Ausgabe Nr. 10/2023

ISSN 1423-4319 Fr. 7.50 Notterkran Fassi und HIAB für Eberhard GOTTHARD-DEBAKEL Nadelöhre müssen weg REPORTAGE «JUNGE CHAUFFEURE» Unterwegs mit flüssiger Fracht WAHLEN Unsere Fragen an die Parteien Die Fachzeitschrift für Berufschauffeure 10/2023

2 SWISS CAMION Wird an die obligatorische Weiterbildung für Berufschauffeure gemäss Chauffeur- zulassungsverordnung angerechnet (CZV). Haben wir Ihr Interesse geweckt? Gerne gehen wir auf Ihre betrieblichen Bedürfnisse ein. Les Routiers Suisses Tel. 021 706 20 00 La Chocolatière 26 Fax 021 706 20 09 1026 Echandens www.routiers.ch Kursangebot: LES ROUTIERS SUISSES SCHWEIZER BERUFSFAHRER Les Routiers Suisses bieten ein umfangreiches Kursprogramm. Die Kurse werden laufend den Bedürfnissen angepasst. Durch den Praxisbezug werden sie von Chauffeuren, Verladepersonal, Disponenten und Fahrlehrern sehr geschätzt. Ausweis / Erneuerung: 4 Wer ein Fahrzeug mit gefährlichen Gütern führen will, muss einen Gefahrgutkurs absolvieren. 4 Fahrzeuge mit Tank benötigen eine Zusatzausbildung. 4 Der Ausweis ist fünf Jahre gültig. Der Ausbildungsstand für den Transport gefährlicher Güter muss innerhalb des letzten Jahres der Gültigkeit durch den Besuch eines Wiederholungskurses erneuert werden. 4 Der Ausweis wird ab dem Ablaufdatum wieder für fünf Jahre verlängert. BERUFLICHE WEITERBILDUNG FORMATION PROFESSIONNELLE Transport von Gefahrgut Schulung in den Bereichen Grundausbildung, Wiederholungskurs und Zusatzausbildung Tankwagen. Diese Schulungen finden in Zusammenarbeit mit den kantonalen Polizeikorps und Strassenverkehrsämtern statt.

1 4 / 2023 EDITORIAL TITELSEITE Ein neuer Kranwagen und ein neues Baustellentaxi gehören seit Kurzem zum Fuhrpark der Eberhard Bau AG in Oberglatt (ZH). Notterkran rüstete sie mit einem Fassi F820RA respektive einem HIAB X-HiPro 232 aus – und mit Notterkranbrücken. FOTO: EBERHARD SERIE «JUNGE CHAUFFEURE» Timo Kocher, 23 2 VERBAND Rechtsschutz wird rege genutzt 4 RECHT Drei Instanzen, drei Meinungen 10 BOXENSTOPP Die 20. Ausgabe im Aargau 12 GOTTHARD Was die Sperrung aufzeigte 14 EIDGENÖSSISCHE WAHLEN Unsere Fragen an die Parteien 18 GESCHICKLICHKEITSFAHREN Gelungener Anlass in Erlen (TG) 26 SAURER-TREFFEN SURSEE Eine Hommage an den 5D 29 FORD MIT BRENNSTOFFZELLE Neue Variante des F-MAX geplant 32 WASSERSTOFFPRODUKTION Grosse Anlage im Hafen Birsfelden Mehr Spannung im Berg als in Bern Sie lächeln von den Plakaten an den Strassenrändern und versprechen so einiges. Nämlich, dass es besser werde, wenn man sie in den National- oder Ständerat wähle. Noch nie waren bei eidgenössischen Wahlen so viele Kandidatinnen und Kandidaten am Start wie für jene am 22. Oktober. Sie verteilen sich auf eine exorbitant grosse Anzahl an Listen und Unterlisten – eine Strategie der Parteien, um möglichst viele Stimmen zu erhalten. Dieses Vorgehen ist in Einzelfällen schon aufgegangen, seine generelle Wirksamkeit aber nicht bestätigt. Dafür fliegen den Wählerinnen und Wählern beim Öffnen des Wahlcouverts die Zettel nur so um die Ohren. Da die Übersicht zu erlangen, ist schwierig. Wir haben deshalb den sechs grössten Parteien die Fragen gestellt, die sich aus Sicht von Les Routiers Suisses derzeit aufdrängen. So viel soll hier verraten sein: Die aktuellen Bundesratsparteien haben geantwortet. Die zwei Parteien, deren addierte Wähleranteile bei den letzten Wahlen noch für eine sogenannte «grüne Welle» gesorgt hatten, nicht. Die Grünliberalen liessen immerhin in einer freundlichen E-Mail durch den Praktikanten des Parteisekretariats ausrichten, dass man angesichts der vielen Anfragen nicht alle Anliegen berücksichtigen könne und verwiesen auf ihre Website. Da wir derzeit keinen Praktikanten auf der Redaktion von SWISS CAMION haben, der auf der GLP-Website schlüssige Antworten hätte zusammensuchen wollen, lassen wir es eben bleiben. Von den Grünen gab es gar keine Rückmeldung. Ob sie zu stark damit beschäftigt sind, die von ihnen verlangte Energiewende zu torpedieren, wie kürzlich im Wallis mit ihrem Widerstand gegen ein Solarkraftwerk, oder ob sie noch irgendwo auf der Strasse klebend Chauffeure bei ihrer wirklich systemrelevanten Arbeit behindern mussten, bleibt Spekulation. Angesichts der (ehrlicherweise immer mit Vorsicht zu geniessenden) Wahlprognosen, die alles andere als grün sind, braucht uns das auch nicht weiter zu beschäftigen. Die Antworten von SVP, SP, FDP und Die Mitte auf unsere Fragen finden Sie auf Seite 14. Grosse Verschiebungen werden am 22. Oktober ja nicht erwartet. Eine kleine Verschiebung mit möglicherweise grossen Auswirkungen auf die Bundesratswahlen im Dezember wäre, wenn Die Mitte mit der FDP den Platz in der Rangliste der Wähleranteile tauschen und so Diskussionen über die Zusammensetzung des Bundesrats auslösen würde. Dies sorgt zwar für Spannung, die aber nicht an jene im Gestein des Gotthards herankommt. Letztere führte, neben herabfallenden Betonteilen, dafür, dass längst bestehender politischer Handlungsbedarf bezüglich Ausbau von Hauptverkehrsachsen und Parkplätzen für Lastwagen wieder augenscheinlich wurde (Seite 12). Hoffentlich haben viele von denen, die derzeit von den Plakaten strahlen, ihren Blick auch darauf gerichtet. Daniel von Känel, Chefredaktor Kontakt: Notterkran AG, Bahnhofstrasse 23, 5623 Boswil. www.notterkran.ch 34 Relais Routiers 40 Kursangebote 42 Kanton Tessin 44 Sektionsaktivitäten IMPRESSUM SWISS CAMION, Route de la Chocolatière 26, 1026 Echandens. Tel.: 021 706 20 00, swisscamion@routiers.ch Chefredaktor: Daniel von Känel | Mitarbeitende der Redaktion: Sarah Amat, Kéren Haller, Michel Magnin, Elvedin Mesic, David Piras, Hans-Peter Steiner und Erich Urweider | Anzeigen: Kéren Haller, khaller@routiers.ch | Druck: Vogt-Schild Druck SA, 4552 Derendingen, www.vsdruck.ch Inserateverwaltung: Les Routiers Suisses, Route de La Chocolatière 26, 1026 Echandens. Tel.: 021 706 20 00, annonces@routiers.ch Auflage WEMF-beglaubigt: 18 160 Exemplare (grösste Auflage der Branche in der Schweiz) | Jahresabonnement: 90 Franken www.swisscamion.ch 6

