Das Bundesamt für Strassen (ASTRA) und jenes für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG) haben die Zahlen zu den Schwerverkehrskontrollen 2024 publiziert. Einmal mehr halten sie dazu fest: «Schwerverkehrskontrollen spielen eine zentrale Rolle bei der Erhöhung der Verkehrssicherheit und der Einhaltung gesetzlicher Vorschriften. Sie gewährleisten nicht nur die Sicherheit auf den Strassen, sondern tragen auch zu einem fairen Wettbewerb unter den Marktteilnehmenden bei.» Seit über 20 Jahren führen die Kantone im Auftrag des Bundes Kontrollen durch – sowohl direkt auf den Strassen als auch in speziell eingerichteten Schwerverkehrskontrollzentren entlang der Nationalstrassen. Neben den polizeilichen Überwachungen kontrolliert auch das BAZG Fahrzeuge und Chauffeure an den Grenzen.
Mehr Kontrollzentren
2024 wurden in den neun Schwerverkehrskontrollzentren des Bundes 50 555 Fahrzeuge kontrolliert – ein Anstieg um über 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dabei wurden 2326 schweizerische (+8,4 %) und 12 036 ausländische Fahrzeuge oder Chauffeure (+10,0 %) beanstandet. Besonders besorgniserregend ist die Zunahme an Stilllegungen: 387 schweizerische (+20,9 %) und 2570 ausländische Fahrzeuge (+21,6 %) mussten aus dem Verkehr gezogen werden. Ein Grund für den Anstieg ist das neue Schwerverkehrskontrollzentrum in Oensingen (SO) an der A1, das Ende August 2024 in Betrieb genommen wurde und für zusätzliche Kontrollen sorgt.
Neben den stationären Prüfungen setzen die Polizeien weiterhin auf mobile Kontrollen. 2024 wurden 44 320 Fahrzeuge auf diese Weise überprüft, was einem Rückgang von 10,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Dennoch blieb die Zahl der festgestellten Verstösse hoch: 4735 schweizerische (–5,3 %) und 2806 ausländische Fahrzeuge (–5,4 %) wurden beanstandet. In 1513 Fällen (+2,1 %) bei schweizerischen und 990 Fällen (+15,1 %) bei ausländischen Fahrzeugen wurde eine Stilllegung oder Weiterfahrverweigerung ausgesprochen.
Auch an den Grenzübergängen sind die Kontrollen intensiv: Das BAZG prüfte 32 218 Fahrzeuge (–4,2 %), wovon 3415 beanstandet wurden (+7,3 %). Hier lagen die Hauptverstösse in Überladungen, fehlenden Lizenzen oder technischen Mängeln.
Überladen und zu lange am Steuer
Die Hauptgründe für Beanstandungen und Stilllegungen sind Überladungen, Verstösse gegen Vorschriften zu Abmessungen, technische Mängel sowie Missachtungen der Arbeits- und Ruhezeiten.
Solche Mängel stellen nicht nur ein erhebliches Risiko für die Verkehrssicherheit dar, sie sorgen auch für eine erhebliche Wettbewerbsverzerrung – wenn sie nicht geahndet und behoben werden. Die Schwerverkehrskontrollen sind deshalb ein essenzielles Instrument, um die Sicherheit auf den Schweizer Strassen zu erhöhen und für gerechte Bedingungen im Transportwesen zu sorgen. Die gestiegene Anzahl an Prüfungen zeigt, dass die Behörden verstärkt gegen solche Verstösse vorgehen. Trotz der leichten Abnahme bei mobilen Kontrollen bleibt die hohe Zahl an Beanstandungen ein deutliches Zeichen dafür, dass weiterhin Anstrengungen notwendig sind, um den Schwerverkehr sicherer zu gestalten.
Text und Foto: Daniel von Känel