Ausgabe Nr. 7-8/2023

ISSN 1423-4319 Fr. 7.50 Aufbaukrane und Hakengeräte 60 Jahre Notterkran BRUMMI-TRÄFF ALTSTÄTTEN Familiär und gut organisiert VERBAND Chauffeurenmangel macht Sorgen SERIE «JUNGE CHAUFFEURE» Shane Etterlin (23) Die Fachzeitschrift für Berufschauffeure 7-8/2023

2 SWISS CAMION Wir sind ein unkompliziertes, teilweise neu renoviertes 3 Sterne Hotel. Alle Zimmer verfügen über einen eigenen Balkon. Eine Sauna und ein Hallenbad mit lauschiger Liegewiese/Garten runden das Angebot ab. Die zentrale Lage in Flims Waldhaus bietet eine ganze Menge Vorteile: Das Swiss Camion-Angebot beinhaltet: • 4 Tage/3 Nächte im Superior Doppelzimmer***; renoviert, modern und sehr stilvoll eingerichtet und verfügen über einen eigenen Balkon • Regionales Frühstück und 4-Gang-Menu am Abend • Hallenbad/Sauna mit grosser Liegewiese/Garten • 15 Gehminuten bis zum Caumasee, dieser fasziniert durch sein türkisfarbenes und kristallklares Wasser • Gratis Ortsbus (Flims, Laax, Falera) und Gästekarte • Beste Ausgangslage für Wandern und Biken • Veloraum, Werkzeug für Bike etc. vorhanden • Gratis Motorradabstellplatz in der Tiefgarage Bitte beachten Sie die Betriebszeiten der Bergbahnen. Ihr Swiss Camion-Angebot (Sie sparen CHF 156.– p.P.) • 4 Tage / 3 Nächte ab CHF 363.– pro Person, im Superiorzimmer, statt CHF 519.– • Aufpreis Weekend: +CHF 20.– p. P./ Nacht • Komfortzimmer: –CHF 15.– p. P./Nacht • Saisonzuschlag 7.7. bis 19.8.2023: + CHF 20.– p.P./Nacht • Verlängerung zum Spezialpreis: ab CHF 121.– p. P. / Nacht inkl. HP • Einzelzimmerzuschlag am Wochenende: +CHF 40.– pro Nacht • Dieses Angebot ist limitiert und nicht kumulierbar Gültig ab 18. Mai bis 30. Oktober 2023 Bis am Vorabend der Anreise (18 Uhr) können Sie kostenlos Ihren Aufenthalt umbuchen. Reservationen: Direkt beim Hotel Kennwort SWISS CAMION / Les Routiers Suisses Weisen Sie beim Check-in Ihre LRS-Mitgliederkarte vor. Der perfekte Ort für Ihre Sommerferien LRS-Mitgliederangebot im Hotel des Alpes*** in Flims/Laax Hotel des Alpes, Flims Promenada 45 | 7018 Flims Waldhaus | Tel. 081 928 25 25 | info@hoteldesalpes.ch Das Hotel des Alpes begrüsst Sie im Herzen von Graubünden, im wunderschönen Flims/Laax. Die Region ist geprägt durch eine grossartige und vielfältige Landschaft und bietet vielfältige Möglichkeiten für Freizeit, Sport und Kultur. Willkommen im Bike- und Wanderparadies Flims/Laax.

1 4 / 2023 TITELSEITE Sechzig Jahre! Bereits seit 60 Jahren begeistert Notterkran seine Kunden mit zahlreichen massgeschneiderten Lösungen für Lkw-Aufbauten. Das Unternehmen, das 1963 von Armin Notter in Boswil (AG) gegründet wurde und seit 2001 von seinem Sohn Thomas Notter geleitet wird, beschäftigt heute über 210 Mitarbeitende. Sie ist die Nummer eins im Bereich Hakengeräte und Kranaufbauten in der Schweiz. (Foto: Celine Bütler) SERIE «JUNGE CHAUFFEURE» Shane Etterlin (23) 2 VERBAND Chauffeurenmangel beunruhigt 4 RECHT Verkehrsdelikt im Ausland: Das sind die Konsequenzen 8 VERBAND 40-Jahr-Jubiläum der Sektion Chablais- Alpes vaudoises von Les Routiers Suisses 14 VOLVO TRUCKS Am Steuer des FH Electric 18 TRUCKER-TREFFEN Der Brummi-Träff Altstätten (SG) 26 LEICHTE NUTZFAHRZEUGE Zum 75-Jahr-Jubiläum der Amag wurde der neue VW Amarok präsentiert 28 OLDTIMER Die 26. Ausgabe des Treffens des Saurer Club Suisse romande in Aigle (VD) 30 ELEKTROMOBILITÄT Vorstellung des Fuso eCanter der neuesten Generation Chauffeure verdienen wieder mehr Akzeptanz Die vorliegende Ausgabe lässt mehrere erfreuliche Ereignisse Revue passieren. Dazu gehören etwa das 40-Jahr-Jubiläum der Routiers Suisses-Sektion Chablais-Alpes vaudoises oder das Jubiläum «60 Jahre Notterkran» eines Unternehmens, das 210 Mitarbeiter beschäftigt und in der Schweiz im Sektor Hakengeräte und Kranaufbauten die Nummer 1 ist. Ein weiteres, sehr erfreuliches Thema ist, insbesondere was die Abgas- und Lärmreduktion anbelangt, die Tatsache, dass die Zahl elektrischer Lastwagen weiter zunimmt. So wird Volvo Trucks bis 2023 dem Schweizer Zementhersteller Holcim 1000 schwere E-Lastwagen liefern. Die ersten 130 werden im vierten Quartal dieses Jahres und bis Ende 2024 übergeben. Zudem präsentieren wir hier einen Fahrbericht des rein elektrischen Volvo FH. Der elektrisch angetriebene Fuso eCanter ist zwar kleiner, und deswegen auch besser für Transporte in der Stadt geeignet, aber er soll in den kommenden Jahren Marktanteile erobern. Das jedenfalls erhofft sich Daimler Truck, der den japanischen Hersteller vor 18 Jahren übernommen hat. Millionen wurden in das portugiesische Werk investiert, in dem Fuso Canter und eCanter hergestellt werden, um so die Herausforderungen der Zukunft zu meistern. Doch diese Ausgabe beschäftigt sich nicht nur mit Erfreulichem. So ist beispielsweise der Fahrermangel eine ziemlich beunruhigende Tatsache. Der Generalsekretär der Routiers Suisses bietet in seinem Artikel auf der folgenden Seite zwar kein Wundermittel an, den Chauffeurenmangel zu bremsen. Aber er macht klar, dass es ein erster grosser Schritt in die richtige Richtung wäre, den Angestellten im Transportwesen ihren gesellschaftlichen Stellenwert zurückzugeben: «Dazu gehört auch, dass die Arbeit anständig bezahlt ist und der Lohn dem Vergleich mit anderen Branchen standhält ...», schreibt er. Und genau diese Forderung sollte man trotz der Sommerpause nicht aus den Augen verlieren. Bis dahin aber wünschen wir schon jetzt all jenen wunderbare Sommerferien, die sie nehmen können, und freuen uns auf ein Wiedersehen in der September-Ausgabe. Laurent Missbauer, Chefredaktor Kontakt: Notterkran AG, Bahnhofstrasse 23, 5623 Boswil. www.notterkran.ch 34 Relais Routiers 36 Galerie Leserfotos 40 Kursangebote 42 Kanton Tessin 43 Sektionsaktivitäten 10 EDITORIAL IMPRESSUM SWISS CAMION, Route de la Chocolatière 26, 1026 Echandens. Tel.: 021 706 20 00, swisscamion@routiers.ch Chefredaktor: Laurent Missbauer | Redaktor: Daniel von Känel. Mitarbeitende der Redaktion: Sarah Amat, Kéren Haller, Elvedin Mesic, David Piras, Hans-Peter Steiner und Erich Urweider. Anzeigen: Kéren Haller, khaller@routiers.ch | Druck: Vogt-Schild Druck AG, 4552 Derendingen, www.vsdruck.ch Inserateverwaltung: Les Routiers Suisses, Route de La Chocolatière 26, 1026 Echandens. Tel.: 021 706 20 00, annonces@routiers.ch I Auflage WEMF-beglaubigt: 18 160 Exemplare (grösste Auflage der Branche in der Schweiz) | Jahresabonnement: 90 Franken www.swisscamion.ch

