Mit dem eActros 600 ist Mercedes-Benz ein bemerkenswerter Wurf in Sachen E-Lastwagen gelungen. Obwohl nicht der erste schwere Elektro-Lkw auf dem Markt – dieser Verdienst gehört Renault und Volvo – hat das Daimler-Flaggschiff technologisch diverse interessante Lösungen zu bieten und wurde dafür auch mit dem International Truck of the Year 2025 ausgezeichnet.
Sanfte Weiterentwicklung
Von Beginn weg hatte Mercedes-Benz klargemacht, dass es beim eActros 600 nicht bei der Sattelzugmaschine bleiben würde, und bereits bei der Weltpremiere auch eine Chassisvariante vorgestellt. Nun konkretisiert Mercedes-Benz seine Pläne: Dabei soll die im eActros 600 eingesetzte Technologie für diverse neue Fahrzeuge genutzt werden. Namentlich die Lithium-Eisenphosphat-Batterien LFP und die eigenentwickelte elektrische Antriebsachse sollen in skalierbarem Rahmen neue Einsatzfelder finden.
Dazu sollen neben den Fahrzeugen mit der neuen ProCabin ebenfalls die bewährten Actros-Kabinen in den Genuss der neuen Technologie kommen. Konkret werden Sattelzugmaschinen und Fahrgestelle mit zusätzlichen Radständen, unterschiedlichen Batteriepaketen und Fahrerhausvarianten mit verschiedenen Dachformen eingesetzt. Achim Puchert, CEO Mercedes-Benz Trucks: «Unser Ziel ist es, die Dekarbonisierung der Branche mit hoher Geschwindigkeit voranzutreiben, indem wir immer mehr Transportanwendungen elektrifizieren.»
Ausbau- und Umbauschritte
Die ersten zusätzlichen Fahrzeuge mit der modernen Technologie werden noch in diesem Jahr ausgeliefert werden. Zugleich wird die Produktion der Erstgenerationsmodelle eActros 300 und eActros 400 Ende Jahr eingestellt. Einzig der eEconic bleibt als Basisfahrzeug für Entsorgungsdienste vorerst mit unveränderter Technik in Produktion.
Aber auch im Bussektor beginnt Mercedes-Benz die Komponenten der Antriebstechnologie des eActros 600 zu nutzen. So soll damit beispielsweise der Überlandbus Intouro elektrifiziert werden (mehr dazu in einer späteren Ausgabe).
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Text: Martin Schatzmann
Foto: Daimler Truck