Ausgabe Nr. 2/2023

RenaultTrucks Der«milkywaysurfer»vonTranslait Schnee und Eis auf dem Dach Das kann teuer werden Seite 6 Stellplätze für Lastwagen inWürenlos Einsprache verzögert den Bau Fotowettbewerb «Das Foto des Jahres» Gewinner aus demWallis Seite 12 Seite 34 Serie «Junge Chauffeure» Nico Ritter, 23 ISSN 1423-4319 Fr. 7.50 Die Fachzeitschrift für Berufschauffeure Nr. 2/ 2023

Ihr Swiss Camion-Angebot (Sie sparen 25%) • 3 Nächte ab CHF 369.– p. P. im Superiorzimmer, statt CHF 503.– • 5 Nächte ab CHF 615.– p. P. im Superiorzimmer, statt CHF 829.– • Gültig ab 9.12.2022 bis 10.04.2023 • Dieses Angebot ist limitiert und nicht kumulierbar • Aufpreis: Weekend CHF +20.– p. P. /Nacht • Saisonzuschlag: 27.1. bis 4.3.2023 CHF +30.– p. P. /Nacht • DZ zur Alleinbenützung CHF +40.– p. P. /Nacht • Dieses Angebot ist nicht gültig vom 23.12.2022 bis 7.1.2023 Bis 7 Tage vor der Anreise kostenlose Stornierung. Nach diesen Termin bis am Vortag nur verschieben möglich, oder Gutschein. Ab dem Vortag 100% Stornogebühren. Wenn aufgrund von behördlich angeordneten Quarantänemassnahmen, bei Reisebeschränkung oder bei Grenzsperren ein Reiseantritt nicht möglich ist, fallen selbstverständlich in keinem Fall Stornokosten. Dies ist gültig für alle direkten Buchungen: schriftlich, per E-Mail und über die Homepage. Stornierungen sind ausschliesslich schriftlich möglich. Reservationen direkt im Hotel Telefon 081 928 25 25 / Mail info@hoteldesalpes.ch Kennwort SWISS CAMION/ Les Routiers Suisses Weisen Sie beim Check-in Ihre LRS-Mitgliederkarte vor. Der perfekte Ort für Ihre Winterferien LRS-Mitgliederangebot im Hotel Des Alpes*** in Flims / Laax Hotel Des Alpes Flims Promenada 45 | 7018 Flims Waldhaus | Tel. 081 928 25 25 | info@hoteldesalpes.ch Das Hotel des Alpes*** begrüsst Sie im Herzen von Graubünden, im wunderschönen Flims / Laax. Die Region ist geprägt, durch eine grossartige und vielfältige Landschaft und bietet viele Möglichkeiten für Freizeit, Schneesport und Kultur. Traumpisten und herrliche Winterwanderwege werden Sie begeistern. © LAAX Wir sind ein unkompliziertes 3 Sterne Hotel. Alle Zimmer verfügen über einen eigenen Balkon. Eine Sauna und ein Hallenbad runden das Angebot ab. Die zentrale Lage in Flims Waldhaus bietet eine ganze Menge Vorteile. Das Swiss Camion-Angebot beinhaltet: • 3 oder 5 Nächte im Superior Doppelzimmer***; sind renoviert, modern und sehr stilvoll eingerichtet und verfügen über einen eigenen Balkon • mit regionalem Frühstück und 4-Gang-Menu am Abend • Hallenbad / Sauna • gratis Ortsbus (Flims, Laax, Falera) und Gästekarte – Die Posthaltestation Flims Waldhaus Caumasee liegt direkt neben dem Hotel – beste Ausgangslage für Winterwanderungen Je nach Saison sind an der Reception vergünstigte Skitickets erhältlich.

1 CAMION 2 / 2023 Editorial +++ Titelseite Als Schweizer Marktführer in der Verwertung von Milchnebenprodukten und im Transport von flüssigen Lebensmitteln verfügt Translait nun über drei Renault Trucks T520 Evo, darunter denjenigen, den der junge Chauffeur Gaëtan Yerly fährt. Dieser Lkwmit seinen Milchwellen trägt den Spitznamen «milky way surfer». (Foto: Laurent Missbauer) Kontakt: Renault Trucks Schweiz, Heimstrasse 45, 8953 Dietikon. www.renault-trucks.ch Seite 12 Seite 14 Seite 10 +++ Schnee und Eis auf dem Dach Das kann teuer werden +++ Serie «Junge Chauffeure» Nico Ritter, 23 +++ Recht Auch bei derAdoption eines Kindes gibt es jetzt Urlaub........4 +++ Parkplätze für Lastwagen Einsprache verzögert Projekt desASTRA inWürenlos. ..........6 +++ E-Lastwagen Designwerk hat eine neue Schnellladestation entwickelt +++ Volvo Trucks Schweiz Der Marktanteil in der Schweiz ist 2022 gestiegen.................. 18 +++ Les Routiers Suisses Unsere Jubilare. .................... 20 +++ Mercedes-Benz Museum Der Urahn des Sprinter und das Meta-Maxi vonTinguely......... 26 +++ Leichte Nutzfahrzeuge DerVWFridolin der PTT.......28 +++ Rubriken Relais Routiers. .....................22 Kursangebote.........................40 KantonTessin.........................42 Die Nummer 1 der Branche In diesem SWISS CAMION bringen wir mehrere gute Nachrichten. Die erste ist, dass die Auflage unserer Monatszeitschrift, übrigens klar die Nummer 1 auf dem Markt, 2022 gestiegen ist. Die Auflagensteigerung ist WEMF-bestätigt. Diese ist eine berufsübergreifende, unabhängige und neutrale Organisation und betreibt Forschung und Studien der Pressemedien. Die Auflage stieg demnach von 17 813 Exemplaren (2021) auf 18 160 in 2022. Wenn es sich dabei auch nur um eine dreistellige Steigerung handelt, ist das Plus von 347 Exemplaren sehr erfreulich, vor allem in Anbetracht der aktuellen Wirtschaftslage, in der die Auflagezahlen vieler Zeitungen rückläufig sind. So bringen es die beiden anderen Branchenzeitschriften der Schweiz, einmal TIR, das nur in Deutsch erscheint, und zum anderen der STR der Astag (Strassentransport / Transport routier) nur auf 2200 bzw. 8000 Exemplare, wobei ihre Auflage nicht WEMF-beglaubigt ist. Eine weitere gute Nachricht ist, dass die ersten positiven Auswirkungen, welche die Lancierung der Chauffeuren-Initiative der Routiers Suisses verursacht hat, bereits spürbar sind. Eine ganze Reihe Berufsfahrer hat uns informiert, dass ihre Löhne erhöht worden seien. «Das sollte aber die Routiers Suisses-Mitglieder keinesfalls dazu veranlassen, aufzuhören Unterschriften in ihrem Umfeld für die Chauffeuren-Initiative zu sammeln», betonte Routiers Suisses-Generalsekretär David Piras. Auf der nächsten Seite sind Ziele und Forderungen dieser Initiative nachzulesen. Die nächste gute Nachricht – im Zusammenhang der vom Europarat formulierten Klimaziele – ist, dass der Einsatz elektrischer Langstrecken-Lastwagen keine Utopie mehr ist. Natürlich sind noch weitere Anstrengungen nötig, etwa, was die Lade-Infrastruktur betrifft. Auf Seite 13 finden Sie einen Erfahrungsbericht über den Volvo FH Electric (Foto), der nach Valencia in Spanien fuhr, wo er Früchte lud – über 3000 Kilometer retour. Peter Krummen, Eigner das Lastwagens, ist deshalb auch voll überzeugt, «dass die heutigen Ladeprobleme bis in drei oder vier Jahren erledigt sind». Auf Seite 14 folgt ein weiterer Bericht im Zusammenhang mit elektrischen Lastwagen: Das Zürcher Unternehmen Designwerk hat eine Container-Ladestation entwickelt, die eine E-Lastwagenbatterie in nur 45 Minuten vollständig auflädt. Es gibt also auch gute Nachrichten zum Jahresanfang. Wir danken damit Ihnen, unseren Lesern, für Ihre Treue und wünschen Ihnen allen viel Spass bei der Lektüre. Laurent Missbauer, Chefredaktor Impressum: Redaktion SWISS CAMION, La Chocolatière 26, 1026 Echandens. Telefon: 021 706 20 00. E-mail: swisscamion@routiers.ch | Chefredaktor: Laurent Missbauer | Redaktor: Daniel von Känel | Ständige Mitarbeiter: Sarah Amat, Kéren Haller, Elvedin Mesic, David Piras, Hans-Peter Steiner und Erich Urweider | Anzeigen: Kéren Haller, khaller@routiers.ch | Druck: Vogt-Schild Druck AG, 4552 Derendingen, www.vsdruck.ch | Inserateverwaltung: Les Routiers Suisses, La Chocolatière 26, 1026 Echandens. Tel.: 021 706 20 00, E-mail: annonces@routiers.ch | WEMF-beglaubigt: 18 160 Exemplare (die höchste Auflage in der Branche in der Schweiz) | Abonnement: 90 Franken | www.swisscamion.ch Foto: Daniel von Känel Foto: Emmanuel Lambert

