Die EU sieht vor, dass Lastwagenhersteller ihren Flotten-CO2-Ausstoss bis 2030 um 45 Prozent gegenüber dem Niveau von 2020 verringern müssen. Sonst drohen hohe Strafen. Der europäische Automobilherstellerverband ACEA verlangt deshalb ein schnelles Umdenken in Politik und Wirtschaft. Denn: An der Fahrzeugtechnologie liegt es definitiv nicht, dass der Marktanteil der alternativen Antriebe in vielen Ländern sehr gering ist. Es liegt vielmehr an der mangelnden Infrastruktur und der zu geringen Nachfrage nach emissionsfreien Transporten. Den Lastwagenherstellern, die ihre Hausaufgaben gemacht haben, drohen hohe Bussen, weil es andernorts harzt. Das darf nicht sein, weshalb der ACEA-Verband Politik und Wirtschaft in die Pflicht nehmen will. Es braucht von allen einen Effort, um die Transformation zu schaffen. Den Beweis, dass die Lastwagenhersteller Hand bieten für eine emissionsarme Zukunft, findet man schnell. Unsere ausgiebige Testfahrt mit dem Volvo FH Aero Electric zeigt, wie alltagstauglich Lkw mit alternativem Antrieb heute sind. Und: Auch die Brennstoffzelle ist noch im Rennen. Hyundai bietet auf der Basis des Xcient Fuel Cell neu auch Abrollkipper und Abfallsammler an, während Iveco vier S-eWay Fuel Cell in der Schweiz in die Kundenerprobungsphase geschickt hat. Es wäre also wünschenswert, wenn nicht für jedes Stromkabel, das für die Transformation verlegt werden muss, ein mühsamer Bewilligungsprozess gemeistert werden muss. Sonst zielt der Effort jener, die bereit sind, in die Zukunft zu investieren, ins Leere.
Daniel von Känel, Chefredaktor
