Entschleunigen? Ja, aber bitte nicht so

Editorial Ausgabe-06-2025

Die bei vielen anstehenden Sommerferien mögen hoffentlich zu einer Zeit der Erholung und der Entschleunigung vom hektischen Alltag werden. Wer kann und will, schaltet ein paar Gänge zurück – es sei allen vergönnt. Problematisch wird Entschleunigung erst, wenn sie anderen Gründen als der Erholung dienen – zum Beispiel, um Geld auf Kosten anderer und der Sicherheit zu sparen. Immer öfter sind auf den Strassen Lastwagen zu sehen, die nicht schneller als 45 km/h fahren, meist eine Kolonne verursachend. Am Steuer ein «Chauffeur», der lediglich den Ausweis Kategorie F braucht und für das Bewegen schwerer Fahrzeuge möglicherweise nicht ausgebildet ist. Der Chef ein kühler Kalkulator, der auf diese Weise bei der LSVA sparen kann – die Auswirkungen auf den Verkehr, die Sicherheit und einen fairen Wettbewerb ignorierend. Es wäre gar nicht schlecht, wenn diese Schlupflöcher gestopft oder eben in die ewigen Sommerferien geschickt werden könnten. Dies ist auf den nächsten Seiten ebenso ein Thema wie E-Lastwagen und Batterierecycling, dieselbetriebene Schwertransporte in Australien, komfortable Reisebusse und schwere Baufahrzeuge sowie Routiers-Mitglieder, die in ihrer Freizeit Bewohnerinnen und Bewohnern eines Altersheims viel Freude bereiten. Es sind ein paar Seiten mehr als sonst, aber es dauert ja auch etwas länger bis zum nächsten ROUTIERS, das im September erscheinen wird. Wie bisher machen wir auch dieses Jahr eine kleine Sommerpause. Wir wünschen gute Lektüre, schöne Sommertage und jenen, die es sich einrichten können, Entschleunigung. Aber bitte nicht an der Spitze einer Kolonne.

Daniel von Känel, Chefredaktor