Mehr Todesopfer – Unfallstatistik Schweiz 2024

Verkehr und Infrastruktur Ausgabe-03-2025

Auffahrunfälle sind häufig und können heftige Konsequenzen haben, wie dieser Crashtest zeigt.

250 Menschen haben letztes Jahr in der Schweiz bei einem Verkehrsunfall ihr Leben verloren, 3792 wurden schwer verletzt. Damit hat die Zahl der Getöteten im Vorjahresvergleich zugenommen. Die Zahl der Schwerverletzten ist hingegen gesunken. Das zeigt die Strassenverkehrsunfall-Statistik 2024 des Bundesamts für Strassen (ASTRA).

Die Zahl der Todesopfer im Strassenverkehr ist in der Schweiz im vergangenen Jahr gestiegen. Insgesamt kamen 250 Menschen ums Leben – 14 mehr als 2023. Im Gegensatz dazu ging die Anzahl der Schwerverletzten zurück: Ihre Zahl sank von 4096 auf 3792. «Diese Zahlen sind wie bereits 2023 hoch», hält das ASTRA dazu fest. Mit 250 Todesfällen auf Schweizer Strassen werde der höchste Wert seit 2015 erreicht. Bei den Schwerverletzten verzeichne man hingegen den tiefsten Wert der letzten fünf Jahre. Die Zahl der Schwerverunfallten (Getötete und Schwerverletzte) hat demnach 2024 gegenüber dem Vorjahr abgenommen.

Die Unfallzahlen teilen sich nach Verkehrsteilnehmenden folgendermassen auf: 
– Personenwagen-Insassen: 81 Todesfälle (2023: 75). Die Zahl der Schwerverletzten sank leicht von 719 auf 684.
– Motorradfahrende: 47 tödlich Verunglückte (3 weniger als 2023), 1081 Schwerverletzte (–6,8 %).
– E-Bike-Fahrende: 25 Todesopfer (Anstieg von 16 auf 25), 533 Schwerverletzte (–10,4 %).
– Fahrradfahrende: 20 Todesopfer (6 weniger als 2023), 633 Schwerverletzte (–13,6 %).
– Fussgängerinnen und Fussgänger: 48 Todesfälle (2023: 42). Die Zahl der tödlichen Unfälle auf Fussgängerstreifen sank von 24 auf 11. Auch die Anzahl der Schwerverletzten ging um 7,4 % auf 441 zurück.

Eine bedenkliche Entwicklung gibt es bei den jungen Motorradfahrenden, wie das ASTRA mitteilt. Seit der Senkung des Mindestalters für 125er-Motorräder analysiere das Bundesamt für Strassen die Unfallentwicklung bei 16- bis 17-Jährigen. «Die Daten zeigen: Zwischen 2021 und 2023 hat sich die Zahl der Unfälle in dieser Altersgruppe im Vergleich zu 2018–2020 mehr als verdoppelt», heisst es. Um die Sicherheit zu verbessern, werde das ASTRA in den kommenden Monaten mit Fachleuten und Interessengruppen mögliche Massnahmen prüfen. Diskutiert würden Anpassungen in der Ausbildung, etwa bei Inhalt und Dauer der praktischen Grundschulung (PGS), die für Motorradfahrende verpflichtend ist. Die Umsetzung erfolge im Rahmen eines laufenden Projekts zur Überarbeitung der PGS, wobei die notwendige Vernehmlassung für 2027 geplant sei.

Text: Daniel von Känel 
Fotos: DVK / Kapo SG

 

Chauffeur-Unfälle

Die Strassenverkehrsunfall-Statistik 2024 des ASTRA zeigt in den Bereichen ÖV und Sachentransport folgende Zahlen: Es gab 917 Unfälle mit mindestens einem beteiligten ÖV-Fahrzeug. In 97 Fällen waren der Chauffeur oder die Chauffeuse schuld. Unter Lenkenden und Mitfahrenden von ÖV-Fahrzeugen gab es ein Todesopfer und 19 Schwerverletzte. 2024 gab es zudem 7751 Unfälle mit mindestens einem Sachentransportfahrzeug. In 1190 Fällen war der Chauffeur hauptverantwortlich. Unter den Lenkenden und Mitfahrenden von Sachentransportfahrzeugen gab es 8 Todesopfer und 47 Schwerverletzte. Übrigens: «Momentane Unaufmerksamkeit» ist weiterhin, je nach Kategorie, die häufigste oder mindestens eine der häufigsten Unfallursachen.

DVK