2 SWISS CAMION VERBAND Auf Anfang Jahr haben wir eingeführt, dass sämtliche Mitglieder auf den Rechtsschutz des Verbandes zählen können, sofern es sich um berufliche Belange handelt. Bisher hatten wir diese Dienstleistung für Arbeitsrecht, neu gehören auch andere Angelegenheiten aus dem beruflichen Umfeld als Chauffeur dazu. Bisher war nur die Hälfte der Mitglieder fakultativ für Verkehrsrecht versichert, was regelmässig zu Enttäuschungen führte. Entsteht ein Rechtsfall aufgrund der Arbeit als Chauffeur oder in nahen Berufen, können Mitglieder auf den Verband zählen. Dies war einer der Gründe, dass der Mitgliederbeitrag für Aktivmitglieder angehoben wurde. Nach einem halben Jahr lohnt es sich, eine erste Einschätzung dazu abzugeben. Leistungsumfang erweitert Um die Dienstleistung zu erbringen, wurde mit der CAP der Leistungsumfang erweitert. Neben dem bereits bekannten Verkehrs- und Arbeitsrecht wurden Bereiche hinzugenommen, die nicht bearbeitet wurden. Wir haben nun eine Rechtsschutzdienstleistung für alle Aktivmitglieder für alle Belange aus dem Beruf von Chauffeuren und anderen nahestehenden Tätigkeiten. Eingehende Fälle werden von unseren Juristen gesichtet, fehlende Informationen nachgefragt, Chancen beurteilt, eine erste Strategie wird festgelegt und die Bearbeitung unverzüglich aufgenommen. Die interne Bearbeitung erfolgt durch ein Team von drei Juristen. Aufwendigere Fälle werden über die CAP an ausgesuchte externe Anwälte weitergegeben. Aufgrund der Mehrarbeit haben wir im Generalsekretariat von 2 auf 3 Juristen erweitert. Die Erweiterung des Angebotes hat erwartungsgemäss zu mehr Bedarf und mehr Arbeit geführt. Einerseits sind es mehr Fälle geworden. Andererseits Der Mitgliederbeitrag von Les Routiers Suisses wurde unter anderem wegen des Ausbaus beim Rechtsschutz erhöht. Nun zeigt sich, dass der Entscheid richtig war. Mehr Rechtsschutz: Die Erweiterung hat sich gelohnt TEXT: DAVID PIRAS geben die Fälle aber auch mehr Arbeit. Sie sind komplizierter und aufwendiger. Vor Jahren machten ARV, Ladungssicherung, Unfälle, Beleuchtung wesentlich mehr Sorgen. Die Bussen waren meist dreistellig und vieles ist durch Unwissen entstanden. Heute, nach Einführung der CZV, sind solche Probleme selten geworden. Auch aus Kreisen der Polizei hört man, dass sich viel gebessert hat. Wir haben pro Jahr rund 700 Fälle. Einfache Anfragen ohne Falleröffnung sind nicht gezählt. Heute sehen die Fälle aus beruflicher Tätigkeit anders aus und meist sind sie komplizierter. Es geht einerseits nach wie vor um Unfälle, vermehrt aber auch um handfeste Schwierigkeiten mit anderen Verkehrsteilnehmern. Bussen und Strafen sind weniger geworden. Kontrollen der Polizei finden nach wie vor statt, es entstehen aber weniger Bussen. Einzig beim Gewicht hatten wir 2021 einen Rekord. Die vermehrte CZV-Schulung in den letzten Jahren trägt Früchte. Beim Arbeitsrecht besteht eine Entspannung bei mühsamen Kleinigkeiten wie einem fehlenden Arbeitszeugnis oder Ferienregelungen. Auch Kündigungen ergeben derzeit weniger Probleme. Trotzdem kommt es immer wieder vor, dass aus irgendwelchen Gründen der Lohn nicht mehr kommt. Überstundenforderungen sind nach wie vor regelmässig notwendig. Für die teilweise Entspannung könnte es verschiedene Gründe geben. Einerseits ist inzwischen je länger, je mehr bekannt, dass wir nicht aufgeben, andererseits findet derzeit ein Chauffeur schneller einen neuen Job. Zeigen wir aber nicht, dass wir da sind, sähe es vermutlich anders aus. Was in den letzten Jahren wesentlich angestiegen ist, sind Fälle mit Sozialversicherungen. Aufgrund der strafferen medizinischen Anforderungen kommt es vor, dass jemand auch vor seiner Pensionierung nicht mehr Lastwagen fahren darf. Gelegentlich ist die letzte Lösung die IV. Der Weg dorthin ist langwierig, steinig und ohne Anwalt kaum zu schaffen. Der Ausbau der Rechtsschutzdienstleistung wird rege genutzt. Insgesamt werden wir dieses Jahr 600 bis 700 Fälle bearbeiten, die im Vergleich zu früher eher mehr Arbeit geben. Wird ein Fall angemeldet, betreuen wir den Fall aktiv und achten darauf, dass er nicht «einschläft». Aus diesem Grund rufen wir die betroffenen Mitglieder gelegentlich an. Die Fragen sind immer dieselben: Klappt die Kommunikation mit dem Anwalt? Ist die Post angekommen? Sind die Formulare ausgefüllt? Fehlen noch wesentliche Elemente? Die Frage «Wie geht’s?» gehört nicht einfach nur zur Begrüssung. Wir wollen ernsthaft auch wissen, wie jemand mit der Sache zurechtkommt. Wir wollen Probleme lösen und kümmern uns möglichst frühzeitig um Unstimmigkeiten. Wir machen uns mehr Arbeit, die Fallabwicklung ist dadurch zuverlässiger und verbessert den Erfolg. Qualität dank Spezialwissen In den letzten Jahren hat sich durch den Einsatz eigener Juristen und der Konzentration auf bekannte externe Anwälte der Rechtsschutzversicherung CAP einiges an Spezialwissen aus dem Strassentransport angesammelt, das hilft, Qualität zu liefern. Wir haben ein Ziel: Wir wollen die Besten sein. Wir sind das jedem Mitglied, das einen Fall in Bearbeitung hat, schuldig. Die Gewissheit, dass Unstimmigkeiten bearbeitet werden und sich Leute dagegen wehren, hilft zudem allen anderen. Gäbe es unsere Rechtsschutzdienstleistung nicht, hätten wir wesentlich mehr Wildwest in der Transportbranche. Danke an alle, die auf der Mitgliederliste sind und das mit ihrem Mitgliederbeitrag unterstützen.

3 10 / 2023 AKTUELL VOLVO TRUCKS Erste Strassentests mit Wasserstofflastwagen Wasserstoff-betriebene Lastwagen werden wohl einen wichtigen Anteil umweltfreundlicher Baureihen von Volvo Trucks ausmachen. Solche Fahrzeuge haben eine weitere Etappe gemeistert – erste Strassenversuche oberhalb des Polarkreises in Nordschweden (Foto). «Diese Tests unter extremen Bedingungen sind sehr gut verlaufen und haben vorhergehende Versuche bestätigt, sowohl digital als auch auf unserer Teststrecke in Göteborg», verkündete der schwedische Lastwagenhersteller, der zurzeit über die grösste elektrische Lastwagenflotte der Branche verfügt. Die ersten Wasserstoff-Volvos sollen «in der zweiten Hälfte dieses Jahrzehnts» in den Verkauf kommen. Es sei daran erinnert, dass Volvo Trucks und Daimler sich zur Herstellung von Brennstoffzellen für schwere Nutzfahrzeuge zusammengeschlossen haben. Laurent Missbauer MAN E-Trucks für Duvenbeck Das deutsche Transportunternehmen Duvenbeck, das in mehreren europäischen Ländern tätig ist, will bis 2026 120 vollelektrische 40-Tonner einsetzen, teilt MAN Truck & Bus mit. L. M. FOTO: VOLVO KORRIGENDUM Renault Trucks: «Keine Volvo-Trucks-Tochter» Auf Seite 3 des SWISS CAMION Nr. 9 wird Volvo Trucks fälschlicherweise als Mutterhaus von Renault Trucks bezeichnet. «Volvo Trucks ist keinesfalls das Mutterhaus von Renault Trucks», hält Tarcis Berberat, Direktor von Renault Trucks Schweiz, fest. «Wir sind Teil und eine der Marken der Volvo Group, genau wie Volvo Trucks dies auch ist. Aber wir sind nicht und waren nie Tochter von Volvo Trucks.» DvK ROBUST GENUG FÜR JEDEN JOB. SCHONEND ZUR UMWELT. WIR STEIGEN UM AUF E. UND SIE? THE NEXT GENERATION eCANTER. FUSO – Eine Marke im Daimler Truck-Konzern

