 1026 Echandens / Tel. 021 706 20 00 - www.routiers.ch

5 CAMION 1 / 2023 Vorsorglicher Ausweisentzug: Darstellung eines Grenzfalls Der vorsorgliche Entzug des Führerscheins kann von den Behörden nur dann vorgenommen werden, wenn ernsthafte Zweifel an der Fahreignung der Person bestehen.Mangelnde Kooperation allein kann einen solchen Entzug nicht rechtfertigen. Dies war die Situation, die sich im Urteil des Bundesgerichts 1C_780/2021 ergab,welches wir Ihnen im Folgenden zusammenfassen wollen. Einem Mann wurde nach einem Ehestreit, bei dem die Polizei alarmiert wurde, vorsorglich der Führerschein entzogen. Bei der Befragung informierte der Mann die Polizei über sein Alkoholproblem und gibt an, dass er sich in einer Therapie befindet. Als das Strassenverkehrsamt die polizeilichen Akten erhält, ordnet es ein verkehrsmedizinisches Gutachten an, um die Fahrtauglichkeit eindeutig festzustellen. Da der Mann auf die verschiedenen Schreiben des Verkehrsamts nicht reagiert, beschliesst dieses, ihm den Führerschein vorsorglich zu entziehen, bis die Situation bezüglich seiner Fahrtauglichkeit geklärt ist. Wenn eine Person sich weigert, an Massnahmen zur Feststellung ihrer Fahrtauglichkeit mitzuwirken, können daraus negative Schlussfolgerungen in Bezug auf die Fahrtauglichkeit gezogen werden. Aber Achtung, das bedeutet nicht, dass der vorsorgliche Führerscheinentzug als Folge seiner Nachlässigkeit als Zwangsmassnahme eingesetzt werden kann. Die mangelnde Kooperation des Betroffenen kann nur dann zu einem vorsorglichen Entzug führen, wenn die konkreten Umstände ernsthafte Zweifel an der Fahreignung aufkommen lassen. Laut Bundesgericht wird Alkoholismus angenommen, wenn der Alkoholkonsum regelmässig erfolgt und die Fahrtüchtigkeit beeinträchtigt und die Person keine klare Trennung zwischen ihrem Konsum und dem Fahren nachweisen kann oder wenn ein klares Risiko besteht, dass sie betrunken im Strassenverkehr teilnimmt. Im vorliegenden Fall hatte der anfängliche Ehestreit nichts mit dem Strassenverkehr zu tun. Der Mann war bei der Befragung bezüglich seiner Alkoholabhängigkeit ehrlich und gab an, einmal pro Woche eine Therapie zu machen. Allein daraus lassen sich keine konkreten Hinweise ableiten, die ernsthafte Zweifel an seiner Fahrfähigkeit wecken. Darüber hinaus wurden keine Verkehrsdelikte begangen, da sein Ruf als Fahrer völlig intakt ist. Allein die mangelnde Kooperation im Verfahren der Fahreignungsabklärung erlaubte es daher nicht, ihm den Führerausweis ohne weitere Abklärungen vorsorglich zu entziehen. (Sarah Amat) DieVBZ vergaben einenAuftrag im Wert von 330Millionen an Hess Die Zürcher Verkehrsbetriebe (VBZ) haben dem Schweizer Hersteller Hess einen Auftrag imWert von 330Millionen Franken erteilt. Dieser Auftrag sieht vor, dass die VBZ ab 2024 13 batteriebetriebene Trolleybusse und 13 batteriebetriebene LighTrams erhalten. Später sollenweitere 140 lighTrams folgen, wie die Pressestelle vonHess bekannt gab. (L. M.) Recht / Aktuell Fachmagazin SWISS CAMION, die Nummer 1 in der Nutzfahrzeugbranche hohe Leserbindung, wird vom Entscheider bis zum Lernenden gelesen über 50 000 Leser Auflage: 18160 Exemplare (WEMF zertifiziert) nach Sprachen getrennte Ausgaben in Deutsch und Französisch erscheint 11 x jährlich Für Inserate-Reservationen kontaktieren Sie: Frau Kéren Haller Telefon 021 706 20 32 E-Mail: khaller@routiers.ch SWISS CAMION Les Routiers Suisses Route de la Chocolatière 26 1026 Echandens www.swisscamion.ch ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------- ------------------------ Modell – Shop Setec HTM AG Lindenmoosstrasse 10 / Eingang Industriestrasse, CH-8910 Affoltern am Albis Mobile +41 (0)79 463 93 01 www.setec-htm.ch info@setec-htm.ch ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------ Mercedes Imbach Fr. 127.00 Scania P. Schmid Fr. 124.00 Nordbø Maskin" Fr. 105.00 WSI 01-3751 1 : 50 Tekno 82889 1 : 50 WSI 01-3741 1 : 50 Saurer Wanko Fr. 145.00 Saurer Welti Furrer Fr. 145.00 Fiat 690 8x4 Fr. 145.00 Go 8355-1 1 : 50 Go 8354 1 : 50 Go 8645 1 : 50 Peterbilt 359 Fr. 23.00 Scania acargo Fr. 43.00 Scania Salonen Fr. 54.00 Brekina 85714 1 : 87 Herpa 314763 1:87 Herpa 315550 1 : 87 Wir produzieren für Sie ihr Wunschfahrzeug als Miniaturmodell in Serie im Massstab 1:50 / 1:87. Wir beraten Sie gerne und kompetent! Öffnungszeiten : Donnerstag + Freitag 14.00 - 19.00 Uhr Samstag 9.00 - 16.00 Uhr oder nach Vereinbarung Haben Sie das Auto Ihrer Träume gekauft? Geben Sie dem Wagen die beste Versicherungsdeckung! Kontaktieren Sie uns für eine Offerte unter Telefon 021 706 20 00 oder per E-Mail: avantages@routiers.ch Wir senden Ihnen unser bestes Angebot. Die Allianz deckt die Risiken gemäss Ihrer Erwartungen.

