Ausgabe Nr. 4/2021
19 CAMION 4 / 2021 Kleinigkeiten wie Stossstange, den Positions- lampen, Kotflügel und in der Anzahl der Lamel- len amKühlergrill. Bei Magirus waren es neun, Iveco und spätere Magirus bekamen nur noch sieben Lamellen. Bei den späteren Prototypen gab es den Versuch, den Kühlergrill an das Design von Saurer mit dem wabenartigen Grill anzupassen. Die Kabine ist kippbar, hat aber keine Kippsäule, durch ihr Gewicht ist es einem einzelnen Mann praktisch nicht möglich, sie zu kippen. In der aktiven Zeit des Chassis wurde die Kabinemeist mithilfe eines Staplers gekippt, was dazu führte, dass die Kabinenhalterung vorne gebrochen war, als Mazzuchelli das Fahrzeug übernahm. Glücklicherweise war die Kabine durch Iveco weit verbreitet und die vor- dere Lagerung konnte auf einem italienischen Schrottplatz aufgetrieben werden. Geschichte des Chassis Nachdem der Prototyp bei Saurer das Licht der Welt erblickte und einige Monate im Test- betrieb gelaufen war, wurde er von der Firma Neuteerbit in Salmsach (TG) übernommen. Neuteerbit, welche mit dem Fahrzeug bitumi- ge Baustoffe applizierte, war damals auf der Suche nach einem passenden Chassis. Da dieses einen kurzen Radstand haben muss- te, wurden sie in dem Prototypen von Saurer fündig. Das Chassis musste am Heck 40 cm verlängert werden und schon konnte der Bi- Das Endergebnis der Restaurierung ist ausserordentlich schön. tumenspritzaufbau aufgebaut werden. Nach einigen Jahren im Einsatz wurde der Saurer- Prototyp bei Alfag in Weinfelden (TG) gegen einen MAN eingetauscht. Die nächste Station war die FirmaBaumann inBürglen (TG), dieden Prototypen kaufte und trocken abstellte. Nicola Mazzuchelli hatte schon damals ein Auge auf das Fahrzeug geworfen, musste aber einige Jahre warten, bis er es endlich kaufen konnte. Auf einem Tieflader wurde es ins Tessin trans- portiert und Mazzuchelli reparierte erstmal die Kabinenaufhängung, sorgte dafür, dass die Bremsen wieder ordentlich arbeiten und schaute, das am Motor alles in Ordnung war. Danach konnte die erste Probefahrt mit dem Fahrzeug gemacht werden. Dabei stellte sich heraus, dass die Kupplung auch nicht mehr 100% war, was im Rahmen der Restauration aber kein grosses Problem war. Denn Motor und Getriebe wurden sowieso ausgebaut, um das Chassis wieder ordentlich herzurichten. Alles in allem benötigte Nicola Mazzuchelli rund 1000 Stunden, umdas Fahrzeug komplett zu restaurieren. Das meiste wurde bei ihm zu Hause in Villa Luganese (TI) gemacht, wo die Garage temporär als Spritzraum eingerichtet wurde. Die Kabine wurde ebenfalls durch ihn neu gespritzt, allerdings bei einem befreunde- ten Carrosseriespengler, der ihm die Spritzka- bine vermietete. Das Resultat kann sich sehen lassen, denn ein absolut einzigartiges Fahr- Nur das Beste für Sie – auch beim Preis! Als Mitglied von «Les Routiers Suisses » profitieren Sie bei Pneu Egger Sonderkonditionen. Zum Beispiel der aktuelle Testsieger aus dem TCS-Sommerreifen-Test 2021: Continental Premium Contact 6 CHF 93.70 Dimension : 205/55 R16 91V Informieren Sie sich jetzt direkt in Ihrer Filiale. ISO 9001/14001/45001 Gratis 0800 808 889 www.pneu-egger.ch zeug blieb so erhalten. Apropos einzigartig: Für die Individualisierung des Iveco-Fahrerhauses hatte Saurer auch Peter Monteverdi heran- gezogen. Das Foto unten ist auf der Website www.monteverdi.ch zu sehen. Diese Monte- verdi-Kabine hat eine gewisse Ähnlichkeit mit jener von Nicola Mazzuchellis Saurer. Peter Monteverdi schlug noch eine zweite Version vor. Diese sehen sie auf Seite 20 dieses Maga- zins in einem Artikel, in dem wir an die vielen Verbindungen zwischen Monteverdi und Sau- rer erinnern. (Erich Urweider) Beim ersten Test im Tessin, nachdem unter anderem die Bremsen überarbeitet wurden. Neu gestrichen: Das dunkle Grau ist einem sehr eleganten Metallic-Grau gewichen. Saurer hatte auch Monteverdi mit der Anpas- sung des Iveco-Fahrerhauses beauftragt. Fotos: Erich Urweider Foto: Monteverdi
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