4 SWISS CAMION RECHT FOTO: DVK Eine Frau aus dem Kanton Solothurn hatte beim Autofahren mit 50 km/h ein Mobiltelefon in der rechten Hand, das sie auf Höhe des Lenkrads hielt. Sie schaute ein bis zwei Sekunden mit leicht gesenktem Blick darauf, um es mittels FaceID zu entsperren. Die Strafkammer des Richteramts Thal-Gäu (1. Instanz) verurteilte die Lenkerin, weil sie wegen des Blickes auf das Mobiltelefon die erforderliche Aufmerksamkeit gegenüber dem Verkehr nicht mehr aufgewendet habe. Das Verhalten der Lenkerin sei daher als Verletzung der Aufmerksamkeitspflicht zu qualifizieren. Die Strafkammer des Obergerichts des Kantons Solothurn (2. Instanz) hingegen sah im Verhalten eine verbotene Verrichtung, die das Lenken des Fahrzeugs erschwert. Eine Verletzung der Aufmerksamkeitspflicht sah die zweite Instanz nicht als gegeben an. Die Lenkerin sei durch ihr Verhalten dem Verkehr gegenüber genügend aufmerksam gewesen, sie habe aber durch das Halten und Entsperren des Mobiltelefons die Lenkung des Fahrzeugs erschwert. Die unterschiedliche rechtliche Beurteilung änderte nichts an der verhängten Strafe. Die Lenkerin gelangte deshalb mit Beschwerde in Strafsachen an das Bundesgericht. Mit Apfel verglichen Das Bundesgericht schloss sich der zweiten Instanz insofern an, als es ebenfalls davon ausging, dass die Lenkerin ihre Aufmerksamkeitspflicht nicht verletzt habe. Die Lenkerin habe stets (auch) den Verkehr im Auge gehabt, der Blick auf das Mobiltelefon habe nur kurz gedauert, die linke Hand sei stets am Lenkrad gewesen, das blosse Halten eines Mobiltelefons sei nicht strafbarer als das Halten einer Zigarette oder eines Apfels, und die Umstände (trockene Fahrbahn, mässiger Verkehr, gute Lichtverhältnisse, keine besonderen Gefahren) hätten von der Lenkerin keine erhöhte Aufmerksamkeit verlangt. Zur Auffassung der Vorinstanz führte das Eine Fahrzeuglenkerin hat sich erfolgreich gegen eine Busse von 250 Franken gewehrt. Straffrei ist sie trotzdem nicht. Der Fall zeigt, dass man die Finger vom Handy lassen sollte, wenn man ein Fahrzeug lenkt, es sei denn, man hat Zeit, Geld und juristischen Humor. Drei Instanzen, drei Meinungen, eine Busse TEXT: MICHEL MAGNIN (JURIST) Bundesgericht aus, der kurze Blick auf das Mobiltelefon sei vergleichbar mit kurzen Blicken in die Seitenspiegel. Diese Blicke seien zum Teil sogar obligatorisch und es bestehe daher keine Pflicht, während der Fahrt den Blick ständig nach vorne zu richten. Das Bundesgericht hielt zudem fest, dass die Lenkerin das Mobiltelefon jederzeit wieder in den Getränkehalter hätte zurücklegen können. Deshalb könne der Lenkerin auch nicht vorgeworfen werden, eine Handlung vorgenommen zu haben, welche die Fahrzeugführung erschwert habe. Noch eine dritte Meinung Das Bundesgericht wies den Fall deshalb zur Neubeurteilung an die zweite Instanz zurück und liess es sich nicht nehmen, der Gutheissung der Beschwerde ein sogenanntes obiter dictum (eine juristische Nebenbemerkung) beizufügen, indem es eine dritte Meinung ins Spiel brachte. Da die Lenkerin weder ihre Aufmerksamkeits- noch ihre Unterlassungspflicht verletzt habe, solle das Kantonsgericht prüfen, ob nicht der Tatbestand von Ziffer 311 der Bussenliste der Ordnungsbussenverordnung erfüllt sei. Dort ist eine Busse von 100 Franken vorgesehen für Personen, die ein Mobiltelefon ohne Freisprecheinrichtung «verwenden». Ob das Entsperren des Mobiltelefons mittels FaceID unter den Begriff «verwenden» subsumiert werden kann, liess das Bundesgericht offen. Es ist aber davon auszugehen, dass das Kantonsgericht Solothurn den Wink mit dem Zaunpfahl verstehen wird. So hat das Bundesgericht in seinem Urteil der Lenkerin keine Absolution erteilt, sondern ihr einen Rabatt von 150 Franken gewährt. Immerhin kann die Lenkerin die zu erwartende Busse von 100 Franken mit der zugesprochenen Entschädigung von 3000 Franken bezahlen. Drei Instanzen und drei verschiedene Meinungen zu einem Sachverhalt: Für die Lenkerin, die trotzdem auf ihrer Busse sitzen bleiben wird, dürfte es wenig erfreulich sein, dass die drei Instanzen zusammen drei Wege gefunden haben, ihr eine Busse aufzuerlegen. Wer vor Bundesgericht zieht, erhofft sich eine andere rechtliche Würdigung als die der Vorinstanzen. Der Fall zeigt aber, dass auch wer vor Bundesgericht Recht bekommt, manchmal nur eine andere Meinung, aber kein anderes Resultat erhält.

5 10 / 2023 TREIBEN WIR GEMEINSAM DIE ENERGIEWENDE DER BRANCHE VORAN! #SOLUTRANS SOLUTRANS.EU Partnern Organisation Akkreditiert von Eine Messe von With the support of Unter der Schirmherrschaft von Herrn Emmanuel MACRON Präsident der Französischen Republik __CARGO BIKE ZONE mit Indoor-Teststrecke NEUHEITEN DES JAHRES 2023 __TESTGELÄNDE Neben der größten Teststrecke Europas bietet die SOLUTRANS die Möglichkeit zum Kundenaustausch durch ökologische Chalets, die den Ausstellern zur Verfügung gestellt werden THEMEN 2023 __Auswirkung der Einführung von Umweltzonen __Neue Energien __Retrofit BESTELLEN SIE IHR KOSTENLOSES MESSETICKET unter www.solutrans.eu