6 CAMION 1 / 2023 Alternative Antriebe Holz treibt auch Lastwagen an In Dagmersellen soll in den nächsten Jahren ein schweizweit einzigartiges EnergieÖkosystem entstehen. Das Transportunternehmen Galliker, die Milchverarbeiterin Emmi, die Industriegase-Produzentin PanGas und die Energieversorgerin CKW haben eine Absichtserklärung unterzeichnet, wie sie in einer gemeinsamen Medienmitteilung bekannt geben. «Zusammen mit Emmi, Galliker und PanGas wollen wir die Energiewende vorantreiben und mit dem geplanten EnergieÖkosystem einen signifikanten Beitrag zur Dekarbonisierung und Diversifizierung der Energieversorgung leisten», sagt Martin Schwab, CEO von CKW. Am Anfang dieses Energie-Ökosystems stehe ein von CKW betriebenes HolzheizkraftAbsichtserklärung für ein Energie-Ökosystem unterzeichnet: Peter Galliker, CEO von Galliker Transport, Marc Heim, Leiter Division Schweiz von Emmi, Martin Schwab, CEO von CKW und Roger Britschgi, Managing Director Switzerland von PanGas. Foto: CKW GallikerTransport,Emmi,PanGas und CKW planen in Dagmersellen im Kanton Luzern ein schweizweit einzigartiges Ökosystem aus erneuerbaren Energien. Herzstück ist ein grosses Holzheizkraftwerk, das ab 2027 Wärme und erneuerbare Energie produzieren soll – unter anderem auch grünen Wasserstoff für Lastwagen. werk zur Produktion von Wärme und Strom, heisst es in der Mitteilung. PanGas werde einen Teil des Stroms für die Herstellung von Wasserstoff zur Versorgung der Lkw-Flotte von Galliker verwenden. Galliker Transport verfolge mit «Green Logistics by Galliker» das Ziel, bis 2050 CO2-neutral unterwegs zu sein. Seit 2020 ist Galliker mit sechs WasserstoffLastwagen auf den Schweizer Strassen unterwegs und setze auch in Zukunft auf alternative Antriebslösungen, wobei Wasserstoff aus lokaler Produktion im Fokus stehe. Zusätzlich gewinne PanGas aus dem Verbrennungsprozess grünes CO2, beispielsweise für den Einsatz in der Nahrungsmittelindustrie. «Bei PanGas beschäftigen wir uns seit jeher mit Wasserstoff. Es freut uns sehr, dass wir mit diesem Projekt massgeblich zur CO2-Reduktion beitragen können und dem Schweizer Dekarbonisierungsziel ein grosses Stück Ein Hyundai H2-Lastwagen von Galliker, aufgenommen im Oktober 2022 in Olten. Foto: Daniel von Känel

7 CAMION 1 / 2023 23. - 26. FEBRUAR 2023 BERN | SWITZERLAND motofestival.ch HOL DIR DEIN TICKET Das geplante Energie-Ökosystem: Galliker will Lastwagen mit grünemWasserstoff aus diesem System betreiben. näherkommen», wird Roger Britschgi, Managing Director PanGas, zitiert. «PanGas setzt sich stark für die weitere Verbreitung nachhaltiger Wasserstoff-Technologien ein.» Mit der erneuerbaren Energie aus dem Holzheizkraftwerk decke Emmi einen Teil der am Produktionsstandort Dagmersellen benötigten Wärmeenergie für die Produktion von Frischkäsespezialitäten wie Mozzarella oder Ricotta sowie Milchpulver ab. Das Projekt sei ein Meilenstein des von Emmi bis 2050 angestrebten Netto-Null-Reduktionspfads und ein weiterer Schritt, die innerbetrieblichen CO2-Emissionen bis 2027 um 60 Prozent zu senken. Mit Blick auf die Kreislaufschliessung liefere Emmi zudem demineralisiertes Wasser aus der Produktion vonMilchprodukten für die Wasserstoff-Herstellung. «Dieses im Verbund mit drei regional verankerten nationalen Partnern konzipierte einzigartige Energie-Ökosystem ermöglicht eine nachhaltigere Produktion unserer Milchprodukte und verringert unsere Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen», sagt Marc Heim, Leiter Emmi Schweiz. Holz aus der Region Das Holzheizkraftwerk wird 100 GWh Strom und 130 GWh Wärme produzieren. Emmi nutze rund 50 GWh der Wärme. Weitere mögliche Wärme-Abnehmer seien die örtliche Industrie sowie Wärmeverbunde in den umliegenden Dörfern. Das Holzheizkraftwerk soll soweit möglich mit regionalen Waldhackschnitzeln und Altholz betrieben werden. Dafür sind bis zu 200000 Tonnen Holz pro Jahr