Ausgabe Nr. 6/2025

15 Nr. 6 | 2025 FAHRZEUGE UND TECHNIK Goldener Stecker Die Konferenz Elektromobilität wird von auto-schweiz, Swiss eMobility und dem Verband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen VSE ausgeführt. An der diesjährigen Austragung wurde die Librec AG mit dem Goldenen Stecker der Elektromobilität 2025 ausgezeichnet. Der Preis würdigt herausragende Leistungen und Pioniergeist, bei der Librec ist das speziell der Beitrag zur Kreislaufwirtschaft und zum nachhaltigen Umgang mit Ressourcen. Andreas Burgener, ehemaliger Direktor autoschweiz (links), überreichte dabei den Preis an Librec-Gründer und CEO Jodok Reinhardt. Martin Schatzmann DIE NEUEN RENAULT TRUCKS SMART RACER 2025 RENAULT TRUCKS T HIGH 2025 renault-trucks.ch Stark. Effizient. Smart. Swisscamion_192x65.indd 1 02.06.2025 14:35:09 97 % der Rohstoffe einer Batterie werden im Librec-Prozess zurückgewonnen. Zum ausgeklügelten Librec-Prozess gehört auch die fachgerechte Zwischenlagerung der gebrauchten Energiespeicher. In diesem Holzneubau rezykliert Librec alte E-Mobil-Batterien. Und die Nachfrage in Sachen Batterierecycling ist gross. Librec ist zwar noch am Hochfahren seiner Prozesse, doch bereits steht fest, dass die Jahreskapazität der Anlage von 12 000 Batterien nicht ausreichen wird. «Wir müssen zusätzliche Kapazitäten schaffen», erklärte Jodok Reinhardt anlässlich der Schweizer Konferenz Elektromobilität (siehe auch Kasten) von Anfang Juni in Bern. 2nd Life oder Recycling? Bevor jedoch eine Batterie in Biberist durch die Zerkleinerung läuft, wird ihr Status geprüft und gegebenenfalls für eine stationäre Weiterverwendung ausgesondert und dem Upcycling zugeführt. Dazu ist bei Librec die Firma Libattion angesiedelt, die sich auf skalierbare stationäre Speicherlösungen spezialisiert hat, inklusive eigener Softwareplattform zur Steuerung der Anlagen. Wird eine Batterie dem Recycling zugeführt, wird sie zu Beginn auseinandergebaut und in die einzelnen Bestandteile zerlegt. Vorgängig muss aber den Speichern die Restenergie entzogen werden, welche man nicht einfach verpuffen lässt, sondern von der Librec als Teil der Stromversorgung von Gebäude und Prozessen genutzt wird. Auch deshalb fällt die von der Empa durchgeführte CO2-Studie zu Librec sehr positiv aus. Die von Firmen wie der Librec produzierte Schwarzmasse muss in einem nächsten Schritt durch eine hydrometallurgische Raffination, bevor sie nach weiteren zwei Schritten als neue Batteriezellen für Batteriemodule genutzt werden kann. In Europa ist gemäss Jodok Reinhardt noch kein Betrieb in der Lage, den hydrometallurgischen Prozess durchzuführen, weshalb die Schwarzmasse aus Biberist zur Weiterverarbeitung nach Südkorea transportiert wird und erst wieder für die Veredelung nach Europa zurückkommt. Die Industrie arbeitet mit Hochdruck daran, alle Prozesse in Europa abbilden zu können, was für den Fussabdruck und die Unabhängigkeit von Vorteil sein wird. ■

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