6 SWISS CAMION Drei Kammern hat der Aufbau des Scania, mit dem Timo Kocher für die AST-Birrer aus Pieterlen (BE) unterwegs ist. «Die vorderste fasst 2000 Wasser Frischwasser», erklärt der 23-jährige Chauffeur. «Die beiden anderen können 7000 respektive 9000 Liter Flüssigkeit aufnehmen.» Sein Ziel heute: Bei diversen Kunden Altöl sammeln und zur Altola nach Pieterlen bringen, die sich nahe beim Areal der AST-Birrer befindet. Nach der Abfahrtskontrolle fährt er vom Areal seines Arbeitgebers. Der erste Kunde befindet sich in Flamatt im Kanton Freiburg. Früher lieferte er Diesel, Heizöl und Benzin aus, heute sammelt er Altöl und andere Stoffe ein. Das «Flüssige» liege ihm mehr als die Paletten, sagt der Chauffeur. Fan von flüssiger Fracht Unterwegs mit Timo Kocher (23) TEXT UND FOTOS: DANIEL VON KÄNEL Also geht es zuerst Richtung Autobahn, mit zwei leeren Kammern und einer mit Frischwasser. «Davon werden wir heute vermutlich nichts brauchen», erklärt Timo Kocher. Denn: «Das Frischwasser brauche ich, wenn ich Emulsionen beispielsweise von CNC-Maschinen abpumpe. Dann reinige ich mit dem Wasser jeweils die Maschinen.» Ein solcher Einsatz ist für heute aber nicht angekündigt. Deshalb ist die Kammer für das Wasser auch nicht ganz gefüllt. So hat er zwar für den Fall der Fälle Frischwasser dabei, aber nicht so viel, dass er ein Problem mit dem Gesamtgewicht kriegen könnte. «Je mehr Wasser ich dabei habe, umso weniger Altöl oder Emulsion kann ich laden», sagt er. Wenn wirklich grosse Mengen anfielen, könne es schon eng werden mit dem Gewicht. Gut vorbereitet In Flamatt angekommen, braucht Timo Kocher nicht lange nach dem richtigen Stellplatz für den Lastwagen zu suchen. Er kennt die Firma bereits und weiss, wo sich der Altöltank befindet und von wo aus er am besten erreichbar ist. Er steigt aus dem Lastwagen, meldet Ob Altöl, Schlamm oder ADR-Stoffe: Chauffeur Timo Kocher von AST-Birrer ist Spezialist für solche Einsätze und sein Lastwagen entsprechend gut ausgerüstet.

7 10 / 2023 SERIE JUNGE CHAUFFEURE Der Arbeitgeber Die Firma AST-Birrer in Pieterlen ist spezialisiert auf Sonderabfälle. «Absaugen, sammeln, transportieren und entsorgen», fasst das Unternehmen sein Einsatzgebiet zusammen. Zu den Kunden gehören unter anderem Garagen oder Industriebetriebe, aber auch Noteinsätze bei Umweltkatastrophen leistet AST-Birrer. DvK Der Tank mit dem Altöl befindet sich im Firmengebäude. Um ihn anzuzapfen, braucht es auch Muskelkraft. «Ich bin stolz, einen solchen Lastwagen fahren zu dürfen. Deshalb trage ich dem Lastwagen auch Sorge. Bei den Kunden hinterlässt man so ebenfalls einen guten Eindruck.» Der Chauffeur Timo Kocher (23) aus Schüpfen im Berner Seeland ist gelernter Strassentransportfachmann EFZ. Er absolvierte die Lehre bei der Bergundthal Transporte AG in Schüpfen und arbeitet heute für AST-Birrer in Pieterlen (BE). In der Freizeit ist er unter anderem auf den Bauernhöfen von Kollegen anzutreffen, um mitzuhelfen. DvK sich an und beginnt dann, den Schlauch zum Öltank zu ziehen. 3000 Liter pumpt respektive saugt er ab. Denn: Er lässt in der mittleren Kammer ein Vakuum entstehen, womit das Altöl, das aus einer Produktionsanlage stammt, angesogen wird. «Ich fülle zuerst die mittlere Kammer, so bleibt das Gewicht besser verteilt und der Lastwagen ist angenehmer zu fahren», erklärt Timo Kocher. Nächste Station heute ist ein Baumaschinenunternehmen in Rossens, ebenfalls im Kanton Freiburg. «Dort war ich noch nie», sagt der Chauffeur. Er ruft vorgängig den Verantwortlichen dort an und gibt ihm seine Ankunftszeit durch. Er informiere sich immer so früh wie möglich über die Standorte, die er anfahre. Viele Kunden kenne er schon. «Wenn ich noch Platz in den Kammern habe und bei einem Kunden vorbeifahre, rufe ich ihn spontan an. Vielleicht hat er ja einen fast vollen Altöltank und wollte sich ohnehin bald melden», sagt Timo Kocher. Dieser Service werde jeweils sehr geschätzt. Ebenso wie die Flexibilität, die eine Devise von AST-Birrer sei. «Wenn bei einem Kunden beispielsweise ein Tank überlaufen ist, drehen wir in der Disposition alles so, dass wir schnell dort sein können», sagt Timo Kocher. «Diese Haltung ist fest verankert im Unternehmen.» Gut ausgerüstet In Rossens zeigt ihm der Verantwortliche den Tank. Er befindet sich in der Nähe eines Eingangs zum Fabrikgebäude. Es hat genügend Platz für den Lastwagen, und allzuviel Schlauch braucht es auch nicht. Während die 2000 Liter Altöl zum imposanten Aufbau des Scania fliessen, zeigt Timo Kocher dessen Ausrüstung. «Es gibt verschiedene Schlauchdicken, von ein bis vier Zoll», erklärt er. Darunter habe es auch sehr schwere Schläuche, die vor allem für das Absaugen von Schlamm genutzt würden. Diese kämen aber eher selten zum Einsatz. «Die sind dann wirklich sehr schwer zu tragen, vor allem wenn man alleine ist», fügt er an. Neben Altöl, Emulsionen und Schlamm, die nicht als Gefahrgut gelten, wird er mit diesem Fahrzeug auch bei Tankrevisionen eingesetzt oder für den Transport von ADR-Stoffen wie Säure oder Lauge. Verschiedene Verbindungsstücke gehören auch zur Ausrüstung. Was dabei auffällt: Die Kästen für Schläuche, Verbindungsstücke und Werkzeuge sind aufgeräumt, es herrscht Ordnung. Auch wenn Timo Kocher einen

8 SWISS CAMION Schlauch aufrollt, macht er dies mit Sorgfalt. Die Kabine gibt das gleiche Bild ab. «Ich bin stolz, einen solchen Lastwagen fahren zu dürfen», erklärt Timo Kocher. «Deshalb trage ich dem Lastwagen auch Sorge.» Und: «Bei den Kunden hinterlässt man so ebenfalls einen guten Eindruck», ist er überzeugt. 2000 Liter Altöl mehr sind an Bord, als sich der Chauffeur auf den Weg nach Matran (FR) macht. Dort ist es eine Autogarage mit Tankstelle an der Hauptstrasse, die einen vollen Altöltank hat. Timo Kocher platziert den Lastwagen so, dass er weder die Strasse noch die Tankstelle blockiert – und das Tankstellendach heil bleibt. Keine einfache Aufgabe bei den engen Platzverhältnissen. Bei der nächsten Garage in Domdidier (FR) ist es etwas einfacher, weil sich der Tankstutzen an der Aussenwand befindet. In Kerzers (FR) schliesslich, bei einem langjährigen Kunden, ist das Abpumpen vorbereitet. «Hier müsste ich den Schlauch durch den ganzen Keller des Firmengebäudes ziehen», sagt Timo Kocher. «Deshalb hat es hier schon einen Schlauch, der bis zum Kellerfenster reicht, neben dem ich parkieren kann.» So braucht er bloss ein Verbindungsstück, und das Abpumpen kann losgehen. Apropos Keller: «Ich habe auch schon Flüssigkeit vom dritten Untergeschoss hochgepumpt», sagt er. «Dann braucht es allerdings noch etwas Luftzufuhr am Schlauchende.» Schon früh habe es sich abgezeichnet, dass er Chauffeur werde, erzählt Timo Kocher Timo Kocher hat immer diverse Verbindungsstücke dabei, um für alle Situationen gerüstet zu sein (oben). Der Weg zu einem Tank führt manchmal auch durch ein Kellerfenster (links). Auf den vierachsigen Scania ist Timo Kocher stolz (unten). Timo Kocher pumpt Altöl aus dem Tank einer Autogarage. beim Mittagessen. Schon in der Primarschule sei er in der Freizeit oft mit einem Bekannten mitgefahren. «Da war längst klar, dass ich Chauffeur werden will», erinnert er sich. So absolvierte er die Lehre zum Strassentransportfachmann EFZ – bei der Bergundthal Transporte AG in Schüpfen, die hauptsächlich Treibstoffe transportiert. «Andere Transporte waren für mich eher die Ausnahme», sagt er. Was ihm offenbar überhaupt nichts ausmachte. «Ich bin nicht so der Palettenfan», sagt er. «Ich fahre am liebsten Flüssiges.» Dies machte er nach der Lehre noch einige Jahre bei Bergundthal und seit über einem Jahr bei AST-Birrer. Nur, dass er jetzt einsammelt anstatt ausliefert. Ab und zu wechselt er auch auf den Schlepper. «Manchmal bin ich mit dem Schubbodenauflieger unterwegs», sagt er. Seine Arbeit führt ihn oft in die Romandie, in den Kanton Wallis, ins ganze Mittelland bis in die Ostschweiz. «Nur in Graubünden und im Tessin bin ich nie», sagt er. Doch auch so habe er einen sehr abwechslungsreichen Job. Dieser führt ihn nach dem Mittagessen nach Lyss, wo er nochmals Altöl sammelt. Dann fährt er zurück nach Pieterlen zur Altola, wo er seine Fracht ablädt. Der Weg in den Feierabend ist von dort nicht mehr weit.