notwendig. Die vier Unternehmen planen, insgesamt rund 200 Millionen Franken in die Produktion, die Verteilung und die Nutzung der erneuerbaren Energien zu investieren. Betrieb frühestens ab 2027 «Bis das Energie-Ökosystem gebaut werden kann, sind weitere Planungs- und Bewilligungsschritte durchzuführen», sagen die Verantwortlichen. In der Detailplanung gelte es, die gesamte Wertschöpfungskette zu organisieren. Bevor Baugesuche eingereicht werden könnten, müsse auch die Zonenplanung der Gemeinde Dagmersellen angepasst werden. Die Bevölkerung werde regelmässig über den Projektstand informiert. In der aktuellen Planungwerdemit einer Inbetriebnahme frühestens im Jahre 2027 gerechnet. (Daniel von Känel) Grafik: CKW

8 CAMION 1 / 2023 Polizei Neue Waffe gegen Drängler Es war ein kurzes gratismediales Spektakel im vergangenen Oktober: Der Chauffeur einer Schweizer Transport- firma bedrängte mit nahem Auffahren, Lichthupen und Hupen eine Familie, die mit dem Auto durch den Bözbergtunnel im Kanton Aargau fuhr. Diese konnte die Situation mit dem Smartphone festhalten und schickte das Video nicht der Polizei, sondern den dankbarsten Empfängern solcher Inhalte: Den in einem sogenannten Newsroom am Redaktionspult klebenden News-Journalisten und News-Journalistinnen, die sich bei ihrer Arbeit auf die Fütterung durch die alles filmende und fotografierende Leserschaft verlassen können. Einen Batzen und die zweifelhafte Ehre, «News-Scout» genannt zu werden, gibt Der Abstand zwischen den Fahrzeugen sowie deren Geschwindigkeit werden mit dem «Verkehrs-Kontroll-SystemVKS» überwacht. Fotos: Kapo St. Gallen Hohe Geschwindigkeit und wenig Abstand: Diese Kombination führt oft zu Auffahr- unfällen.Auf Autobahnen und Autostrassen setzt die Kantonspolizei St. Gallen neu ein Kontrollsystem ein, um die Drängler zu erwischen, und folgt damit ihren Kolleginnen und Kollegen der Kapo Bern. es den Mästenden zum Dank. Doch: Unabhängig von allfälligen Vorgeschichten oder möglicher tiefer Geschwindigkeit des vorausfahrenden Fahrzeugs: Das Verhalten des Chauffeurs war falsch. Und gefährlich. Abstand zwischen Vorderachsen im Fokus Im geschilderten Fall könnte die Polizei, sofern eine Anzeige erfolgt, mindestens auf die im Tunnel installierten Kameras zur Verkehrsüberwachung zurückgreifen, allenfalls auch auf das private Video. Gibt es einen Auffahrunfall, kann ermittelt werden, dass der Abstand zu klein war. Doch das Problem des zu nahen Auffahrens kommt an vielen Stellen vor. Vorwiegend sind es Automobilisten, die auf der linken Spur auch mit oder mehr als der erlaubten Höchstgeschwindigkeit am Heck des vorausfahrenden Fahrzeugs kleben. Dass Drängler von der Polizei aber aktiv erwischt werden, ist eher selten. Bei der Kapo St. Gallen hat sich dies indes geändert. Der Grund: Das «Verkehrs-Kontroll-System (VKS)». Es ist in der Lage, den Abstand zwischen zwei Fahrzeugen sowie deren Geschwindigkeit zu messen. Im Detail heisst dies gemäss Kapo St. Gallen: «Das VKS misst mit mehreren speziellen Kameras den Abstand zwischen den Vorderachsen von zwei hintereinander fahrenden Fahrzeugen und zeichnet diese Messungen auf. Messungen, bei denen die Abstandsregeln krass missachtet werden, zeigt das System den Mitarbeitenden der Verkehrspolizei vor Ort zur Überprüfung an. Die registrierten Verstösse werden direkt im Messfahrzeug manuell verifiziert und bestätigt.» Dann bringe man die fehlbaren Verkehrsteilnehmenden bei der Staatsanwaltschaft des Kantons St.Gallen zur Anzeige, welche das Strafmass festlege. Eine Kopie der Anzeige gehe zudem an das Strassenverkehrsamt des Wohnkantons. Dieses prüfe allfällige Massnahmen, wie beispielsweise einen Führerausweisentzug. «Verstösse gegen die geltenden Abstandsregeln werden also nicht im Ordnungsbussenverfahren abgehandelt, sondern haben immer eine Anzeige und allfällige Ausweismassnahmen zur Folge», hält die Kantonspolizei fest.