2 CAMION 2 / 2023 Danke für Ihre Unterschrift! Chauffeurinitiative Ziele Sicherstellung der Landesversorgung Pflege des Berufsstandes Chauffeur Forderungen Der Lohn ermöglicht, in der Schweiz zu leben: Schutz vor Lohndumping bei Chauffeuren, Mindestlohn, Wohnort Schweiz oder grenznahes Ausland Konkurrenz regeln: Schutz des einheimischen Transportgewerbes vor Billigkonkurrenz aus dem Ausland, Kabotagegesetz Qualität: Finanzierung der Aus- und Weiterbildung durch LSVA Les Routiers Suisses www.chauffeurinitative.ch 021 706 20 00 1026 Echandens www.routiers.ch info@routiers.ch

3 CAMION 2 / 2023 Rubrik Erleben Sie den neuen MAN TGS. Simply my truck. Für manche Jobs braucht man Köpfchen, für andere pure Kraft. Gut, dass der neue MAN TGS beides hat. Denn neben seinem äusserst funktionalen und effizienten Arbeitsumfeld mit modernem, voll-digitalem Cockpit und digitalem Spiegelersatzsystem besticht der neue MAN TGS vor allem durch ein durchdachtes Bedien- und Anzeigekonzept für ideale und sichere Handhabung. Dank des robusten Antriebsstrangs und optimaler Anwendungstauglichkeit für die Transportaufgabe ist der neue MAN TGS für fast jede Herausforderung gerüstet. #SimplyMyTruck MEIN TRUCK KOMMT DA ZUM EINSATZ, WO ANDERE AUFGEBEN.

4 CAMION 2 / 2023 Recht Muss man im Vorstellungsgespräch über Strafverfahren berichten? Die Arbeitskammer des Genfer Gerichtshofs hatte die Gelegenheit, sich in einem Anfang 2022 veröffentlichten Urteil mit dieser Frage zu befassen. Eine Frau verklagte ihren ehemaligen Arbeitgeber wegen ungerechtfertigter Entlassung. Die Kündigung war ausgesprochen worden, weil die junge Frau es versäumt hatte, bei ihrem Einstellungsgespräch zwei alte Strafverfahren im Zusammenhang mit früheren Beschäftigungsverhältnissen zu erwähnen, in denen sie wegen gewerbsmässigen Betrugs und Urkundenfälschung, aber auch wegen Vertrauensmissbrauchs verurteilt worden war. Der Arbeitgeber gab an, dass aufgrund dieser Verheimlichung ein Vertrauensbruch vorliege, der eine fristlose Kündigung erforderlich mache. Während des Einstellungsverfahrens dürfen nur Fragen gestellt werden, die sich auf die Fähigkeit des Bewerbers beziehen, die an die Stelle gestellten Erwartungen zu erfüllen. Bei einemVorstellungsgespräch möchte sich jede und jeder von seiner besten Seite zeigen. Die erste Reaktion auf die Frage in der Überschrift lautet daher, dass man in diesem Zusammenhang auf keinen Fall über frühere oder laufende Strafverfahren sprechen sollte.Aber gibt es eine gesetzliche Verpflichtung, dies zu tun? Dagegen sind Fragen, die nichts mit der Stelle zu tun haben und die Privatsphäre des Bewerbers oder seiner Angehörigen verletzen, streng verboten (z.B. politische Meinungen, sexuelle Orientierung, Familienstand, Freundeskreis…). Es sei denn, die Informationen stehen im Zusammenhang mit der betreffenden Tätigkeit. Einfluss auf neue Stelle ist entscheidend Es wird eine gewisse Verpflichtung des potenziellen Arbeitnehmers anerkannt, während eines Einstellungsgesprächs unaufgefordert mögliche laufende oder abgeschlossene Strafverfahren zu erwähnen, wenn diese Information konkret die Erfüllung des Arbeitsvertrags verhindern oder behindern könnte. Dagegen müssen gelöschte Verurteilungen nicht zwingend erwähnt werden, da davon ausgegangen wird, dass der Arbeitnehmer ein «Recht auf Vergessen» hat. Wird eine frühere oder gegenwärtige Verurteilung nicht erwähnt, obwohl eine Verpflichtung bestand, kann dies mit einer sofortigen Kündigung des Arbeitsvertrags geahndet werden. Wenn sich eine solche Verurteilung als unvereinbar mit der angebotenen Stelle erweist, unabhängig davon, ob sie im Privat- oder Berufsleben stattgefunden hat, muss sie unaufgefordert offengelegt werden. Drohenden Führerscheinverlust melden In Anbetracht der obigen Ausführungen fragen wir uns nun, ob diese Überlegungen auf die Welt des Transports anwendbar sind. Nach unserer Interpretation der vorvertraglichen Pflichten verstösst ein Fahrer, der zu einem Vorstellungsgespräch erscheint, obwohl er weiss, dass er höchstwahrscheinlich bald seinen Führerschein verlieren wird, und dies seinem potenziellen zukünftigen Arbeitgeber nicht während des Vorstellungsgesprächs mitteilt, gegen diese Pflichten. Tatsächlich beruht die eigentliche Anstellung des Fahrers auf seiner Fähigkeit zu fahren, und daher wäre es unserer Meinung nach ein Versäumnis, der anderen Partei nicht alle notwendigen Informationen zu geben, damit sie die beste Entscheidung treffen kann. (Sarah Amat) Neu gibt es einen Urlaub im Rahmen der Adoption eines Kleinkinds Mit dem neuen Adoptionsurlaub wird das Bundesgesetz über den Erwerbsausfall (EOG) etwas erweitert. Vater und Mutter, die die gesetzlichen Verpflichtungen erfüllen, haben Anspruch auf bezahlten Urlaub. Dies war eine Lücke im Gesetz, welche nun durch die Einführung dieser neuen Regelung angemessen behoben wird. Das Hauptziel der neuen Regelung besteht darin, die Vereinbarkeit von Familien- und Berufsleben im Rahmen einer Adoption zu verbessern, um eine harmonische Umsetzung zu ermöglichen. Diese Leistung wird ab Januar 2023 in das EOG integriert und fällt in den Zuständigkeitsbereich der Eidgenössischen Ausgleichskasse EAK und nicht der kantonalen oder Verbandsausgleichskassen, wie dies bei den anderen bereits bestehenden EOG-Zulagen der Fall ist. Um Anspruch auf diesen Urlaub zu haben, müssen zwingend die folgenden Bedingungen erfüllt sein: – Das Kind muss jünger als vier Jahre alt sein. – Die Eltern müssen Arbeitnehmer oder Selbstständige sein oder eine Tätigkeit gegen Naturallohn ausüben. – Sie müssen vor der Adoption des Kindes mindestens neun Monate lang obligatorisch nach dem AHVG versichert gewesen sein. – Während der Versicherungsperiode müssen sie mindestens fünf Monate lang gearbeitet haben. Achtung: Die Adoption des Kindes des Ehepartners gibt keinen Anspruch auf Adoptionsurlaub. Das Paar kann frei wählen, wer den Urlaub nimmt, oder sogar beschliessen, den Urlaub auf beide aufzuteilen. Die Aufteilung setzt jedoch voraus, dass beide Elternteile die oben genannten Bedingungen erfüllen. Der Urlaub gibt Anspruch auf ein Guthaben von 14 Tagen, das in Form von einzelnen Tagen oder als Ganzes genommen werden kann. Der Urlaub muss innerhalb eines Jahres nach der Übernahme des Adoptivkindes genommen werden. Das Taggeld wird täglich in Höhe von 80% des durchschnittlichen versicherten Lohns ausbezahlt. Dasmaximale Taggeld beträgt Fr. 196.–. Arbeitgeber muss Reglement anpassen Diese neue Regelung ist von Rechts wegen anwendbar und erfordert keine zusätzlichen vertraglichen Vereinbarungen. Es liegt in der Verantwortung des Arbeitgebers, sein Reglement und allfällige bereits bestehende Urlaube entsprechend diesem neuen Recht zu organisieren. Die Neueinführung dieses Urlaubs bedeutet nicht, dass die alten, vom Arbeitgeber gewährten Rechte automatisch verfallen, das eine kann neben dem anderen bestehen und die beiden Rechte können gemeinsam gewährt werden. (Sarah Amat)

