Ausgabe Nr. 10/2025

13 Nr. 10 | 2025 Neben Ladestationen setzt Jebsen Jessen JJ Industrial Solutions neu einen Schwerpunkt auf eine Energie-Rundumberatung für Betriebe. Auch Energieanbieter wie die CKW führen Ladelösungen im Angebot. Bei Repower zum Beispiel kann man künftig Ladeplätze reservieren. Speicher gibt es heute von diversen Anbietern. Dieser 94-kWh-Liduro von Liebherr lädt mit 100 kW und wird mit 16 bis 125 A geladen. Avia Volt will mit Stromspeichern das Netzkapazitätsproblem lösen. Neben überhaupt einer genügend grossen Stromproduktion gelten die Netzkapazitäten und Arealanschlüsse – Stichwort Trafo – als die aktuell grossen Herausforderungen beim Umstieg auf die Elektromobilität. Das gilt in Bezug auf Personenwagenladeparks und in einem noch viel grösseren Masse in Bezug auf Nutzfahrzeuge mit Bus- und LastwagenFlotten. Hier verspricht das Zwischenschalten von Stromspeichern zumindest vorübergehend Abhilfe. «Wir haben unser Vorgehen umgekehrt», erklärte Alain Schwald, Leiter Unternehmensentwicklung Avia Volt, am Mobility Forum auf der transport.CH. Möglich machen dies gemäss Avia Volt die drastisch gesunkenen Preise für Energiespeicher. «Bezahlte man noch kürzlich 1000 Franken pro kW, geht es heute bereits in Richtung 300 Franken», so Schwald. Zudem kosten neue Trafos in der Beschaffung und Montage sehr viel Geld und sind auch im Betrieb teuer. Speicher hingegen werden in der Anschaffung immer günstiger und werden auch im Betrieb wirtschaftlich interessant. Der Umstieg von Diesel- auf Elektrolastwagen ist bekanntlich nicht mit der Anschaffung des Fahrzeugs erledigt. Der damit verbundene Systemwechsel ist komplex und kann vor allem kleinere Betriebe bereits bei der Konzeption an ihre Grenzen bringen. Deshalb haben alle Lastwagenhersteller begonnen, ihre Kunden auf Wunsch schon früh beim Umstieg zu unterstützen. Diese Beratung wird aber auch zunehmend von Hardware- Anbietern übernommen, da auch eine Ladestation allein den Systemwechsel nicht ermöglicht. JJ Industrial Solutions Schweiz, die u.a. die Irizar-E-Busse nach Schaffhausen gebracht haben und heute die E-Minibusse des chinesischen Herstellers Wisdom Motors europatauglich anbieten, hat sich für diesen Weg entschieden. Neben dem Vertrieb der Ladestationen von Kempower (Finnland) und Gresgying (China) bietet die Firma massgeschneiderte Lösungen für eine leistungsfähige und effiziente Ladeinfrastruktur. Dazu entwickeln ihre Ingenieure die Stromzufuhr und Mit Stromspeichern die Netzkapazität überlisten Laden: Umfassende Beratung und Ausweitung die eigentlichen Ladepunkte bedürfnisgerecht und skalierbar. Aktuell unterstützt JJ Industrial Solutions Schweizer KMU in Bezug auf die neuen Fördergelder, welche der Bund via ASTAG für den Aufbau von Ladestationen für E-Trucks anbietet. Diese Fördergelder sind allerdings beschränkt und es gilt das Prinzip «first come, first serve». Die diversen Energieanbieter, die in Bern ihre Produkte gezeigt haben, sind teilweise mit sehr innovativen Lösungen unterwegs. Beispielsweise Repower, die für die Hardware mit JJ Industrial Solutions zusammenarbeitet, ist im Begriff, «My charging slot», mein Ladefenster, anzubieten. Repower will Besitzer von Ladeinfrastruktur und Logistiker mit E-Trucks zusammenbringen. Dort, wo möglich, soll die Ladeinfrastruktur besser ausgelastet werden, indem in gewissen Zeitabschnitten «fremde» Firmen Ladeslots buchen können. Damit bieten sich der Transportbranche zusätzliche Lademöglichkeiten und mehr Reichweiten, und die Ladeinfrastruktur lässt sich besser amortisieren. MS «Ein Speicher ermöglicht das Peak-Shaving (Stromspitzen brechen) und das Time-Shifting. Letzteres heisst, man speichert tagsüber Solarenergie oder günstigen Netzstrom und lädt nachts das Fahrzeug dann aus dem Speicher.» Dazu hat Avia Volt eigene Speicher entwickelt, eine 1-MW-Lösung im 20-FussContainer (Bild) und eine 250-kW-Lösung. Ähnliche Ansätze verfolgen auch andere Firmen, indem sie mit Speicherlösungen die Netzengpässe umschiffen. Einzelne Anbieter führen Schnellladestationen mit integriertem Stromspeicher im Angebot, die mit geringer Netzleistung permanent geladen werden und dadurch über genügend Leistung für Schnellladungen verfügen. Solche Lösungen benötigen selten Bodenarbeiten, sind meist mobil und zugleich skalierbar. Baumaschinenhersteller, wie Liebherr oder Volvo CE, haben wiederum Speicher entwickelt, um den Betrieb von Elektro-Baumaschinen zu erleichtern oder gar erst zu ermöglichen. Liebherr zeigte in Bern Lösungen von 94 kWh (Bild) bis zu 544 kWh (LPO 600). MS

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