9 CAMION 1 / 2023 Verstösse gegen die Abstandsregeln werden direkt im Messfahrzeug verifiziert und bestätigt. Häufigste Ursache für Auffahrunfälle Auf Hochleistungsstrassen im Kanton St.Gallen gab es bisher rund 100 polizeilich registrierte Auffahrunfälle pro Jahr. «Bei rund der Hälfte dieser Unfälle wurden Personen verletzt. Einziger Trost ist dabei, dass es in den meisten Fällen bei leicht verletzten Personen blieb. Die jährliche geschätzte Schadenssumme dieser Unfälle belief sich auf knapp 1,5Millionen Franken», teilt die Kapo St.Gallen mit. Damit sind Auffahrunfälle die zweithäufigsten Unfalltypen auf Hochleistungsstrassen. Nur Schleuder- und Selbstunfälle kommen noch häufiger vor. DieUrsache «zunahesAufschlies- sen» wiederum ist die häufigste Ursache dieser Unfälle auf Hochleistungsstrassen, «noch vor dem Nichtanpassen der Geschwindigkeit an die Strassenverhältnisse», wie die Polizei festhält. Die Abstandsregeln Die Kantonspolizei St.Gallen sieht das System als wichtigen Beitrag zur Erhöhung der Verkehrssicherheit auf den Hochleistungsstrassen, also Autobahnen und Autostrassen. Bislang hätten Widerhandlungen im Bereich «Abstand» lediglich punktuell im Rahmen von zivilen Patrouillenfahrten festgestellt und geahndet werden können. Das neue System erlaube die Überwachung eines Streckenabschnitts über einen längeren Zeitraum und erfasse den gesamten Verkehr, der die Kontrollstelle passiere. Doch wer wird überhaupt vom neuen System als fehlbar registriert? «Im Stras- senverkehrsgesetz ist festgehalten, dass gegenüber allen Verkehrsteilnehmenden genügend Abstand zu wahren ist, und zwar beim Kreuzen und Überholen sowie beim Neben- und Hintereinanderfahren», erklärt Jurist Elvedin Mesic, Leiter Rechtsdienst bei Les Routiers Suisses. Beim Hintereinanderfahren müsse der Abstand so gross sein, dass man rechtzeitig anhalten könne, wenn das voran fahrende Fahrzeug überraschend bremse. Mit der Messung von Abstand und Geschwindigkeit könne die Polizei feststellen, ob diese Regel eingehalten werde oder nicht. Bleibt die Frage, wie die Lenkenden selbst den Abstand korrekt erfassen können. Zwar gibt es Abstandsregler, doch diese werden nicht von allen genutzt und sind auch nicht in allen Fahrzeugen vorhanden. Eine einfache Faustregel schafft hier Abhilfe. Die Kantonspolizei St.Gallen erklärt sie so: «Für Verkehrsteilnehmende gilt, dass der Abstand zum voraus fahrenden Fahrzeug diese Distanz betragenmuss, die man selber in zwei Sekunden zurücklegt. In Metern ausgedrückt, kann man die aktuelle Geschwindigkeit auf dem Tacho durch zwei teilen und erhält die nötige Meter-anzahl.» Genügend Abstand wahren lohnt sich – wegen der Sicherheit und der Schonung des Geldbeutels. In Bern schon erprobt Der Kanton St.Gallen ist nicht der erste Kanton, auf dem das VKS zum Einsatz kommt. Im Kanton Bern ist dieses schon seit über zehn Jahren Bestandteil des Kontrollwesens. Und: Es funktioniert offenbar gut. Wie die Kapo Bern auf Anfrage sagt, wurden im Jahr 2021 alleine durch das VKS 866 Anzeigen wegen eines zeitlichen Abstands zwischen 0,51 und 0,80 Sekunden oder weniger und 41 Anzeigen wegen eines zeitlichen Abstands von 0,50 Sekunden oder weniger ausgestellt. (Daniel von Känel) FAHRZEUGBAU REPARATUREN SERVICECENTER lanz-marti.ch LM_Inserate-SwissCamion_2023_221219.indd 1 19.12.22 07:42

10 CAMION 1 / 2023 Serie Junge Chauffeure Mit dem US-Truck durch den Wald von Risoux, einen der grössten der Schweiz Kurz nach 8 Uhr treffen wir bei Mathieu Gaillard in Sergey ein. Mit seinem kanadischen karierten Flanellhemd und dem amerikaniMathieu Gaillard ist einer der wenigen Chauffeure in der Schweiz, die mit einem amerikanischen Lastwagen arbeiten– einem KenworthT800 Euro 5. Fotos: Laurent Missbauer Mathieu Gaillard, junger Chauffeur dieses Monats, ist beim Holztransport-Familienunternehmen in Sergey imWaadtland angestellt. Es setzt zwei Lastwagen ein – den Kenworth fährt er, den Mercedes-Benz Arocs sein Vater, Rémy Gaillard.Wir fuhren einen Tag bei ihm mit, durch den Wald von Risoux, eines der grössten Schweizer Waldgebiete. schen Lastwagen scheint es fast, als befänden wir uns im weiten kanadischen Norden. Wir sind allerdings im Norden des Waadtlandes, nicht weit von der Strasse zumZoll bei Vallorbe, die täglich von zahlreichen Lastwagen benutzt wird, welche Richtung Frankreich unterwegs sind. Wir fahren ebenfalls in diese Richtung, aber, kurz vor dem Zoll, biegen wir nach Vallorbe ab und überqueren den Col du Mont d’Orzeires, von demes hinab ins Vallée de Joux geht. In besagtem Tal, oder besser gesagt im Wald von Risoux, soll Mathieu 25 Kubikmeter Der am 11. Februar 2000 