5 CAMION 2 / 2023 www.peace-support.ch READY FOR A NEW CHALLENGE?

6 CAMION 2 / 2023 Stellplätze Raststätte Würenlos: Einsprache blockiert Bau von Stellplätzen für Lastwagen Ein akutes Problem für viele Schweizer Chauffeure und Chauffeusen ist der Mangel an Parkplätzen, wo sie ihre Lastwagen für die Pausen zur Einhaltung der ARV, für die Verpflegung oder zur Übernachtung abstellen können. Das ASTRA hat vor über 10 Jahren ein Konzept für mehr Stellplätze entlang der Autobahnen erstellt, einige wurden bereits realisiert, andere sind noch in Planung. Auch bei der Autobahnraststätte in Würenlos hätten auf einer bestehenden Parkplatzfläche 50 Lastwagen-Stellplätze gebaut werden sollen. Dazu ist es aber bis jetzt nicht gekommen, obwohl das Projekt schon von Dezember 2019 bis Januar 2020 öffentlich aufgelegt und das Plangenehmigungsverfahren damit gestartet wurde. In diesem Verfahren können Kantone, Gemeinden und Private bei der Gestaltung des Bauvorhabens mitwirken. Gemäss ASTRA hat das EidgeLastwagen sollen beim «Fressbalken» mehr Platz erhalten. Doch die Pläne des ASTRA werden vor Bundesverwaltungsgericht bekämpft. Fotos: Daniel von Känel Bei der Autobahnraststätte Würenlos an der A1 im Kanton Aargau will das Bundesamt für Strassen (ASTRA) 50 Lkw-Parkplätze erstellen. Wegen einer Einsprache liegt das Vorhaben jetzt beim Bundesverwaltungsgericht. Für Les Routiers Suisses sind Parkplätze für Lastwagen, damit die Chauffeure ihre vorgeschriebenen Ruhepausen machen können, ein Dauerthema. Vorhandene werden manchmal zweckentfremdet oder die sanitären Anlagen fehlen. nössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) im Juni 2022 die Plangenehmigung erteilt, was einer Baubewilligung entspreche. Aber: «Gegen diese Verfügung wurde Einsprache beim Bundesverwaltungsgericht eingereicht. Das heisst, die Plangenehmigung ist noch nicht rechtskräftig», sagt Samuel Hool, Beauftragter Information und Kommunikation beim ASTRA. Und: Über die Inhalte oder die allfällige Dauer des laufenden Verfahrens könne das ASTRA keine Auskünfte erteilen, weil es selber Partei sei. Die Betreiberin der Raststätte, die Firma Bovida aus Baar (ZG), verweist ebenfalls auf das laufende Verfahren und will deshalb keine Details zur Einsprache und deren Urheberschaft nennen. Parkplätze dringend benötigt Für Les Routiers Suisses sind Parkplätze für Lastwagen, damit die Chauffeure ihre vorgeschriebenen Ruhepausen machen können, ein Dauerthema. Manchmal werden sie illegal von Fahrenden zweckentfremdet wie beispielsweise in Wileroltigen BE, oder die sanitären Anlagen sind sehr schlecht oder nicht vorhanden. Während der Coronakrise, als die Raststätten früh schliessen mussten, traf dies die Chauffeure und Chauffeusen besonders hart. Die Eröffnung des Stellplatzes ForrenbergNord an der A1 bei Winterthur vor gut zwei Jahren war deshalb ein kleiner Lichtblick. Ein Immer mehr Logistikleistungen, aber immer weniger Stellplätze für Lastwagen.

7 CAMION 2 / 2023 Forrenberg-Nord an der A1 bei Winterthur: Hier konnte das ASTRA mehr Parkplätze für Lastwagen und ein Sanitärgebäude bauen. Teil des Areals der Raststätte wurde umgestaltet, wodurch 12 Plätze für Sattelschlepper und 9 für kurze Lastwagen entstanden sind. Anschliessend an die neuen Parkplätze wurde ein WC- und Duschgebäude erstellt. Dies sei zwar erfreulich, sagte David Piras, Generalsekretär von Les Routiers Suisses, zum umgesetzten Projekt Forrenberg-Nord. Die Erweiterung sei dort sicher gelungen. Wenn man aber bedenke, dass man schon vor über zehn Jahren für diese Stellplätze entlang der Nationalstrassen gekämpft habe, müsse man feststellen, dass es bisher nur langsam vorwärtsgegangen sei. In Würenlos zumindest ist der Grund, warum das Vorhaben stockt, ein Rechtsstreit – der hoffentlich zugunsten der Chauffeusen und Chauffeure ausgehen wird. (Daniel von Känel) 23. - 26. FEBRUAR 2023 BERN | SWITZERLAND motofestival.ch HOL DIR DEIN TICKET

