Schiene und Schifffahrt – LSVA-Geld für effizienten Güterverkehr

Ausgabe Nr. 2 / 2024

Viele solcher Bahnanschlüsse in Gewerbe- und Industriegebieten wurden in den letzten Jahrzehnten mangels Effizienz gekappt.

Während einer Übergangszeit plant die Regierung, den Einzelwagenladungsverkehr finanziell zu unterstützen, um das gesamte Güterverkehrssystem leistungsfähiger zu machen. In seiner Sitzung am 10. Januar 2024 hat der Bundesrat die Botschaft zum Gütertransportgesetz verabschiedet und möchte damit die Rahmenbedingungen für den Gütertransport per Bahn und Schiff verbessern.

Digitale Kupplung

Um den Schienengüterverkehr effizienter zu gestalten, beabsichtigt der Bundesrat, die Einführung der digitalen automatischen Kupplung (DAK) zu fördern. Hierfür sollen einmalig 180 Millionen Franken bereitgestellt werden. Zudem strebt die Regierung die Modernisierung des Einzelwagenladungsverkehrs an und plant, diesen für acht Jahre finanziell zu unterstützen, um langfristig eine wirtschaftliche Eigenständigkeit zu ermöglichen.

Für die ersten vier Jahre wird eine finanzielle Unterstützung von 260 Millionen Franken beantragt, wobei Umschlags- und Verladebeiträge sowie eine Abgeltung der ungedeckten Kosten des bestellten Gütertransportangebots vorgesehen sind.

Schifffahrt stärken

Der Bundesrat setzt sich auch dafür ein, die Rheinschifffahrt durch verschiedene Fördermassnahmen zu stärken und die gesetzlichen Grundlagen für die Förderung von fossilfreien Antrieben in der Güterschifffahrt und bei Rangierlokomotiven zu schaffen. Ziel ist es, dass Schifffahrt und Schienengüterverkehr einen noch grösseren Beitrag zur Versorgungssicherheit in allen Regionen leisten können. Durch die Stärkung der Zusammenarbeit von Schiene, Schiff und Strasse in der Logistik soll letztendlich auch eine Verlagerung des Güterverkehrs von der Strasse auf die Schiene und auf das Schiff erreicht werden, hält der Bundesrat fest.

BIF wird nicht gefährdet

Um sicherzustellen, dass das Bundesbudget nicht zusätzlich belastet wird, beabsichtigt der Bundesrat, die zusätzlichen Ausgaben «vollständig zu kompensieren». So soll ein Teil der Einnahmen aus der Leistungsabhängigen Schwerverkehrsabgabe (LSVA), der normalerweise in den Bahninfrastrukturfonds (BIF) fliessen würde, dafür verwendet werden, den Güterverkehr auf der Schiene und dem Rhein zu stärken. Die Finanzierung von Unterhalt und Ausbau der Bahninfrastruktur über den BIF bleibe jedoch gewährleistet.

Text und Foto: Daniel von Känel

 

Aufgeschnappt!

Eine Dokumentation des Bayrischen Rundfunks (BR) zeigt auf, wie in Österreich mehr Lkw auf die Rollende Landstrasse, also auf die Schiene, verschoben werden. Auf dem Verkehrskontrollplatz Wörgl sind Lastwagen und Chauffeure zu sehen, die gründlich kontrolliert werden. Dies können sie allerdings umgehen, wenn sie den Lkw beim Terminal auf den Zug verladen und die Strecke durchs Inntal nach Bayern auf der Schiene bewältigen. Die strengen Kontrollen fielen dann weg, bestätigt der verantwortliche Verkehrsplaner in der Dokumentation. Damit wolle man einen Anreiz schaffen, öfter auf die Schiene zu verladen. Tatsächlich habe man eine Zunahme bei der Rollenden Landstrasse feststellen können. Aber: Es sei nicht die idealste Lösung. Am besten, heisst es, würden die Güter auf der Schiene bleiben.

DvK