21 Nr. 10 | 2025 Der autonom fahrende Lkw von Einride hat erstmals unbegleitet Güter über eine Grenze (Schweden/Norwegen) transportiert. Unter dem Dach «Accelera» konzentriert Cummins alle Bereiche, welche für das Gelingen der Antriebswende nötig sind. Autonome US-Trucks – Aurora (oben) testet selbst und ist Systemlieferant für den Volvo VNL (li.); Freightliner (re.) nutzt das Torc-System. Scania hat mit DHL eine Hybridlösung mit Verbrennungsmotor entwickelt, zur Reichweitensteigerung seiner E-Trucks. Einride geht über Grenzen Accelera beschleunigt 3× autonom in den USA Projekt Range Extender Im Jahr 2016 wurde in Stockholm das Startup Einride gegründet. Einride will zwar auch den Güterverkehr elektrifizieren und Güter autonom führen, will aber vor allem ein neues Güter-Ökosystem ermöglichen. Mit ihrem eigenen, autonom fahrenden E-Lkw hat Einride weltweit erstmals einen Grenzübertritt auf öffentlichen Strassen und mit digitaler Verzollung von Schweden nach Norwegen vollzogen. Das Projekt wird von Intelligent Transport Systems ITS Norway geleitet und Der US-amerikanische Diesel- und Gasmotoren-Hersteller Cummins hat mit Accelera by Cummins vor zwei Jahren eine eigene Geschäftseinheit gegründet, in welcher alle wesentlichen Entwicklungen auf dem Weg zu Null-Emissionen zusammengefasst werden. Wie es Accelera als Name sagt, will Cummins auf diesem Weg die Umstellung beschleunigen, indem die Entwicklung und die Implementierung neuer Technologien gestärkt werden. Diese soll im Transportwesen, Auf den Highways der USA laufen aktuell verschiedene Erprobungen von autonom auf Level 4 fahrenden Lastwagen, welche Verteilzentren von Firmen fahrerlos miteinander verbinden. Das 2017 gegründete Start-up Aurora hat dafür den «Aurora Driver» entwickelt, bestehend aus Software und Sensorik, welche die Lastwagen unbegleitet, also fahrerlos, durch den Verkehr leiten. Aurora Driver wird von diversen Lkw-Herstellern genutzt, wie Paccar (Kenworth, Peterbilt) und Volvo Trucks. Volvo führt unter eigener Regie Um dem Hochlaufen der Elektromobilität Vorschub zu leisten, haben sich Scania und DHL in Deutschland zusammengetan. Mit einem E-Lkw mit verlängerter Reichweite (Extended Range Electric Vehicle EREV) sollen die noch vorhandenen Erschwernisse umschifft werden, die sich vor allem um die Ladeinfrastruktur und die Netzbelastung drehen. Beim elektrischen Grundfahrzeug wurde eines der Batteriepakete durch einen Generator ersetzt, der die benötigte Energie verbindet zahlreiche Partner. «Bei diesem Projekt geht es nicht nur darum, von A nach B zu kommen», erklärt Projektmanager Ragnhild Wahl von ITS Norway. «Wir testen ein ganzes Ökosystem: Strassen, Verkehr, Zoll, Terminals und digitale Interaktion.» Die Technologie hat gemäss Wahl noch viele Hürden zu nehmen, diese Grenzüberquerung ist aber von hoher Symbolkraft: «Autonomes Fahren ist aus dem Labor raus und in der realen Welt angekommen.» www.einride.tech MS aber auch in der Industrie stattfinden. So entwickelt Accelera unter anderem LFP-Hoch- voltbatteriesysteme und E-Achsen für Elektrofahrzeuge. Aber es wird auch an allen Technologien rund um Wasserstoff gearbeitet, so an Brennstoffzellen, aber auch an der Herstellung von Wasserstoff mit Elektrolyseuren. Eine weitere Abteilung beschäftigt sich mit E-Fuels, mit denen Verbrennungsmotoren auch künftig verwendet werden können. www.accelerazero.com MS mit dem US-Modell VNL autonome Versuche durch, Aurora setzt bei der Weiterentwicklung auch auf Kenworth. Beide erproben unabhängig voneinander fahrerlose Projekte im echten Verkehr und erhoffen sich, bis 2027 serienreif zu sein. Freightliner, die US-Tochter von Mercedes-Benz, arbeitet wiederum mit der inzwischen zum Konzern gehörenden Tochter Torc zusammen, welche sich auf die Technologie selbstfahrender Lastwagen spezialisiert hat. Auch Freightliner ist mit Level4-Trucks auf US-Highways unterwegs. MS generiert und die Reichweite des Lastwagens auf 650 bis 800 km erhöht. Die von Scania und DHL patentierte Technik umfasst den E-Truck mit 230-kW-E-Maschine (313 PS), 416-kWh-Batterie und dem Generator. Er wird mit Benzin betrieben und leistet 120 kW, soll aber später einem Dieselmotor weichen, der mit HVO praktisch CO2-neutral funktioniert. Verläuft die Testphase mit dem ersten Fahrzeug positiv, will DHL weitere EREV-Scania in der Flotte aufnehmen. MS TRUCK INNOVATION AWARD by ITOY 2026
RkJQdWJsaXNoZXIy MjYwNzMx