2 SWISS CAMION VERBAND Wir haben lediglich 1,9 % Arbeitslosigkeit. Die Zahl ist historisch tief. Teilweise werden Mitarbeiter abgeworben oder die Türen sind zumindest weit offen. Einige Unternehmungen haben dies bereits schon letztes Jahr erkannt und ordentlich was gemacht. Hygienefaktoren wie die Einhaltung von Gesetzen wie etwa Gewichtslimiten oder ARV sind dort kein Thema mehr. Gewisse No-Gos im Umgang mit Chauffeuren wurden abgestellt. Auch am Anstand und Ton zwischen Vorgesetzten und Chauffeuren wurde mancherorts gefeilt. Dasselbe gilt für den Zustand der Fahrzeuge. Die Leute laufen sonst davon. Vernünftige Arbeitszeiten Je länger je mehr werden auch vernünftige Arbeitszeiten zum Thema. Wer von 5.00 bis 20.00 Uhr bei der Arbeit ist und aufgrund von Unterbrüchen und Wartezeiten nicht auf seine Arbeitszeit kommt, hat keine Freude. Ebenso unerfreulich ist es, wenn die Arbeitszeiten kaum planbar sind, der Feierabend keine Freizeitaktivitäten mit Freunden zulässt oder Kompensationstage erst am Vorabend angekündigt werden. Eine Unternehmung oder eine Branche, die keine vernünftige Strategie hat, gute Mitarbeiter zu finden und zu halten, hat Probleme. Wer die bestehenden Mitarbeiter halten kann, findet meist auch leichter neue Mitarbeiter. Zu viele Wechsel machen auch keine Werbung für neue Mitarbeiter. Mitarbeiter halten reicht aber nicht. Das Durchschnittsalter der Chauffeure liegt bei 50 Man spürt es überall, im Transport noch etwas mehr. Branchen oder Unternehmungen, die keine angemessenen Arbeitsbedingungen bieten, werden gemieden. Chauffeurenmangel beunruhigt TEXT: DAVID PIRAS Altersjahren. Da es schwierig ist, zu beziffern, wie viele Chauffeure über die Pensionierung hinaus arbeiten, liegt das Durchschnittsalter eher noch höher. In der nächsten Zeit müssen starke Jahrgänge ersetzt werden. Kein Ersatz aus dem Ausland Da im nahen Ausland und zusehends in der gesamten EU dasselbe Problem besteht, ist es kaum mehr möglich, den Ersatz im Ausland zu finden. Es sei denn, man sucht weiter weg und handelt sich Sorgen aufgrund kultureller Anpassungsprobleme und fehlender Fachkenntnisse ein. Es ist auch schlecht für das Ansehen der einheimischen Transportwirtschaft, wenn in grösserer Zahl Chauffeure ohne Integration in die einheimische Kultur eingesetzt werden. Um vermehrt wieder Personen aus Zentraleuropa den Beruf Chauffeur schmackhaft zu machen, braucht es zuverlässig und dauerhaft gute Arbeitsbedingungen. Sollen die Transportbranche und die dazugehörigen Unternehmungen weiterhin Ansehen geniessen, ist es notwendig, dass Chauffeure eingestellt werden, die kompetent sind, Freude am Job haben und mit der hiesigen Kultur klarkommen. Dazu muss die Arbeit als Chauffeur mit anderen Jobs in anderen Branchen konkurrenzfähig sein. Klare Anforderungen Die Bedürfnisse beginnen mit klaren und einfachen Anforderungen. Der Job muss zu erledigen sein, ohne die Gesundheit zu schädigen und ohne gegen Gesetze zu verstossen. Zudem muss er genügend Lohn eintragen, um die Lebenskosten zu decken. Dies war in Vergangenheit nicht immer sichergestellt und ist gelegentlich auch heute noch ein Thema. Ein Job, der diese minimalen Anforderungen nicht erfüllt, ist nicht nachhaltig und wir den betroffenen Chauffeur über kurz oder lang in heftige Probleme führen – selbst wenn man dafür alle Freiheiten der Welt und einen Traumlastwagen bekommt. Es wäre besser, wenn für solche Stellen niemand gefunden wird. Es braucht Zukunftsvisionen Um auf gleicher Höhe mit anderen Branchen zu sein, kommen aber weitere Anforderungen dazu. Jeder Mensch möchte gewisse Sicherheiten. Er möchte in eine Branche einsteigen, die ihn auch nach Jahren weiterhin braucht, wenn möglich bis zur Pensionierung. Mit all den Umstrukturierungen der letzten Jahrzehnte hatte die Transportbranche Mühe, als guter Arbeitgeber dazustehen. Der internationale Transport ging in den 1990er-Jahren verloren. Nachher kamen höhere Gesamtgewichte. Die Reduktion von Leerkilometern wegen der LSVA und die Effizienzsteigerungen mit Informatik haben viele Arbeitsplätze gefordert und manch einer hat die Umstrukturierungen mit nachfolgendem Jobverlust nicht vergessen. Die Aus- und Weiterbildung muss Kompetenzen so pflegen, dass jemand auch bei Umstrukturierungen wieder einen Job findet. Im Gegensatz zu früher muss sich die Transportbranche Die Arbeitsplätze im Verkehrssektor müssen wieder einen sozialen Wert erhalten. Das bedeutet auch, dass die Arbeit angemessen entlohnt wird und dass diese Entlohnung einem Vergleich mit den in anderen Sektoren gezahlten Löhnen standhält. Alterspyramide der aktiven Chauffeure im Gütertransportsektor: Diese Grafik wurde aus den Daten von 35 000 Teilnehmern an CZV-Kursen (Verordnung über die Zulassung von Berufschauffeuren), die in den letzten fünf Jahren gesammelt wurden, erstellt.

