Alleine in der Kabine, gemeinsam im selben Boot

Editorial Ausgabe-03-2025

Das Image von Chauffeuren war zwar schon schlechter. Dennoch finden sie nicht überall die Wertschätzung, die ihnen für die Ausübung ihres wichtigen Berufs gebühren würde. Manchmal werden sie bei der Lösung eines Problems einfach übersehen und stehen dann selber vor einem Problem. Auf der Autobahnraststätte Rose de la Broye beispielsweise hat man aufgrund der Parkplatzproblematik wegen des immer grösser werdenden Verkehrs die Parkdauer beschränkt. Das betrifft nicht nur Autofahrer und die schwarzen Schafe unter den Transporteuren, die Autobahnraststätten quasi als Werkhof und Umschlagplatz nutzen und so die Parkplätze belegen – es betrifft eben auch die Chauffeusen und Chauffeure, die ganz regulär einen Platz für eine längere Pause oder eine Übernachtung brauchen, um ihren Beruf auszuüben. Der Berufsverband Les Routiers Suisses hat deshalb interveniert. Zur Wertschätzung gehört nämlich auch, dass Probleme nicht auf eine Weise gelöst werden, die auch jene bestraft, die es nicht verdient haben. Wertschätzung ist wichtig, sagt auch Bernhard Schnyder, der Präsident der Sektion Glarus von Les Routiers Suisses, den wir bei einem Einsatz als Chauffeur begleitet haben. Geht es nach ihm, sollte diese Wertschätzung aber nicht nur vom Arbeitgeber oder von den Kunden ausgehen. Auch untereinander könnten Chauffeure für Wertschätzung sorgen, indem sie wieder mehr ein Miteinander pflegen würden; sei es bei der Arbeit oder bei gemeinsamen Aktivitäten, die von den Routiers-Sektionen angeboten werden. Schliesslich sitzt man zwar alleine in der Kabine, aber doch gemeinsam im gleichen Boot.

Daniel von Känel, Chefredaktor