30 ROUTIERS: Hans-Peter Dreier, Sie sind seit dem Frühling im Verwaltungsrat von CST. Was hat Sie dazu bewogen, diese Aufgabe zu übernehmen? Hans-Peter Dreier: Ich wurde angefragt – im Verwaltungsrat war niemand aus der Logistik vertreten. Zuerst dachte ich: «Das ist nicht euer Ernst!» Aber schliesslich habe ich zugesagt. Das überraschte, schliesslich haben Sie vor einigen Jahren an einer Podiumsdiskussion noch eine Position gegen CST vertreten. Damals war ich der Meinung, dass eine UBahn für Menschen statt Güter mehr Sinn machen würde, da es so mehr Platz für die Lastwagen auf der Strasse gäbe. Die Schweiz will nicht mehr Autobahnen, den Verkehr haben wir aber trotzdem. Ihn in den Untergrund zu verlagern, ist eine Lösung. Ich vergleiche CST heute mit der Idee eines Tunnelprojekts durch das Gotthardmassiv, die im Hans-Peter Dreier, Geschäftsführer der Dreier AG und Logistikexperte, sitzt seit Frühling im Verwaltungsrat von Cargo sous terrain (CST). Mit ROUTIERS spricht er über seine Motivation, die aktuelle Lage des Projekts und die Zukunft des Gütertransports in der Schweiz. INTERVIEW: FABIENNE REINHARD FOTO: DREIER «Vielleicht sind wir eine Generation zu früh» Jahr 1852 aufkam. Es dauerte schliesslich zwanzig Jahre, bis der Bau des Bahntunnels begann. Das war eine Pionierleistung! Und wir Schweizer können Tunnelbau – darauf lässt sich aufbauen. Was hat Sie denn an der Idee von CST überzeugt? Mich beschäftigt die Frage: Was hinterlassen wir unseren Enkeln? Der Verkehr ist ein Problem, und CST eine Möglichkeit, ihn anders zu denken. Vielleicht sind wir eine Generation zu früh, aber wenigstens befassen wir uns damit. Auch für den Gotthard brauchte es zwanzig Jahre, bis es losging. Wir sollten solche Ideen prüfen. Im Sommer sah es für das visionäre Projekt gut aus: Der Bundesrat legte den Sachplan «Unterirdischer Gütertransport» in einer ersten Fassung fest. Im September folgte jedoch die Wende: Das Projekt soll vorerst nicht weiterverfolgt werden. Ist das visionäre Denken in der Schweiz verloren gegangen? Ja, ich denke schon. In anderen Ländern wie in Dubai oder Katar wurde in den letzten Jahrzehnten enorm investiert – wir dagegen treten bei der Infrastruktur eher auf der Stelle. Klar darf man nicht eins zu eins JOMO. DER NEUE JOYSTICKMONITOR FÜR ABROLLKIPPER. Meiller präsentiert die neue Joystick-Steuerung mit großem Touchscreen Monitor und optionalem Rückfahrkamera-Sicherheitspaket. Besuche uns auf der transport.ch vom 05. 11 - 08. 11. 2025 (2.2, B001 + EXT, E016) www.meiller.ch
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