Ende des letzten Jahres wurde praktisch zeitgleich mit dem eActros 600 auch der neue Actros L mit ProCabin vorgestellt. Die speziell gezeichnete Front ragt rund 80 mm nach vorne und sorgt mit glatten Oberflächen für eine bessere Luftströmung. Zusammen mit weiteren, gezielten Aerodynamikmassnahmen kann eine Verbrauchsreduktion um bis zu 3 % erzielt werden. Das Kabinendesign hat zwar auch zu Diskussionen geführt, vielen Kunden jedoch gefällt es, und so ist die Kabine auch mit konventionellen Dieselmotoren in ganz Europa bereits oft anzutreffen. Wie im eActros 600 ist der Actros L mit drei Kabinengrössen (Stream, Big, Giga) erhältlich.
Antriebsseitig kann beim Actros L aus drei Motoren gewählt werden: OM470 mit 10,7 l Hubraum, OM471 mit 12,7 l Hubraum und OM473 mit 15,6 l Hubraum. Für gewisse Versionen ist ein neues 12-Gang-Getriebe erhältlich (G291-12), das eine grössere Spreizung abdeckt und damit die Drehzahlen bei Reisegeschwindigkeit senkt und zugleich langsameres Manövrieren ermöglicht. Als weiteres Plus konnte die Schaltgeschwindigkeit des Getriebes deutlich erhöht werden, was beispielsweise in Steigungen von Vorteil ist. Zugleich reagiert dieses Getriebe auch rascher und dezidierter, sodass die sich plötzlich öffnende Lücke an der Kreuzung nun auch eher genutzt werden kann. Besonders komfortabel haben wir auf den Probefahrten die neueste Version von PPC erlebt. Die Getriebe- und Tempomatsteuerung arbeitet äusserst zuverlässig und passt das gefahrene Tempo in Kreiseln und Kurven selbstständig der Situation an.
Zu den neuen Connected Services, die im Actros noch in diesem Jahr genutzt werden können, zählen beispielsweise Over-the-Air-Updates und Connected Traffic Warnings. Bei Letzterem erkennt der Lkw Gefahren auf der Strecke und warnt Fahrzeuge in der nahen Umgebung davor.
Text: Martin Schatzmann