8 CAMION 2 / 2023 Nutzfahrzeugmarkt Lkw-Segment lässt leicht nach Teile- und Chipmangel, die Coronapandemie, der Krieg in der Ukraine: Die letzten Jahre waren auch für die Wirtschaft mehr als turbulent. So durfte man gespannt sein, wie sich der Nutzfahrzeugmarkt in der Schweiz im Jahr 2022 entwickelt hat. autoschweiz hat in einer Medienmitteilung die Zahlen veröffentlicht. Demnach kam das Segment der schweren Nutzfahrzeuge 2022 mit einem blauen Auge davon. Mit 3449 neuen Lastwagen und Sattelzugmaschinen lag deren Zahl lediglich 3,3 Prozent oder 116 Inverkehrsetzungen unter dem Vorjahreswert von 3565 Neufahrzeugen. «Hier konnte der Rückstand im vierten Letztes Jahr wurden weniger Personentransportfahrzeuge verkauft. Dies lag vor allem am Rückgang bei den Campern, deren Boom abkühlt. Foto: Daniel von Känel «Das Fazit des Jahres 2022 am Schweizer Nutzfahrzeugmarkt fällt gemischt aus», teilt auto-schweiz mit.Zwar ist die Gesamtzahl neuer Sachen- und Personentransportfahrzeuge im Vergleich zu 2021 um 14,2 Prozent auf 35474 zurückgegangen. Jedoch unterscheidet sich die Ausgangssituation der einzelnen Segmente stark. Das Segment der schweren Nutzfahrzeuge kam 2022 mit einem blauen Auge davon. Mit 3449 neuen Lastwagen und Sattelzugmaschinen lag deren Zahl nur 3,3 Prozent unter dem Vorjahreswert von 3565 Neufahrzeugen. Quartal nochmals verringert werden», sagt auto-schweiz. Camper-Boom kühlt ab Nach dem Erreichen eines historischen Rekordniveaus bei den Neuzulassungen von Personentransportfahrzeugen im Jahr 2021 sei deren Zahl erwartungsgemäss zurückgegangen, heisst es. So kamen 2022 noch 7116 Fahrzeuge aus diesemSegment auf die Stras- sen, ein Minus von 16,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. «Hauptgrund ist der Rückgang bei neuen Campern (6446, –15,1%), deren Inverkehrsetzungen 2021 mit 7588 pandemiebedingt enorme Höhen erreicht hatten», hält auto-schweiz fest. «Mittlerweile hat sich die Nachfrage nach Wohnmobilen leicht abgekühlt, zudem blieben auch diese nicht von Lieferschwierigkeiten verschont.» Spürbar nachgegeben haben die Neuzulassungszahlen leichter Nutzfahrzeuge. Nach 29251 Inverkehrsetzungen im Vorjahr sank deren Zahl um 14,8 Prozent auf 24909. «Grund für den Rückgang waren vor allem Engpässe bei Zulieferteilen wie Mikrochips oder Kabelbäumen aus ukrainischer Produktion, welche durch den Angriffskrieg Russlands zeitweise lahmgelegt wurde», sagt auto-schweiz. «Dadurch konnte die bestehende Nachfrage nach neuen Lieferwagen und leichten Sattelschleppern bei Weitem nicht befriedigt werden.» Für das neue Jahr seien die Aussichten deutlich positiver: «Wir gehen für 2023 von einer verbesserten Liefersituation und einem Wiederanstieg der Neuimmatrikulationen von leichten Nutzfahrzeugen aus. Auch wenn sich die Konjunktur dieses und nächstes Jahr wie prognostiziert etwas abkühlen sollte, besteht in vielen Betrieben Nachholbedarf. Lieferwagen dürften

9 CAMION 2 / 2023 Haben Sie das Auto Ihrer Träume gekauft? Geben Sie dem Wagen die beste Versicherungsdeckung! Kontaktieren Sie uns für eine Offerte unter Telefon 021 706 20 00 oder per E-Mail: avantages@routiers.ch Wir senden Ihnen unser bestes Angebot. Die Allianz deckt die Risiken gemäss Ihrer Erwartungen. ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------ Modell – Shop Setec HTM AG Lindenmoosstrasse 10 / Eingang Industriestrasse, CH-8910 Affoltern am Albis Mobile +41 (0)79 463 93 01 www.setec-htm.ch info@setec-htm.ch ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------ Volvo FH05 Nooteboom Scania Saxer Transport AG Renault InterSpan WSI 02-2937 1 : 50 Fr. 153.00 Tekno 83354 1 : 50 Fr. 103.00 Tekno 82606 1 : 50 Fr. 150.00 Scania Peter Schmid Fr. 124.00 Scania Lemmens Fr. 100.00 Kenworth C509 Fr. 165.00 Tekno 82889 1 : 50 Fr. 124.00 WSI 01-3766 1 : 50 Drake Z 01583 1 : 50 Scania 164 ASG Fr. 35.00 Scania CS 20 Zingg Fr. 45.00 GMC General Fr. 23.00 Herpa 5165 1 : 87 Herpa 5017 1 : 87 Brekina 85777 1 : 87 Wir produzieren für Sie ihr Wunschfahrzeug als Miniaturmodell in Serie im Massstab 1:50 / 1:87. Wir beraten Sie gerne und kompetent! Öffnungszeiten : Donnerstag + Freitag 14.00 - 19.00 Uhr Samstag 9.00 - 16.00 Uhr oder nach Vereinbarung begehrte und stark nachgefragte Fahrzeuge bleiben», wird auto-schweiz-Mediensprecher Christoph Wolnik zitiert. Zusammen mit den 225934 Personenwagen sind 2022 in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein insgesamt 261408 neue Motorfahrzeuge in Verkehr gesetzt worden. Im Vergleich zum Vorjahreswert von 279827 bedeutet dies einen Rückgang um 18419 Neuimmatrikulationen oder 6,6 Prozent. Bei den Lastwagen, in der Statistik bezeichnet als «Sachentransportfahrzeuge über 3,5 Scania,Volvo und Mercedes-Benz haben im Jahr 2022 bei den schweren Nutzfahrzeugen die höchsten Marktanteile ergattert. Tonnen», konnte Scania im Jahr 2022 den höchsten Marktanteil ergattern, nämlich 20,6 Prozent. Im Vorjahr waren es 20,8 Prozent. Dahinter folgt ein Mitbewerber ebenfalls aus Schweden. Volvo konnte den Marktanteil in der Schweiz gegenüber 2021 von 16,2 auf 20,2 Prozent steigern. Mercedes-Benz verlor einige Prozentpunkte und liegt in der Statistik für das Jahr 2022 mit 18,6 noch auf dem dritten Platz. Ein leichtes Plus verzeichnete MAN. Der Hersteller aus München steigerte seinen Marktanteil in der Schweiz in der Kategorie Sachentransportfahrzeuge über 3,5 Tonnen von 12,6 im Jahr 2021 auf 13,4 Prozent im Jahr 2022. (Daniel von Känel) auf ihrem Handy, Tablett, oder PC SWISS CAMION Les Routiers Suisses, Route de la Chocolatière 26, 1026 Echandens, Telefon 021 706 20 00 Auch online lesen auf www.swisscamion.ch