3 7-8 / 2023 Zukunftsvisionen erarbeiten und aufzeigen, was bei zukünftigen Veränderungen geschieht, wenn Fahrzeuge automatisiert werden. Es reicht nicht, Effizienzsteigerungen zu feiern, es geht auch darum, Horizonte und Sicherheit für Mitarbeiter aufzuzeigen. Wer das kann, findet Mitarbeiter. Es reicht auch nicht, wenn das nur einzelne Unternehmungen machen. Hier muss die Branche einen Gang zuschalten. Image muss noch besser werden Anschliessend geht es auch darum, dass Jobs in der Transportbranche wieder einen gesellschaftlichen Stellenwert haben. Dies kommt, wenn das Umfeld die Dienstleistungen schätzt, Verständnis für gewisse Auswirkungen auf der Strasse hat und Chauffeure selbst stolz darauf sind, was sie machen. Dazu gehört auch, dass die Arbeit anständig bezahlt ist und der Lohn dem Vergleich mit anderen Branchen standhält. Was nichts kostet, ist nichts wert. Während der Pandemie ist einiges besser geworden. Wir müssen es aber weiterhin pflegen und uns dafür einsetzen, dass es so bleibt. Wichtig ist auch, dass trotz der strafferen betrieblichen Organisation und einer kürzeren Leine durch Disposysteme jeder selbst ein gesundes Mass individueller Freiheit behalten kann. Jeder Mensch will geschätzt sein und in gewissen Dingen auch selbst mitbestimmen können. Fällt die Eigenverantwortung und der eigene Einfluss auf die Arbeit weg, wird es uninteressant. Dazu kommt vermehrt auch, dass der eine oder andere Aufgaben in der Familie übernimmt und reduziert arbeiten möchte. Chauffeur mit Leib und Seele sind Leute, die Freude am Job haben, sehen, dass ihre Arbeit von Kunden und Vorgesetzten geschätzt wird, welche sattelfeste Kenntnisse und Kompetenzen haben und ohne Angst arbeiten können. Wer so arbeiten kann, hat Freude am Job und trägt zum positiven Image der Transportbranche bei. Branche ist gefordert Um gut motivierte und kompetente Chauffeure zu haben und auch in Zukunft zu finden, kommt die Branche nicht darum herum, sich mit diesen Bedürfnissen auseinanderzusetzen. Es reicht nicht, Werbung für Jobs zu machen und wesentliche Bedürfnisse zu erfüllen. Das Modell, junge Chauffeure mit schönen Lastwagen anzuziehen, die schlecht bezahlt sind und täglich Angst vor der Polizei haben, funktioniert heute nicht mehr oder verursacht mehr Probleme als langfristige Vorteile. Haben Chauffeure Angst vor scharfen Randsteinen, haben sie Mühe mit der Kundschaft und finden sie keine WC oder Parkplätze, bringt der V8 zu wenig Leistung, liegen die Probleme meist woanders. Wer sich intensiv um Hindernisse kümmert, die er nicht verändern kann, geht den Problemen aus dem Weg, die er ändern sollte. Wir müssen unsere Energie dort einsetzen, wo es etwas bringt. Die Baustelle ist gross, lasst uns miteinander daran arbeiten. Das Durchschnittsalter der Chauffeure liegt derzeit bei 50 Jahren. In naher Zukunft werden grosse Altersklassen in den Ruhestand gehen und müssen ersetzt werden. Dies gibt Anlass zu grosser Sorge. Für Beratung oder Offerte: avantages@routiers.ch | T 021 706 20 00 oder direkt bei Ihrem Berater Bis zu 15 % Rabatt Nutzen Sie Ihre persönlichen Vorteile Profitieren Sie als Mitglied von Les Routiers Suisses von der Partnerschaft mit der Allianz. Sowohl für Ihr Auto und Motorrad als auch für alles rund um Ihren Haushalt stehen Ihnen attraktive Spezialkonditionen zu. Wir kümmern uns um alles, auch wenn’s mal nicht ganz rund läuft. Routiers_210x148_d_0623.indd 1 19.06.23 14:48

4 SWISS CAMION RECHT Kurz zusammengefasst: Eine im Kanton Aargau wohnhafte Autofahrerin überschreitet auf einer Autobahn in Österreich die zulässige Höchstgeschwindigkeit um 62 km/h. Sie wird von der Polizei aufgegriffen. Sie wird von den österreichischen Behörden mit einer Geldstrafe von 400 Franken sowie einem zweiwöchigen Fahrverbot auf österreichischem Hoheitsgebiet bestraft. Billett schon einmal abgegeben Das Strassenverkehrsamt des Kantons, in dem die Fahrerin wohnt, verhängte einen dreimonatigen Führerscheinentzug, da die Fahrerin aufgrund eines einmonatigen Führerscheinentzugs im Jahr 2009, der eine Verlängerung der Probezeit zur Folge hatte, im Administrativmassnahmeregister aufgeführt war. Die Fahrerin legte daraufhin Beschwerde beim Bundesgericht ein. Sie verlangt, dass der Führerscheinentzug von den Schweizer Behörden auf zwei Wochen statt auf drei Monate begrenzt wird. Die Beschwerdeführerin bestreitet weder den Sachverhalt noch dessen Schwere, weist jedoch darauf hin, Nachdem eine Aargauer Autofahrerin in Österreich mit einem zweiwöchigen Fahrverbot bestraft worden war, wurde ihr in der Schweiz der Führerschein für drei Monate entzogen. Die Strafe sollte zwar nicht härter ausfallen als im Ausland – es gibt aber Ausnahmen. TEXT: SARAH AMAT, JURISTIN dass die Dauer des Entzugs nicht länger sein sollte als die von der ausländischen Behörde ausgesprochene. Das Schweizer Gesetz sieht in Art. 16c bis Abs. 2 SVG ein System vor, wonach Administrativmassnahmen, die aufgrund eines schweren oder mittelschweren Verstosses auf ausländischem Boden verhängt werden und zu einem Fahrverbot führen, das von diesem ausländischen Staat ausgesprochen wird, nicht strenger sein dürfen als die von der ausländischen Behörde ausgesprochene Sanktion, selbst wenn für denselben Verstoss in unserem Land normalerweise eine strengere Sanktion verhängt worden wäre. Eine Ausnahme von dieser Regel besteht, wenn Daten über frühere Administrativmassnahmen im Massnahmeregister enthalten sind, d.h. wenn die Person ein Wiederholungstäter ist. Bisher keine einheitliche Praxis Die Frage ist, ob ein im Register eingetragener Verstoss eine Ausnahme von dieser Ausnahme zulässt, unabhängig davon, wann er begangen wurde. Führt die Tatsache, dass die eingetragene Verkehrsregelverletzung im geltenden Kaskadensystem keinen Wert mehr hat, dazu, dass die Schweizer Behörde durch die Beurteilung der ausländischen Behörde eingeschränkt wird? Bisher war diese Frage nie geklärt worden, was zu unterschiedlichen kantonalen Entscheidungen führte. Bundesgericht sorgt für Klarheit Das Gericht klärte die Situation schliesslich, indem es in seiner Analyse erläuterte, dass der Zweck der Vorzugsbehandlung nur auf Ersttäter und nicht auf Wiederholungstäter abzielte. Wenn ein Eintrag im Administrativmassnahmeregister erscheint, dann gilt die Person als Wiederholungstäter und kann nicht in den Genuss der Vorzugsbehandlung kommen. Dann wird die im Ausland begangene Straftat auf genau die gleiche Weise und nach den gleichen Rechtsgrundlagen beurteilt, wie wenn sie auf Schweizer Boden begangen worden wäre. In diesem Fall wurde die Klage der Autofahrerin daher abgewiesen. Das geschieht mit Ihrem Ausweis, wenn Sie im Ausland ein Verkehrsdelikt begehen Route de la Chocolatière 26, 1026 Echandens / Tel. 021 706 20 00 - www.routiers.ch

