Ausgabe Nr. 10/2022

18 CAMION 10 / 2022 Freizeit Chauffeur und Flugzeugbauer Es herrschte viel Betrieb am 13. August auf dem beschaulichen Flugplatz Birrfeld. Allerdings nicht nur wegen der Flugbewegungen, sondern auch wegen dem, was Chauffeur und Routiers-Mitglied Eduard Fischer zusammen mit seinem Sohn Roman an diesem Tag am Boden präsentierte: Die VOTEC 322 «Lucky 13». VOTEC ist ein Flugzeug, das Max Vogelsang aus Wohlen (AG) entwickelt hat und zumNachbau anbietet. 322 steht für 320 PS und 2 Plätze. Und «Lucky 13» ist der Name, den Fischers ihrem Eigenbau-Flugzeug gegeben haben. «Ich habe an einem 13. Hochzeitstag, 2013 haben wir mit dem Bau begonnen und an einem 13. präsentieren wir das Flugzeug zum ersten Mal», sagt Eduard Fischer. Und: Es ist die 13. VOTEC, die im Eigenbau produziert wurde. Der Chauffeur hatte zuvor schon Flugzeuge gebaut, allerdings «nur» Modellflugzeuge. Wendig und stabil: Routiers-Mitglied Eduard Fischer hat dieses Akrobatikflugzeug mit zwei Plätzen mit gebaut. Fotos: Daniel von Känel Routiers-Mitglied Eduard Fischer aus Udligenswil (LU) hat für seine Freizeitgestaltung eine spezielle Beschäftigung gewählt. Der pensionierte Chauffeur baute zusammen mit seinem Sohn ein Akrobatikflugzeug.Alleine damit fliegen darf er indes nicht, dazu fehlt ihm das Pilotenbrevet. Dafür setzt er sich nach wie vor ans Steuer von Mobilkranen. Teamwork: Roman (l.) und Eduard Fischer vor ihrem Flugzeug im Birrfeld. «Mein Sohn Roman ist Mechaniker mit Weiterbildung zum Flugzeugtechniker und hat das Flugbrevet gemacht», sagt er. Irgendwann entstand die Idee, selbst ein Flugzeug zu bauen, diesmal aber kein unbemanntes. Der zündende Funken sei von Roman gekommen, sagt Eduard Fischer. «Wir haben uns nach Typen umgeschaut, die man im Eigenbau produzieren kann», erklärt Roman Fischer. Dies führte sie sogar nach Oshkosh in der Nähe von Chicago in den USA, wo jeweils eine Airshow stattfindet, an der auch sehr viele EigenbauFlugzeuge gezeigt werden. Aber: «Auch dort haben wir nichts gefunden, dass uns mehr überzeugt hat als die VOTEC-Konstruktion. Ich habe mit einer VOTEC einen Testflug gemacht, sie hält Belastungen von minus bis plus zehn G aus und ist extremwendig.» Fünf Jahre für Teileproduktion So machten sich, vor neun Jahren, der Kunstflugpilot und gelernte Flugzeugtechniker sowie der Chauffeur an die Arbeit. «Auchmein anderer Sohn Kilian, er ist ebenfalls Chauffeur, hat uns tatkräftig unterstützt», sagt Eduard Fischer. «Er kennt sich mit der 3D-Drucktechnologie aus und hat viele Kleinteile herstellen können.» Von Vogelsang habe man Negativformen mieten können. Jene Teile, die aus Kompositmaterial bestehen, habe man bei der Firma laminieren können. «Kleine Kunststoffteile entstanden auch in meiner Garage», sagt Eduard Fischer. «Dies alleine hat schon rund fünf Jahre gedauert.» Schliesslich sei er am Anfang noch berufstätig gewesen und habe jeweils erst nach der Arbeit noch am Flugzeug gebaut. Das sei sehr streng gewesen. Um die Flügel herzustellen habe er drei Monate unbezahlten Urlaub genommen, fügt Roman Fischer an. Der Flugzeugbau hat viel

RkJQdWJsaXNoZXIy MjYwNzMx