10 CAMION 2 / 2023 Serie Junge Chauffeure Der motivierte Kranexperte Ein Volvo FHmit einem 140-MetertonnenKran steht auf dem Firmengelände der Herzog Transporte AG in Wölflinswil (AG) bereit. Der junge Chauffeur Nico Ritter hat den Auftrag gefasst, mit dem Kranfahrzeug zwei Container abzuholen und in die Region Basel zu bringen. Vom beschaulichen Fricktaler Dorf Wölflinswil geht es zuerst Richtung Frick. Auf der leicht abfallenden Landstrasse herrscht gerade wenig Verkehr. «Das ist unsere Aufwärmstrecke, so können Motor und Ölkreislauf schonend warm werden», sagt Nico Ritter. Andere Strecken im Fricktal muss er manchmal zuerst noch kennenlernen. Nico Ritter arbeitet noch nicht lange für die Herzog Transport AG und wohnt auf der anderen Seite des Bözbergs, in Windisch. Aufgewachsen ist er zudem in Muri im Freiamt, also im Bevor der Kran zum Einsatz kommt, muss das Fahrzeug richtig platziert werden. Die Stützbeine sorgen für Stabilität und damit für Sicherheit. Fotos: Daniel von Känel «Ich stehe am Morgen nicht auf, weil ich zur Arbeit muss. Ich stehe auf, weil ich zur Arbeit darf»: Chauffeur Nico Ritter (23) hat seinenTraumberuf gefunden.Allerdings nicht auf direktemWeg. Er hatte Pech, das sich schliesslich als Glück herausstellte. Der Zweitplatzierte der SwissSkills 2022 würde um keinen Preis mehr in seinen ersten Beruf zurückkehren. Präzis und konzentriert: Nico Ritter. Südwesten des Kantons Aargau, während das Fricktal im Nordosten zu finden ist. «Ich kannte eigentlich nur die Autobahn», sagt er lachend. Doch mittlerweile fährt er auch auf den Haupt- und Nebenstrassen und lernt die schöne Gegend immer besser kennen. Die Container warten in Münchwilen auf ihn, einer Gemeinde, in deren Industriegebiet bereits die «Chemische» sichtbar ist, die Chemie- und Pharmabranche. Sie zeugt von der geografischen und wirtschaftlichen Nähe des Fricktals zum Grossraum Basel. Bevor Nico Ritter die Container mit dem Kran aufladen kann, muss er die Stützbeine ausfahren, eines sogar noch mit einer Platte unterlegen, weil der Boden an der Oberfläche etwas weich ist. Dann hievt er die beiden Container auf die Brücke und macht sie fest, wie es die Regeln zur Ladungssicherung vorschreiben. Einen dritten Container stellt er mit dem Kran an den Platz, von wo er die ersten zwei aufgeladen hat, so wollte es der Auftraggeber. Schon in der Lehre auf dem Kran Der routinierte Umgang mit dem Kranfahrzeug, der bei Nico Ritter augenfällig ist, lässt schon auf einige Erfahrung schliessen. Tatsächlich hat der junge Chauffeur bereits in der Lehre zum Strassentransportfachmann EFZ die Kranausbildung gemacht. «Ich habe auch als Lernender oft Kranarbeiten verrichtet», sagt er. «Es gefällt mir sehr gut, weil jeder Auftrag anders ist. Das gibt Abwechslung.» Nur Stückgut zu fahren könne er sich nicht vorstellen. «Ich ziehe den Hut vor allen, die das machen», sagt er. «Ich habe zwar auch gerne ein sattes Programm und mag auch Stress. Aber Stückguttransporte mit unzähli-

11 CAMION 2 / 2023 Die Herzog Transporte AG im aargauischen Wölflinswil ist auf verschiedene Transporte und Strassenreinigung spezialisiert. Auch Services im Bereich Lager sowie Pneu-Service bietet das Familienunternehmen an. Es bildet unter anderem Strassentransportfachleute aus. 28 Mitarbeitende und 22 Fahrzeuge zählt die Herzog Transporte AG. (dvk) Die Arbeitgeberin Nico Ritter (23) ist gelernter Landschaftsgärtner und Strassentransportfachmann EFZ. Letzteres lernte er bei Welti Furrer. Seit Kurzem arbeitet er bei der Herzog Transporte AG in Wölflinswil (AG). Ein eigentliches Hobby habe er derzeit nicht, aber zum Auto schauen und damit unterwegs sein mache er gerne in der Freizeit. (dvk) Der Chauffeur Nico Ritter: An den SwissSkills letztes Jahr erreichte der Aargauer den zweiten Platz. Kranarbeit: «Es gefällt mir sehr gut, weil jeder Auftrag anders ist. Das gibt Abwechslung.» gen Posten wäre trotzdem nichts für mich.» Am Steuer des Kranlastwagens lässt er keine Zweifel offen, dass er am richtigen Ort ist. «Ich stehe am Morgen nicht auf, weil ich zur Arbeit muss. Ich stehe auf, weil ich zur Arbeit darf», sagt er. Er habe seinen Traumberuf gefunden. Bandscheibe sorgte für Neuorientierung Dabei hat er zuerst eine andere Richtung eingeschlagen. «Ich habe Landschaftsgärtner gelernt», erklärt er. «Doch gegen Ende der Lehre hatte ich einen doppelten Bandscheibenvorfall. Den Abschluss schaffte ich zwar noch, aber der Arzt hatte mir nahegelegt, den Beruf zu wechseln.» Daraufhin begleitete er einen Kollegen, der Chauffeur ist, und war überzeugt, dass er ebenfalls Chauffeur werden will. «Ich habe mich auf eine Lehrstelle beworben und die Zusage erhalten», sagt er. «Zu Beginn musste ich noch öfters in die Physiotherapie, mittlerweile reicht es, wenn ich schaue, dass ich am Rücken immer warm habe. Dann spüre ich den Rücken nicht und habe keine Einschränkung bei der Arbeit.» Es klinge zwar etwas eigenartig – aber das Pech, dass ihn ereilt habe, sei schliesslich sein Glück gewesen. «Ich könnte mir nicht mehr vorstellen, in meinen alten Beruf zurückzukehren», sagt er. Mit dem Beruf des Chauffeurs fühlt er sich sehr verbunden. So machte er letztes Jahr auch an den SwissSkills in Bern mit, den Schweizer Berufsmeisterschaften. Dort war er überaus erfolgreich und schaffte es auf den zweiten Platz. «Es war ein knappes Rennen», erinnert er sich. «Aber es ging schlussendlich gar nicht ums Gegeneinander, sondern ums Miteinander.» Alle Teilnehmenden hätten sich gemeinsam gefreut, wenn jemandem ein sehr gutes Resultat gelungen sei, und gemeinsam getrauert, wenn etwas gar nicht geklappt habe. «Auch jene, die am ersten Wettkampftag ausgeschieden waren, sind bis zum Schluss geblieben. Wir waren wie eine Familie. Ich kriege heute noch Hühnerhaut, wenn ich an die Tage an den SwissSkills zurückdenke.» Und: Man habe heute immer noch Kontakt untereinander. «Ich empfehle allen, sich für eine Teilnahme an den SwissSkills zu bewerben.» In Münchenstein in der Nähe von Basel lädt Nico Ritter die beiden Container ab. Danach geht es zurück ins Fricktal. Dort wartet eine neue Aufgabe auf ihn. Er bereitet einen Transport mit Überbreite für den nächsten Tag vor. Schwere Natursteinelemente für eine Baustelle müssen geladen und gesichert werden. Der junge und motivierte Chauffeur ist einmal mehr gefordert, seine Fähigkeiten, die er schon an den SwissSkills erfolgreich unter Beweis gestellt hat, einzusetzen – und freut sich wie immer über die neue Herausforderung. Schliesslich muss er sie nicht, er darf sie meistern. (Daniel von Känel)