9 10 / 2023 VERKEHR UND INFRASTRUKTUR Der Nationalrat hat sich an der Herbstsession für den generellen Ausbau der A1 auf mindestens sechs Spuren ausgesprochen. Er hat die entsprechende Motion von Nationalrat Erich Hess (SVP/BE) mit 94 zu 87 Stimmen angenommen. Vier Ratsmitglieder enthielten sich der Stimme. Der Nationalrat folgte damit dem Bundesrat, der die Annahme der Motion beantragte. In der Motion hat Erich Hess festgehalten, dass das Verkehrsaufkommen auf der A1 heute um einiges grösser ist als früher. Zwar wurden schon Abschnitte auf sechs Spuren ausgebaut, zum Beispiel zwischen den Verzweigungen Härkingen und Wiggertal. Der Ausbau zwischen Härkingen und Luterbach ist in Planung. Die A1 ist trotzdem chronisch überlastet, und der Verkehr wird weiter zunehmen. Bundesrat Albert Rösti, Vorsteher des Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek), begründete die TEXT UND FOTO: DANIEL VON KÄNEL A1-Ausbau schafft erste Hürde Unterstützung der Motion: «Wir sind auch der nächsten Generation eine gute Verkehrsinfrastruktur schuldig. Wir wollen sowohl die Schienen- als auch die Nationalstrasseninfrastruktur ausbauen.» Der Bundesrat wolle die A1 dort ausbauen, wo sie chronisch überlastet sei. Und: Die vom Ausweichverkehr betroffenen Dörfer würden leiden. Das Geschäft kommt nun in den Ständerat. Die Verliererinnen und Verlierer der Abstimmung im Nationalrat, vor allem Leute der Grünen, Grünliberlalen und der SP, haben bereits angekündigt, dass sie das Referendum ergreifen, wenn der Ständerat die Motion ebenfalls annimmt. Der A1-Ausbau käme dann vors Volk. www.caravaningsuisse.ch Sechs Spuren auf den Strecken Lausanne-Genf sowie Zürich-Bern

10 SWISS CAMION VERKEHR UND INFRASTRUKTUR Ein wärmender Kaffee und ein stärkendes Sandwich oder ein Gipfeli: Zahlreiche Chauffeure nutzten die Gelegenheit, beim Boxenstopp auf dem A1-Rastplatz Birrhard im Kanton Aargau eine Pause zu machen, sich dabei zu verpflegen und mit Kantonspolizisten zu sprechen, auf die sie sonst in unangenehmeren Situationen treffen, nämlich bei Verkehrskontrollen. Klar ist, die Polizei muss dafür sorgen, dass die Gesetze eingehalten werden. Verständlich ist aber auch, dass Chauffeure ungern Zeit verlieren durch Kon- trollen. Deshalb organisiert die Kantonspolizei Aargau jeweils zusammen mit Les Routiers Suisses und der Astag den Boxenstopp. In diesem ungezwungenen Rahmen können Fragen geklärt und gegenseitiges Verständnis gefördert werden. ARV ist ein Dauerbrenner «Ich finde den Anlass super», sagt ein Chauffeur, der sich gerade aufmacht, vom schützenden Zelt durch den Regen wieder zu seinem Lastwagen zu gehen. «Dieses Jahr hat es von der Route her geklappt, dass ich hier eine Pause machen kann. Es ist wirklich eine gute Sache.» An den Tischen in der «Beiz» und an den Ständen von Les Routiers Suisses, Kantonspolizei Aargau, der Astag und der NSNW AG entstanden viele gute Gespräche. Ein Dauerthema bei diesen Treffen sei jeweils die ARV, sagte Beat Omlin von der Mobilen Einsatzpolizei der Kapo Aargau, der mit einigen seiner Kollegen vor Ort war. Das Problem sei der Mangel an Parkiermöglichkeiten, um die vorgeschriebenen Pausen rechtzeitig machen zu können. «Wenn jemand gegen die ARV verstösst, weil er zum Beispiel noch im Stau war oder einen Parkplatz angesteuert hat, der schon voll war, sind wir Chauffeure treffen Polizisten bei Kaffee und Gipfeli: Auch die bereits 20. Ausgabe des Boxenstopps wurde von beiden Seiten sehr geschätzt. Der 20. Boxenstopp im Kanton Aargau TEXT UND FOTOS: DANIEL VON KÄNEL

11 10 / 2023 Les Routiers Suisses, die Kantonspolizei Aargau, die Astag und die NSNW AG luden zum Boxenstopp. Die NSNW brachte wieder ihr «Mahnmal» mit, den zerstörten Aufpralldämpfer (unten). tolerant», sagte er. «Es ist nämlich ein Unterschied, ob jemand aus solchen Gründen die Lenkzeit etwas überschreitet oder ob er bewusst die Regeln nicht einhält.» Dies könne man herausfinden, wenn man ein solches Delikt genau anschaue. «Das machen wir immer», sagte Omlin. Leichte Nutzfahrzeuge im Visier Die Polizisten stellen auch andere Verstösse fest, bei Lastwagen vor allem in den Bereichen Ladungssicherung, fehlerhafte Ausnahmebewilligungen und Gewicht. «Wir hatten kürzlich wieder einen Fall mit einer heftigen Überschreitung des zulässigen Gesamtgewichts», sagte Omlin. Er sehe die Polizei in solchen Fällen in einer Schiedsrichterposition. «Wir schützen nämlich auch das Gewerbe, wenn wir dafür sorgen, dass die Regeln eingehalten werden und jene bestrafen, die sich eben nicht daran halten», hielt er fest. Der Polizei gehen aber auch viele leichte Nutzfahrzeuge ins Netz. «Sie haben nicht selten gravierende technische Mängel», erklärte Beat Omlin. «Dazu gehören beispielsweise nicht funktionierende Auflaufbremsen an den Anhängern.» Auch die Ladungssicherung und das Gewicht seien oft ein Problem. Ein Grund sei sicher, dass es für leichte Nutzfahrzeuge keine CVZ brauche und die Fahrer entsprechend wenig Ahnung von diesen Themen hätten. Ebenfalls beim Boxenstopp vertreten war die NSNW AG. Sie ist für den Unterhalt der Nationalstrassen in der Nordwestschweiz verantwortlich und zog die Aufmerksamkeit auch dieses Jahr mit einem ramponierten Aufpralldämpfer auf sich. Diese werden bei Autobahnbaustellen zum Schutz der Angestellten, aber auch der Verkehrsteilnehmer aufgestellt. Rund 30 dieser Dämpfer gehen pro Jahr kaputt, weil jemand nicht aufmerksam ist und hineinfährt. Die NSNW AG will die Chauffeure dafür sensibilisieren. Die erste Ausgabe der Aktion Boxenstopp fand übrigens im Jahr 2001 statt, damals noch bei der Raststätte Würenlos. Im Jahr 2004 sowie während der Coronapandemie fanden keine Boxenstopps statt. Letztes Jahr wurde die Aktion zum ersten Mal am neuen Standort auf dem A1-Rastplatz Birrhard durchgeführt, wo nun auch die 20. Ausgabe stattgefunden hat. Unter dunklen Regenwolken zwar, aber mit erhellenden Gesprächen.

