Es sind noch nicht viele E-Lastwagen mit Kran unterwegs. So ist die Reichweiten-Thematik ein grosses Thema, in Zusammenhang mit einem Kran erfordert dies umso mehr Flexibilität und KnowHow in der Disposition. Und: Die Anforderungen an den Aufbau sind ebenfalls hoch. Der Kran muss Platz haben, dazu Werkzeuge und Feuerlöscher. Doch der Platz hinter dem Unterfahrschutz ist bereits besetzt. Dort befinden sich nämlich die Batterien des E-Lastwagens mit Palettenaufbau. Dieser soll aber wie ein Kranfahrzeug funktionieren, der Stückgut transportiert und gefahrguttauglich ist. Und das tut er auch. Die F. Stuber Transporte hat dafür den Aufbau von LANZ+MARTI AG anfertigen lassen. «Die Stützen des Krans lassen sich aus Patzgründen nach oben schwenken», erklärt Mario Stuber von der Geschäftsleitung des Transportunternehmens. «Der Hilfsrahmen für den Kran hat LANZ+MARTI AG nach Rücksprache mit dem Kranhersteller produziert.» Weil sich der Hydrauliktank bei E-Lastwagen meist hinter der Kabine befindet, war es eine grosse Leistung, den Kran trotzdem zu platzieren. Die Feuerlöscher kamen auch unter, und zwar in einer Spezial-Werkzeugkiste, die auch bei Armeefahrzeugen zum Einsatz kommt. Die Anforderungen vom Kunden, dass alles Werkzeug, Ladungssicherungsmaterial und Zubehör mitgenommen werden kann, erfordert Speziallösungen, die LANZ+MARTI AG mit dem Kunden zusammen umsetzt. Wenn es beispielsweise keinen Platz für Werkzeugkisten hat, wird eine Bodenkiste integriert.
Individuelle Lösungen
«Wir haben immer viele Spezialwünsche», erklärt Mario Stuber. Dies wird offenbar von Generation zu Generation weitergegeben. «Schon mein Vater hat dies so gehandhabt. Wenn wir etwas sehen, das für den Chauffeur besser gemacht werden kann, dann machen wir das.» So entstand beispielsweise ein Trittbrett seitlich am Heck von Lastwagen mit Hebebühnen, damit der Chauffeur nicht über die Hebebühne die Ladefläche betreten muss. «Das haben mittlerweile viele Hersteller kopiert», sagt Stuber.
Auch die Lattenreihen in den Planen-Lkws habe man anders und für den Chauffeur vorteilhafter angeordnet als ab Werk üblich. Die Einstecklattenhöhe ist so gewählt, dass Paletten mit Rahmen gut gebunden werden können und die Gurte nicht genau beim Rahmen-Übergang aufliegen. Die Lichtschalter wiederum sind so platziert, dass sie von angehobenen Paletten mit Rahmen nicht aufgeschürft und beschädigt werden. Dies betrifft nicht nur die E-Lkws, die einen immer grösseren Teil der Stuber-Flotte ausmachen. «Wir nennen das den ‹Stuber-Standard›», sagt Mario Stuber. Und: «Bei LANZ+MARTI AG kennt man viele unserer Spezialwünsche bereits.» Das mache die Zusammenarbeit unkompliziert. Man treffe sich jeweils zur Rohbaubesprechung, danach mache LANZ+MARTI AG eine sehr saubere Arbeit gemäss den individuellen Wünschen des Kunden, die ab Stange so nicht erhältlich sei, hält Mario Stuber fest.
■ Text und Fotos: Daniel von Känel