12 CAMION 2 / 2023 Sicherheit Das Fahrzeug von Schnee und Eis zu befreien lohnt sich Wenn Schnee oder gar Eis durch den Fahrtwind vom Lastwagendach geweht wird, droht Gefahr für andere Verkehrsteilnehmende. Glimpflich ausgegangen ist ein solcher Fall im Februar 2021 auf der Autobahn bei Baden (AG). Ein Autofahrer fuhr hinter einem Lastwagen, der, so sah es nicht nur der Pw-Lenker, sondern auch die Staatsanwaltschaft, Eisplatten verlor und das folgende Auto beschädigte. Glücklicherweise kamen keine Menschen zu Schaden. Selbst eine Busse kassiert Danach trug sich gemäss Unterlagen des Aargauer Obergerichts Folgendes zu: Der Autofahrer verfolgte den Lastwagen, um dessen Kennzeichen zu notieren. Dabei hielt er aber den gebotenen Mindestabstand nicht ein. Für diese Übertretung erhielt er später selbst eine Busse von 100 Franken. Der Geschädigte versuchte danach, mit Briefen und So muss es sein: Ein Chauffeur befreit am Morgen seinen Lastwagen von Schnee und Eis. Aber Vorsicht: Eis kann sich auch tagsüber bilden. Foto: Daniel von Känel Dächer und Planen müssen vom Chauffeur vor der Abfahrt von Schnee und Eis befreit werden. Ein Fall im Kanton Aargau zeigt, dass es sich lohnt, dieser Pflicht nachzukommen. Der betroffene Chauffeur kam mit einer milden Busse davon, ging aber rechtlich dagegen vor. Nun bezahlt er auch noch die Verfahrenskosten des Obergerichts, das seine Berufung ablehnte. E-Mails eine gütliche Einigung mit der Transportfirma zu erzielen, für die der fehlbare Chauffeur unterwegs war. Der Autofahrer hatte keinen Erfolg. So kam es zu einer Strafanzeige und schliesslich zu einer Verhandlung vor dem Bezirksgericht Baden. Dieses verurteile den Chauffeur wegen des Führens eines nicht betriebssicheren Fahrzeugs zu einer äusserst milden Geldstrafe von 200 Franken. Obergericht bestätigt Urteil Der Chauffeur akzeptierte das Urteil nicht und ging deshalb in Berufung. Er verlangte vor dem Aargauer Obergericht den Freispruch. Er führte unter anderem eine schwere Gehörsverletzung an, weil im Vorverfahren keine Einvernahme stattgefunden habe. Einerseits sei dies im Strafbefehlsverfahren nicht üblich, zudem hätte er bei der Verhandlung vor dem Bezirksgericht Gelegenheit gehabt, sich detailliert zu den Vorwürfen zu äussern, entgegnete das Obergericht. Weiter sagte der Angeklagte, er habe seinen Lastwagen und die Plane des Anhängers amMorgen des Unfalltags von Schnee und Eis befreit. Das Gericht hielt aber fest, dass man nicht davon ausgehen könne, dass absolut keine Eisrestenmehr auf demFahrzeug gewesen seien. Zudem sei es ein sehr kalter Wintertagmit Minustemperaturen gewesen, an dem sich auch neue Eisschichten bilden könnten. Einen weiteren Versuch, den Freispruch zu erreichen, unternahm der Chauffeur mit der Behauptung, der Polizeirapport vom Tag des Vorfalls sei kein zulässiges Beweismittel. Er gründe lediglich auf Beobachtungen und Feststellungen des Polizisten, aber nicht auf Aussagen des Chauffeurs oder des Autofahrers. Die Richter des Aargauer Obergerichts hielten aber fest, dass der Polizeirapport durchaus als Beweismittel tauge. Schliesslich weist das Aargauer Obergericht die Berufung ab und bestätigt das Urteil des Bezirksgerichts. Eine wichtige Aussage machten die Oberrichter aber zum Urteil der Vorinstanz: Die Busse von 200 Franken sei ein sehr mildes Urteil für das Vergehen. Die leichtfertig in Kauf genommene Gefährdung der Verkehrssicherheit hätte einweit höheres Strafmass gerechtfertigt. Wegen des Verschlechterungsverbots bleibe es aber bei der Höhe der Geldstrafe, die das Bezirksgericht gesprochen habe. Der Chauffeur muss nun aber neben der Busse auch noch die Verfahrenskosten des Obergerichts von 3000 Franken sowie die Verfahrenskosten von 1705 Franken des Bezirksgerichts bezahlen. Der Fall zeigt, dass es sich lohnt, die Fahrzeuge von Schnee und Eis zu befreien. Das Obergericht sagte es deutlich: In einem solchen Fall ist es üblich, dass die Bussen wesentlich höher sind als 200 Franken. (Daniel von Känel)

13 CAMION 2 / 2023 Aktuell Ankunft in Küsnacht (ZH): Dieser Volvo FH Electric war inValencia. Fotos: Daniel von Känel Seit 1974 sind wir für unsere Kunden mit Leidenschaft in höchster Qualität und Termintreue unterwegs. Die Zibatra Logistik AG bietet individuelle Beratung, Lagerung, Handling und Transport aus einer Hand. Zur Ergänzung unseres Teams am Standort Rickenbach/SO suchen wir per sofort oder nach Vereinbarung Chauffeure Kat. 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Die Zibatra Logistik AG bietet individuelle Beratung, Lagerung, Handling und Transport aus einer Hand. Aufgaben: > Transporte im Bereich der Fahrradausliefer n (B2B/B2C, Tagestouren ganze Schweiz) > Rechtzeitige und korrekte Auslieferung der Waren an u sere Kunden > Be und Entladung der Fahrzeuge Wir bieten Ihnen: > modernen Fahrzeugpark > überdurchschnittliche Sozialleistungen > Samstags-Touren in der ganzen Schweiz Sie bringen mit: > Führerausweis Kat B/E > umfangreiche Fahrpraxis auf Lieferwagen mit Anhänger > gute geografische Kenntnisse innerhalb de Schweiz > interessierte und motivierte Persönlichkeit > eine hohe Kundenorientierung, Zuverlässigkeit und Selbständigkeit > gute Deutschkenntnisse in Wort und Schrift, Französisch von Vorteil Zur Ergänzung unseres Teams am Standort Rickenbach/SO suchen wir per sofort oder nach Vereinb rung Chauffeure Kat. B/E (Samstags-Aushilfen im Stundenlohn) Interessiert, in einem motivierten Team zu arbeiten? 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Der Geschäftsführer des Unternehmens erklärte, dassmanmit dieser Fahrt Erfahrungen habe sammelnwollen. «Wir wolltenwissen, wie ein solcher Transport mit einem reinen E-Lkw funktioniert.» Die Planung sei sehr aufwendig gewesen, man habe die Ladesäulen ausfindig gemacht und so die Route geplant. Chauffeur Balint Schnell berichtete, dass es zwar viele Ladesäulen gebe, die aber für Personenwagen ausgelegt seien. «Ichmusste oft absatteln, umüberhaupt zur Ladesäule zu kommen», sagte er. Mit der langen Ladedauer verlängerte sich zeitlich die ganze Tour, verglichenmit einemDiesel- oder LNG-Lastwagen. Spürbar sei auch gewesen, dass sich der Verbrauch erhöht habe, alsman sich voll beladen auf den Rückweg gemacht habe. Vorderhand sind es weiterhin Diesel- oder LNG-Fahrzeuge, die diese Tour machenwerden. Aber: «Ich bin überzeugt, dass die heutigen Nachteile bezüglich Ladeinfrastruktur in drei bis vier Jahren verschwunden seinwerden», sagte Peter Krummen. «Dannwerden auch solche Ferntransporte regulär mit E-Lastwagen ausgeführt werden können.» (Daniel von Känel) Chauffeur Balint Schnell (l.) hilft beimAbladen der Zitrusfrüchte.