geborene Mathieu Gaillard ist Sohn, Neffe und Enkel von Lastwagenchauffeuren. Nach der Schulzeit beschloss er, eine Lastwagenführerlehre bei Cand-Landi in Grandson (VD) zu absolvieren. Als er sein Fähigkeitszeugnis hatte, arbeitet er zwei Jahre bei Kormann Transporte in Bioley-Orjulaz (VD), bevor er am 1. Februar 2022 ins Familienunternehmen Rémy Gaillard Transports SA in Sergey (VD) eintrat. Er ist übrigens einer der wenigen Chauffeure in der Schweiz, die mit einem amerikanischen Lastwagen arbeiten, einem Kenworth. (L. M.) Der Chauffeur Gut zu erkennen: Wimpel von Les Routiers Suisses und der Sektion Nord vaudois. Die Firma Rémy Gaillard Transports SA in Sergey bei Orbe (VD) ist 2009 von Rémy Gaillard gegründet worden, dem Vater unseres jungen Chauffeurs des Monats. Das Unternehmen ist auf Holztransporte spezialisiert, «vomWald bis ins Sägewerk», wie auf der Homepage des Familienunternehmens zu lesen ist, das zwei Lastwagen einsetzt: einen neuen Mercedes-Benz Arocs 3353 von 2021, den der Chef Rémy Gaillard fährt, und einen Kenworth T800 (2013) des Sohns Mathieu Gaillard. Beide sind Mitglieder der Sektion Nord vaudois der Routiers Suisses. (L. M.) Der Arbeitgeber

11 CAMION 1 / 2023 Holz laden, das ins Lager nach Baulmes oberhalb von Yverdon-les-Bains gebracht werden soll. Auf der Fahrt Richtung Wald ist Mathieu Gaillard mit seinem herrlichen Kenworth alles andere als unbemerkt unterwegs. Alle Leute, an denen wir vorbeifahren, zeigen ein breites Grinsen, als sie den nicht alltäglichen Lastwagen vorbeirollen sehen, wie man ihn sonst bei uns nur in amerikanischen Filmen zu sehen bekommt. AuchMathieu Gaillard lächelt: «Es ist wirklich ein Privileg, einen solchen Lastwagen steuern zu dürfen», erklärt er, während er den verlängerten Schaltknüppel seines Lasters mit viel Geschick handhabt. Die Strasse verwandelt sich plötzlich in einen Waldweg, der nicht viel breiter als der Lastwagen ist. Nach ein paar Kilometern stoppt der junge Chauffeur neben «Le Refuge des Sages», der «Waldhütte der Weisen» (siehe unten), die in der Nähe der französischen Grenze steht. Hier lädt er seinen Anhänger ab, den Der KenworthT800 rollt über eine Forststrasse imWald von Risoux, die nur wenig breiter ist als der Lastwagen selbst. Er ist bekannt für seine über 100-jährigen Rottannen. Der verlängerte Schaltknüppel wird mit sehr viel Geschick benutzt. Fotos: Laurent Missbauer Mathieu Gaillard auf dem Bedienstand seines Krans: Zunächst stellt er denAnhänger ab, den er bis hierher huckepack transportiert hatte, danach lädt er 25m3 Holzstämme. Gleich neben der Waldhütte «Le Refuge des Sages» imWald von Risoux (Foto links), nicht weit von der französischen Grenze, hat Mathieu Gaillard 25 Kubikmeter Baumstämme geladen. Um eine ideale Perspektive für ein Foto vom Lastwagen zu finden, betraten wir die Hütte und fanden darin einen Artikel, der einemgewissen Bernard Bouveret gewidmet ist. Dieser starb, 96 Jahre alt, im Jahr 2020. Im Artikel steht, dass der Wald von Risoux ein Schwerpunkt des Widerstands während der Besetzung Frankreichs durch die Deutschen gewesen sei und dass Fluchthelfer vielen Juden dabei geholfen hätten, sich in die Schweiz in Sicherheit zu bringen. Bernard Bouveret war einer dieser Fluchthelfer, die sehr viele jüdische Familien durch den dichten Wald von Risoux gelotst haben. Von 1941 bis 1944 war er einer der zuverlässigsten Helfer, der lange den deutschen Patrouillen nur wegen seiner perfekten Ortskenntnis entwischen konnte. Im Frühjahr 1944 aber wurde er denunziert und ins KZ nach Dachau gebracht. Er überlebte: ImApril 1945 kam er frei und arbeitete während vieler Jahre als Lastwagenchauffeur. 2014 wurde er von den Lesern der Zeitung «La Region-Nord vaudois» zur «Persönlichkeit des Jahres» erkoren. (L. M.) EinWald, in dem während des Kriegs viele jüdische Familien gerettet wurden Die Strasse wird immer enger, als wir uns demWald von Risoux nähern.

12 CAMION 1 / 2023 In Baulmes: Mathieu Gaillard lädt das Holz ab, das er aus demWald von Risoux geholt hat. Mittagspause: Mathieu Gaillard hat sich mit seinemVater Rémy getroffen. Ihre Lastwagen parkieren Schnauze an Schnauze. schöne Landschaften fährt, wie das etwa heute der Fall ist. In meinem Fall als spezialisierter Holztransporteur muss man gerne alleine arbeiten können und sich zu helfen wissen. Im Winter etwa muss man in unserer Gegend häufig Schneekettenmontieren.» Auch wenn er gerne draussen in der Natur arbeitet, braucht Mathieu Gaillard etwas menschliche Kontakte während der Mittagspause. Er nimmt dazu lieber eine gute Mahlzeit in einemRoutiers-Suisses-Relais zu sich, anstatt schnell ein Sandwich