Die Relais-Tradition geht weiter

Ausgabe Nr. 2 / 2024

Peter Blöchlinger, Präsident Sektion Oberwallis, die neuen Bahnhofbuffet-Besitzer Alice und Antonio Rodrigues, und Mauro Monteleone, Kassier Sektion Oberwallis (v. l.).

«Vielleicht übernimmt es jemand, der das Buffet weiterhin auch als Routiers-Relais betreiben will», sagte Hans Lütolf letztes Jahr, kurz bevor er Ende Juni das Restaurant schloss, dass er während über 50 Jahren geführt hatte. Es seien Gespräche im Gang. Der Gesprächspartner war offenbar Antonio Rodrigues, der damals noch das «Simplon» in Sierre (VS) führte. Dieser bestätigt: «Hans Lütolf und ich kennen uns schon lange», sagt er bei unserem Besuch in Gampel-Steg. Er sei schon einmal auf ihn zugekommen und habe gefragt, ob nicht das Bahnhofbuffet kaufen wolle. «Ich wollte aber auf jeden Fall den Pachtvertrag in Sierre erfüllen», sagt Antonio Rodrigues. Letztes Jahr sei er mit seiner Frau Alice im Buffet essen gegangen, da habe ihn Lütolf wieder darauf angesprochen. Dieses Mal war es der richtige Zeitpunkt. «Wir haben uns dann entschieden, die Liegenschaft zu kaufen und das Restaurant weiterzuführen», sagt der neue Wirt, der die Zeit bis zur Eröffnung im Januar genutzt hat, einige Sanierungsmassnahmen durchzuführen.

Unter anderem hat er die Fassade und auch die Innenräume aufgefrischt, zudem hat er sich an die Renovation der Räume im Obergeschoss gemacht. «Ein Saal ist bereits fertig, ein zweiter Raum wird noch folgen», sagt er. Zudem wird er die Gartenterrasse vergrössern.

Erste GV schon gemeistert

«Wir hatten bereits eine GV beim neuen Wirt», sagt Peter Blöchlinger, Präsident der Sektion Oberwallis von Les Routiers Suisses. «Zum ersten Mal im neuen Saal. Es hat alles gepasst.» Für die Sektion sei mit der Wiedereröffnung ihres Stammlokals ein Herzenswunsch in Erfüllung gegangen. «Mein Vorstandskollege Mauro Monteleone und Routiers-Mitglied André Oggier haben mit mir die neue Tafel voller Stolz montiert», so Blöchlinger.

Für Antonio Rodrigues war von Anfang an klar, dass er das Bahnhofbuffet auch als Routiers-Relais weiterführen will. «Ich bin schon letzten November mit Peter Blöchlinger zusammengesessen und wir haben gleich die Formalitäten mit dem Beitritt geregelt», sagt er. Um dem Relais-Gedanken gerecht zu werden, biete er immer ein preiswertes Mittagsmenü an. «Unsere Philosophie ist, dass wir sehr stark auf das Bedürfnis des Gastes eingehen», sagt Rodrigues. Er schaue darauf, dass er während eines Monats nie zwei Mal das gleiche Menü anbiete. So sollen auch jene, die regelmässig kommen, genug Abwechslung haben.

Allgemein gesagt, bietet das Bahnhofbuffet Walliser Spezialitäten und Spezialitäten des Chefs an. Dazu gehöre beispielsweise Chauteaubriand, aber nach einem alten Rezept zubereitet. Letzteres mache er sehr gerne, bei verschiedenen Speisen. Und: Wenn man sich voranmelde, würden sie sich auch nach den Wünschen der Gäste richten, über die eigentliche Karte hinaus. Darin unterscheide er sich nicht allzu gross vom Vorgänger – was nicht wirklich erstaunt. Denn: «Hans wollte an jemanden verkaufen, der ebenfalls eine Passion für die Küche hat und eine richtige Gastronomie pflegen will», erklärt Antonio Rodrigues. Dies kommt offenbar gut an. «Wir sind gut gestartet», sagt er. «Besser als erwartet. Es gab schon Tage mit ordentlich vielen Mittagessen.» Auch wenn es natürlich nicht jeden Tag so ist – aber die Relais-Tradition im Bahnhofbuffet Gampel-Steg ist auf gutem Weg, weiter zu bestehen.

Info:

Restaurant Bahnhofbuffet, Kantonsstrasse 6, 3945 Gampel-Steg, Telefon 027 932 12 68. Öffnungszeiten: Mo, Di und Do: 7–23 Uhr. Fr und Sa: 7–24 Uhr. So: 8–23 Uhr. Mittwoch Ruhetag.

Text und Fotos: Daniel von Känel