8 SWISS CAMION Die Schaffhauserstrasse durch den Hardwald bei Bülach wird ausgebaut. Links ist eine dafür gerodete Waldfläche zu sehen. existiert nämlich schon, «hinten auf der alten Landstrasse, und der ist sicher und schön», sagen die Gewerbetreibenden. Klarheit darüber, wer alles eingeschränkt wird, herrscht wohl erst, wenn das definitive Projekt ausgearbeitet ist. Die Bauzeit wurde anfänglich mit drei Jahren angegeben. Mittlerweile sind es zwei Jahre, weil auf einige Elemente wie zum Beispiel die Verstärkung bestimmter Stützmauern aus dem Vorprojekt verzichtet wird. Während dieser Zeit gibt es ein spezielles Regime, das den Verkehr, der durch die Baustelle fliesst, dosiert. Mit Lichtsignalanlagen wird dafür gesorgt, dass nur 1300 Fahrzeuge pro Stunde Eglisau durchqueren können. Beim heutigen Verkehrsaufkommen ist Stau vorprogrammiert, weshalb eine Umleitung eingerichtet wird. Diese führt weit östlich um Eglisau herum durch kleine Dörfer wie Rorbas, Teufen, Berg am Irchel oder Flaach, um schliesslich in die Gegend von Rafz zu führen, wo sich auch ein Grenzübergang befindet. Gemäss Tiefbauamt soll jeweils angezeigt werden, wie lange die Fahrzeit durch Eglisau respektive über die Umleitungsroute dauert. Bei normal fliessendem Verkehr, den es während der Bauzeit nicht geben wird, ist die direkte Verbindung in 10 Minuten geschafft, die Umleitung in 25 Minuten. Bei hohem Verkehrsaufkommen kann es sinnvoll sein, die Umleitung zu nehmen. Nur lohnen wird es sich bestimmt nicht, wenn man ein LSVAGerät im Fahrzeug hat. Und: Die kleinen Gemeinden auf der Umleitungsroute sind wenig erfreut über den Mehrverkehr, den sie in dieser Zeit haben werden. Die Umfahrung Langfristig soll das Problem mit einer Umfahrung gelöst werden, die über eine neue Brücke des spanisch-schweizerischen Architekten und Bauingenieurs Santiago Calatrava westlich von Eglisau über den Rhein führt. In den letzten Jahren kam deshalb immer wieder der Vorschlag, die Umfahrung vor der Sanierung der Ortsdurchfahrt zu realisieren. Mit der Sanierung könne jedoch nicht zugewartet werden, bis die Umfahrung gebaut ist, sagt das Kantonale Tiefbauamt dazu. Durch ihre juristische, politische und bauliche Komplexität habe die Umfahrung Eglisaus einen Realisierungshorizont von mindestens 20 Jahren. «Auch die im Projekt neu definierten Tempo-30-Strecken sind aus Gründen des Lärmschutzes zwingend erforderlich. Der Kanton Zürich muss die im Bundesrecht definierten Vorgaben zum Lärmschutz umsetzen und hat diesbezüglich keine Handlungsfreiheit», heisst es weiter in der Begründung des Kantons. Vier Spuren aus Richtung Zürich Ein Knotenpunkt in der Region ist der Kreisel Chrüzstrass, der aus Richtung Zürich durch den Hardwald bei Bülach erreicht wird. Von diesem Kreisel aus geht es nach Eglisau – und auch auf die Umleitungsroute, wenn in Eglisau die Ortsdurchfahrt saniert wird. Die Strecke im Hardwald ist schon lange stark überlastet und wird deshalb in den nächsten vier Jahren auf vier Spuren ausgebaut. Eine grosse Fläche Wald wurde dafür bereits gerodet. Auch dieser Ausbau wird lange vor der Umfahrung Eglisaus fertig sein und noch mehr Verkehr zum Nadelöhr Eglisau bringen. Trotz der Änderungen am Projekt für die Sanierung der Ortsdurchfahrt bleiben auf dieser Achse von Zürich nach Deutschland noch lange viele Probleme bestehen. Die Brücke über den Rhein in Eglisau gehört zur Ortsdurchfahrt und muss ebenfalls saniert werden.
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