Weltrekord im Rückwärtsfahren – Aufmerksamkeit auf den Chauffeurberuf lenken

Transportwelt

Marco Hellgrewe und Rainer Müller-Finkeldei (rechts) besprechen den Rekordversuchin der Boxengasse der Rennstrecke.

Am 4. Juni versucht Mercedes-Benz einen neuen Guinness World Record aufzustellen: mehr als 100 km ununterbrochenes Rückwärtsfahren. Damit will Mercedes den Fokus auf den Chauffeurberuf, aber auch auf die Elektromobilität und die Sicherheit lenken.

In einer nicht ganz alltäglichen Aktion will Mercedes-Benz Trucks auf drei für die Transportbranche und die Gesellschaft relevanten Themen aufmerksam machen: Elektrifizierung, Verkehrssicherheit und Lastwagenfahrer-Image. Dazu soll der Bundeswehr-Offizier und Lastwagen-Enthusiast Marco Hellgrewe am Mittwoch, 4. Juni, auf der Rennstrecke Oschersleben mit einem eActros600-Sattelzug rund 30 Runden ununterbrochen rückwärts fahren. Die anspruchsvolle, 3670 m lange Strecke hat sieben Links- und sieben Rechtskurven, und sobald sich der Lastwagen einmal in Bewegung gesetzt hat, dürfen die Räder bis zum Schluss nie stillstehen. Damit soll ein neuer Rekord von über 100 km Rückfahrtsfahrt aufgestellt werden, der aktuelle Rekord von 2020 beträgt 89 km.

Zentraler Teil des Alltages

Der eActros600 ist für Mercedes ein klares Zeichen, dass die elektrischen Fahrzeuge heute verfügbar sind, dass aber weitere Kaufanreize und eine bessere Ladeinfrastruktur nötig sind, um das nötige Momentum für den Technologietransfer zu erreichen. Weiter will Rainer Müller-Finkeldei, Leiter Product Engineering bei Mercedes-Benz Trucks, mit der Aktion den Fokus auf die Verkehrssicherheit, aber vor allem auf den Berufschauffeur lenken: «Das Bild vom Berufschauffeur in der Öffentlichkeit liegt uns am Herzen, denn wir bauen unsere Fahrzeuge ja für sie. Gerade angesichts des zunehmenden Fahrermangels ist es unerlässlich, dass sie für ihre Leistung für die Gesellschaft auch die angemessene Würdigung erhalten.» Rückwärtsfahren sei ein zentraler Bestandteil ihres Arbeitsalltages und was die Fahrer hierbei leisteten, sei oftmals geradezu eine Kunst.

Partner beim Rekordversuch

Für die Fahrt, die etwa sieben bis acht Stunden dauern dürfte, arbeitet Mercedes-Benz Trucks mit zwei Vereinen zusammen: «Blicki» sensibilisiert Kinder und Familien für die Verkehrssicherheit und «Profi – Pro Fahrer-Image» arbeitet für das professionelle Verhalten der Chauffeure und für mehr Wertschätzung in der Gesellschaft.

Im Anschluss an den Rekordversuch wird Marco Hellgrewe eine weitere Rückwärtsfahrt vornehmen. Er wird unter Polizeibegleitung mit dem eActros600 rückwärts auf der öffentlichen Strasse ins rund 30 km entfernte Halberstadt fahren, zum neu erstellten weltweiten Ersatzteile-Verteilzentrum. Dieses wird am 10. Juli offiziell eröffnet.

Text: Martin Schatzmann

Foto: Daimler Truck AG