Ausgabe Nr. 2/2024

17 2 / 2024 WEITERBILDUNG Fragen über Fragen: Fünf hatten auf dem kleinen Gerät, das die Teilnehmer erhielten, die richtige Antwort gedrückt. Möglich ist: 3,5 Tonner mit 12 000-Kilo-Anhänger (mit Zusatzbremse), Gesamtgewicht 15,5 Tonnen. Wie schnell darf man eigentlich mit einem Anhänger fahren, dessen Gesamtgewicht 3,5 Tonnen nicht überschreitet? Seit 1.1.2021 auf Autobahnen und Autostrassen 100 km/h, aber dem Fahrzeugfahrer obliege, im Typenschein abzuklären, ob der Anhänger dafür zugelassen ist. Kategorie C1/118: Mit ihr darf man «Feuerwehrmotorwagen» fahren, aber ausschliesslich die, unabhängig von Platzzahl, Mitfahrern und Gesamtgewicht. Manchmal sind Kategorien mit Zahlencodes versehen, die auf einen bestimmten Zusammenhang verweisen. So besagt der Code 106 bei der Kategorie D1 (im Übergangsrecht bis Ende März 2003), dass der Fahrer ermächtigt ist, Kleinbusse mit mehr als 17 Plätzen und einem Gesamtgewicht von max. 3500 Kilogramm im Binnenverkehr zu fahren – samt einem Anhänger von mehr als 750 Kilo GG. Überhaupt, Personentransport: Wer den Car-Führerausweis erwerben möchte, muss mindestens 21 Jahre alt sein. Wer den Pw-Ausweis (Kat. B) besitzt, muss 52 Fahrlektionen absolvieren, wer Kategorie C im Ausweis stehen hat, nur deren 24, oder den Nachweis erbringen, dass er 220 Tage oder 500 Stunden «Kat. C oder Trolleybus» geführt hat. Übrigens: Code 110 heisst, man darf Trolleybusse fahren. Die Fahrerkarte Auch die Fahrerkarte bot Raum für Erklärungen: Für ihre Erneuerung sind allein Chauffeuse bzw. Chauffeur zuständig. Sie immer zu stecken, sobald ein Fahrzeug mit einem Fahrtschreiber ausgestattet ist. «Jeder gefahrene Kilometer muss nachgewiesen werden», lernte man. Ihr Verlust sei innert sieben Tagen zu melden, ihre Speicherkapazität beträgt ein halbes Jahr. Hat man eine neue Fahrerkarte bezogen (cambus.ch), sei die alte noch 28 Tage mitzuführen. Und: Wie viele Geschwindigkeitsübertretungen werden eigentlich gespeichert (6)? Buntes Kontrollschilder-Allerlei Zwischen Weiss und Schwarz als Grundfarbe existieren noch eine Menge weitere Farben, Braun z.B. tragen sogenannte Ausnahmefahrzeuge, Blau Arbeitsfahrzeuge (Betonpumpen, Kranfahrzeuge) oder Gelb (Kleinmotorräder, E-Bikes bis 45 km/h). Wozu berechtigt wen eigentlich der Gebrauch des Händlerschildes (Garagennummer)? Rekapitulieren Sie selbst. Dokumente im Fahrzeug Die vom Profi mitzuführenden Dokumente machen das Fahrzeug zum Büro: Führerausweis, Fahrerkarte, Fahrzeugausweis, Lizenz, Ladepapiere bzw. Lieferscheine, ADR/ SDR-Dokumente, Ausnahmegenehmigung, Unfallprotokoll, evtl. Leasingvertrag, Mietvertrag und Nutzungsnachweis. Strassentransportunternehmen, die mit Fahrzeugen ab 3,5 Tonnen GG oder ab 3500 kg Nutzlast in der Schweiz im Personen- oder Güterverkehr tätig sind, brauchen eine Lizenz. Sie wird im Übrigen europaweit verlangt und vom Bundesamt für Verkehr ausgegeben. Prophylaxe und Versicherungen Auch wenn man beim Be- und Entladen das Fahrzeug ordentlich sichert – mit Federspeicher und Keilen – das Pannendreieck 100 Meter hinter dem Fahrzeug aufstellt und die ARV immer eingehalten hat, gut versichert sollte man sein. Die Kursleiterin schlüsselte deshalb zusammen mit den Kursteilnehmern die möglichen Versicherungstypen auf: Haftpflicht, Teil- und Vollkasko, Zusatzversicherungen für Mitfahrer, Elementarschadenversicherung, Transportversicherung und Rechtsschutz. Den Ausklang des Kurstages bildete die Wiederholung der Bedeutung von diversen Ge- und Verbotsschildern sowie richtiges Verhalten im Strassenverkehr (ohne Anspruch auf Vollständigkeit): Wie befahren Sie einen Kreisverkehr korrekt? Darf man eine weisse durchgezogene Linie überfahren? Steht das dreieckige Stauschild für «Achtung Stauende», «Gefahrensignal Stau» oder «Einfahrt in eine andere Autobahn»? Das Letztere drückte jedenfalls niemand auf dem kleinen Taschenrechner. Fazit: Der Kurs Ausweise / Kategorien / Signale ist nicht zu unterschätzen, denn er bringt längst Vergessenes oder durch Gesetzesänderungen Erneuertes ins Bewusstsein und beseitigt Halbwissen. Er verlangt aber von den Teilnehmern eine gewisse Disziplin und den Willen zur aktiven Mitarbeit. Kursleiterin Andrea Stingel vermittelte vertieftes Wissen.

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