in der Kabine zu verdrücken. Amheutigen Tag dieser Reportage nimmt er diese Mahlzeit zusammen mit seinem Vater Rémy ein. Ein Vater übrigens, der sehr stolz auf seinen Sohn ist: «Haben Sie gesehen, wie geschickt er auf diesen besonders engen Waldstrassen fährt», fragte uns Rémy Gaillard. Ja, er bis dahin huckepack auf seinem Lastwagen transportiert hatte, bevor er ihnmit gigantischen Baumstämmen belädt. Dafür musste er aber auf das Dach der Lastwagenkabine klettern, von wo aus er den Kran bedienen kann. Auch dabei beweist er viel Geschick. «Man muss sich zu helfen wissen» Nachdemer die 25 Kubikmeter Stämme geladenhatte, lässt unsMathieuGaillardan seiner Liebe zur Natur teilhaben: «Es ist einfach faszinierend, den Wechsel der Jahreszeiten zu beobachten. Ich mag den Frühling mit den vielen Blumen, aber ich liebe natürlich auch die anderen Jahreszeiten. Den Sommer selbstverständlich, aber auch den Herbst mit seinen leuchtenden Farben, und den Winter, wenn man im Schnee die Spuren der Wildtiere sehen kann. Jede Jahreszeit hat ihren eigenen Charme.» All das erklärt er uns, während er den Lastwagen mit der linken Hand steuert. Die rechte Hand liegt auf der Steuerung, mit der er die Lenkachse seines Anhängers bedienen kann. Ohne die käme der Anhänger, den er auf 17 Meter Länge ausgefahren hat, damit die vorhin erwähnten riesigenBaumstämmedarauf passen, nicht um die engen Haarnadelkurven, die unsere Rückfahrt Richtung Baulmes dominieren. Fragt man Mathieu Gaillard, ob er anderen jungen Leuten empfehlen würde, den Chauffeurenberuf anzustreben und das Eidgenössische Fähigkeitszeugnis zu erwerben, antwortet er sofort: «Sicher, natürlich, wenn man gerne fährt! Der gewaltige Vorteil des Berufs ist doch, dass man draussen arbeitet und oft durch sehr Fotos: Laurent Missbauer Serie Junge Chauffeure natürlich haben wir das bemerkt. Und wir haben auch festgestellt, dass ein wahres Talent nicht unbedingt viele Jahre braucht, um zu reifen, wie der französische Schriftsteller Pierre Corneille behauptet hat. Mit gerade mal 22 Jahren erledigt Mathieu Gaillard seinen Job mit der Begabung eines Chauffeurs, der viele Jahre Erfahrung auf dem Buckel hat. «Das habe ich meinem Grossvater Robert zu verdanken, meinem Onkel Marcel und vor allem meinem Vater, der mir seine Leidenschaft fürs Lastwagenfahren mitgegeben hat. Als ich noch zur Schule ging, habe ich jede freie Minute genutzt, um bei ihnen mitzufahren. Ich träumte bald davon, denselben Beruf wie sie auszuüben und heute bin ich sehr froh, diesen Traum verwirklicht zu haben», schliesst er. (Laurent Missbauer)

13 CAMION 1 / 2023 Aktuell Anmeldung für das Trucker Festival muss vom 13. Januar bis 17. Februar eingereicht werden Eine so grosse Konzentration von Lastwagen ist einmalig und nirgendwo sonst in der Schweiz anzutreffen! Um einen der 1100 verfügbaren Plätze zu erhalten, müssen die Anmeldungen zwischen dem 13. Januar und dem 17. Februar beim Organisator eingereicht werden. Alle Chauffeure, die an einem der 27 vorausgegangenen Anlässen teilgenommen haben, werden das Anmeldeformular rechtzeitig per Post erhalten. Ein Anmeldeformular wird ebenfalls auf der Veranstaltungswebsite veröffentlicht*. Die 1100 verfügbaren Plätze werden in mehrere Kategorien eingeteilt, die die Anzahl der Teilnahmen berücksichtigen (Kategorie 1 = 27 Teilnahmen, Kategorie 2 = 26 Teilnahmen usw.). Jede Kategorie hat AnDas Trucker&Country Festival Interlaken findet vom 23. bis 25. Juni statt. Es ist der 28. Anlass. Die Vorbereitungen fürsTrucker&Country Festival Interlaken haben bereits begonnen. Chauffeure, die einen der 1100 verfügbaren Plätze möchten, müssen ihre Anmeldung zwischen dem 13. Januar und 17. Februar beim Organisator einreichen. spruch auf ein Kontingent an Plätzen. Auch für erstmalige Teilnehmer ist ein Kontingent an Plätzen reserviert. Die Auslosung über die Zuteilung der verfügbaren Plätze in jeder Kategorie wird von Vertretern der Astag, Les Routiers Suisses sowie Chauffeuren, die an jedem der bisherigen 27 Anlässe teilgenommen haben, vorgenommen. (Laurent Missbauer) * www.truckerfestival.ch/trucks-more/ The National Map Les Routiers Suisses | Route de la Chocolatière 26 1026 Echandens | 021 706 20 00 |www.routiers.ch Diese App enthält :  Viele Restaurants in der ganzen Schweiz mit integriertem Routenplaner  Parkplätze, die für Lastwagen geeignet sind  Tankstellen in Ihrer Nähe mit Details zu dem verschiedenen Angeboten  Reparaturwerkstätten und Waschanlagen, für alle Fahrzeug Typen Foto: Laurent Missbauer Nutzfahrzeuge kauft/verkauft man im Internet. 1 Der Flugplatz Interlaken empfängt 2023 erneut 1100 Lastwagen.