14 CAMION 2 / 2023 Alternative Antriebe Ladecontainer für E-Lkw Bei der Winterthurer Designwerk Technologies AG entsteht eine der ersten Megawatt-Ladestationen weltweit, wie das Unternehmen schreibt. Im Frühjahr 2023 soll die Ladestation im Container-Format erstmals E-Lastwagen laden. Was noch unspektakulär klingt, wird mit weiteren AnkündigunLadestationen mit alten Batterien aus E-Lastwagen als Puffer verhindern, dass die Stromnetze überlastet werden, wenn die Batterie eines E-Lastwagens in kurzer Zeit mit viel Leistung geladen wird. Diese von Designwerk gebauten Ladestationen können sogar Strom zur Stabilisierung ans Netz abgeben, wenn dies notwendig ist. Grafiken und Fotos: DesignwerkTechnologies AG Eine neuartige Ladestation «der MegawattKlasse» soll die Batterie eines E-Lkw in 45 Minuten vollständig laden können. Gebaut wird sie von Designwerk Technologies AG in Winterthur (ZH). Das Ziel: Langstreckentauglichkeit von E-Lastwagen und Entlastung der Stromnetze. gen bemerkenswert: «Sie soll bis zu sechs Mal schneller sein als herkömmliche Hochleistungs-Ladestationen mit 350 kW Leistung», schreibt Designwerk. Integrierte Batteriepuffer sollen dabei Lastspitzen vermeiden. Damit würden sich die Ladestationen «netzdienlich» verhalten. Die wissenschaftliche Begleitung dieser technischen Entwicklungen werde vom Bundesamt für Energie (BFE) sowie von renommierten Industriepartnern unterstützt. Vonseiten der Forschung seien die Berner Fachhochschule (BFH) und die Ostschweizer Fachhochschule (OST) an demProjekt beteiligt. In der Medienmitteilung erklären die Verantwortlichen die Wichtigkeit solcher Entwicklungen. «Der Schwerlastverkehr ist für die Energiewende und das Erreichen der Klimaziele von zentraler Bedeutung. Auf den Strassen Europas sind rund 6,6Millionen Lastkraft- wagen imEinsatz. Sie transportieren 76,7%aller Frachten an Land. Folglich gilt es auch hier, den Anteil an emissionsarmen oder emissionsfreien Transportmitteln zu erhöhen», heisst es. «Gerade für Langstrecken-Lkw oder auch für Schiffe und Flugzeuge ist neuartige Lade- infrastruktur nötig. Sie unterscheidet sich von der Infrastruktur für Elektro-Pkw und ermöglicht es, schwere Nutzfahrzeuge in kurzer Zeit aufzuladen. Das hilft dabei, dass der emissionslose Güterverkehr in allen Anwendungs-

15 CAMION 2 / 2023 Schwere Elektrolastwagen von Designwerk stehen unter anderem bei Galliker im Einsatz. feldern ankommt.» Damit das System auf die notwendige Akzeptanz stosse, richte es sich nach dem neuen Ladestandard Megawatt Charging System, kurz MCS. Dieser wurde im Juni dieses Jahres international lanciert. Neues Leben für alte Batterien Die Erkenntnis, dass leistungsstarke Ladestationen Netze beanspruchen, sei Bestandteil der Projektausgangslage. Der Demonstrationsbetrieb soll deshalb Wege aufzeigen, wie ein Hochleistungs-Ladenetzwerk und Versorgungssicherheit Hand in Hand gehen können. «In unseren Ladecontainern verbauen wir Second Life E-Lkw Batterien als Puffer, um Lastspitzen vorzubeugen. Damit entfällt nicht nur ein Netzausbau: Der Speicher soll gar in der Lage sein, erneuerbar produzierten Strom wieder ans Netz abzugeben», sagt Vivien Dettwiler, Mitglied der Geschäftsleitung von Designwerk. Ähnlich wie beim bidirektionalen Laden, lasse sich Elektromobilität so als Teil von Versorgungslösungen nutzen. Dass das funktioniert, sollen Demonstrationsanlagen bei der Galliker Transport AG, Käppeli Logistik und Murg Flums Energie unter Beweis stellen. Infrastruktur ist der Knackpunkt Solche Lösungen sind entscheidend, ob sich der rein batterieelektrische Antrieb auch auf Langstrecken und mit viel Gewicht durchsetzen kann. Die direkte Nutzung der elektrischen Energie ist zwar höchst effizient. Aber: Die Verteilnetze müssten dafür noch stark ertüchtigt werden. Davon geht jedenfalls eine Studie der Universität Genf und der BKW aus. Alleine in der Schweiz brauche es dafür Investitionen von elf Milliarden Franken, um die bereits guten Verteilnetze zu ertüchtigen, sagt Christian Bach, Automobil-Ingenieur bei der EMPA, der die entsprechende Studie in einem Interview mit demMagazin Autoinside erwähnte. Darin hielt er auch fest, dass auch das BFE davon ausgehe, dass es für die Dekarbonisierung des Strassenverkehrs etwa gleich viel synthetische oder biogene Treibstoffe brauche wie erneuerbare elektrische Energie – also einen Antriebsmix. Wie stark dieser von neuen Lösungen wie den gepufferten Ladecontainern künftig beeinflusst wird, bleibt vorerst offen. Doch die Demonstrationsanlagen laufen bald. (Daniel von Känel) 15% Wasserspass für Gross und Klein! Rutschen, baden und geniessen im grössten Wasserpark der Schweiz. 12 Rutschbahnen inmitten von tropischen Pflanzen und Maya-Ruinen, 4 Erlebnisbäder, darunter das entspannende Sole Bad sowie ein Kleinkinderbereich mit Wasserspielen und Rutschbahnen sorgen für Action, Spass und Erholung. Erleben Sie die Wasserwelt am Zürichsee! Gegen Vorweisen der LRS-Mitgliederkarte an der Alpamare-Kasse profitieren Sie von 15% Rabatt auf den regulären Eintrittspreis. Gültig bis 30. April 2023, für maximal 4 Personen, exkl. Kleinkindtarif (3–5 Jahre). Nicht kumulierbar mit anderen Vergünstigungen oder Aktionen. Rabatt

