Nach längerem Vorlauf hat VDL Anfang Oktober auf der Busworld in Brüssel seine neue Generation des Futura vorgestellt. Das moderne und mit klaren, einfachen Strichen gezeichnete Design knüpft nahtlos an den Vorgänger an und transportiert auch optisch die DNA des Busbauers ins neue Modell.
Zu den zahlreichen Neuerungen gehören u. a. ein moderner Fahrerplatz mit intuitiver Bedienung, verbesserte Sicherheit und eine neue Klimaanlage für Fahrer und Passagiere. In der Konzeption ist bereits der Elektroantrieb vorgesehen, VDL startet jedoch mit dem bewährten Dieselmotor und setzt dabei weiter auf die Zusammenarbeit mit DAF für den Motor und ZF für die Traxon-Getriebelösungen. In Kombination mit aerodynamischen Verbesserungen, reduziertem Gewicht und modernen Assistenzsystemen soll der VDL Futura 3 bis zu 15 % weniger Diesel verbrauchen als der aktuelle Futura 2, der inzwischen nicht mehr gebaut wird.
Für den Fahrer …
Reisebusse müssen so konzipiert sein, dass der Chauffeur die Fahrt unaufgeregt und sicher führen kann, dass die Gäste entspannt auch lange Strecken gerne mitreisen und schliesslich, dass das Busunternehmen dank zuverlässiger Konstruktion keine Überraschungen in Betrieb und Service erlebt.
Das gute Zusammenspiel von Mensch und Maschine ist das A und O des sogenannten Human Machine Interface HMI. Griffgünstig platzierte Tasten und Schalter, saubere Darstellung und unverwechselbare Symbole und Warnelemente sind denn auch wichtige Bestandteile des neuen Cockpits im Futura 3. Dazu kommt ein komplett neues Lenksystem, welches grössere Lenkrad-Verstellmöglichkeiten bietet. Und wer das DAF-Lkw-Lenkrad kennt, wird die gute Tasten-Ergonomie auch im VDL zu schätzen wissen.
Die elektrische Handbremse vereinfacht einerseits ebenfalls die Bedienung, bietet andererseits zusätzliche Sicherheit und hilft, das Cockpit übersichtlicher zu halten. Und dann muss man sich beim Bedienen der Klimaanlage nicht mehr mit einer unklaren Handhabung auseinandersetzen, denn VDL hat die Bedienung neu definiert und sich dafür an automobilen Lösungen orientiert. Dabei wurde die Klimatisierung in ihrer Auslegung optimiert und vor allem mit zusätzlichen Ausströmern versehen, welche die Front- und Seitenscheiben nochmals besser erreichen. Defrosten und Beschlag entfernen erfolgt auf diese Weise nochmals effizienter und rascher.
… und die Gäste
Die Klimaanlage im ganzen Bus wurde in ihrer Wirkung verbessert und ist in zwei spezifischen Lösungen im Angebot. Die eine Variante ist auf heisse Länder ausgelegt, die andere für «normale», mitteleuropäische Länder und damit bislang kühlere Regionen. Die Frischluft wird durch die neuen Ausströmer über den Sitzen und vom Cockpit aus verströmt. Die Heizung erfolgt nicht mehr mittels Bodenausströmern, sondern mit Heizkörper, was eine gleichmässigere Temperaturverteilung und einen leiseren Betrieb ermöglicht.
Zusammen mit dem ganzen Passagierraum hat VDL auch die Treppen für den Zugang neu gezeichnet. Vorne kommen sich Passagiere und Chauffeur dank breitem Fussraum weniger ins Gehege und hinten wurden die Tritte symmetrischer gestaltet. An beiden Orten sind die Handläufe neu und besonders ergonomisch ausgelegt.
Komplett neu konzipiert wurde auch die Toilette. Eine doppelte Schwingtür benötigt weniger Platz, was der Bewegungsfreiheit im stillen Örtchen zugutekommt.
Die neu konstruierten Sitze zeichnen sich durch moderne, nachhaltige Materialien und durch eine hochwertige Verarbeitung aus. Ambientelicht gelangt nun durch den ganzen Bus zum Einsatz, was einerseits dem Komfort und der Funktionalität dient, andererseits aber auch das Raumgefühl und die Atmosphäre positiv beeinflusst. Dabei finden sich die Lichtelemente nicht nur in der Einheit mit den Luftausströmern und den Leseleuchten, sondern sie können bis in die Sitzlehne weitergeführt werden. Sie werden zentral gesteuert und lassen sich auf einfache Weise mit dem Hauptlicht im Dach abstimmen.
Apropos Licht: Die Voll-LED-Leuchten vorne und hinten verbessern die Sicht bei Dunkelheit und schlechtem Licht substanziell. Das macht den Bus besser sichtbar, reduziert zugleich die Gefahr von Übermüdung bei Nachtfahrt und unterstützt das moderne Design der neuen Busgeneration.
Smart Engineering
Leichtbaumaterialien, verbesserte Konstruktionstechniken und effizientere Bauteile haben dazu geführt, dass VDL das Gewicht der Busse signifikant reduzieren konnte. Mitgeholfen haben dabei beispielsweise auch die von VDL entwickelten Sitze.
Den Auftakt in Brüssel hat VDL mit einer zweiachsigen 12,9-m-Version gemacht, doch umfasst das Portfolio auch einen kürzeren Bus (12,2 m) und einen Dreiachser (13,9 m). Wie bereits gesagt, sind Fahrwerk und Chassiskonstruktion zukunftsgerichtet ausgelegt, sodass sie dereinst zukünftige Antriebslösungen wie E-Antrieb aufnehmen können. Futura durch und durch.
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Text: Martin Schatzmann
Fotos: VDL / Schatzmann