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6 SWISS CAMION AKTUELL The National Map Les Routiers Suisses | Route de la Chocolatière 26 1026 Echandens | 021 706 20 00 |www.routiers.ch Diese App enthält :  Viele Restaurants in der ganzen Schweiz mit integriertem Routenplaner  Parkplätze, die für Lastwagen geeignet sind  Tankstellen in Ihrer Nähe mit Details zu dem verschiedenen Angeboten  Reparaturwerkstätten und Waschanlagen, für alle Fahrzeug Typen Roland Schnarrenberger (mit Krawatte), der neue Präsident, mit den Vorstandsmitgliedern (v.l.n.r.) Linda Schnarrenberger, Guido Boschung und Robert Perrenoud. LES ROUTIERS SUISSES: SEKTION FREIBURG Roland Schnarrenberger ist neuer Präsident Die Sektion Freiburg von Les Routiers Suisses konnte am 20. Mai in Tentlingen (FR) endlich ihre erste Nach-Covid-Generalversammlung mit persönlicher Anwesenheit durchführen. Geprägt wurde sie nicht nur durch die Wahl des bisherigen Vizepräsidenten Roland Schnarrenberger zum Präsidenten, sondern auch durch die Wahl von vier Vorstandsmitgliedern, in alphabetischer Reihenfolge: Guido Boschung, Stefan Duret, Robert Perrenoud und Judith Scherz. Linda Schnarrenberger, neben ihrem Ehemann Roland ebenfalls langjähriges Vorstandsmitglied, wurde für eine neue Amtszeit wiedergewählt. Diese Wahlen freuten David Piras, Generalsekretär der Routiers Suisses: «Die wichtigste Erkenntnis aus dieser Generalversammlung ist, dass es den Freiburgern gelungen ist, in diesen schwierigen Zeiten zu mobilisieren. Daher möchte ich allen, die heute Abend neue Funktionen angenommen haben, meinen herzlichsten Dank aussprechen.» Seit der Berufung von Marcel Perrenoud in den Verwaltungsrat der Routiers Suisses im Jahr 2020 hatte die Sektion Freiburg keinen Präsidenten mehr und musste zudem den Rücktritt zweier seiner Vorstandsmitglieder verkraften, die aus gesundheitlichen Gründen demissionierten. Von den vier neu gewählten Mitgliedern waren zwei wegen lange gebuchter Auffahrtsferien entschuldigt. Die beiden neuen anwesenden Mitglieder, Guido Boschung und Robert Perrenoud, erhielten nach ihren Einführungsreden herzlichen Applaus. Übrigens: Robert Perrenoud ist sowohl der Neffe von Marcel Perrenoud, der von 2006 bis 2020 der Sektion Freiburg vorstand, als auch der Sohn von Eric Perrenoud, dem derzeitigen Präsidenten der Sektion Broye. Der Beitrag der Familie Perrenoud zum reibungslosen Ablauf des Verbandslebens der Routiers Suisses ist daher bemerkenswert. Bemerkenswert ist auch die Loyalität, die William Gobet unserem Verein entgegenbringt. Er ist seit 50 Jahren den Routiers Suisses verbunden und erhielt am Ende der Generalversammlung ein schönes Geschenk, das ihm von Linda Schnarrenberger, im Namen des Vorstands, überreicht wurde. Laurent Missbauer Im Namen des Vorstands ehrte Linda Schnarrenberger William Gobet für seine 50-jährige Routiers-SuissesMitgliedschaft. FOTO: LAURENT MISSBAUER FOTO: LAURENT MISSBAUER Haben Sie das Auto Ihrer Träume gekauft? Geben Sie dem Wagen die beste Versicherungsdeckung! Kontaktieren Sie uns für eine Offerte unter Telefon 021 706 20 00 oder per E-Mail: avantages@routiers.ch Wir senden Ihnen unser bestes Angebot. Die Allianz deckt die Risiken gemäss Ihrer Erwartungen.

7 7-8 / 2023 www.peace-support.ch READY FOR A NEW CHALLENGE?

8 SWISS CAMION VERBAND Wie wir in der in unserer Mai-Ausgabe veröffentlichten Präsentation zum 40-Jahr-Jubiläum der Sektion Chablais-Alpes erwähnt haben, wurde die seit 2020 von Philippe Ramel präsidierte Sektion nicht 1983, sondern 1982 gegründet. «Die Covid-19-Krise hat die Organisation der Feierlichkeiten sicherlich etwas gestört, uns jedoch nicht demotiviert. Es ist also unser 40-Jahr-Jubiläum Ein schönes Fest, eine schöne Gedenkbroschüre und eine hoffnungsvolle Rede des Stadtpräsidenten: Das Mindeste, was wir sagen können, ist, dass die Feierlichkeiten zum 40-Jahr- Jubiläum der Sektion Chablais-Alpes vaudoises am 27. Mai in Aigle sehr erfolgreich waren. TEXT UND FOTOS: LAURENT MISSBAUER + 1 Jahr, das wir heute in den brandneuen Räumlichkeiten der Garage Kolly in Aigle feiern.» Dies waren einige Bemerkungen von Raphaël Eggen, dem Präsidenten des Organisationskomitees des 40. Jubiläums, zur Eröffnung des Festbanketts. In seiner Präsidentschaftsrede erinnerte Philippe Ramel daran, dass in 40 Jahren «sechs Präsidenten einander an der Spitze unserer Sektion mit rund 200 Mitgliedern abgelöst haben». Er dankte auch dem Organisationskomitee herzlich «für die geleistete Arbeit, ohne die dieses Jubiläum nie hätte stattfinden können». Auch François Oberson, Vizepräsident der Routiers Suisses, bedankte sich beim Organisationskomitee und beglückwünschte es zur Veröffentlichung «ihrer wunderschönen Schönes Fest zum 40-Jahr-Jubiläum der Sektion Chablais-Alpes vaudoises von Les Routiers Suisses Vier Bilder zum 40-Jahr-Jubiläum: die Lastwagenausstellung und rechts, von oben nach unten: Raphaël Eggen, Präsident des Organisationskomitees; Philippe Ramel, Präsident der Sektion Chablais-Alpes vaudoises; Grégory Devaud, Stadtpräsident von Aigle, und ein Blick aufs Festbankett zum 40. Jubiläum in der Garage Kolly in Aigle. Christophe Monney mit Sohn Cédric Monney, von «Monney Pneus» in Bulle, einem der anwesenden Aussteller, zusammen mit François Oberson, Vizepräsident der Routiers Suisses. Ruedi Pulfer, Mitglied des Verwaltungsrats der Routiers Suisses, mit der Delegation der Sektion Simmental- Saanenland. Die sechs Präsidenten: Bernard Paschoud (1982–1989), Albert Chabloz (1989–1999), Pierre-André Blattli (1999–2006), Philippe Morier (2006–2016), Denis Zulauff (2016–2020) und Philippe Ramel, seit 2020 bis heute.

9 7-8 / 2023 Das Organisationskomitee der 40. Geburtstagsfeier der Routiers-Suisses-Sektion Chablais-Alpes vaudoises vor zwei der ausgestellten Trucks in Aigle. V.l.n.r.: Philippe Ramel, gegenwärtiger Präsident, mit den ehemaligen Präsidenten Denis Zulauff, Albert Chabloz und Bernard Paschoud. Gedenkbroschüre». Der Stadtpräsident von Aigle, Grégory Devaud, «begrüsste den unermüdlichen Einsatz der Chauffeure im Alltag» und «war beeindruckt von der Qualität und Vielfalt» der anlässlich dieses 40-JahrJubiläums ausgestellten Fahrzeuge. «Es hat mich gefreut, die staunenden Blicke der Kinder vor Ihren Lastwagen zu sehen. Vielleicht sind unter ihnen künftige Lkw-Fahrer, die den Geist der gegenseitigen Hilfe, der Ihren Beruf auszeichnet, weiterhin aufrechterhalten werden», fügte Grégory Devaud hinzu. Der Peterbilt von Christian Lachat Neben François Oberson war mit Ruedi Pulfer ein zweites Vorstandsmitglied der Routiers Suisses anwesend. Wir fotografierten ihn vor dem Peterbilt von Christian Lachat, Vizepräsident der Sektion Jura der Routiers Suisses, mit der Delegation der Sektion Simmental-Saanenland der Routiers Suisses. Die französischsprachigen Sektionen waren tatsächlich nicht die einzigen, die nach Aigle gekommen sind! Das OK bedankt sich hier bei allen Sponsoren und freiwilligen Helfern. FOTOS: NATACHA EGGEN (3) auf Ihrem Handy, Tablett, oder PC SWISS CAMION Les Routiers Suisses, Route de la Chocolatière 26, 1026 Echandens, Telefon 021 706 20 00 Auch online lesen auf www.swisscamion.ch Dominique Kolly (links im Hintergrund) empfang mit offenen Armen die Routiers- Suisses-Familie in seiner Garage in Aigle. Ihm ein herzliches Dankeschön. Der Peterbilt von Christian Lachat entzückte viele Besucher, angefangen bei diesen zwei Kindern.

