«Wir gehen davon aus, dass es in diese Richtung geht», sagt Kurt Marti, Geschäftsführer der MAKIES. Mit der Richtung meint er die Elektrifizierung der Nutzfahrzeugflotten. Vor Kurzem hat das Unternehmen aus Zell (LU) deshalb seinen ersten batterieelektrischen Lastwagen in Betrieb genommen. «So können wir Erfahrungen sammeln», sagt er und fügt an: «Die Zuverlässigkeit und die bisherigen Erfahrungen mit dem Lastwagen sind sehr gut.» Ausschlaggebend gewesen sei auch das Einsparpotenzial bei der LSVA. Zudem sei der Verkäufer von Renault Trucks ein «Zeller», man kenne sich deshalb gut. Auch die Zusammenarbeit mit dem Servicepartner, der J. Windlin AG in Kriens, sei positiv.
Schnellladung im Kieswerk
Der Renault Trucks E-Tech T4×2 in den MAKIES-Farben ist eine Sattelzugmaschine mit satten 666 PS. Die Batterieleistung beträgt brutto 540 kWh. «Das reicht nicht immer für den ganzen Tag», sagt Kurt Marti. Schliesslich ist der Schlepper immer mit den für diese Fahrzeuge erlaubten 42 t unterwegs. Deshalb hat MAKIES in seinem Kieswerk im benachbarten Gettnau eine Schnellladestation eingerichtet. «Das Kieswerk bietet dafür gute Voraussetzungen, denn es hat für den Betrieb bereits eine Versorgung mit genügend Strom», sagt Kurt Marti. Zudem habe man dort grosse Photovoltaikanlagen auf den Dächern. Der neue E-Truck kann jeweils über Mittag die Batterien wieder aufladen, sodass es gut über den ganzen Tag reicht. Die Ladestation funktioniere sehr gut, die Steuerung hingegen sei noch verbesserungswürdig. Das Tool, das man gekauft habe, biete noch nicht alle Funktionen, die man sich wünsche. So könne man noch nicht präzise einstellen, wann der Lastwagen am Wochenende geladen werden soll, zum Beispiel in Bezug auf die Verfügbarkeit des eigenen Sonnenstroms. «Das sind wir noch am Ausprobieren», sagt Kurt Marti.
Der Renault Trucks E-Tech hingegen kommt sehr gut weg. «Er ist sehr angenehm zum Fahren», sagt Chauffeur Armin Bernet. Das liegt unter anderem daran, dass es wesentlich leiser und vibrationsärmer ist in der Kabine. Zudem weist der E-Truck viel Kraft auf, die aus dem Stand verfügbar ist. Die kann er natürlich gut gebrauchen. «Neben Kies oder Brechsand transportiere ich hin und wieder auch eine schwere Baumaschine», sagt der Chauffeur, der sehr am Elektroantrieb interessiert und davon überzeugt ist.
Apropos Diesel: Von den 25 Lastwagen der MAKIES sind 24 immer noch Verbrenner. «Bisher ist es noch schwierig, bei 5-Achsern, die bei uns den grössten Teil der Flotte ausmachen, die Batterien unterzubringen», erklärt Kurt Marti. «Deshalb ist das Angebot in diesem Bereich noch klein.» Mit dem Start ins E-Zeitalter mit dem neuen Schlepper könne man aber Erfahrungen sammeln. «Dann wissen wir schon, wies geht, wenn wir auch im Bereich der 5-Achser umstellen wollen», hält Kurt Marti fest. Neben dem neuen Elektrolastwagen hat MAKIES übrigens noch einen zweiten neuen Renault Trucks in der Flotte – ein 5-Achser mit Hakengerät und Dieselmotor. Ein starker Einstand für den französischen Hersteller in der MAKIES-Flotte.
■ Text und Fotos: Daniel von Känel
Renault Trucks und Schwing-Stetter
Bald elektrischer 5-Achser als Betonmischer erhältlich
Noch nicht in allen Segmenten sind Elektroantriebe verbreitet. «Die Ausweitung der batterieelektrischen Technologie auf neue Segmente erfordert massgeschneiderte Lösungen», sagt Renault Trucks dazu. «Besonders im Betontransport, wo hohe Nutzlasten gefragt sind, beeinflusst das Gewicht der Batterie die Effizienz.» Deshalb hätten Renault Trucks und Schwing-Stetter den fünfachsigen E-Tech C, wahlweise mit einem vollelektrischen oder hydraulischen Mischer, entwickelt, der bis zu 10 m³ Beton transportieren kann. Dieser weist ein Gesamtzugsgewicht von 42 t auf. Renault Trucks hat mit dem E-Tech C 10×4 eine Lösung entwickelt, welche trotz der Herausforderungen durch das Gewicht der Batterie eine Reichweite von bis zu 220 km ohne Zwischenladung ermöglicht. Eine neu gestaltete Architektur mit vertikal positionierten Batterien hinter dem Fahrerhaus sorgt mit einem kurzen Radstand von nur 4250 mm für einen reduzierten Wenderadius.
DVK / Foto: Renault Trucks