14 CAMION 1 / 2023 Schwerverkehr Nur geprüft durch den Tunnel Das neue SVKZ entstand auf einem Areal zwischen den Tessiner Ortschaften Giornico und Bodio. «Die Lage am Fusse der Auffahrtsrampe zum GotthardStrassentunnel ist strategisch ideal für die Kontrolle der Lastwagen», teilte das ASTRA zur Eröffnung mit. Der neue Autobahnanschluss Giornico-Bodio, der gleichzeitig in Betrieb genommen wurde, verbindet das SVKZ direkt mit der Autobahn A2. Dank dem SVKZ könne künftig der Schwerverkehr in Richtung Norden dosiert werden, wodurch sich die heutigen logistischen, sicherheits- und umwelttechnischen Probleme deutlich entschärfen dürften, hiess es weiter. Und: «Ein weiterer Vorteil ist, dass bei Ereignissen wie Pannen, Schneefall, oder Zollsperren auch das Verkehrsaufkommen in Richtung Süden gesteuert werden kann und die Abstellplätze des SVKZ für die Nacht- und RuheDas neue Schwerverkehrskontrollzentrum in Giornico liegt strategisch ideal am Fusse der Auffahrtsrampe zum Gotthardtunnel. Fotos:ASTRA Das neue Schwerverkehrskontrollzentrum (SVKZ) in Giornico auf dem Gelände des stillgelegten Stahlwerks Monteforno ist seit Anfang Dezember in Betrieb. Das Bundesamt für Strassen ASTRA erhofft sich mehr Sicherheit auf der Autobahn. Das Schwerverkehrszentrum in Giornico ergänzt jenes in Ripshausen und ist eines von 13 Kompetenzzentren, die der Bund «zur wirksamen Lenkung des alpenquerenden Schwerverkehrs» in der ganzen Schweiz geplant hat. zeiten auch als Warteraum für Lastwagen dienen können.» Ergänzung zu Ripshausen Das Schwerverkehrszentrum in Giornico ergänzt jenes in Ripshausen im Kanton Uri und ist eines von 13 Kompetenzzentren, die der Bund «zur wirksamen Lenkung des alpenquerenden Schwerverkehrs» in der ganzen Schweiz geplant hat. 250 Millionen Franken wurde in dieses Projekt investiert, «dank dem die Sicherheit für die Nutzerinnen und Nutzer der Autobahn verbessert werden kann», ist das ASTRA überzeugt. Das neue SVKZ besteht aus drei Gebäuden und natürlich Parkplätzen und Warteräumen. Das Hauptgebäude dient der Administration und beherbergt Büros, Konferenz-, Technik- und Lagerräume, die Kasse sowie ein Mindestangebot an Einrichtungen für die Chauffeurinnen und Chauffeure. «Es hat die Form eines grossen Portals, unter dem alle Lastwagen durchfahren», beschreibt es das ASTRA. «Hier erfolgt die Triage der Fahrzeuge: Nach der Kontrolle von Gewicht und Höhe wird entschieden, ob die Chauffeurin oder der Chauffeur direkt weiterfahren darf oder ob weitere Überprüfungen erforderlich sind.» Das zweite Gebäude ist eine grosse Halle, in der neben einer Werkstatt mit den nötigen technischen Einrichtungen für die Kontrolle beispielsweise der Bremsen, der Lichter oder der Abgasanlage auch die Arbeitsplätze des Kontrollpersonals mit den zugehörigen Betriebsräumen untergebracht sind. «Fahrzeuge, die stillgelegt werden müssen oder deren Ladung beschlagnahmt wird, sowie eingezogene Fahrzeuge können schliesslich im Gebäude 3 parkiert werden», erklärt das ASTRA. Zudem biete das SVKZ dank der Ladestationen sowie der Flüssigerdgas- und Wasserstofftankstellen auch moderne Betankungs- und Lademöglichkeiten für leichte und schwere Fahrzeuge. Der Planungsprozess für das Zentrum in Giornico begann bereits im Jahr 2003. Das

15 CAMION 1 / 2023 Das Hauptgebäude hat die Form eines grossen Portals, durch das alle Lastwagen fahren. Umwelt-, Verkehrs- und Baudepartement des Kantons Tessin erarbeitete die Projektierungsgrundlagen und legte die Grösse und den Betrieb des Zentrums fest. Dann wurden die Nationalstrassen vom Eigentum der Kantone in jenes des Bundes übertragen und das Vorhaben 2008 vomASTRA übernommen, angepasst und aufgelegt. Im Jahr 2013 erfolgte die Genehmigung durch das Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK). Nach der Sanierung der belasteten Böden wurde 2018 mit den Bauarbeiten begonnen. Positive Auswirkungen Das neue Zentrum setzt laut ASTRA auch wirtschaftliche Impulse. So würden zum einen 50 neue Polizeiassistentinnen und Polizeiassistenten eingestellt, die speziell für die Arbeit im Bereich der Verkehrssicherheit ausgebildet seien. Zum anderen eröffneten sich dank des neuen Autobahnanschlusses Giornico neue Perspektiven für das dortige Industriegebiet, denn dieser entlaste die Kantonsstrasse vom Schwerverkehr und schaffe einenMehrwert für die ganze Region. Nicht zuletzt trage das SVKZ zur Verringerung der Umweltbelastung bei, da die Lastwagen insbesondere im Winter nicht mehr mit laufendemMotor amRand der Autobahn warten müssten. (Daniel von Känel) Die Branchennews aus erster Hand – dank einem SWISS CAMION Abonnement. Bestellen Sie Ihr Abonnement noch heute! Abonnement SWISS CAMION Sie können den Adresstalon scannen und an folgende Mailadresse senden: khaller@routiers.ch Oder brieflich an unten stehende Adresse: SWISS CAMION – Les Routiers Suisses Route de la Chocolatière 26, 1026 Echandens Telefon 021 706 20 32 +++ Am Steuer des neuen Mercedes Actros «Fortschritt ist nicht aufzuhalten» +++ Schweizer Premiere 40-Tönner mit Strom Seite 2 +++ Crash-Tests mit Lastwagen Wenn dieTechnik Leben rettet +++ Kurs der Routiers Suisses Umgangmit Reklamationen Seite 10 Seite 28 +++ Porträt Julien Schaer, 32 Die Fachzeitschrift für Berufschauffeure Nr. 6/ 2019 ISSN 1423-4319 Fr. 7.50 +++ MANTGS 44.500 10×4-6 Eine Nutzlast von 25Tonnen +++ CamionTransport Reportagemit SabrinaVetterli Seite 12 +++ ChristineTravers Verkaufsberaterin beiVolvo Bus +++ Test Citroën-LkwC6 von 1930 Seite 14 Seite 26 +++ Serie «Junge Chauffeure» Chrystelle Schafroth, 28 Die Fachzeitschrift für Berufschauffeure Nr. 3/ 2019 ISSN 1423-4319 Fr. 7.50 Anrede: Herr / Frau Name / Vorname: Strasse und Nr.: PLZ/ Ort: Telefon / Mobiltelefon: E-Mail: Datum: Unterschrift: Jahresabonnement = 11 Ausgaben CHF 90.– SWISS CAMION – Abo.