10 SWISS CAMION «Ich habe gestern schon vorgeladen», sagt Shane Etterlin, als er zu seinem Anhängerzug geht, der bei der Fredi Sidler Transport AG in Rotkreuz (ZG) bereitsteht. So fehlt nur noch die Abfahrtskontrolle, und der junge Chauffeur kann sein Fahrzeug in Richtung Autobahn steuern. Im Motorwagen und im Anhänger fahren Paletten mit Brandschutztüren mit. «Wir bringen sie nach Altstätten (SG)», sagt er. Um nicht in den Morgenverkehr der Region Zürich zu gelangen, wählt er die Route über den Hirzelpass, die von der Zentralschweiz an den Zürichsee führt. Die Fahrt in die Morgensonne Richtung Osten ist flüssig. Das erlebt Shane Etterlin oft auch anders. «Ich habe das Gefühl, dass der Verkehr heute noch dichter ist als vor der Coronapandemie», sagt er. Der durchgängige 3-Spuren-Ausbau wenigstens zwischen Zürich und Bern sei wirklich notwendig. Denn: «Die Menschen kann man eher nicht ändern», gibt er zu bedenken. Auch viele, die es könnten, würden nicht auf das Auto verzichten oder sich so organisieren, dass mehShane Etterlin (23) wollte ursprünglich Matrose werden. Jetzt ist er Chauffeur. Diese Entscheidung hat er nie bereut. TEXTE UND FOTOS: DANIEL VON KÄNEL rere Personen zusammen eine Fahrgemeinschaft bilden. Viele Komplettladungen Das Ziel in Altstätten ist eine Firma, die Holzprodukte vertreibt. Die Brandschutztüren, die Shane Etterlin anliefert, gehören zu diesen Produkten. Mit einem grossen Stapler lädt ein Logistiker die schweren Paletten ab und die richtige Anzahl leere Paletten wieder auf. «Ich habe oft Komplettladungen», erklärt der im aargauischen Muri aufgewachsene und immer noch dort wohnhafte Chauffeur. «Auch Teilladungen gibt es oft. Einzelnes Stückgut habe ich manchmal auch, aber eher selten.» Die Touren, die er fährt, sind ebenfalls sehr unterschiedlich. «Ich fahre in der ganzen Schweiz», sagt er. So sei er mal einen Tag nur in der Region Luzern und Zug unterwegs, am nächsten Tag dafür im Wallis. Auch das Ausland, vorwiegend Belgien und Luxemburg, stehe manchmal auf dem Programm. «Ich bin einfach gerne unterwegs», sagt er. «Deshalb fahre ich auch gerne lange Strecken.» Und: Deshalb gefällt ihm der Beruf des Chauffeurs auch sehr gut. Sein ursprünglicher Berufswunsch, erzählt er auf dem Weg zurück an den Obersee, den östlichen Teil des Zürichsees, habe zwar auch mit Mobilität zu tun gehabt, aber mit einem anderen Verkehrsmittel. «Ich wollte Matrose werden», sagt er. «Ich konnte sogar in Basel am Hafen und danach auf einem Ölschiff auf dem Rhein schnuppern.» Dann sei aber herausgekommen, dass er bei Lehrantritt noch zu jung gewesen wäre für die Matrosenlehre, bei der offenbar exakt der 16. Geburtstag entscheidend ist. So hielt er Ausschau nach einer Alternative, bei der man ebenfalls viel unterwegs ist, und wurde mit dem Beruf des Strassentransportfachmanns fündig. «Ich habe die Lehrstelle bei Oehninger in Seon (AG) gekriegt», sagt er und hält dazu fest: «Ich habe bis heute nicht bereut, dass ich Chauffeur geworden bin.» Nur etwas würde er heute vielleicht anders machen: «Ich würde die Lehre wohl «Ich fahre auch gerne lange Strecken» Der Lastwagen von Shane Etterlin an der Schiffanlegestelle in Cham am Zugersee. Die Ware im Anhänger ist für das Schiff MS Rigi bestimmt.

11 7-8 / 2023 SERIE «JUNGE CHAUFFEURE» «Green City» heisst dieser neue Stadtteil in Zürich-Leimbach, wo Shane Etterlin Ware für eine Eventfirma abholt. Die Arbeitgeberin Die Fredi Sidler Transport AG in Rotkreuz (ZG) ist in den Bereichen Stückgut, Teil- und Komplettladungen, Kran- und Spezialtransporte sowie Lagerlogistik tätig. Oder wie sich das Unternehmen auf seiner Website selbst beschreibt: «Ihr verlässlicher Partner für alles, was bewegt werden soll.» Der Chauffeur Shane Etterlin (23) aus Muri (AG) ist gelernter Strassentransportfachmann EFZ. Er machte die Lehre bei der Oehninger AG in Seon (AG), heute arbeitet er für die Fredi Sidler Transport AG in Rotkreuz (ZG). An den SwissSkills 2022, den Berufsmeisterschaften, war er Finalist und erreichte den 8. Rang. noch mit dem Absolvieren der Berufsmatura verknüpfen.» Mit Umsicht durch die Stadt In Altendorf (SZ) stellt Shane Etterlin den Anhänger auf den grossen Parkplatz beim Routiers-Relais Landgasthof Mühlebach. «Wir können nachher hier Mittagspause machen, dann darf ich den Anhänger sicher kurz hier abstellen», sagt er. Vor der wohlverdienten Pause steht aber noch ein Termin seeabwärts an. Es wartet eine Ladung für den Motorwagen in Zürich-Leimbach, das über das am See gelegene Zürich-Wollishofen erreichbar ist. Umsichtig pilotiert der junge Chauffeur sein Fahrzeug durch das städtische Quartier, wo Autos, Radfahrer und Fussgänger gleichermassen den Verkehr ausmachen. In der «Green City», einem neuen Stadtquartier, das auf dem Areal einer ehemaligen Papierfabrik entstanden ist, lädt er Material von einer Veranstaltungsfirma auf. Zurück in Altendorf koppelt er den Anhänger wieder an und geniesst ein Mittagsmenü im «Mühlebach». «Ich bin froh, dass es die Routiers-Relais gibt», sagt er. «Ein gutes Mittagessen zu einem fairen Preis, das ist sehr viel wert.» Leider seien Restaurants, wo es Platz für den Lastwagen habe, selten geworden. Umso mehr freut er sich, dass heute mit dem «Mühlebach» ein Relais am Weg liegt. Lieferung zur Schiffanlegestelle Nach der Mittagspause fährt Shane Etterlin nach Wetzikon im Zürcher Oberland, dem Hauptsitz der Veranstaltungsfirma, von der er schon etwas geladen hat. Der Anhänger wird mit Material für das Eidgenössische Jodlerfest in Zug gefüllt. Offenbar wird damit die MS Rigi, ein Zugersee-Schiff, ausgerüstet. Der Abladeort ist nämlich eine Schiffanlegestelle in Cham (ZG). Dort angekommen, herrscht zuerst aber Verunsicherung. Die Zufahrten zur Anlegestelle sind mit versenkbaren Pollern gesichert, eine führt durch eine Unterführung, die für Lastwagen zu klein ist. Ein weiterer Sidler-Chauffeur ist bereits vor Ort und informiert Shane Etterlin. Glücklicherweise befinden sich zwei Polizisten in der Nähe, die beim beliebten Seebad Hirsgarten auf Patrouille waren und die eine Route vorschlagen, auf der sie dann auch noch die Poller versenken. Beim Schiffsteg laden die beiden Chauffeure ihre Fracht aus und deponieren sie so, dass die Mitarbeitenden der Veranstaltungsfirma, die nun auch eingetroffen sind, sie auf die MS Rigi laden können. Auf das Schiff muss der Chauffeur, der einmal Matrose werden wollte, aber nicht mehr warten. Schliesslich hat er einen Lastwagen, mit dem er jetzt Richtung Feierabend fahren darf. Chauffeur Shane Etterlin, der an den SwissSkills 2022 den Final und dort den 8. Rang erreichte, sitzt gerne am Steuer von Lastwagen. Oft transportiert er Komplettladungen oder Teilladungen. Manchmal ist auch einzelnes Stückgut dabei.

