Ausgabe Nr. 2/2024

19 2 / 2024 FAHRZEUGE UND TECHNIK VOLVO TRUCKS (SCHWEIZ) AG Viele gute Nachrichten Wie immer Anfang Jahr lud die Volvo Trucks (Schweiz) AG auch dieses Jahr zu einer Pressekonferenz an ihren Hauptsitz in Dällikon (ZH). Bei dieser Gelegenheit schaut Urs Gerber, Geschäftsführer (Bild oben), auf das vergangene Jahr zurück sowie in die Zukunft. Vor einem Jahr konnte Gerber die neue Rekordzahl an global verkauften Volvo-Lastwagen verkünden. 147 423 Lastwagen waren es im Jahr 2022. Auch dieses Mal war es für Gerber eine Freude, die Zahl zu verkünden. 147 252 waren es im 2023, also nur unwesentlich weniger als im bisherigen Rekordjahr 2022. In der Schweiz verkaufte Volvo 2023 mehr Lastwagen als im Vorjahr, nämlich 715 gegenüber 698. «Bei den Sattelzugmaschinen und der E-Mobilität sind wir zudem die Nummer 1», sagte er. Patrick Wyss, Leiter Verkauf, pflichtete ihm bei und ergänzte: «Über 70 Prozent der in der Schweiz verkauften elektrischen Nutzfahrzeuge kommen aus unserem Konzern.» Er meinte damit die Volvo Group, die neben den erfolgreichen Volvo-Electric-Lastwagen auch E-Fahrzeuge von Renault Trucks, die schon länger im leichten Segment elektrisch vertreten sind, und Designwerk beinhaltet. Das steigende Interesse an E-Lastwagen habe auch damit zu tun, dass sie für die Anforderungen in der Schweiz gerüstet seien. «Bei der E-Mobilität spricht man immer von der Reichweite», hielt Wyss fest. «Aber brauche ich für alle Einsätze eine Reichweite von 500 Kilometern? Nein.» 200 Kilometer reichten für die meisten Lastwagenfahrten in der Schweiz aus. Und: «Auch auf der Langstrecke muss ein Chauffeur Pause machen.» Dabei müsse der Chauffeur nicht die ganze Batterie laden, sondern so viel, dass er nach Hause komme. «Ich bin überzeugt, dass ein Chauffeur nur in wenigen Fällen auf der Autobahn die Batterie laden muss», sagte Urs Gerber dazu. «Die meisten Lastwagen können im Depot geladen werden. Manche befinden sich in dieser Diskussion noch im Diesel-Denken.» Apropos Diesel: Auch wenn Volvo Trucks schon stark mit E-Trucks in Verbindung gebracht wird, fährt der schwedische Hersteller auch noch auf anderen Schienen. So kommt laut Gerber noch ein Wasserstoff-Lkw, und für synthetische Treibstoffe sei man bereit. «Es fehlt nur noch der Treibstoff», sagte Gerber. Man dürfe nicht vergessen, dass der Grossteil der Lastwagen immer noch mit Verbrenner unterwegs sei. Doch nicht nur die Verkäufe waren ein Thema. Urs Gerber teilte auch mit, dass die Mitarbeiterzufriedenheit bei der Volvo Trucks (Schweiz) AG gemäss Umfrage sehr hoch sei. Dies habe hauptsächlich damit zu tun, dass man eine gute Kultur pflege, die auf einen Austausch auf Augenhöhe zwischen allen Mitarbeitenden setze und ihnen viel Entscheidungskompetenz gebe. Schliesslich war an diesem Presseanlass auch zu erfahren, dass der Bereich Vermietung stark gewachsen ist. Demnach sind mittlerweile über 60 Zugfahrzeuge aktiv, darunter auch E-Lastwagen. Daniel von Känel spiegel durch aerodynamisch geformte Kameras, wodurch eines der Hauptprobleme für den Luftstrom entlang der Fahrzeugseiten eliminiert wird. «Da die Rückseite eines Spiegels zwangsläufig flach sein muss, entsteht eine unvermeidliche Verwirbelung, die zu aerodynamischen Verlusten beiträgt», erklärte Mattias Hejdesten, Senior Engineering Expert für Aerodynamik bei Volvo Trucks. «Durch den Ersatz der Spiegel durch kleinere Kameraobjektive kann der Luftstrom problemlos näher an der Fahrzeugkarosserie entlanggeführt werden.» Beim E-Truck besonders wirksam Die FH-Aero-Reihe besteht aus dem FH mit Diesel- oder Gasantrieb, dem FH16 mit Dieselmotor mit bis zu 780 PS und dem FH Electric. «Beim Volvo FH Aero Electric sind die potenziellen Vorteile aufgrund des in einem elektrischen Antriebsstrang eingesetzten Rekuperationssystems noch grösser», sagte Hejdesten. «Elektrische Lkw gewinnen beim Bremsen durch Rekuperation Energie zurück, die wieder in das System gespeist wird, also nicht verloren geht. Da ein geringerer Luftwiderstand dazu führt, dass beim Bremsen mit dem Pedal mehr Energie freigesetzt wird, kann das Rekuperationssystem mehr Energie als Strom in das System zurückführen. Die relative Amortisation einer verlängerten Fahrerhausfront ist deshalb noch besser als bei Gas- oder Dieselantrieben.» Bis zu 5 Prozent weniger Energieverbrauch und Emissionen fallen durch die neue Aerodynamik an. Volvo Trucks ist jedenfalls überzeugt: «Der neue Volvo FH Aero ist unser effizientester Lkw aller Zeiten.» Bewährtes und Neuerungen Das sehr gute I-Shift-Getriebe oder die ebenfalls sehr gute elektrohydraulische Lenkung namens Dynamic Steering sind weiterhin an Bord – was wohl den meisten Volvo-Chauffeuren gefallen dürfte. Erneuert wurde unter anderem Volvo Connect, das jetzt auch offen für Apps von Fremdanbietern ist. Das eigene Mobiltelefon muss deshalb nicht mehr im Cockpit angebracht werden, um die App zu nutzen, die der Arbeitgeber einsetzt. Front FH Aero: Details haben die Aerodynamik verbessert, das Logo ist umplatziert.

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