16 CAMION 1 / 2023 Titelstory Vom Kieswerk zur Baustelle In der Kiesgrube mit Kieswerk in Seon überwiegt die Farbe Grün. So präsentieren sich nämlich die verschiedenen Lastwagen der Hauri Kiesgruben und Transport AG. Das Familienunternehmen feierte letzten Sommer bereits sein 90-Jahre-Jubiläum. So lange ist es auch in Seon, zwischen Lenzburg und dem Hallwilersee gelegen, ansässig. Gut ausgerüsteter Fahrzeugpark Die Firma sieht sich denn auch als regionaler Kies- und Betonversorger rund um den Hallwilersee. Das Tätigkeitsgebiet bei den Tief- und Rückbauarbeiten sind das See- und das Wynental. «Mit dieser regionalen Versorgung mit kurzen Transportdistanzen, dem Kiesabbau direkt bei der Aufbereitung und dem modernen und gepflegten Fahrzeug- und Maschinenpark betreiben wir einen efDieser MAN wird mit dem Aufbau von LANZ+MARTI AG zum Dumper mit einer Nutzlast von 24 Tonnen. Fotos: Daniel von Känel Die Hauri Kiesgruben und Transport AG im aargauischen Seon versorgt die Region rund um den Hallwilersee mit Kies und Beton. Zudem erledigt sie Tief- und Rückbauarbeiten.Kürzlich sind ein MAN und ein Scania zum Fahrzeugpark gestossen, die von LANZ+MARTI AG aufgebaut wurden. Im Kieswerk der Hauri Kiesgruben undTransport AG in Seon (AG). fizienten Umweltschutz», hält das Unternehmen dazu fest. Das breite Tätigkeitsfeld erfordert einen grossen und gut ausgerüsteten Fahrzeugpark. Zu diesem sind kürzlich zwei neue Lastwagen gestossen. Beide wurden im luzernischen Sursee bei LANZ+MARTI AG ausgerüstet respektive aufgebaut. So hat ein MAN TGS 35.480 BL einen MammutDumper Rückwärtskipper mit Verdeck als Wechsel-

17 CAMION 1 / 2023 Leicht und robust: Mit dieser 2-Seiten-Kippmulde transportiert der Scania bis zu 17,3 Tonnen Material. MammutMatic: Kotflügel aus Alu-Warzenblech gehören hier zur Ausrüstung. system erhalten. Transportiert wird damit Schotter-, Kies, Sand-, Belag- und Aushubmaterial. Der MAN wird so zum Dumper mit einer Nutzlast von 24 Tonnen. Die Kippmulde ist für die hohen Ansprüche im Bausektor gefertigt. Sie besteht aus hochverschleissfestem HARDOX-Stahl. Das Eigenprodukt der Firma LANZ+MARTI AG wurde nach Kundenwunsch passend zum Einsatzzweck gebaut. Auch speziell verstärkte Eckpfosten hat die Kippmulde erhalten. Und: Der Hilfsrahmen, produziert in Sursee, ist selbstverständlich vorschriftsgemäss an das MAN-Chassis sowie das Schnell-Wechsel-System angepasst. Scania mit MammutMatic Das zweite neue Arbeitsgerät ist ein Scania G450. Er hat eine Leichtbau 2-Seiten- Kippmulde, eine MammutMatic, als Schnell- Wechsel-System erhalten. Dem Chauffeur steht hier eine Nutzlast von 17,3 Tonnen zur Verfügung – in einer Mulde, die ebenfalls aus hochverschleissfestem HARDOX-Stahl gefertigt ist. Längs- und Querverstärkungen im Boden sorgen für noch mehr Robustheit. Massgeschneiderte Lösungen Bei LANZ+MARTI AG in Sursee erhalten nicht nur Firmen aus dem Bausektor das richtige und individuell angefertigte Produkt. Das Unternehmen stellt Lösungen für verschiedenste Einsatzzwecke her – Auflieger, Anhänger, Kipper aller Arten, Baustellentaxis mit Rampen, Blachenfahrzeuge oder solche mit Koffer oder Kühlkoffer. Und: Generell gibt es nichts ab Stange. Massgeschneiderte Lösungen lautet nämlich das Prinzip bei LANZ+MARTI AG. Dies wird seit über 60 Jahren so gehandhabt. Eigenbau und Schweizer Qualität stehen seit den Anfängen des Unternehmens im Vordergrund. Vom Lager, wo die benötigten Materialien vorbereitet werden, über die Schlosserei und die Oberflächenbehandlung bis hin zur Endmontage ist alles am Standort in Sursee zu finden. So werden die Fahrzeuge und Aufbauten bereit gemacht für den täglichen Einsatz – zum Beispiel zwischen Kieswerk und Baustelle. (Daniel von Känel)

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