12 SWISS CAMION VERKEHR UND INFRASTRUKTUR Der defekte Teil der Zwischendecke im Gotthardtunnel wird entfernt. Für die Transportbranche ist die Alpenquerung durch den Gotthard essenziell, sei es auf der Strasse oder auf der Schiene. Dass der neue Eisenbahntunnel wegen eines verunfallten Güterzuges noch längere Zeit nur eingeschränkt zur Verfügung steht und auch der Strassentunnel wegen einer kaputten Tunneldecke während Tagen geschlossen blieb, ist zwar ein bitterer Zufall. Dennoch ist es nötig, aus dem Ereignis Lehren zu ziehen – und zwar auf verschiedenen Ebenen. Ursachenforschung Zum einen gilt es natürlich, den jeweiligen Ursachen auf den Grund zu gehen. Im Falle des entgleisten Güterzuges im Gotthard-Basistunnel hat die Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle (Sust) eine Untersuchung eröffnet und bereits bekannt gegeben, dass ein Radscheibenbruch als Ursache in Betracht gezogen werde. Zudem wurde öffentlich, dass das Bundesamt für Verkehr (BAV) bereits 2019 vor einem solchen Ereignis warnte, weil die Qualität vieler Güterzüge unter anderem wegen Mängel an Rädern ungenügend sei. Der Zug wurde zwar vor der Einfahrt in den Tunnel geprüft, dennoch kam es zur Entgleisung. Die Untersuchung wird aufzeigen, was künftig besser gemacht werden kann. Bei der kaputten Decke des Strassentunnels ging die Ursachenforschung in den Medien durch ihre «einordnenden Experten» unmittelbar nach der Schliessung des Tunnels los. So hätten die Lastwagen mit dem Luftdruck, den sie im Tunnel erzeugen, die Decke auf dem Gewissen. Zudem witterten einige auch hier einen Skandal, weil schon vor Jahren auf Schwächen an der Decke hingewiesen worden sei. Und schliesslich hatte man, was nachvollziehbar ist, die BauarbeiDie Sperrung des Strassen- und die Einschränkung des neuen Eisenbahntunnels offenbarten auch andernorts Handlungsbedarf. Das Gotthard-Debakel und die notwendigen Konsequenzen TEXT: DANIEL VON KÄNEL ten für den neuen Strassentunnel im Verdacht, die auch Sprengarbeiten beinhalten. Das Bundesamt für Strassen (ASTRA) ging allerdings schon früh davon aus, dass der Grund für den 25 Meter langen Riss in der Zwischendecke im Berginnern zu suchen ist. Schliesslich bestätigte das ASTRA seine Vermutung als Gewissheit: «Spannungsumlagerungen im lokalen Gebirge haben zu den Schäden geführt», teilte es mit. Diese sind natürlich, könnten aber auch durch Bauarbeiten ausgelöst worden sein. Ein Erdbeben kommt ebenfalls infrage. Solche Spannungsumlagerungen im Gebirge können BauwerFOTO: ASTRA

13 10 / 2023 FOTO: DANIEL VON KÄNEL Ein Lastwagen im Gotthardtunnel: Während Tagen rollte der Verkehr hier nicht mehr. ke wie Tunnel stark belasten. Bereits 1985 ist es im Gotthard-Strassentunnel zu einem ähnlichen Schaden an einer Zwischendeckenplatte gekommen. «Der Schaden war damals, fünf Jahre nach Eröffnung des Tunnels, ebenfalls auf Spannungsumlagerungen zurückzuführen», so das ASTRA. Zudem hielt es ausdrücklich fest: «Den baulichen Zustand des Tunnels kann das ASTRA als Ursache ausschliessen.» Anderslautende Spekulationen werden wohl nicht ganz abreissen, zumal der Bund Tunnels regelmässig überprüft und so auch festgestellt hat, dass sich einige Strassentunnels in mangelhaftem Zustand befinden und mittelfristig saniert werden müssen. Dabei gilt es allerdings zu beachten, dass bei Spannungsumlagerungen auch Schäden auftreten können, ohne dass vorher schon Mängel bestanden haben. Engpässe müssen weg Die Schadensereignisse vor Ort sind ein Thema. Das andere sind die Konsequenzen auf den Verkehr, der sich Ausweichrouten sucht. Die Fahrt über die Passstrasse war möglich, weil diese wetterbedingt noch offen ist. Wäre dies nicht der Fall gewesen, hätte sich noch mehr Verkehr auf die San-Bernardino-Route verlagert. Diese ist jetzt schon häufig überlastet. Der Schwerverkehr wurde deshalb während der Sperrung dosiert und die provisorischen Warteräume in Betrieb genommen. Richtung San Bernardino gibt es zwischen Reichenau und Rothenbrunnen einen Engpass. Dort wird die A13 als Autostrasse geführt, mit je einer Fahrspur pro Richtung. Ist die Route überlastet, weicht der Verkehr auf die Dörfer aus. Die Bündner Regierung verlangt schon lange den Ausbau auf vier Spuren in diesem Bereich. Der Bund startete dazu eine Projektstudie. Hinzu kommt: Wer mit dem Lastwagen einen Umweg fahren und eine Pause einlegen muss, findet schwer einen Platz dafür. Abstellplätze für Lastwagen gibt es jetzt schon zu wenige. Ist eine ohnehin stark genutzte Nord-SüdAchse durch ein ausserordentliches Ereignis blockiert, wird der schon lange vorhandene Handlungsbedarf noch deutlicher: Es braucht mehr Abstellplätze für Lastwagen und den Ausbau der A13. Der Job unserer Reifen: Ihre Flotte nach vorne bringen. Der neue Conti Hybrid HD5. Reifen mit hoher Laufleistung – entwickelt in Deutschland. Generation 5. Gemeinsam machen wir den Unterschied. Freuen Sie sich auf eine hohe Laufleistung dank der neuen Mischung, die speziell für die Ansprüche des Regionalverkehrs entwickelt wurde. Profitieren Sie von starker Traktion bei jedem Wetter dank des robusten Reifenprofils und der neuen 3D-Matrix-Lamellen. Robuster Schutz der Karkasse, hohe Profilbeständigkeit und weniger Steine im Profil dank spezieller Profilrillen, die Steinfang reduzieren.

