Ausgabe Nr. 2/2024

27 2 / 2024 VERKEHR UND INFRASTRUKTUR DIGITALE AUTOMATISCHE KUPPLUNG (DAK) So wird die Schiene effizienter Die Digitalisierung erreicht auch den Schienengüterverkehr. Zentrales Element hierbei ist die digitale automatische Kupplung (DAK) (Bild oben). Sie bringt gemäss SBB Cargo folgende Verbesserungen: – Das Kuppeln der Fahrzeuge und ihrer Bremsluftleitungen erfolgt automatisch. Dies ersetzt den zeitaufwendigen manuellen Prozess des Kuppelns mit der Schraubenkupplung sowohl an den Anschlussgleisen als auch in den Formations- und Rangierbahnhöfen. – Das Verfahren zur Zugsvorbereitung wird digitalisiert. Strom- und Datenleitungen ermöglichen digitale Funktionen für das Führen eines Zugs. So können in der Zugsvorbereitung die manuellen Dokumentations- und Prüfprozesse weitgehend ersetzt werden, die für eine sichere Abfahrt eines Güterzugs notwendig sind. Das grösste Potenzial der DAK liegt laut SBB Cargo im Einzelwagenladungsverkehr (EWLV). «Im EWLV werden täglich Tausende von Wagen via Anschlussgleise, Formationsbahnhöfe und Verladeanlagen rangiert. Mit der DAK können diese Abläufe automatisiert und beschleunigt werden», teilt SBB Cargo mit. «Ganzzüge profitieren vor allem von den digitalen Verfahren und Zeitersparnissen bei der Zugsvorbereitung.» Viele Güterzüge (Bild unten: Güterzug mit DAK) machen nicht an der Landesgrenze halt. Bei der Umrüstung auf die DAK sei ein koordiniertes Vorgehen mit den Nachbarländern und der EU unabdingbar, so SBB Cargo. Die Umrüstung der Güterwagen und Lokomotiven soll europaweit bis im Jahr 2030 erfolgen. DvK Aufgeschnappt! Eine Dokumentation des Bayrischen Rundfunks (BR) zeigt auf, wie in Österreich mehr Lkw auf die Rollende Landstrasse, also auf die Schiene, verschoben werden. Auf dem Verkehrskontrollplatz Wörgl sind Lastwagen und Chauffeure zu sehen, die gründlich kontrolliert werden. Dies können sie allerdings umgehen, wenn sie den Lkw beim Terminal auf den Zug verladen und die Strecke durchs Inntal nach Bayern auf der Schiene bewältigen. Die strengen Kontrollen fielen dann weg, bestätigt der verantwortliche Verkehrsplaner in der Dokumentation. Damit wolle man einen Anreiz schaffen, öfter auf die Schiene zu verladen. Tatsächlich habe man eine Zunahme bei der Rollenden Landstrasse feststellen können. Aber: Es sei nicht die idealste Lösung. Am besten, heisst es, würden die Güter auf der Schiene bleiben. DvK Verladebeiträge sowie eine Abgeltung der ungedeckten Kosten des bestellten Gütertransportangebots vorgesehen sind. Schifffahrt stärken Der Bundesrat setzt sich auch dafür ein, die Rheinschifffahrt durch verschiedene Fördermassnahmen zu stärken und die gesetzlichen Grundlagen für die Förderung von fossilfreien Antrieben in der Güterschifffahrt und bei Rangierlokomotiven zu schaffen. Ziel ist es, dass Schifffahrt und Schienengüterverkehr einen noch grösseren Beitrag zur Versorgungssicherheit in allen Regionen leisten können. Durch die Stärkung der Zusammenarbeit von Schiene, Schiff und Strasse in der Logistik soll letztendlich auch eine Verlagerung des Güterverkehrs von der Strasse auf die Schiene und auf das Schiff erreicht werden, hält der Bundesrat fest. BIF wird nicht gefährdet Um sicherzustellen, dass das Bundesbudget nicht zusätzlich belastet wird, beabsichtigt der Bundesrat, die zusätzlichen Ausgaben «vollständig zu kompensieren». So soll ein Teil der Einnahmen aus der Leistungsabhängigen Schwerverkehrsabgabe (LSVA), der normalerweise in den Bahninfrastrukturfonds (BIF) fliessen würde, dafür verwendet werden, den Güterverkehr auf der Schiene und dem Rhein zu stärken. Die Finanzierung von Unterhalt und Ausbau der Bahninfrastruktur über den BIF bleibe jedoch gewährleistet. FOTOS: SBB CARGO

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