Ausgabe Nr. 4/2022

13 CAMION 4 / 2022 zweite Mal kalt. Fürs Heissgummieren ist eine Form nötig, weil bei diesem Vorgang ein neues Profil von Seitenwand zu Seitenwand heiss aufvulkanisiert wird. Ist die Karkasse nach diesen beiden Prozessen und dem Gebrauch durch den Anwender immer noch in guten Zustand, kann man auch noch ein zweites Mal kalt runderneuern. «Heiss keinesfalls, denn Hitze stresst den Gummi und die Stahldrähte zu sehr – ein künstlicher Alterungsprozess, sozusagen.» Von Bearbeitungsbeginn eines runderneuerbaren Reifens, von denen rund 4000 im Lager auf ihre Bearbeitung warten, liegt die Durchlaufzeit bei zirka 24 Stunden. Täglich verlassen insgesamt rund 120, in Spitzenzeiten bis zu 160 Reifen die drei Autoklaven in Aarau. Nachhaltigkeit Im Grunde ist der Einsatz von runderneuerten Lastwagenreifen nachhaltig und umweltfreundlich zugleich, weil «die Wiederverwendung alter Karkassen Energie und Ressourcen» sparen hilft. So sind für die Produktion eines Neureifens rund 100 Liter Rohöl nötig, für den runderneuerten nur 30 Liter. Der beim Runderneuern anfallende «Abfall», Gummireste vom BearbeiEin Mitarbeiter der Fabrik von Contitrade Schweiz in Aarau schleift die Schäden ab. Taxi 7/24 sucht nach Vereinbarung belastbare Taxichauffeure / Taxichauffeusen (Führerausweis Kat. B / Eintrag 121) welche unser Team unterstützen möchten. Sie bringen gute Umgangsformen mit und haben ein sauberes Erscheinungsbild. Wenn Sie sehr gute Deutschkenntnisse haben und sich hilfsbereit unseren Fahrgästen gegenüber zeigen (Patiententransporte), sind Sie bei uns genau richtig. Die Kosten für die Stadtprüfung der Stadt Chur werden von uns übernommen. Teilzeit möglich, Pensionierte und Studenten sind bei uns auch willkommen. Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme: TransportService Chur GmbH Comercialstrasse 34 7000 Chur Ihre Kontaktperson: Herr Franz Capaul +41 78 620 92 53, admin@tsc.ch 1. Eingangsinspektion: Der Reifen wirdmanuell und visuell auf Schäden und Verletzungen in Lauffläche und Flanken untersucht und diese markiert. 2. Das Verfahren der Shearographie, eine Art Lasern, wird eingesetzt, um zerstörungsfrei Rückschlüsse auf Materialinhomogenitäten unter der Bauteiloberfläche, in diesem Fall des Pneus, zu erlauben, daMaterialfehler zu einer inhomogenen Oberflächenverformung führen. 3. Es folgen das Rauen bzw. die Entfernung des Restprofils mit vollautomatischen Hochleistungs-Raumaschinen, welche die Karkasse zusätzlich per Laser vermessen. 4. Beschädigungen werden ausgeschliffen undmit Bindegummi bei 80 Gradmit Hand-Extruder befüllt, die Oberflächemit Universalzement behandelt und die Laufstreifen vorbereitet. 5. Belegen (Extrudieren mit Belegeautomat): Die Karkasse wird bei 80 Grad automatischmit Bindegummi beschichtet und dannmit der neuen Lauffläche belegt. 6. Ein-/Aushüllen mit demHüllenspreizer: Die belegte Karkasse wird umhüllt und unter Vakuumgesetzt. Der Reifen kommt so in den Autoklav zumVulkanisieren: er wird bei sechs Bar Druck auf 100 bis 110 Grad erhitzt und vier Stunden «gebacken». Dabei wird vulkanisiert, die Verbindung zwischen Karkasse und Laufstreifen wird untrennbar. 7. Endinspektion: Prüfen, wo nötig entgraten, die Seitenwände werden mit Reifenlack verschönert und sehen dann aus wie neu. (hps) Die Kaltrunderneuerung tungsprozess, wird in Säcken gesammelt und für die Herstellung anderer Produkte verwendet, wie beispielsweise Gummimatten. Irreparable Altpneus werden in den Zementwerken verbrannt. Auch der Transporteur spart natürlich: Ein runderneuerter Reifen, dessen Laufleistung laut Continental der eines Neureifens entspricht, kostet im Vergleich zum neuen Pneu etwa 25 bis 30 Prozent weniger. (Hans-Peter Steiner) Foto: Hans-Peter Steiner

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