18 CAMION 6 / 2022 CZV-Kurs Konflikte mit Wissen meistern Jede und jeder kennt sie: Konflikte mit Mitarbeitenden, Vorgesetzten, anderen Verkehrsteilnehmenden, Kunden oder auch mit Familienmitgliedern und Nachbarn gibt es immer wieder, aus unterschiedlichsten Gründen und Schweregraden von leicht bis unüberwindbar. Das ist die menschliche Natur, ja die Natur überhaupt. «Der Mensch braucht andere Menschen zum Überleben», sagt Carmen Auer. «Trotzdem ist jeder Mensch einzigartig und hat seine Interessen.» Seit Anfang Jahr ist sie als Kursleiterin bei Les Routiers Suisses engagiert, zuvor arbeitete die ehemalige Berufschauffeuse während Jahren in der Kursadministration am Deutschschweizer Routiers-Standort im aargauischen WüKursleiterin Carmen Auer leitet unter anderem den CZV-Kurs «Konflikte meistern», hier im Relais Restaurant Lamm in Rüschegg BE. Fotos: Daniel von Känel Warum fällt es schwer, nein zu sagen? Wie reagiert man in Konflikten richtig auf verschiedene Persönlichkeitstypen? Und:Wer nimmt welche Rolle in einem Konflikt ein? Routiers-Kursleiterin Carmen Auer gibt den Teilnehmenden des CZV-Kurses «Konflikte meistern» das Rüstzeug, mit solchen Situationen umgehen zu können. «Unser Erfolg liegt oft in der Menschenkenntnis. Wenn man das Gegenüber besser einschätzen kann, entstehen leichtere und direktere Gespräche. Und: Wir wissen auch, wo mehr Fingerspitzengefühl gefragt ist.» renlos. «Über Konflikte mit unseren Mitmenschen erkennen wir Unterschiede und lernen uns auch selber kennen», erklärt Carmen Auer den Kursteilnehmenden den grundsätzlichen Nutzen von Konflikten. «Dies gibt uns die Möglichkeit zu erkennen, wie nahe von uns wir eine andere Person duldenmöchten.» Das Wort Konflikt meine schlicht das Aufeinandertreffen von unterschiedlichen Elementen wie Einstellungen, Erwartungen, Interessen, Meinungen, Wertvorstellungen und Ziele. Schrittweise zur Lösung Eine schematische Möglichkeit, Konflikte anzupacken, ist die sogenannte Vier-Quadranten-Analyse. Sie beschreibt vier Handlungspakete oder eben Quadranten, mit denen Konflikte gelöst werden können (siehe Box). In einem Konflikt ist es aber auch gut zu wissen, welche Persönlichkeitstypen beteiligt sind – also auch den eigenen Persönlichkeitstyp zu kennen. Dazu dient der DISG-Persönlichkeitstest, den die Teilnehmenden im Kurs machen. DISG steht für «Dominant-InitiativStetig-Gewissenhaft». Jedem Persönlichkeitstyp ist eine Farbe zugeteilt, nämlich Rot, Gelb, Blau und Grün. Die Merkmale dieser Typen unterscheiden sich massiv. Sie zu kennen, ist wichtig. Denn: «Unser Erfolg liegt oft in der Menschenkenntnis», sagt Carmen Auer. Wenn man das Gegenüber besser einschätzen könne, entstünden leichtere und direktere Gespräche. Und: «Wir wissen auch, wo mehr Fingerspitzengefühl gefragt ist.» Denn: Während beispielsweise ein «Roter» den Wettstreit mag und eigene Regeln aufstellt, ist der «Grüne» ein harmonieorientierter Zuhörer, der sich um andere sorgt. «Hier ist der Stress häufig vorprogrammiert», erklärt Carmen Auer. Solche Konstellationen müsse man im Auge behalten. Erkenne man den Persönlichkeitstyp, sei dies ein grosser Vorteil.
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