14 SWISS CAMION EIDGENÖSSISCHE WAHLEN 2023 Wie wollen Sie dazu beitragen, den Chauffeurmangel zu beheben? SVP: Das Schwergewicht muss die Branche bei der Berufsbildung setzen. Mit dem Lehrplan 21 wurde das Fach «berufliche Orientierung» geschaffen, wobei die Wirtschaft (Verbände) primär die Vorteile der Berufslehre gegenüber der gymnasialen Matur thematisieren sollten und sekundär die einzelnen Berufe präsentieren sollten. Die SVP engagiert sich insbesondere auf kantonaler Ebene dafür, dass die öffentlichen Mittel fair zwischen der Maturität und der Berufsbildung aufgeteilt werden. Ein Schwergewicht soll auf die Kantonsbeiträge II gelegt werden, damit die überbetrieblichen Kurse qualitativ und quantitativ noch besser alimentiert werden können. SP: Um den Fachkräftemangel zu beheben, setzt sich die SP Schweiz für Massnahmen ein, die die Weiterbildung von Personal fördern und deren Arbeitsbedingungen verbessern. Gemeinsam mit den Gewerkschaften setzt sich die SP für gute Arbeitsbedingungen, sinnvolle Arbeitszeitregelungen und faire Löhne für die Chauffeure ein. FDP: Der Fachkräftemangel, der mittlerweile ein Arbeitskräftemangel ist, hat zahlreiche Branchen erfasst, so auch die Transportbranche. Die FDP setzt sich dafür ein, dass das duale Berufsbildungssystem auf allen Ebenen gestärkt wird. Die Berufsverbände unternehmen bereits viel, um Nachwuchs zu gewinnen und gute Rahmenbedingungen zu bieten. Dieses Engagement ist sehr wertvoll. Mit den FDP-Initiativen für die Individualbesteuerung und die Renteninitiative kann dem Fachkräftemangel allgemein entgegengewirkt werden. Zudem fordert FDPStänderat Damian Müller ein Massnahmenpaket zur Linderung des Fachkräftemangels. Die Mitte: Die Frage des Fahrer-/Fachkräftemangels ist eine wichtige Herausforderung, der sich die Schweiz stellen muss. Dies über verschiedenste Branchen hinweg. Um Menschen begeistern zu können, braucht es neben guten politischen Rahmenbedingungen auch attraktive Arbeitsbedingungen aus der Branche. Wie stehen Sie zum Kabotageverbot im Strassentransport? SVP: Das Kabotageverbot schützt die Transportunternehmen im Binnenmarkt vor der ausländischen Konkurrenz. Obwohl dies eine protektionistische Massnahme darREDAKTION: DANIEL VON KÄNEL Unsere Fragen vor den Wahlen... ... und die Antworten von SVP, SP, FDP und Die Mitte stellt, würden die Fahrerlöhne ohne diese Vorgabe massiv unter Druck geraten. Als einzige Partei wehren wir uns gegenüber dem «Rahmenvertrag light», welcher Tür und Tor für die Abschaffung des Kabotageverbotes öffnen würde. SP: Die SP Schweiz unterstützt das Kabotageverbot. FDP: Das Kabotageverbot ist ein zentraler Teil des Landverkehrsabkommens mit der EU und ein wirksames Instrument gegen Lohndumping. Eine Lockerung erachtet die FDP nicht als sinnvoll. Die Mitte: Das Kabotageverbot ist eine wichtige Regelung im Schweizer Landverkehr. Es trägt dazu bei, gute Arbeitsbedingungen in der Schweiz zu gewährleisten und zu sichern. Aus diesem Grund hält es Die Mitte für nicht angebracht, hier Änderungen vorzunehmen. Wie setzen Sie sich dafür ein, die Engpässe im Schweizer Strassennetz zu beheben? SVP: Einerseits müssen die Engpässe im Schweizer Strassennetz durch gezielte Ausbauten behoben werden. Momentan kämpft die SVP an vorderster Front in der Verkehrskommission für das Ausbauprogramm 2024–2027, welches einen Gesamtumfang von 5 Milliarden Franken aufweist. Diverse Nationalstrassenabschnitte sollen schnellstmöglich ausgebaut werden, zum Beispiel der Abschnitt Wankdorf BE – Schönbühl BE auf der A1. Damit wird der Verkehr flüssiger und die Stauzeiten (Lebensqualität der Fahrer/-innen) werden reduziert. Andererseits muss die Zuwanderung in die Schweiz endlich wirksam begrenzt werden, dies bremst auch die Zunahme des Verkehrs. Hier kämpft die SVP seit Jahren allein für die Umsetzung der vom Volk angenommenen Masseneinwanderungsinitiative, die von den anderen Parteien blockiert wird. SP: Die SP Schweiz bekämpft die Engpässe auf den Schweizer Strassen, indem sie die Verlagerung von der Strasse auf die Schiene inkl. RoLa-Projekte (Rollende Landstrassen) unterstützt. FDP: Der Ausbau des Netzes folgt der Entwicklung der Nachfrage. Das heisst bspw., dass die A2 und A1 auf sechs Spuren (drei in beiden Richtungen) durchgängig ausgebaut werden. Die auf nationaler Ebene angenommenen Projekte müssen auch in den Kantonen aktiv unterstützt werden, damit sie rasch verwirklicht werden. Ganz generell ist die FDP der Ansicht, dass die bisherige Strategie, den Verkehr auf den Strassen zu schwächen und damit den Schienenverkehr zu stärken, aufgegeben werden muss. Die Potenziale beider Verkehrsträger müssen stattdessen optimal genutzt werden. Die Mitte: Eine qualitativ hochstehende Infrastruktur ist für das Funktionieren unseres Landes unerlässlich. Die Mitte nimmt die Problematik der Engpässe im Schweizer Strassennetz, die den Verkehr beeinträchtigen, sehr ernst. Daher engagieren wir uns aktiv in den aktuellen Diskussionen über die Ausbaustufen der Nationalstrassen und den Verpflichtungskredit für die Nationalstrassen. Darüber hinaus kämpfen wir gegen die vorherrschende Polarisierung, die versucht, Strasse und Schiene gegeneinander auszuspielen. Wir sind der Ansicht, dass sich Strasse und Schiene ergänzen müssen. Würden Sie ein Verbrennerverbot bei Lastwagen unterstützen? SVP: Die SVP ist gegen jegliche Technologieverbote. Wir sind der Meinung, dass die Dekarbonisierung des Strassenverkehrs durch den technologischen Fortschritt schnell zunehmen wird. Ein Verbrennerverbot ist nicht nötig und würde gewisse Anwendungen im Schwerverkehr massiv erschweren. SP: Die SP Schweiz unterstützt ein mittelfristiges Verbrennerverbot bei allen Motorfahrzeugtypen. FDP: Die FDP lehnt ein Verbrennerverbot bei Lastwagen ab. Insbesondere bei grösseren Lkw ist ein Elektroantrieb aufgrund des Batteriegewichts nicht immer sinnvoll. Ein Verbrennerverbot würde zudem die vielversprechenden Entwicklungen im Bereich synthetischer Treibstoffe bremsen. Wichtiger ist in der aktuellen Phase, dass die Transportbranche gute Rahmenbedingungen hat, um neue Antriebstechnologien wie Wasserstoff auszutesten und an ihre Bedürfnisse anzupassen. Die FDP steht auch hier für Technologieoffenheit. Die Mitte: Die Abstimmung vom 18. Juni 2023 über das Klimagesetz hat die Verpflichtung unseres Landes zur Erreichung des Netto-Null-Ziels bestätigt. Auch der Verkehrssektor ist diesbezüglich betroffen und auch Lastwagen sind hier keine Ausnahme. Wir sind aber überzeugt, dass wir diese Ziele erreichen können, indem wir auf Anreize anstatt auf Verbote setzen.

