10 CAMION 9 / 2022 Serie «Junge Chauffeusen» Leidenschaft ist jetzt Beruf «Ich bin schon immer gerne gefahren, im Auto, hinten auf dem Motorrad mit meinem Vater oder im Lastwagen. Schon meine beiden Grossväter waren Lastwagenchauffeure», erklärte uns Mélanie Currat. Als der Zeitpunkt der Berufswahl kam, entschied sie sich jedoch vorerst für den Coiffeurberuf. «Ich hätte schon damals gerne eine Lehre als Lastwagenchauffeuse begonnen, aber in der Berufsberatung riet man mir davon ab, dies sei kein Beruf für Mädchen. Nach meinem Lehrabschluss mit EFZ als Coiffeuse hielt mich Anlässlich unserer Reportage wurde Mélanie Currat vom jungen Chauffeur Michaël Droux begleitet. Sie erklärte ihm die verschiedenen Zugänge zu den Bauernhöfen. Fotos: Laurent Missbauer Mélanie Currat (21) hat mehrereTrümpfe imÄrmel! Sie ist sowohl gelernte Coiffeuse als auch gelernte Lastwagenchauffeuse. Seit Jahresbeginn bekleidet sie zudem den Posten als Sekretärin der Routiers Suisses SektionVieux Comté.Wir begleiteten sie an einem sehr heissen Sommertag auf ihrer Milchsammeltour zu 15 Bauernhöfen im Kanton Freiburg. allerdings nichts mehr zurück, um meiner Leidenschaft für die Strasse nachzugeben, und ich absolvierte eine Lehre als Lastwagenchauffeuse, die ich ebenfalls mit Erfolg und EFZ abschloss», erzählt sie uns in der Kaffeepause in Bulle (FR), nachdem sie 9445 Liter Milch in vier Greyerzer Bauernbetrieben eingesammelt hatte. Kaum haben wir uns auf der Terrasse der Coop-Tankstelle bei der Autobahnausfahrt Bulle niedergelassen, gesellt sich Stéphane Dupasquier, Präsident der Routiers Suisses Sektion Vieux Comté zu uns, der ebenfalls seine Kaffeepause einlegt. Wenn man ihm die Frage stellt, was er von Mélanie Currat halte, lautet seine Antwort: «Es ist ein junges Mädchen, äusserst gewissenhaft, motiviert und engagiert.» Diese Einschätzung erklärt, weshalb ihr Translait, ihr Arbeitgeber, auch die Ausbildung neuer Chauffeure anvertraut hat. So auch am Tag unserer Reportage, wo sie Michaël Droux, einem jungen Chauffeur, einem gelernten Landwirt, den Zugang zu Höfen und die Handhabung und Bedienung der Knöpfe zur Milchumfüllung erklärt. Mélanie Currat arbeitet erst seit 2020 bei Translait, verfügt aber bereits über eine beneidenswerte Erfahrung: «Es ist so», gibt sie zu, «nicht zuletzt wegen der abwechslungsreichen Arbeit bei Translait. Ich kümmere mich nicht nur um das Einsammeln von Milch, sondern liefere auch verschiedene Flüssignahrungen aus, wie zum Beispiel Geboren am 24. Juli 2001 in Riaz (FR), wohnt Mélanie Currat heute in Grattavache (FR), einem Dorf, gelegen zwischen Bulle (FR) und Oron (VD). Mit abgeschlossenen Berufslehren als Coiffeuse und Lastwagenchauffeuse EFZ bekleidet sie ebenfalls die Funktion als Sekretärin der Routiers Suisses Sektion Vieux Comté. In ihrer Freizeit trifft sie sich gerne mit ihren Freunden und setzt ihr Wissen als Coiffeuse ein, indem sie regelmässig ihre Haarfarbe ändert, die am Tag unseres Berichts rosa war. Bei Translait arbeitet sie seit dem 1. August 2020. (L. M.) Die Chauffeuse Eine glückliche Fahrerin: Ihr Lächeln sagt mehr als tausendWorte. Das Unternehmen Translait, mit Sitz in Corminbœuf in der Nähe von Freiburg, wurde 1953 von Walter Stucky gegründet. Er lieferte Milchnebenprodukte an Landwirte, die damit ihr Vieh fütterten. Auf Anregung seiner Kinder Edwin und Bruno Stucky, hat sich Translait auf die Verarbeitung von Milchnebenprodukten zu Futter spezialisiert. Geleitet wird Translait heute von Vincent Stucky, dem Sohn von Edwin, und ist «der Schweizer Marktführer in der Rückgewinnung von Molkerei-Nebenprodukten und dem Transport von flüssigen Lebensmitteln per Tankwagen ». (L. M.) Die Arbeitgeberin
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