16 CAMION 2 / 2023 Originelles Dekor für den Renault Trucks T520 «milky way surfer» von Translait Translait ist zwar auch Ausbildungsbetrieb, behält aber Neufahrzeuge nicht nur Chauffeuren mit langjähriger Berufserfahrung vor. Der Beweis dafür ist der neue Renault Trucks T520 «milky way surfer», der Gaëtan Yerly, einem 21 Jahre jungen Chauffeur anvertraut worden ist. «Das ist eben unsere Art, den Nachwuchs zu fördern», hält Thierry Deillon fest, Technik-Verantwortlicher bei Translait. UnDieser neue Renault Trucks T520 trägt den Namen «milky way surfer» – Milchstrassen-Surfer. Das Design ist mit der Unterstützung von Renault Trucks Schweiz realisiert worden – Milchwellen, die nicht nur über die gesamte Karosserie, sondern auch über Rückspiegel und Sonnenblende «schwappen». Als Schweizer Marktführer für die Verwertung von Milchnebenprodukten und des Transports von Flüssiglebensmitteln betreibt das Freiburger Unternehmen Translait seit Kurzem drei Renault Trucks T520 der neuesten Generation. Einen davon steuert der junge Chauffeur Gaëtan Yerly. Der neue Lastwagen, dessen Karosserie Milchwellen schmücken, trägt den Namen «milky way surfer», also Milchstrassen-Surfer. nötig hier zu betonen, dass Gaëtan Yerly begeistert ist, dass ihm sein Arbeitgeber das neueste Fahrzeug in seiner Flotte anvertraut hat. Es handelt sich dabei um den neunten Renault Truck, der jetzt bei Translait eingesetzt wird. «Ein sehr komfortabler Lastwagen» «Ich bin mit dem neuen Fahrzeug in der Tat sehr zufrieden. Es ist tatsächlich sehr komfortabel und die neuartige Lenksäule, die auf unterschiedlichste Weise einstellbar ist, hat mich sehr schnell die für mich optimale Position finden lassen. Hier handelt es sich umeine der hauptsächlichen Neuerungen, die Renault Trucks beim T der neuen Generation realisiert hat», so Gaëtan Yerly, übrigens seit seiner Lehre Mitglied der Routiers Suisses. Unter den vielen Neuerungen erwähnt er auch den neuen, grossvolumigen Kühlschrank unter dem Bett oder das zentral im Armaturenträger installierte neue Schubfach. Ebenso wie der Kühlschrank ist es ausziehbar und bietet viel Raum. «Ich kann darin alle meine Dokumente verstauen», fügt er hinzu. Ein wei- …˚dem neuen Ausziehfach sehr zufrieden, wo er seine Unterlagen verstauen kann. Fotos: Laurent Missbauer Durch die LED-Schweinwerfer sind die neuen Renault TrucksT sofort zu identifizieren. Titelstory Chauffeur GaëtanYerly ist mit dem neuen, sehr geräumigen Kühlschrank und…

17 CAMION 2 / 2023 terer Pluspunkt ist der Verbrauch: «Mit meinem früheren T460 habe ich etwa 33 Liter auf 100 Kilometer gebraucht. Der neue schluckt unter 28 l/100 km.» Laut Gaëtan Yerly müsse sich Renault Trucks keineswegs hinter den Mitbewerbern verstecken. Er spricht da aus Erfahrung, denn während seiner Ausbildung bei Translait hat er Lastwagen aller Marken gefahren, die ihm Translait zugewiesen hat – Iveco, Renault Trucks, Scania und Volvo, hier in alphabetischer Reihenfolge. Dem Fahrer die Arbeit erleichtern Nach der Fahrt von Givisiez zum Firmensitz von Translait in Corminboeuf stoppt GaëDie neue Lenksäule erleichtert nur den Zutritt zur Kabine, sondern sie erlaubt… Fotos: Laurent Missbauer tan seinen neuen Renault Trucks T520 «milky way surfer» gleich bei der Plastikkuh vor dem Haupteingang. Er macht mit uns noch einen Rundgang um das Fahrzeug, um uns auf all die Sensoren hinzuweisen, die vor eventuellen Gefahren rechts vor oder seitlich neben dem Fahrzeug warnen sollen. Zudem zeigt uns der junge Chauffeur auch die Totwinkel-Kamera, die vor der Beifahrertür montiert ist, und deren Bilder auf den Bildschirm in der Mitte des Armaturenträgers übertragen werden: «All diese Instrumente sind sehr wichtig. Sie erleichtern nicht nur sehr die tägliche Arbeit des Chauffeurs, sondern sie tragen auch zur Verbesserung der Sicherheit bei.» (Laurent Missbauer) Die Kuh versinnbildlicht, dassTranslait Marktführer bei derVerwertung von Milchnebenprodukten ist. «Die neue Lenksäule ist eine der Hauptneuerungen bei den Renault Trucks T der neuesten Generation. Die im Übrigen sehr angenehm sind», stellt Gaëtan fest. …dem Chauffeur auch, das Lenkrad so zu positionieren, wie es ihm am besten passt. Die Sonnenblende trägt den Namen «milky way surfer» und auch einen Milchspritzer. «Milchspritzer» verzieren nicht nur die Karosserie, sondern auch die Rückspiegel. Hier zeigt GaëtanYerly die für die Sicherheit äusserst wichtigeTotwinkel-Kamera. Kameras sind nur einige der Instrumente, die die Arbeit des Fahrers erleichtern. Foto: RenaultTrucks

18 CAMION 2 / 2023 Volvo Trucks Schwierige Jahre gemeistert «Wir mussten Sonderschichten leisten und die Kosten nach oben fahren», sagte Urs Gerber, Geschäftsführer Volvo Trucks Schweiz. Er fasste damit die letzten Jahre zusammen, die auch für den Nutzfahrzeugmarkt äussert schwierige waren. Die Pandemie, die Chipkrise, die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs – die negativen Einflüsse nahmen überhand. Dennoch habe es auch Lichtblicke gegeben: «Ein Aufbauer hat mir gesagt, dass wir immer noch eine hohe Lieferqualität hätten», sagte Gerber. «Die Lieferverzögerungen hielten sich also in Grenzen.» Und: Weltweit habe man trotz der Widrigkeiten den Umständen entsprechend sehr gute Verkaufszahlen aufUrs Gerber: «Die emissionsfreie Mobilität ist, neben Automation und Konnektivität, der grösste Megatrend in der Nutzfahrzeugbranche.» Fotos: Daniel von Känel Volvo Trucks Schweiz blickt optimistisch in die Zukunft. Auch deshalb, weil der schwedische Hersteller viele Antworten auf die Fragen bezüglich Klimaschutz hat. Der Brennstoffzellenantrieb gehört auch bald dazu.An einem Presseanlass bei Volvo Trucks Schweiz in Dällikon (ZH) sprach Geschäftsführer Urs Gerber ebenfalls über die vergangenen schwierigen Jahre. Roland Gruber: «DieWerkstatt wird stark in die Digitalisierung eingebunden.» weisen können. In der Schweiz liegt Volvo mit seinen Lastwagen beim Marktanteil auf dem zweiten Platz, knapp hinter Scania (siehe Artikel auf den Seiten 8 und 9). Die letzten drei Jahre waren dennoch schwach. Urs Gerber blickt aber optimistisch in die Zukunft. Wegen der LSVA-Anpassung 2030 würden die Käufe jetzt anziehen. «Dann kann man die Fahrzeuge sieben bis acht Jahre fahren, bevor sie in die höhere Kategorie fallen», erklärt Urs Gerber. Und: «Die Preise werden in Zukunft nicht sinken.» Den Herstel-

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