12 SWISS CAMION MESSEN Die Suisse Public auf dem Gelände der BERNEXPO. Hier der Stand von Bucher Municipal. «Die diesjährige Ausgabe der Suisse Public hat gezeigt, dass das Interesse und die Nachfrage an innovativen und nachhaltigen Lösungen für den öffentlichen Sektor nochmals stark zugenommen haben», wird Christoph Lanz, Messeleiter der Suisse Public, in einer Pressemitteilung zitiert. Mit über 360 Ausstellenden und mehr als 16 000 Besuchenden dürfe die Suisse Public eine erfreuliche Bilanz ziehen. Viele Elektrofahrzeuge Unter den zahlreich präsentierten Nutzfahrzeugen, Kommunalmaschinen und Reinigungsfahrzeugen mit den unterschiedlichsten Antriebstechnologien hätten die Besuchenden eine besonders grosse Auswahl an Elektrofahrzeugen bestaunen dürfen, heisst es weiter. «Das Interesse nach Kommunalfahrzeugen, Geräteträgern und effizienten Reinigungsgeräten, die mit den modernsten Technologien ausgestattet sind, ist hier an der Suisse Public besonders spürbar», bestätigt Hansueli Frutig, Verkaufsberater von Kärcher AG. Innovative Lösungen und Produktetrends seien auch in den Bereichen Informatik und Sicherheit, Abfallentsorgung und Recycling, Sport und Freizeit sowie Gebäudeunterhalt und Industrie präsentiert worden. Rund um das Thema Strassen, Signalisation und Verkehr seien ebenfalls grossflächig Produkte und Dienstleistungen ausgestellt worden, welche die Bedürfnisse aller Verkehrsteilnehmenden in Einklang bringen. «Einmal mehr zog der Ausstellungsbereich der Feuerwehr-, Wehr- und Rettungsdienste besonders viele Besuchende an», Nach sechs Jahren coronabedingter Pause fand vom 6. bis 9. Juni 2023 die Suisse Public, die Schweizer Leitmesse des öffentlichen Sektors, in Bern statt. TEXT: DANIEL VON KÄNEL/PD FOTO: SUISSE PUBLIC Suisse Public: Erfreuliche Bilanz halten die Veranstalter fest. «In mehreren Hallen sowie im Freigelände lernten sie unter anderem moderne LED-Beleuchtungssysteme und täuschend echte Brandsimulationen kennen.» Und: Elektromobilität sei auch bei den Blaulichtorganisationen hoch im Kurs. «Die Nachfrage ist gross, weshalb wir mit Hochdruck daran arbeiten und uns freuen, bald das erste Elektro-Ambulanzfahrzeug präsentieren zu dürfen», so Raphael Londero, CEO des gleichnamigen KMU. Am Donnerstag und Freitag machte die FireFit Europe Tour erstmals Halt in Bern. «In einem heissen Wettkampfformat zeigten Feuerwehrmänner und -frauen ihr Können in Sachen Kraft, Kondition und Schnelligkeit. Für Staunen sorgte in diesem Zusammenhang auch der modernste Feuerwehr-Trainingsturm Europas», wird dieses Highlight beschrieben. Im neu eingeführten Messebereich «Arbeitssicherheit» wurden besonders sicheres Schuhwerk, pflegende Hauthygieneprodukte, innovative Schutzbekleidung ebenso präsentiert wie innovative ArbeitssicherheitsProgramme und Präventionslösungen. Die «Messe in der Messe» schliesslich, die Suisse Public SMART, bot smarte Digitallösungen, die speziell auf die Bedürfnisse der Gemeinden und Städte zugeschnitten sind. Fachmagazin SWISS CAMION, die Nummer 1 in der Nutzfahrzeugbranche hohe Leserbindung, wird vom Entscheider bis zum Lernenden gelesen über 50 000 Leser Auflage: 18 160 Exemplare (WEMF zertifiziert) nach Sprachen getrennte Ausgaben in Deutsch und Französisch erscheint 11 x jährlich Für Inserate-Reservationen kontaktieren Sie: Frau Kéren Haller Telefon 021 706 20 32 E-Mail: khaller@routiers.ch SWISS CAMION Les Routiers Suisses Route de la Chocolatière 26 1026 Echandens www.swisscamion.ch

Die Branchennews aus erster Hand – dank einem SWISS CAMION Abonnement. Bestellen Sie Ihr Abonnement noch heute! Abonnement SWISS CAMION Sie können den Adresstalon scannen und an folgende Mailadresse senden: khaller@routiers.ch Oder brieflich an unten stehende Adresse: SWISS CAMION – Les Routiers Suisses Route de la Chocolatière 26, 1026 Echandens Telefon 021 706 20 32 Anrede: Herr / Frau Name / Vorname: Strasse und Nr.: PLZ/ Ort: Telefon / Mobiltelefon: E-Mail: Datum: Unterschrift: SWISS CAMION – Abo. MAN Truck & Bus Der TGS 28.510 von Videsa SA Schwerverkehr Mehr kontrollierte Lastwagen Seite 14 CZV-Kurs von Les Routiers Suisses Für die Kranarbeit gerüstet Porträt von Bernd Trey Präsident Sektion Graubünden Seite 18 Seite 20 Serie «Junge Chauffeure» Tim Hediger, 21 Die Fachzeitschrift für Berufschauffeure Nr. 5 / 2023 ISSN 1423-4319 Fr. 7.50 ISSN 1423-4319 Fr. 7.50 Renault Trucks Der neue C520 EVO SERIE «JUNGE CHAUFFEURE» Beruf als Leidenschaft PORTRÄT Hans Lütolf NEUHEITEN DAF XDC und XFC Die Fachzeitschrift für Berufschauffeure 6/2023 Jahresabonnement = 11 Ausgaben CHF 90.–

14 SWISS CAMION TEST Remo Motta, Marketing-Direktor bei Volvo Trucks Schweiz, empfing uns am Sitz des Importeurs in Dällikon (ZH) in bester Laune. Denn der Tag unserer Testfahrt mit dem FH Electric, der 23. Mai, fiel genau mit der Ankündigung des grössten Auftrags von elektrischen Lastwagen zusammen, den der Hersteller in Göteborg je erhalten hat. Er wird dem Schweizer Zementproduzenten Holcim Völlig vibrations- und lärmfrei steuerten wir den Volvo FH Electric über die Autobahn und den Bözberg. Er hat uns restlos überzeugt. Stark und ruhig TEXT UND FOTOS: LAURENT MISSBAUER bis 2030 insgesamt 1000 schwere elektrische Nutzfahrzeuge liefern, die ersten 130 bereits zwischen dem vierten Quartal dieses Jahres bis Ende 2024. «Diese wichtige Order ist der Lohn für die Pionierarbeit von Volvo Trucks. Hier hat man schon lange an die Elektromobilität geglaubt. Deshalb sind wir auch in der Lage, jetzt schon schwere elektrische Nutzfahrzeuge zu liefern und nicht erst in ein paar Jahren wie einige unserer Mitbewerber. Zudem sind unsere Serienfahrzeuge völlig ausgereift», betonte Remo Motta. Maximales Drehmoment: 2400 Nm Der ausgereifte Charakter des FH Electric, den wir etwas mehr als zwei Stunden testen konnten, zeigte sich bereits nach den ersten paar Kilometern. Sobald er zu uns in die komfortable Globetrotter-Kabine geklettert war, richtete der schwedische Demo-Fahrer Jonas Bruhner unsere Aufmerksamkeit auf zwei Anzeigen im Armaturenträger: links 100 Prozent, also den Ladezustand der sechs 540-kW-Batterien, und rechts 310 Kilometer, die vorausberechnete Reichweite. «Diese erlaubt ohne Weiteres, Tagestouren bis 500 Kilometer zu absolvieren. Mit einem Schnellladegerät genügen 90 Minuten, die Batterien von null auf 80 Prozent aufzuladen. Diese 90 Minuten könnten etwa der Mittagspause des Fahrers entsprechen», so Jonas Bruhner, der den FH Electric von Göteborg nach Zürich gebracht hat – über Pilsen in der Tschechei, wo die ersten Pressetestfahrten stattgefunden hatten. Ein weiterer Aspekt der Ausgereiftheit des FH Electric zeigte sich bereits nach den ersten Regentropfen, kaum waren wir in Dällikon losgefahren. Wie sollte man auf einer völlig nassen Strasse einen Lastwagen mit 666 PS und maximalem Drehmoment von 2400 Nm beherrschen können? Das ist nun wirklich leicht – dank der speziellen Antischlupfregelung, die für extrem beschleunigungsstarke Lastwagen ausgelegt ist. Nur so sind die Fähigkeiten dieses elektrischen 40-Tonnen-Riesen zu beschreiben, der so souverän ist. Souverän war auch die Ruhe, die in der Kabine herrschte, vor allem auf Landstrassen nach Würenlos (AG), dann auf der Autobahn Zürich-Basel bis Effingen (AG), von wo wir auf den Bözberg-Pass fuhren. Als wir diesen ILLUSTRATION: VOLVO TRUCKS Die erste Fotosession absolvierten wir auf der Raststätte Würenlos (AG), geschützt vor dem Regen… Mit dem Schnellladegerät genügen 90 Minuten für eine 80-prozentige Batterieladung.