15 10 / 2023 VERBAND Datenschutz ist bei uns seit Jahren ein wichtiges Thema. Persönliche Daten von Mitgliedern und Kunden unterstehen seit jeher dem Datenschutzgesetz, das auf den 1. September revidiert wurde. Im Grundsatz dürfen Daten nur für den vom Mitglied oder Kunden vorgesehenen Zweck beschafft und bearbeitet werden. Sie werden gehalten, soweit sie für die Bearbeitung des Vorganges benötigt werden. Für die Bearbeitung besonders schützenswerter Personendaten oder deren Weitergabe an Dritte ist das ausdrückliche Einverständnis der betroffenen Person notwendig. Jeder Geschäftsvorgang mit Mitgliedern und Kunden wird gespeichert und 10 Jahre archiviert – dies wegen der generellen Archivierungspflicht, die gemäss OR Art. 958f besteht. Im Bereich Mitglieder und Adressverwaltung zum Beispiel sammeln und aktualisieren wir Namen, Adressen, Telefonnummern und E-Mail- Adressen von Mitgliedern, Kursteilnehmern und Kunden. Dies ist notwendig, um die laufenden Geschäfte zu betreiben und die Der Datenschutz ist Les Routiers Suisses wichtig Dienstleistungen abzuwickeln. Mitgliedern ist auch bekannt, dass wir Mitgliederadressdaten an unsere Sektionen weiterleiten und Sektionen Adressänderungen an den Verband weitergeben. Dies gehört zur üblichen Verbandsarbeit, und Mitglieder erwarten diese Bearbeitung. Wir und unsere Sektionen geben keine Mitgliederlisten und Adressdaten an Dritte, Sponsoren und Geschäftspartner weiter. Der Verband speichert die Daten auf eigenen Servern und sichert diese angemessen vor Zugriff von ausserhalb. Bei der Bearbeitung von Rechtsschutzfällen haben wir besonders strenge Regeln definiert. Auch bei unserem Internetauftritt achten wir auf die Einhaltung des Datenschutzgesetzes. Schliesslich wollen wir Mitgliedern und Kunden jederzeit eine Geschäftsbeziehung bieten, die keine Zweifel und Bedenken betreffend Datenschutz hinterlässt. Die Zusammenarbeit soll sicher, risikofrei, einfach und erfreulich funktionieren. Unsere Datenschutzerklärung finden Sie auf www.routiers.ch. DvK/LRS NOKIANTYRES.COM/R-TRUCK TRUCK UND TRAILER REIFEN FÜR DEN HARTEN BAUSTELLENEINSATZ Nokian Tyres R-Truck Steer Für sicheres Lenkverhalten auch abseits befestigter Strassen. Nokian Tyres R-Truck Trailer Zuverlässigkeit auf der Strasse und im Gelände. Nokian Tyres R-Truck Drive Robuster Antriebsachsreifen für den anspruchsvoll Einsatz auf der Strasse und im Gelände. TRANSPORT CH 2023 STAND A015 HALLE 1.2 BERN EXPO NOKIAN TYRES R-TRUCK ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------ Modell – Shop Setec HTM AG Lindenmoosstrasse 10 / Eingang Industriestrasse, CH-8910 Affoltern am Albis Mobile +41 (0)79 463 93 01 www.setec-htm.ch info@setec-htm.ch ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------ Scania v.d. Hoeven CHF 165.00 Volvo Astran CHF 162.00 Scania Leo Beljaars CHF 72.00 Tekno 84617 1 : 50 Tekno 83386 1 : 50 WSI 01-3875 1 : 50 Saurer D330 Brühwiler Saurer D330 Spross Saurer D330 Feldmann Go 8748 1 : 50 Fr. 145.00 Go 8745 1 : 50 Fr. 145.00 Go 8748 1 : 50 Fr. 145.00 Seagrave Marauder II Fr. 34.00 Daf Mösch Fr. 42.00 Saurer Marti Fr. 40.00 PCX 870225 1 : 87 Herpa 953184 1 : 87 Arwico 2312 1 : 87 Wir produzieren für Sie ihr Wunschfahrzeug als Miniaturmodell in Serie im Massstab 1:50 / 1:87. Wir beraten Sie gerne und kompetent ! Öffnungszeiten : Donnerstag + Freitag 14.00 - 19.00 Uhr Samstag 9.00 - 16.00 Uhr oder nach Vereinbarung

16 SWISS CAMION Das neue Baustellentaxi der Eberhard Bau AG: ein von Notterkran aufgebauter MAN TGS 26.470 6×2-4 LL mit einer Notterkranbrücke und einem HIAB X-HiPro 232 Kran. Der Fuhrpark der Eberhard Bau AG muss einiges aushalten. Robust, stark und flexibel einsetzbar müssen die Fahrzeuge sein, wollen sie dazugehören wie der neuste unter den Kranwagen: Er wird für Baustelleninstallationen, Containertransporte, Transporte von Anbaugeräten, Abbauhammer, Abbruchscheren und vieles mehr eingesetzt. Zudem verrichtet er Kranarbeiten in den verschiedenen Werken der Eberhard Bau AG. «Mit diesem Kranfahrzeug muss unsere grosse Abbruchschere ME1100 mit knapp 12 Tonnen Gesamtgewicht geladen werden können», erklärt Silvan Ein neuer Kranwagen und ein neues Baustellentaxi gehören seit Kurzem zum Fuhrpark der Eberhard Bau AG in Oberglatt (ZH). Notterkran rüstete sie mit einem Fassi F820RA respektive einem HIAB X-HiPro 232 aus – und mit Notterkranbrücken. TEXT: DANIEL VON KÄNEL FOTOS: EBERHARD Eberhard, Leiter Logistik und Mitglied der Geschäftsleitung der Eberhard Bau AG. Diese Voraussetzung habe die Leistung des Krans wie auch die Nutzlast des Fahrzeugs vorgegeben. «Wir sind hier mit dem TGS 50.510 10x4-6 BLL der Marke MAN treugeblieben», sagt Silvan Eberhard. Fassi F820RA Das starke Fahrzeug ist von Notterkran entsprechend aufgebaut worden. Fassi Grosskrane gehören zu den weltweit stärksten Lkw Ladekranen, die auf Lastwagen aufgebaut werden können. In diesem Fall hat Notterkran den Fassi F820RA.2.27 verwendet, der mit seinen bis zu 80 mt Hubmoment und einer hydraulischen Ausladung von bis zu bis 32.2 m die Ansprüche des breiten Einsatzgebiets bei Eberhard erfüllt. Ebenfalls verfügt der Kran über eine 3t Seilwinde, einen Funk mit Farbdisplay sowie eine Zweikreishydraulik und ermöglicht somit maximale Produktivität. HIAB X-HiPro 232 Auch ein neues Baustellentaxi ist bei der Eberhard Bau AG unterwegs. Damit werden Ein starkes Duo

17 10 / 2023 TITELSTORY Route de la Chocolatière 26, 1026 Echandens / Tel. 021 706 20 00 - www.routiers.ch natürlich Baumaschinen transportiert, aber auch Anbaugeräte und Container. Auch hier zeigt sich die Markentreue von Eberhard. Der ebenfalls von Notterkran aufgebaute Lastwagen ist ein MAN TGS 26.470 6×2-4 LL. «Beim Baustellentaxi hatten wir die Anforderung, dass es selber einen 4 Tonnen schweren Container laden kann», sagt Silvan Eberhard. «Zudem haben wir ein grosses Augenmerk auf viele Bindemöglichkeiten und die Containeraufnahmen gelegt. Die Nutzlast war, wie bei allen unseren Fahrzeugen, ebenso ein grosses Thema wie auch die Stauräume für Bindematerial, von denen wir möglichst viel wollen.» Das Baustellentaxi wurde von Notterkran mit einem HIAB X-HiPro 232 E4 bestückt. Dabei handelt es sich um einen ferngesteuerten mittelgrossen Kran mit 21.3 mt. Bei einer vollen Reichweite von 17.3 m wiegt der X-HiPro 232 nur 2510 kg und kann dabei dank seiner hochfesten Stahlkonstruktion unerwartet hohe Lasten tragen. Die HIAB HiPro Krane bieten zudem die fortschrittlichste Fernsteuerung in der Branche. Ebenfalls verfügt der Kran über eine Kranspitzsteuerung CTC, die präzise halbautomatische Kranzüge und das automatische Zusammenlegen des Krans ermöglicht. «Alles aus einer Hand» Die Brücken der beiden neuen Fahrzeuge der Eberhard Bau AG sind innovative Notterkranbrücken aus dem breiten Sortiment an Brückenlösungen von Notterkran. Das erstaunt nicht: Mit Brücken, Schnell-Wechsel-Systemen, erweiterten Bedienungslösungen und anderen Eigenprodukten liefert Notterkran nämlich Komplettlösungen nach der Philosophie «Alles aus einer Hand». Die Notterkran Group, die mehr als 200 Mitarbeitende zählt und ihren Hauptsitz im aargauischen Boswil hat, vertritt weltweit führende Hersteller von Aufbaukranen und Hakengeräten in der Schweiz. Sie konnte dieses Jahr ihr 60-jähriges Bestehen feiern. Ein neuer MAN TGS 50.510 10x4-6 BLL mit Notterkranbrücke und Fassi F820RA Kran steht bei Eberhard im Einsatz. Am Tag der Übergabe des neuen starken Duos.

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