Ausgabe Nr. 3/2022

11 CAMION 3 / 2022 Die Leisibach Entsorgung AG in Hochdorf (LU) wurde 1981 gegründet. Es ist ein Familienbetrieb, der heute in der zweiten Generation geführt wird. Das Entsorgungs- und Recyclingunternehmen hat mittlerweile rund 100 Mitarbeitende und einen Fuhrpark mit über 50 Fahrzeugen. (dvk) Der Arbeitgeber Philipp Hankh (28) ist im aargauischen Freiamt aufgewachsen und wohnt heute in Beromünster (LU). Er absolvierte die Lehre zum Strassentransportfachmann EFZ, wobei für ihn schon immer klar war, dass er Chauffeur werden will. In seiner Freizeit baut er oft an seiner Modelleisenbahn-Anlage. (dvk) Der Chauffeur Philipp Hankh ist immer mit Freude an der Arbeit, auch wenn sein Beruf auch Schattenseiten hat. Der Lieferschein wird eingescannt. In Bewegung: Philipp Hankh hat auch viel Arbeit ausserhalb der Kabine. Fotos: Daniel von Känel noch einen Zettel mit dem Hinweis «PET» an, damit der Verwendungszweck für alle sichtbar ist. Dann geht es zurück nach Hochdorf und dann weiter zur Mulde, die mit Kehricht gefüllt ist. Mit dieser fährt Philipp Hankh zur Renergia Zentralschweiz AG in Perlen LU. Diese ist nicht nur für die Verwertung des Zentralschweizer Abfalls verantwortlich, sie versorgt auch die Perlen Papier AG mit Prozessdampf, die Fernwärmenetze Rontal und Emmen/Luzern mit Heisswasser und liefert Strom für Tausende Haushalte. Entsprechend gross ist das ganze Areal. An der Pforte meldet sich der Chauffeur an, er erhält eine Nummer zugeteilt. «Manchmal muss man hier etwas länger warten, wenn viele Lastwagen abladen wollen», sagt er. Heute allerdings dauert es nicht lange, und auf einer Anzeigetafel erscheint die zugeteilte Nummer sowie der Abladeort. Philipp Hankh fährt in eine Halle und leert die Mulde. Auch dafür muss er aussteigen. «So ist das eben beim Welaki-Fahren», erklärt er. «Man steigt sehr oft ein und aus, ist also viel in Bewegung. Ich fahre zwar sehr gerne, aber die Bewegung schadet mir sicher nicht.» Seit der Kindheit im Lastwagen Phlipp Hankh hat die Lehre zum Strassentransportfachmann EFZ absolviert. Und das war alles andere als ein Zufall. «Ich sass schon als kleines Kind oft im Lastwagen», erzählt er. «Ich durfte oft im Lastwagen meines Vaters mitfahren.» Denn: Auch sein Vater Urs Hankh, ebenfalls Routiers-Mitglied, ist Chauffeur. Bei der Firma Häfeli in Lenzburg fährt er Welaki, wie sein Sohn heute. «Es gab für mich nie eine andere Option, ich wollte schon immer Chauffeur werden.» Zuerst fuhr er Auflieger, eine gewisse Zeit lang auch nach Deutschland. Bei diesem Arbeitgeber machte er aber eine sehr schlechte Erfahrung. Plötzlich sei der Lohn nicht mehr gekommen, der Chef habe ihn immer wieder vertröstet und gesagt, das habe einen technischen Grund, es sei alles in Ordnung. Bis die Firma schliesslich Konkurs ging und dicht machte. Eine Erfahrung, die ihn einiges lehrte. Zum Beispiel, dass ein schönes, grosses Fahrzeug nicht alles ist. «Ich hatte einen tollen Scania, und da ich Fan bin von dieser Marke, hat mir das natürlich sehr gut gefallen», sagt er. «Bloss nützt das einem nichts, wenn man am Ende keinen Lohn und keine Arbeit mehr hat.» Abgesehen davon, dass er bei der Leisibach Entsorgung AG auch Scania fährt, gibt es einige Gründe, warum er seinen heutigen Job, den er schon seit über 4 Jahren macht,

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