15 7-8 / 2023 Jonas Bruhner lädt die Batterie. Er will drei Tage später nach Polen fahren. Regenerative Bremsen helfen die Reichweite zu erhöhen. Diejenige des FH Electric beträgt 300 km. Regensdorf: Anders, als der Name des Ortes vermuten lässt, hat der Regen dann während der Testfahrt mit dem FH Electric aufgehört. Den Kickdown sollte man lieber lassen, wenn man wirtschaftlich fahren will ... unter die Räder nahmen, zog der FH Electric noch um einiges müheloser als ein vergleichbar starker Diesel-Lastwagen. Auch wenn man die Gangwechsel des I-Shift-Getriebes berücksichtigt. So war das auch auf der Autobahn – von Vibrationen war nichts zu spüren. Dies verleiht dem Chauffeur eine gewisse Gelassenheit, die dafür sorgt, dass er bis zum Ende des Arbeitstages weniger ermüdet. Regenerative Bremsen Unsere Arbeit bei der Talfahrt vom Bözberg herunter war es, so effizient wie möglich zu fahren. Dabei konnten wir alle Verzögerungs- und Bremstechniken nutzen, die in E-Fahrzeugen regenerativ sind, und zugleich die Batterien wieder laden. Das geschah, indem wir auf den gewohnten Vorteil der Volvo Engine Brake etwas verzichteten und stattdessen die Fussbremse ganz leicht touchierten, damit der Lastwagen die Batterien besser nachladen konnte, während wir sein Fahrverhalten kontrollierten. Man kann aber auch den Modus «One pedal» wählen, etwa vor einer roten Ampel, was das Fahrzeug stark verlangsamt, so lange, bis man wieder «Gas» gibt. Das allerdings sollte man sehr präzise tun. Muss man jedoch wieder beschleunigen, weil der Lastwagen früher stoppte als gewollt, wird man das angestrebte Ziel, so effizient wie möglich zu fahren, kaum erreichen. «Kickdown» frisst Strom Nach der Fahrt vom Bözberg herunter war der Batterieladezustand von 69 auf 74 Prozent geklettert und wir erreichten Regensdorf (ZH) kurz vor Ende der Testfahrt mit einem Ladezustand von 67 % nach insgesamt genau 80,4 gefahrenen Kilometern. Damit waren wir weit entfernt von der in der Anzeige am Anfang der Fahrt vorausberechneten Reichweite von 310 Kilometern. Es zeigte sich, dass der Bözberg-Pass sich sehr negativ ausgewirkt hatte. Genauso negativ wirkte sich die wiederholte Nutzung des «Kickdown»* aus, nur weil wir immer wieder die berauschende lineare Beschleunigung der E-Motoren spüren wollten. Und das, obwohl die Meldung «Kickdown vermeiden, Energie sparen» (avoid kickdown to save energy) immer wieder in der Anzeige erschien und uns daran erinnerte, doch wieder effizient zu fahren ... 345 Kilometer Reichweite Anspruchsvolle Testfahrten des deutschen Magazins «Trucker» haben ergeben, dass eine Reichweite von 345 km mit einer einzigen Batterieladung möglich ist, also mehr als die 300 km, die die Verantwortlichen bei Volvo Trucks angekündigt haben. Sie würden aber Jonas Bruhner nicht erlauben, Polen mit einer Batterieladung zu erreichen, die nächste europäische Destination auf seiner Europatour für spezialisierte Nutzfahrzeugjournalisten. «Sollte man eine Ladestation für schwere Nutzfahrzeuge finden, wie das der Fall bei Volvo Trucks Schweiz Dällikon ist, ist das okay. Das ist aber nicht überall so. Manchmal gibt es nur Ladestationen für Autos. Denn wir stehen erst am Anfang eines Ladestationsnetzwerks ausschliesslich für schwere Nutzfahrzeuge, das aber in den nächsten Jahren ausgebaut wird», schloss Jonas Bruhner. Jonas Bruhner: «Das Ladestationennetz für schwere Nutzfahrzeuge wird in den kommenden Jahren sicher erweitert.» * Beim Kickdown drückt man das «Gaspedal» so weit nieder, dass das Getriebe automatisch ein oder zwei Gänge herunterschaltet. ILLUSTRATION: VOLVO TRUCKS FOTOS: JONAS BRUHNER

16 SWISS CAMION 1963. Armin Notter gründet in Boswil ein kleines Unternehmen und spezialisiert sich bereits nach kurzer Zeit auf den Aufbau von Ladekranen auf Lastwagen. Die kleine Firma wächst und im Laufe der Jahre können immer mehr Kunden gewonnen werden, weil die Qualität der Lösungen «stimmt». So beginnt die Geschichte von Notterkran. Gleich mehrere Jubiläen Inzwischen vertrauen viele der weltweit führenden Kran- und Hakengerätehersteller auf die Leistung des Boswiler Familienunternehmens. Und das Jahr 2023 ist nicht nur das 60-jährige Jubiläum: Seit 1973 ist das Unternehmen Vertreter des Kranherstellers FASSI für die Schweiz, seit 40 Jahren nunmehr auch MULTILIFT-Partner. 2003 entscheidet sich HIAB als weiterer Kranhersteller für Notterkran als Vertriebsgesellschaft. Heute beschäftigt die Notterkran Group mehr als 210 Mitarbeitende an sechs Standorten und ist die Nummer eins TEXT: TOBIAS HEIMPEL FOTOS: CELINE BÜTLER 60 Jahre Notterkran Vom Schlossereibetrieb zum Komplettanbieter für Krane und Hakengeräteaufbauten. für Hakengeräte und Kranaufbauten in der Schweiz. Jährlich liefern die Aufbaucenter mehr als 400 Fahrzeuge aus. Wachsender Zukunftsmarkt Nach den Anfangsjahren als innovativer Schlossereibetrieb positioniert sich Notterkran in den 1980er-Jahren auf einem wachsenden Zukunftsmarkt. Bereits früh ist die Kompetenz beim Aufbau von Kranfahrzeugen und Lastwagen mit Hakengeräten nicht nur in der Schweiz anerkannt. Immer mehr Hersteller vertrauen auf die qualitativ und konstruktiv innovativen Aufbaulösungen des Familienunternehmens aus Boswil, viele grosse Kranmodelle werden erstmals in der Schweiz auf Lastwagen aufgebaut und eingesetzt. TITELSTORY Die bunte, grosse 60 auf dem Firmenareal weist unübersehbar auf das Jubiläum von Notterkran hin.

17 7-8 / 2023 Anlässlich des Firmenjubiläums fand bei Notterkran ein Tag der offenen Tür statt. Dabei entstand das obige Luftbild vom Standort in Boswil AG. Thomas Notter: «Unsere Kunden benötigen langlebige, praxisgerechte und wirtschaftliche Kran- oder Hakengerätelösungen. Dabei besteht unsere Leistung vor allem darin, Fahrzeug und Gerät sowie weitere Bestandteile perfekt als Gesamtlösung auf die Anforderungen des jeweiligen Kunden abzustimmen. Dies alles von einem Ansprechpartner als Lösungsanbieter.» Wachstum als Komplettanbieter Notterkran überzeugt von Beginn an durch individuelle und technisch ausgereifte Lösungen. Eines der wichtigsten Stichwörter: Fahrzeugkonzepte. Ähnlich einem Generalunternehmer die Verantwortung übernehmen und dem Kunden ein perfektes Fahrzeug bereitstellen. Von der Entwicklung und Konstruktion bis hin zur Fertigung und Bereitstellung – alles aus einer Hand. Dazu gehören auch: ein schnell agierender Service, bestens vor Ort beim Kunden, und Schulungen sowie umfassende Instruktionen für die Kunden. Mit diesem Konzept überzeugt Notterkran viele Transportunternehmen und Krandienstleister in der Schweiz und inzwischen auch in Europa. Konsequenter Ausbau Geführt wird das Familienunternehmen von Thomas Notter, der 1987 eintritt und 2001 von seinem Vater Armin Notter die Führung übernimmt. Er baut die Aktivitäten konsequent aus und gründet 2013 in Deutschland die Kranotec GmbH. Das Tochterunternehmen baut inzwischen mit mehr als 70 Mitarbeitenden im Aufbaucenter in Ebersbach/Sachsen auf über 4000 Quadratmeter Hallenfläche Ladekrane und Hakengeräte bis hin zu Kleinserien auf Lastwagen auf, auch fur Kranhersteller im deutschen und europäischen Markt. Kunden und Anwender im Fokus Mit dem breiten Marken- und Produktportfolio sowie Speziallösungen wie den selbstfahrenden Raupenkranen von JEKKO oder den Mitnehmstaplern MOFFETT bietet Notterkran heute jedem Anwender für seine Bedürfnisse angepasste Fahrzeuglösungen. «Unsere Kunden benötigen langlebige, praxisgerechte und wirtschaftliche Kran- oder Hakengerätelösungen. Dabei besteht unsere Leistung vor allem darin, Fahrzeug und Gerät sowie weitere Bestandteile perfekt als Gesamtlösung auf die Anforderungen des jeweiligen Kunden abzustimmen. Dies alles von einem Ansprechpartner als Lösungsanbieter», so Thomas Notter. Dazu gehört zum einen eine grosse Entwicklungs- und Konstruktionsabteilung, wie auch beispielsweise das Notterkran Brückenprogramm, das die Boswiler seit rund 10 Jahren anbieten. Damit ist die Firma Notterkran auch im 60. Jahr seines Bestehens gut gerüstet für die Zukunft.

18 SWISS CAMION BRUMMI-TRÄFF ALTSTÄTTEN Der Brummi-Träff Altstätten, früher als LKW Treff Ostschweiz bekannt, zog bei schönstem Wetter eine grosse Anzahl Lastwagenchauffeure und -chauffeurinnen und Fans ins Rheintal nach Altstätten SG. Die meisten Lastwagen waren bereits am Freitagabend auf die Allmend angereist und wurden in zwei grossen Kreisen auf dem Hauptplatz sowie auf ein Parkareal daneben eingewiesen. «Angemeldet hatten sich zwar 180 bis 190 Interessenten», sagte der MedienverantSie starteten durch: die Veranstalter freuten sich am zweiten Juniwochenende über das Gelingen ihres schon traditionellen Lastwagentreffens, zu dem über 150 Trucks aus der ganzen Schweiz und dem Ausland angerollt waren. Familiär und gut organisiert TEXTE UND FOTOS: HANS-PETER STEINER wortliche des Organisationskomitees, Roger Ruckstuhl, «aber wir sind dennoch sehr zufrieden – vor zwei Monaten waren die Tickets bereits ausverkauft.» Der Brummi-Träff fand inzwischen zum achten Mal statt, diesmal unter dem Motto «Wir starten durch». Zweimal war er u.a. wegen Covid ausgefallen. Lastwagen aus allen Kantonen Wer die Lastwagenreihen abschritt, dem fiel zuerst auf: reihenweise Lastwagen in Weiss. Diese Farbe scheint für viele Trucker bzw. Transportunternehmen sehr beliebt zu sein, nicht nur, weil sie für Reinheit steht. Überhaupt haben die Organisationen offenbar darauf geachtet, die Fahrzeuge nach Farben zu sortieren. Teilweise präsentierten Transportunternehmen und Fahrer ihre neuesten Lastwagen, und wenn nicht, waren sie zumindest sauber herausgeputzt. Auch ein paar Oldtimer wie der 43 Jahre alte Scania 111 Super Es gab auch mehrere alte Lastwagen, darunter dieser Scania 111 Super von Läser & Co. Die Lastwagen wurden mit grosser Sorgfalt präsentiert. Die Fahrzeuge waren unter anderem nach Farben geordnet.

19 7-8 / 2023 Die Unternehmen Gijs Boss BV, Ruud Hagens Datrans BV und Transport Service Baarlo aus den Niederlanden sind auf Transporte mit der Schweiz spezialisiert. Sattelschlepper (Läser & Co) oder ein aufgehübschter Scania 143 H V8 mit 470 PS (Alder AG) sowie viel bestaunte Show-Trucks in Spezialdesign durften nicht fehlen. Die Lastwagen waren aus fast allen Kantonen von A wie Aargau bis Z wie Zug angereist, wobei natürlich die meisten Fahrzeuge SG- und TG-Nummernschilder trugen, eine ganze Reihe kam aus dem benachbarten Österreich und fünf Fahrzeuge sogar aus den Niederlanden. «Wir kommen, wenn möglich, jedes Jahr nach Altstätten – wir sind zum fünften Mal hier», sagte Danni, im Foto rechts neben Lars und Ferry. Sie vertraten die niederländischen Unternehmen Gijs Boss BV, Ruud Hagens Datrans BV und den Transport Service Baarlo. Warum sie denn keine DAF-Trucks führen? «Wir fahren nur gute Lastwagen», grinsten sie. Ihre Arbeitgeber sind auf Transporte zwischen den Niederlanden und der Schweiz spezialisiert, womit sich auch ihre Anwesenheit beim Brummi-Träff erklärt. Im Zentrum der Lastwagenkreise war der Ausstellerbereich angeordnet – ein Stand der Routiers Suisses, natürlich, wo Ruth Piras die bei Chauffeuren und Chauffeusen gleichermassen beliebten Namensschilder druckte, regionale Lastwagen-Markenvertreter wie die Wirag, die einen gewaltigen Tatra-Vierachser neben neuesten Lastwagenmodellen von DAF zeigte, zudem Volvo Trucks, ein Pneuhaus (Stop AG) sowie ein Alufelgenspezialist (LKWFelgen-Glanz) aus Dornbirn, Österreich. «Sehr beliebt» «Unser Brummi-Träff ist sehr beliebt bei Chauffeusen und Chauffeuren», sagte Roger Ruckstuhl, «weil er sehr familiär und übersichtlich ist. Man kennt sich hier. Sie kommen her – mit Lastwagen oder auch ohne – weil sie hier in entspannter Atmosphäre mit ihren Kolleginnen und Kollegen feiern wollen, denen sie auf der Strasse meist nur zuwinken können.» Zudem seien die Preise vertretbar, Ein Teil der niederländischen Delegation mit (von links nach rechts) Ferry, Lars und Danni. Auf der Seite der Aussteller mit, nebenstehend, dem Stand von TruckerSeelsorger/Legende Urs Fausch und, oben, dem Stand von Les Routiers Suisses mit ihren personalisierten Namensschildern, die hier von Ruth Piras gedruckt wurden, und einem brandneuen T-Shirt. Nutzfahrzeuge kauft/verkauft man im Internet. 1

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